
(Menzingen) Unter den Unterzeichnern der Correctio filialis de haeresibus propagatis, der „Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien“, die an Papst Franziskus gerichtet ist, befindet sich auch Bischof Bernard Fellay, der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X.
Wie die Initiatoren der Correctio filialis mitteilten, gehörte Msgr. Fellay nicht zu den Erstunterzeichnern, die am vergangenen 11. August die Zurechtweisung dem Papst in Santa Marta zukommen ließen.
Der Generalobere der Piusbruderschaft schloß sich nach eingehendem Studium von Text und Begründung der Correctio an, während die Erstunterzeichner auf Antwort aus dem Vatikan warteten. Da eine solche bis heute nicht erfolgt ist, wurde heute die Zurechtweisung öffentlich bekanntgemacht. Die Unterschrift von Msgr. Fellay bringe „die Übereinstimmung der Priesterbruderschaft St. Pius X. mit den Inhalten zum Ausdruck“, so die Initiatoren.
Die Bruderschaft hatte bereits in der Vergangenheit Kritik an Amoris laetitia, dem umstrittenen nachsynodalen Schreiben von Papst Franziskus geübt. Mit der Correctio wird dem Papst die Verbreitung von sieben Häresien vorgeworfen, die von ihm in Amoris laetitia „angedeutet oder ermutigt werden“.
Die Piusbruderschaft wurde 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet. 1975 wurde ihr wegen des Widerstandes gegen einige Aussagen in Konzilsdokumenten und gegen die nachkonziliare Entwicklung in der Kirche die kanonische Anerkennung entzogen. Seit 2009 finden Gespräche zwischen der Piusbruderschaft und dem Heiligen Stuhl über die offenen Fragen und die kirchenrechtliche Anerkennung statt. Zweimal schien eine solche im Mai 2012 und im Mai 2017 in greifbare Nähe gerückt, ohne konkrete Ergebnisse zu zeitigen.
Correctio filialis (international)
Katholisch bleiben (deutsch)
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Dici (Screenshot)
„Spät aber er kommt“:
(So der Herzog von Wellington in schwerster Bedrängung am Höhepunkt der Schlacht von Waterloo 1815 gegen Napoleon).
Vobis adsum.
Immerhin, Seine Exzellenz hat unterschrieben und das ist sehr gut. Wenn es zum offenen Schisma kommt, haben die Rechtgläubigen gemeinsam mit der FSSPX somit eine gute Ausgangsbasis.
@kalfaktor im Grunde kann ich Ihrer Einschätzung nur zustimmmen, wenn dem auch so wäre und der Rest der Piusbuderschaft eine eindeutige Feststellung treffen würde. Die kann jedoch nach Robert Bellarmin nur so lauten, dass ein „Papst der Schismatisches verkündet, kein Papst ist. Ihm fehlt die Eingebung des Hl. Geistes. Ich fürchte jedoch. dass die Mehrzahl der Gläubigen den schismatischen Weg mitgehen wird und nur eine verschwindend geringe Anzahl von Gläubigen den wahren Glauben beibehält. Es wäre gut, wenn für den Rest eine rechtgläubige Organisationsform oder konkreter rechtgläubige Kirche überleben würde.
Hat man sich als Papst nicht automatisch exkommuniziert, wenn man Härtesten verbreitet bzw. diese nicht stoppt?
Wir danken Seiner Exzellenz Bischof Fellay zu diesem mutigen Schritt, endlich!
Mögen noch viele folgen.