(Rom) „Die Interkommunion ist unmöglich, weil die Lutheraner Häretiker sind.“ Mit diesen deutlichen Worten meldete sich Bischof Juan Rodolfo Laise in der umstrittenen Interkommunion-Diskussion zu Wort, die von den deutschen Bischöfen losgetreten wurde.
Bischof Laise gehört dem Kapuzinerorden an und ist ein Landsmann von Papst Franziskus. Man kennt sich. Er war bis zu seiner Emeritierung Diözesanbischof von San Luis in Argentinien. Der heute 92 Jahre alte Bischof, ein großer Verehrer des heiligen Pater Pio, lebt inzwischen in San Giovanni Rotondo in Apulien. Im Herbst 2016 gehörte er zu den Erstunterzeichnern des Treuebekenntnisses zur kirchlichen Lehre über die Ehe und die Familie, mit dem Papst Franziskus aufgefordert wurde, die Wahrheiten zur sakramentalen Ehe zu bekräftigen.
Die Unterzeichner stellten sich damit den päpstlichen Plänen in den Weg, die – wie jüngst ein Dankschreiben an den Patriarchen von Lissabon bestätigte – in eine ganz andere Richtung weisen.
Bischof Laise zelebriert die Heilige Messe täglich in der überlieferten Form des Römischen Ritus, die er als „ein liturgisches, spirituelles, theologisches, moralisches Ganzes“ bezeichnet.
Davon wollen seine Ordensoberen nichts wissen, auch nicht in San Giovanni Rotondo, obwohl der heilige Pater Pio nie im Novus Ordo zelebrierte. Bischof Laise muß daher unter Ausschluß der Öffentlichkeit zelebrieren, weil die zuständigen Kapuzineroberen eine Pilgermesse im überlieferten Ritus ablehnen.
Im Juli 2016 sagte Bischof Laise dazu:
„Leider gibt es unter den Kapuzinern des Konvents, die generell schon ein gewisses Alter haben, keine Offenheit gegenüber der überlieferten Liturgie. Im Gegensatz dazu gibt es unter den jungen Priestern, die zu Besuch kommen, einige, die wohlgesinnt sind. Es wäre gut, wenn es eine öffentliche Zelebration für die vielen Pilger des Wallfahrtsortes gäbe, und ich bin mir sicher, daß die Gläubigen sehr positiv darauf reagieren würden. Die Zeit scheint dafür aber, was die Oberen angeht, noch nicht reif zu sein. Was mich betrifft, pro bono pacis, zelebriere ich, indem ich jede Spannung zu vermeiden versuche.“
Am Sonntag veröffentlichte La Fede Quotidiana ein Interview mit Bischof Laise zur derzeit brisanten Frage der Interkommunion, zu der einige deutsche Bischöfe mit kaum faßbarer Arroganz vollendete Tatsachen schaffen wollen.
Sie berufen sich dabei auf Papst Franziskus, der sich einmal mehr in taktischer Kryptik übt. Damit signalisierte er den Rebellen-Bischöfen grünes Licht, jedenfalls verstehen sie es so, ohne seine Zustimmung wirklich greifbar werden zu lassen. Damit macht er es Verteidigern der überlieferten Lehre schwer, ihn faßbar anklagen zu können. Es ist die Hand, die den Stein in den Teich wirft, aber sofort zurückgezogen wird. Die Vorgehensweise ist seit der Frage der Kommunionzulassung wiederverheirateter Geschiedener bekannt. Bekannt ist seither auch, in welche Richtung diese wenig transparente Taktik führt.
FQ: Bischof Laise, Sie führen einen Kampf gegen die Handkommunion. Warum?
Bischof Juan Rodolfo Laise: Weil wir besonders durch die Handkommunion das Sakrament zu einer protestantischen Idee werden lassen. Zudem, was keineswegs zweitrangig ist, verlieren wir das Heilige aus den Augen, und damit Gott selbst.
FQ: Versuchen wir das näher zu erklären.
Bischof Juan Rodolfo Laise: Wenn man zur Heiligen Kommunion geht, muß man sich dessen bewußt sein, was man empfängt. Stattdessen herrscht in vielen Fällen Oberflächlichkeit. Das hängt nicht von der Moderne an sich ab, sondern vom nachlässigen und dem Heiligen wenig geneigten Klima, das eine Folge der Moderne ist. Dieses Klima, es ist bedauerlich, dies sagen zu müssen, ist nicht nur im Alltag gegenwärtig, sondern leider auch in der Kirche. Wir Kirchenmänner sind zum Teil dafür verantwortlich. Ich will keine Anklage erheben, aber unter diesem Blickwinkel müßte auch der Papst mehr darauf beharren, tut es aber nicht.
FQ: Wie sollte also die Kommunion empfangen werden?
Bischof Juan Rodolfo Laise: Kniend und in den Mund. Dem Leib Christi, den wir im Sakrament empfangen, ist würdig Respekt zu zollen und ist zu ehren. Ich wiederhole: Wir haben auch in den Formen den Wert des Heiligen verloren, und das ist ein sehr schwerwiegender Mißbrauch, für den Paul VI. die Schuld trägt, der die Tür zu diese Verhalten aufgetan hat. Nach dem Zweiten Vaticanum hat die Kirche zu schwanken begonnen, was das Heilige betrifft.
FQ: Jüngst hat Papst Franziskus den Dialog mit den Lutheranern akzentuiert. Was sagen Sie zur Interkommunion?
Bischof Juan Rodolfo Laise: Ich bin entschieden dagegen. Wie können wir dieses Sakrament mit jemand teilen, der die Fundamente der Glaubenslehre nicht teilt? Wir steuern auf eine Verwirrung zu. Auch der Einzug von Luthers Statue in den Vatikan hat mich negativ überrascht. Die Protestanten sind in jeder Hinsicht Häretiker, weshalb die Interkommunion nicht möglich ist. Sie ist es nur dann, wenn der Protestant nach einem angemessenen und akkuraten Weg den katholischen Glauben teilt.
FQ: Amoris laetitia: Ist es möglich wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen?
Bischof Juan Rodolfo Laise: Absolut nicht. Wer sich scheiden läßt und standesamtlich eine andere Bindung eingeht, befindet sich im Zustand der schweren Sünde, und damit außerhalb der Gnade Gottes, und kann nicht das Sakrament empfangen, außer wenn er bereut und einen konkreten und wirklichen Vorsatz faßt, sein Leben zu ändern. In dieser Frage gilt das Evangelium, das Lehramt der Kirche und die Sakramentenordnung. Niemand hat die Vollmacht, davon etwas zu ändern. Wir sind nur die Verwalter des Sakraments, aber nicht die Eigentümer. Es stimmt daher, daß zur konkreten Umsetzung von Amoris laetitia die konkrete Gefahr des Relativismus besteht. Es wäre daher eine Klärung opportun, wie sie mit den Dubia gefordert wurde.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Paix Liturgique
Wenn die ältere Priestergeneration ab 70 einmal nicht mehr lebt , wird der überlieferte Ritus wieder ganz normaler Bestandteil der katholischen Kirche. Auch ein Papst der dem jetzigen Papst folgen wird ‚kann diese Entwicklung nicht stoppen. Der ordentliche Ritus vermag nicht das zu leisten was der überlieferte Ritus der katholischen Kirche gegeben hat.Es sind die Gläubigen, die überall auf der Welt entschieden haben ‚dass der überlieferte Ritus eine Zukunft hat. Es wird weitergehen.
„Es wäre gut, wenn es eine öffentliche Zelebration für die vielen Pilger des Wallfahrtsortes gäbe, und ich bin mir sicher, daß die Gläubigen sehr positiv darauf reagieren würden.“
Selbstverständlich, deswegen wird ja auch keine gestattet 😉 .
Wenn man diesen Bischof hört, ist es, wie ein Zuruf aus einer – in Deutschland – längst versunkenen Zeit. Als Priester noch wie Priester aussahen und Bischöfe noch wie Bischöfe und nicht wie Politiker sprachen.
Das ist die Wahrheit im katholischen Glauben und wir sollen beten für die deutschen Bischöfe, die leider nicht traditionsgebuden sind in der Mehrheit. Ein Bild des Jammers in der deutschen Kirche