Gastkommentar von Wolfram Schrems*
Einige lokalkirchliche Ereignisse der jüngsten Zeit:
Die unter großen Mühen renovierte Pfarrkirche Neulerchenfeld soll ohne zwingenden Grund an die serbisch-orthodoxe Kirche verschenkt werden, die Pfarre soll aufgelöst werden. Petitionen der Gläubigen werden von Kardinal Schönborn nicht angenommen.
Ein katholischer Referent wird aufgrund islamischen Drucks von einer Podiumsdiskussion der „Langen Nacht der Kirchen“ am 24.05.13 ausgeladen. „Nacht der Kirche“ – wie treffend.
Wenige Tage zuvor erklärt Kardinal Schönborn bei einer ziemlich skurrilen Veranstaltung (siehe Bericht) gegenüber den Vertretern des internationalen Großkapitals bzw. des internationalen Grün-Marxismus submissest, daß die „Ursünde Europas“ im „Nationalismus“ bestehe. Also nicht der Abfall von Gott ist die „Ursünde“, auch nicht der legale Massenmord an den Ungeborenen oder der systematische Angriff auf Ehe und Familie sondern der „Nationalismus“. Ausgerechnet. (siehe Bericht der Wiener Kirchenzeitung Der Sonntag)
Bei einem Gespräch mit Journalisten erklärt Kardinal Schönborn, daß der Staat homosexuelle Partnerschaften schützen müsse. Was bei den Katholiken in England erhebliche Konsternation auslöst (siehe Bericht).
Im Stephansdom wird – gleichsam unter den Augen des Kardinals – eine Ausstellung bedeutender Frauen gezeigt, unter die die maßgeblichen Organisatoren auch Rosa Luxemburg und Elfriede Jelinek rechnen (siehe Bericht).
Derartige Skurrilitäten und Ungereimtheiten gibt es viele. Sie mögen uns als Ansatzpunkt zur Deutung einiger aktueller und schon länger zurückliegender Ereignisse dienen.
Es wurde viel über die Hintergründe des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. spekuliert. Angesichts gerade erwähnter Ereignisse ist ein Aspekt dieser Vorgänge näherer Untersuchung wert: Nämlich die massive Illoyalität von Bischöfen und Bischofskonferenzen des deutschen Sprachraums. Ohne Umschweife gesagt: Die Bischofskonferenzen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz befinden sich in einem – offiziell nicht deklarierten, aber faktischen – schismatischen Zustand. Zur selben Zeit verdunstet der letzte Rest an christlicher Gesellschaftsprägung und die lokale Kirchenhierarchie unterwirft sich bedingungslos der weltlichen Macht. Genau diese Entwicklungen hatte Papst Benedikt kritisiert und aufzuhalten versucht. Die lokalen Hierarchien sind ihm in den Rücken gefallen.
Im folgenden einige Beobachtungen:
1. Die Abkoppelung der lokalen Kirche von der Weltkirche
Kardinal Schönborn und die Österreichische Bischofskonferenz sind die Urheber mehrerer als illoyal zu qualifizierender Akte, mit denen sie Papst Benedikt (und vielen Gläubigen) das Leben schwer gemacht haben. Es geht etwa um die folgenden:
- Die österreichischen (wie alle deutschsprachigen) Bischöfe verweigern die angeordnete Korrektur der gefälschten Wandlungsworte in der hl. Messe. „Pro multis“ heißt eben „für viele“ und nicht „für alle“. Bereits 2006 (!) gab es eine entsprechende Anordnung durch die Gottesdienstkongregation unter Kardinal Arinze, 2012 wendete sich der Papst per Brief an die deutschen Bischöfe. Während andere Bischofskonferenzen diese längst überfällige Korrektur vollzogen haben, mauert die österreichische weiter. Vor kurzem dekretierte sie in ihrem Amtsblatt sogar ausdrücklich, die Priester hätten „für alle“ zu verwenden. Der offiziell angegebene Grund ist, daß sich die Neuregelung erst auf das neu zu erstellende deutschsprachige Meßbuch bezöge (siehe Stellungnahme der Österreichischen Bischofskonferenz). In Wahrheit handelt es sich um einen Akt offener Illoyalität und eine Ausgeburt innerkirchlicher Subversion: Es soll um jeden Preis die Illusion aufrecht erhalten werden, daß Christus die Allerlösung lehren würde.
- Der Skandal von Stützenhofen aus dem vergangenen Jahr ist noch so präsent, sodaß man ihn nicht näher ausführen muß (siehe Bericht). Die Vorgangsweise des Kardinals ist ein schweres Ärgernis. Er ist dem örtlichen Pfarrer in den Rücken gefallen. Er ist auch dem Papst in den Rücken gefallen. Dieser hat immer die Bischöfe zum Widerstand gegen Gesetze, die den Geboten Gottes widersprechen, ermahnt. Nicht nur, daß sich Kardinal Schönborn der „Diktatur des Relativismus“ in der politischen Sphäre nicht widersetzt, er führt diese Diktatur auch in die Kirche selbst ein (siehe Bericht).
- Der „Aufruf zum Ungehorsam“ der sogenannten „Pfarrerinitiative“ ist unwidersprochen in Kraft. Er kann sich von der kirchlichen Autorität ungehindert verbreiten. Hw. Helmut Schüller ist immer noch Pfarrer von Probstdorf und Universitätspfarrer an der Wirtschaftsuniversität (!), Evangelienkommentator in der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ und munter auf Missionsreisen. Der zuständige Bischof, der nicht eingreift, macht sich damit an der Verwirrung der Katholiken mitschuldig. Papst Benedikt nahm auf diesen Skandal sogar öffentlich Bezug – genützt hat es nichts.
- Die völlig inakzeptable Reaktion der österreichischen Diözesanbischöfe (Hirtenbrief vom 16. Februar 2009) auf die Ernennung von Dr. Gerhard Maria Wagner zum Weihbischof für Linz offenbarte nur allzu deutlich, wie weit die romfreie Nationalkirche schon Wirklichkeit ist. In aller Offenheit kritisierte Kardinal Schönborn den Papst für die Ernennung eines nicht-konformen Bischofskandidaten („Unfall“, siehe Bericht) und sprach von „Unverständnis“ und „Zorn“, den das ausgelöst habe (siehe Bericht). Interessanterweise wurde der Rücktritt von Weihbischof Wagner nicht in Linz sondern in Wien verkündet.
- Beschämend war auch die Stellungnahme von Kardinal Schönborn zur „Fristenlösung“ in der ORF-Diskussion am 9. September 2007, kurz nach dem Abflug von Papst Benedikt aus Wien: „Presse“-Chefredakteur Michael Fleischhacker mußte mehrmals nachfragen, wie der Kardinal die Fristenlösung bewerte (siehe Bericht). Die letztendlich herausgepreßte Antwort war zwar verhalten, aber immerhin negativ – und hat die üblichen Empörer auf den Plan gerufen (siehe Bericht). Man fragt sich aber, wieso der Kardinal nicht sofort an den von ihm selbst (!) redigierten Katechismus der Katholischen Kirche (1992) erinnerte, in dem es unter Punkt 2273 heißt: „Als Folge der Achtung und des Schutzes, die man dem Ungeborenen vom Augenblick seiner Empfängnis an zusichern muß, muß das Gesetz die geeigneten Strafmaßnahmen für jede gewollte Verletzung seiner Rechte vorsehen.“ Hier wird das Dokument Donum Vitae der Glaubenskongregation aus dem Jahr 1987 zitiert. Es war von einem gewissen Kardinal Joseph Ratzinger verfaßt worden. Kardinal Schönborn hat es gekannt, man fragt sich aber, welche Rolle es für ihn spielt. Dennoch gilt Kardinal Schönborn als Mitglied des „Ratzinger-Schülerkreises“. (Was an sich schon unerfindlich ist, da als „Schüler“ im akademischen Sinn normalerweise nur ein Dissertant oder Habilitand gilt.)
Man fragt sich, welche Bedeutung angesichts dieser Fakten der Ausdruck „Schülerkreis“ wirklich bedeuten soll.
Viele andere Beispiele, die der Konsultation kirchlicher und säkularer Medien zu entnehmen sind und keinerlei spezielles Geheimwissen benötigen, wären darzulegen. Es ist klar: Trotz vorgeschobener Papsttreue geht es in der Kirche Österreichs im allgemeinen und Wiens im besonderen um etwas anderes. De facto ist die Kirche in Österreich in dogmatischer und disziplinärer Hinsicht in einem schismatischen Zustand.
Damit zum zweiten Punkt:
2. Unterwerfung der Kirche unter die säkulare Macht
Die Kirche unterwirft sich hierzulande bedingungslos der weltlichen Obrigkeit. Es gibt nicht nur keinen Widerstand gegen aggressive Säkularisierung und Entchristlichung in Politik, Gesetzgebung und Kultur, man „stimmt“ auch seitens des Episkopates „freudig mit Ja“. Die Abkoppelung von der Weltkirche bedingt – zwangsläufig und historisch in vielen Beispielen belegt – die Unterwerfung der lokalen Kirche unter die lokalen Potentaten und ihre Ideologien. Diesem unheilvollen historischen Vorbild folgend schrieb Kardinal Schönborn in seinem „Masterplan“-Hirtenbrief vom 15. Mai 2011 neben – den üblichen, praktisch unverständlichen – Wortkaskaden etwa folgendes:
„Auch angesichts der wachsenden Not wollen wir den Weg frei machen, uns öfter an vielen Stellen und bei vielen Gelegenheiten mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren zusammen tun. Alle, die sich – oft ohne es so zu nennen – für die Werte des Evangeliums in Dienst nehmen lassen, sind für uns mögliche Partner, deren Weggemeinschaft wir gerne annehmen. Wer immer sich für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, die Bekämpfung der Armut, den Respekt vor Fremden, unbedingte Anerkennung der Würde aller einsetzt, verdient unsere Solidarität und unseren Dank. Wichtige Kriterien für die Zuteilung von Ressourcen werden in der Erzdiözese künftig der diakonale Einsatz sowie die Verknüpfung der Aktivitäten in die Zivilgesellschaft hinein sein. Wo wir in konkreten Anliegen mit anderen, die nicht aus der Kirche kommen, zusammenarbeiten, können wir unendlich viel voneinander lernen.“
Es handelt sich um submisseste Unterwerfung unter den linken Zeitgeist und seine Protagonisten. Keine Rede ist etwa davon, daß durch Euro, konfiskatorische Steuersätze und Inflationierung die Leute um ihr Eigentum gebracht werden. Kümmert es die Hirten der Kirche gar nicht, daß die Familien und die klein- und mittelständische Betriebe, das Rückgrat einer freien Gesellschaft, durch die Last von Steuern und Auflagen in ihrer Existenz bedroht werden? Keine Rede ist auch von der wachsenden Unfreiheit durch EU-Vorgaben. Auch kein Wort über den Massenmord an den Kindern im Mutterleib – trotz der Nähe einer berüchtigten Abtreibungsklinik zum erzbischöflichen Palais.
Eine rezente Ausgabe der Franziskaner-Zeitschrift „Antonius“ bringt es mit ihrem Titelblatt auf den Punkt: Kardinal Schönborn und Bundespräsident Fischer in trauter Eintracht – darunter der Slogan: Kirche und Staat – Partner für die Menschen. Die Hirten haben als solche abgedankt, die Unterwerfung unter die weltliche Macht wandelt sie in die Junior-Partner von Sozialisten, Atheisten und Freimaurern.
Ein Bischof, dem eine volksfrontartige „Solidarität“ mit der neo-marxistischen „Zivilgesellschaft“ wichtiger ist als eine erkennbar christliche Gesellschaftsprägung, hat eindeutig seinen Beruf verfehlt. Wenn Kardinal Schönborn „unendlich viel voneinander lernen“ will, übt er Verrat an seinem Auftrag. Was, bitte, will der Kardinal von den „zivilgesellschaftlichen“ Gruppen lernen? Weiß Eminenz nicht, daß die „Zivilgesellschaft“ ein Konzept des Marxisten Gramsci ist? Weiß er nicht, daß die „zivilgesellschaftlichen“ Gruppen praktisch zur Gänze steuergeldfinanzierte Vorposten einer von oben verordneten Paganisierung sind? Natürlich weiß er es. Trotzdem macht er mit.
Am Ende dieses fatalen Hirtenbriefes heißt es: „Gott weitet unseren Blick auf seine ganze Schöpfungsfamilie. Diese hat er auch jenseits unserer Kirchengrenzen mit seinem Geist reich beschenkt in ihrem Erbe und in ihren Träumen.“
Abgesehen von der klischeehaften Diktion grenzt diese Aussage ans Absurde. Was um Gottes willen heißt: „Gott hat die Schöpfungsfamilie in ihrem Erbe und in ihren Träumen reich beschenkt“? Ist bei Eminenz das Wassermann-Zeitalter ausgebrochen?
Es kommt aber noch schlimmer. Der auf den eben zitierten Satz folgende, fast am Ende des Hirtenbriefes, ist geradezu blasphemisch: „[Gott] lässt sich finden, wo wir ihn nicht erwarten. Im Gewand des Fremden kommt er uns entgegen und bittet um Aufnahme.“ Nein, Eminenz, Gott kommt niemals „im Gewand des Fremden“! Gott ist durch Jesus Christus vertraut geworden: „Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen“ (Joh 10, 5). Gott läßt sich finden, wo wir es erwarten können: In der Kirche, in den Sakramenten, in der Liturgie – im katholischen Glauben. Der „fremde Gott“ ist (etwa im Anschluß an den Häretiker Markion im 2. Jahrhundert) eine monströse Häresie. Oder meint Eminenz, daß Gott uns ausgerechnet in Islamisierung und Neuheidentum begegnen würde?
So oder anders: Hier ist eine gewaltige Pathologie am Werk. Es ist gar kein Wunder, daß die Kirche hierzulande im Verschwinden begriffen ist. Die Bischöfe sind nicht nur Verwalter des Untergangs, sie sind dessen Betreiber.
Das wird schlaglichtartig an folgendem Punkt deutlich:
3. Das „Kasperl-und-Krokodil“ – Syndrom
Heuer hatte das Krokodil seinen großen Auftritt. Einige nicht weiter bekannte Herrschaften, unter ihnen nicht unskurrile Selbstdarsteller und Wichtigtuer, organisierten ein „Volksbegehren“. Es ging um den Kampf gegen „Kirchenprivilegien“. (Einer radikalmarxistischen Splitterpartei war es noch zu wenig kirchenfeindlich formuliert, denn das „Volksbegehren“ richtete sich vom Wortlaut her gegen alle anerkannten „Religionsgemeinschaften“, man hätte es bei den Trotzkisten aber gern gehabt, daß es sich nur gegen die Christen richten würde: Erklärung der Sozialistischen Linkspartei.)
Es ist m. E. kaum glaubhaft, daß man seitens der Drahtzieher mit einem großen Erfolg an Unterschriften gerechnet hatte. Zu abwegig ist das Anliegen dieser Truppe, um im Volk großes Begehren auszulösen. (Es wurde dann in einer Rundfunkmeldung berichtet, daß 56.660 Unterschriften zusammengekommen seien. Jedenfalls eine hübsche Ziffernkombination. Das offizielle Ergebnis ist aber noch geringer, nämlich 48.093: siehe amtlichen Bericht des Bundesministeriums für Inneres.)
Worum es aber statt des erwartbar geringen Ergebnisses ging, war etwas ganz anderes: Die Kirchenführung sollte offensichtlich in die Rolle dessen versetzt werden, der aus Gründen der Dramaturgie das Krokodil wunsch- und pflichtgemäß aufs Haupt schlagen darf. Oder vermeintlich aufs Haupt schlagen, denn sowohl das „Volksbegehren“ als auch die Reaktion der „Religionen“ atmen denselben relativistischen und masonischen Geist. Im Puppenspiel werden Kasperl und Krokodil vom selben Puppenspieler betätigt. Genau diesen Eindruck hat man im gegenständlichen Fall: Kardinal Schönborn hat sich bereitwillig in eine Front der „Religionen“ einfügen und sich und die Kirche damit letztlich irrelevant machen lassen. Lessings lächerliche „Ringparabel“ ist wieder da: Eminenz hat auftragsgemäß vom wundervollen Beitrag der „Kirchen“ und „Religionen“ für „Kultur, Werte und Soziales“ schwärmen dürfen, für den man eben Mittel brauche. Die großartigen Beiträge zu Kultur und Sozialem, inklusive die Versorgung moslemischer Kirchenbesetzer, kostet eben Geld. Es geht der Kirche also doch nicht um den Glauben sondern ums Geld? Damit sie ihren Angestellten ein sorgenfreies Leben ermöglichen und ein bißchen „Kultur, Werte und Soziales“ verbreiten darf? Ist das der Auftrag der Kirche?
Ist derjenige, der sagte „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14, 6) den Bischöfen peinlich? Denken die Kirchenführer gar nicht an den Tag der Rechenschaft?
Resümee
Die Subversion der Kirche Österreichs ist flächendeckend erfolgreich, die Abkoppelung von Rom de facto ebenso. Es gibt hier nichts zu beschönigen. Die Fassaden werden bald einstürzen. Die Fassade der Papsttreue war schon länger eingebrochen. Naturgemäß können wir über die Hintergründe des Rücktritts von Papst Benedikt nur spekulieren. Es werden mehrere Faktoren zusammengekommen sein, wie vor kurzem auch Papst Franziskus indirekt bestätigte (siehe Bericht). Wir können aber annehmen, daß ihn die Illoyalität so vieler Bischöfe und Kardinäle, auch der vermeintlich treuen, schwer getroffen haben muß. Ob das Grund genug für einen Rücktritt ist, steht freilich auf einem anderen Blatt.
Kardinal Schönborns fromme Phrasen täuschen viele Menschen. Manche seiner Katechesen und Aufsätze mögen gut und richtig sein. Aber ein Bischof hat andere Aufgaben. Es muß um die „Früchte“ gehen, um konkrete Resultate und um das Zeugnis des Glauben, wenn nötig in Konfrontation mit der „Welt“. Diese aber gibt es nicht. Fromme Alibiaktionen wie „Stadtmission“, „Apostelgeschichte 2010“, „Mission possible“ u. dgl. sind komplett sinnlos, sie haben überhaupt nichts bewirkt. Angesichts ihrer Defizite können auch gar nichts bewirken. Diese Events sind praktisch ausschließlich Beschäftigungsmöglichkeiten für einen nicht übertrieben initiativ agierenden Funktionärs- und Verwaltungsapparat. Tragischerweise gibt es in diesem Milieu auch grundsätzlich wohlmeinende Leute, die mittlerweile beruflich und finanziell in den Apparat verstrickt sind und de facto die Rolle von Alibi-Frommen und Halleluja-Schlümpfe ausüben. Wer die Kirchenszene kennt, kann sich nur wundern, wie viele dort mit beiden Beinen fest in den Wolken stehen.
Was auch immer für Absichtserklärungen ventiliert werden, es zählen nur die Fakten: Der nächste Schritt einer spektakulären Pfarr- und Kirchenzerstörung im Rahmen des „Masterplans“ nach der schändlichen Vernichtung der Kapelle im Geriatriezentrum Baumgarten und der ehrlosen Vertreibung des dortigen Priesters im Jahr 2010 (siehe Bericht), ist die Pfarre Neulerchenfeld (siehe Bericht). Die Demonstration vom Samstag, 22. Juni d. J., wird wohl von den kirchlichen Autoritäten ignoriert werden. Eminenz Schönborn hört nicht nur nicht auf den Papst sondern auch nicht auf die Gläubigen. Andere Einflüsse sind maßgeblich. Wenn es Gläubigen und Priestern nicht gelingt, dieses Treiben bald zu stoppen, wird es zum totalen Zusammenbruch kommen. Man wird prognostizieren können, daß die „kleinen christlichen Gemeinschaften“, von denen Eminenz so schwärmt, bald Realität sein werden. Weil es dann hierzulande nämlich auch nichts anderes geben mehr geben wird. Womit wir bei der „kleinen Herde“ sein werden, von der Christus spricht (Lk 12, 32). Ob Eminenz allerdings dort willkommen sein wird, ist eine andere Frage.
Das letzte Ziel christlichen Handelns liegt eben nicht im irdischen Leben, es liegt im Endgültigen. Man kann es auch verfehlen. Darum heißt es auch „pro multis“.
* MMag. Wolfram Schrems, Linz und Wien, katholischer Theologe und Philosoph, kirchlich gesendeter Katechist. Umfangreiche Vortrags- und Publikationstätigkeit.
Bild: Messainlatino
Sehr geehrter MMag. Wolfram Schrems (und auch der Redaktion, für das einstellen dieses Artikels) mein herzliches Vergelt‚s Gott, für diesen leider im vollen Umfang zutreffenden Artikel, und für mich ist schon lange seine Em. ein Wolf im Schafspelz
Möge der Schutz, der Segen und die Liebe Gottes und Mariens immer mit ihnen und ihrer Familie sein.
Kann dieser geistliche Fatzke abends nach solchen Clownerien noch in den Spiegel sehen.
Hermann: Wenn sie Hr. MMag. Wolfram Schrems als geistlichen Fatzke bezeichnen, so können sie ja sicher seine Aussagen wiederlegen.
Wenn nicht, so frage ich mich zumindest: „Wer ist hier der wahre FATZKE?“ Und warum wollen sie die Wahrheit unterdrücken und seine Em decken?“
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
War das nicht auf den Kardinal und das oben abgebildete Kasperltheater bezogen?
Armin! Eigentlich hat Mariahilfer schon die Antwort gegeben! Ich kenne Hr. MMag. Wolfram Schrems nicht und dem guten Mann wird nichts anderes übrig bleiben, so wie sein Herr & Meister einher zuschreiten. Wenn man solche Bilder sieht, weiß man, es geht dem Ende zu. Zu Ihrer Beruhigung, auch von mir, mit dem Fatzke war seine Eminenz, der hochwst. Herr Erzbischof von Wien Schönborn gemeint. Seine geistlichen Ahnen würden vor Scham erröten.
Die schon von Dietrich von Hildebrand in „Der verwüstete Weinberg“ ´beschriebene „Fünfte Kolonne“ in der Kirche hat ihr Ziel auf ganzer Linie erreicht.
Und die Päpste haben keinen der deutlich erkennbaren hochwürdigsten Herren (und ehrwürdigen Damen), die sich schon lange durch ihre öffentlichen Aussagen, die sie auch auf Belehrung nicht widerrufen, und durch ihr Handeln exkommuniziert haben, die Kirchentür gewiesen.
Nur Erzbischof Lefebvre, der sich durch seine illegalen Bischofsweihen als Tatstrafe selbst exkommuniziert hatte, wurde dieses postwendend mitgeteilt. Sein Fehler war wohl, dass er im Gegensatz zu Kardinal Schönborn, der wie allzu viele andere frei von allen Begrenzungen des Evangeliums und des Lehramts schalten und walten darf, nicht progressiv war und auch kein kommunistisches Gedankengut vertrat.
Liebes katholisches.info team:
Sie haben wahrscheinlich wirklich kein Geld mehr, da sie sonst nicht statt, wie einmal, gut recherchierter Artikel, solche in Kreuznet – Manier veröffentlichen müssen. Reizt mich aber auch nicht zum Spenden!
Schnuffi, auch an sie die Frage, können sie beweisen das der ehrenwerte MMag. Wolfram Schrems die Unwahrheit geschrieben hat?
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
@ schnuffi,
Es dürfte Ihnen an Einblick fehlen, sonst würden Sie das nicht schreiben. Der Vergleich mit dem alten kreuznet ist untergriffig. Ich halte den Autor für brillant. Natürlich kann man in Einzelheiten anderer Ansicht sein. Ich habe, was Neulerchenfeld betrifft, eine andere Sicht der Dinge. Der Tenor und das Resümee sind – leider – völlig zutreffend. Wie ich weiß, sind sogar eingefleischte Modernisten dieser Ansicht.
Mich reizen jedenfalls Artikel, die pointiert leider notwendige und berechtigte Kritik an der gegenwärtigen Hierarchie der Kirche vorbringen viel eher zum Spenden, als die ohnehin schon zur Genüge vorhandenen und sattsam bekannten Selbstbeweihräucherungen. Ich hoffe sehr, daß weiterhin solche Artikel erscheinen.
@ mariahilfer, mich persönlich stört am „Tenor“ des Artikels, daß er sich manchmal darauf beschränkt, bekannte Kritikpunkte widerzugeben und mit den üblichen Schlagworten zu belegen. Das mag alles richtig sein, das kann ich als Deutscher nicht beurteilen.
Aber ich hätte mir gewünscht, Herr Schrems hätte immer auch klar geschrieben, wie sich Kardinal Schönborn im jeweiligen Fall seiner Ansicht nach hätte verhalten sollen.
Beispiel: Der Punkt 3, in dem es um Kirchenbeitrag/Kirchensteuer geht. Natürlich mag es aus katholischer Sicht schlimm sein, wenn die Katholische Kirche von den Initiatoren des „Volksbegehrens“ mit anderen Religionen/Kulten in denselben Topf geworfen wird. Aber das sind Atheisten/Agnostiker, für die ist das alles dasselbe.
Aber wäre das wirklich der geeignete Anlaß gewesen, hier darauf hinzuweisen, daß die Katholische Kirche die wahre Religion ist?
Und warum vermischt der Autor diese Frage mit Kritik an der Verwendung der Gelder durch die Kirche?
Das sind zwei verschiedene Dinge.
Oder der Vorwurf, das „illoyale“ Verhalten der Bischöfe sei einer der Gründe für den Rücktritt Benedikts XVI. Da wären Belege hilfreich gewesen.
Ansonsten wird doch immer gerne darauf verweisen, daß der deutschsprachige Raum nur eine Minderheit in der Weltkirche sei – und dann soll dies plötzlich einer der Rücktrittsgründe sein?
Das erscheint mir ein Widerspruch zu sein, auch wenn das Verhalten vieler Gläubiger und Dignitäre im deutschsprachigen Raum Benedikt sicher verletzt haben dürfte.
Bitte jetzt keinen Vergleich mit Polen, die Situation der Kirche war und ist dort eine völlig andere.
Der Zustand der schweizerischen Diözesen z.b. ist
– mit Ausnahme des Bistums Chur unter S.E.. Huonder – eine Katastrophe.
Aus einem offenen Brief eines besorgten Gläubigen an Bischof Gmür von Basel:
-
„Als Bischof unseres römisch-katholischen Bistums haben Sie die Aufgabe übernommen und sich verpflichtet,
die Lehre der Kirche zu verkünden, zu erklären und gegebenenfalls zu verteidigen, und nicht diejenige Ihrer Hoftheologen
[.…]
Wie eingangs erwähnt, sind Sie dazu bestellt, diese Lehre zu erklären und zu verteidigen,
nicht sie zu hinterfragen. (Streitfragen in der Kirche müssen unter Theologen ernsthaft ausdiskutiert und durch das Lehramt entschieden werden, nicht durch Mehrheitsbeschlüsse der – oft manipulierbaren – Masse.)
Von uns einfachen Gläubigen wird erwartet, dass wir notfalls unsere Treue zur Lehrer unseres Herrn, wie unsere Kirche sie uns zu glauben vorlegt, mit unserem Blut bezeugen.
Wie sollen wir dazu fähig werden, wenn unsere Bischöfe es nicht einmal wagen, dem Mainstream und seinen Dogmen offen entgegen zu treten?“
-
Anmerkung:
Im Bistum Basel wollen „Wir sind Kirche“ Verdrehte eine kantonale „Volksabstimmung“ erzwingen
– freilich ohne jegliche kirchliche Kompetenz – zur Thematik “ Gleichstellung für den priesterlichen Dienst“. Will heissen: Jekami ( Jede/rKannMitmachen) und „Priester/in“ spielen.
Verheiratete, Frauen, wohl auch Geschiedene, Homosexuelle etc…
Das dortige schräge Staatskirchenrecht macht derartigen abstrusen Unsinn erst möglich.
S.E. Huonder:
-
„Ich stelle fest, dass in der Schweiz offenbar ein Riesendruck herrscht, gängige gesellschaftliche Standards auch in der Kirche zu übernehmen.
Dabei hat sich die Kirche nie von der Mehrheit abhängig gemacht)
[.…]
Denn „seit 2000 Jahren ist die katholische Kirche der Weisung Jesu gefolgt. Wenn sie gesellschaftlichen Trends nachlaufen würde, wäre sie nicht mehr römisch katholisch, sondern nur noch relativ katholisch.“
-
Ich gehöre-oder besser gesagt,dieser Diözese Basel an.Hier herrscht der Modernismus in seiner krudesten Form.Und dann noch die Unverschämtheiten von denn beiden Benediktiner Aebten-Einsiedeln und Mariastein gegen Papst Benedikt. Hoffentlich greift der Himmel bald ein sonst sehe ich schwarz für die RKK.Der Rauch Satans ist längst eingedrungen.
Nachtrag.Ich gehöre dieser DIÖZESE NICHT MEHR AN,ich besuche nur noch die hl.Messe bei der Priesterbruderschaft,und ich werde dafür kämpfen und arbeiten,dass viele andere das auch tun.!!!
Was mich persönlich hier am meisten bestürzt ist dieses Chamäleonhafte: Kardinal Schönborn gilt ja als „konservativ“. Es gibt so viele, die sich den Anstrich einer gewissen Glaubenstreue geben, sogar fromm reden. Aber dann plötzlich tun sie etwas, was einem Wegreißen der Maske gleichkommt, so gravierend ist es. Das ist umso schlimmer, wenn es jemand ist, der einen hohen Rang in der Hierarchie hat. Auf Kardinal Schönborn trifft das ganz offenbar zu, nach allem, was man über ihn hören und lesen muss. Ein total widersprüchliches Bild!
Unsere verzweifelte Lage ist nur noch durch ein Wunder Gottes zu retten.