Es gibt im päpstlichen Hofstaat in Rom einige Absonderlichkeiten. Da ist einmal der jüngste und keineswegs einzige Vorstoß in diesem Pontifikat, die Gläubigen – immerhin sind die Katholiken die weitaus größte organisierte Gruppe der Weltbevölkerung – der globalistischen Agenda zu unterwerfen, indem ihnen ohne digitale Entblößung und Totalüberwachung der Zugang zu den Gnadenmitteln des Heiligen Jahres verwehrt werden soll. Da ist aber auch der eigentümliche Umgang mit „Spitznamen“.
Im päpstlichen Umfeld wird beklagt, daß der Lieblingsprotegé von Papst Franziskus, sein Redenschreiber Victor Manuel Kardinal Fernández, „Tucho“ genannt wird. Das sei zwar sein Spitzname, aber nur für Freunde. Wenn Kardinal Fernández von anderen bevorzugt „Tucho“ genannt wird, sei dies eine „Respektlosigkeit“, die jene, die diesen Spitznamen verwenden, als „Papstkritiker“ ausweise. Im Klartext: Wer Kardinal Fernández „Tucho“ nennt, enttarne sich als „Feind des Papstes“. Angesichts eines solchen Menetekels versteht sich von selbst, daß die offiziellen und offiziösen kirchlichen Medien den „Tucho“ verbannt haben.
Ganz anders verhält es sich, wenn die Rede auf Kardinal Baldassare Reina kommt, den neuen, seit Oktober 2024 amtierenden Kardinalvikar des Papstes für die Diözese Rom. Reina wurde von Franziskus beim jüngsten Konsistorium auch in den Kardinalsrang erhoben, als das amtierende Kirchenoberhaupt die Zahl der Papstwähler, allen Bestimmungen zum Trotz, auf ganze 139 Konklaveteilnehmer vergrößerte.
Während also die Bezeichnung „Tucho“ von den Vatikanmedien gemieden wird, ereifern sich dieselben darin, Kardinal Baldassare Reina als „Baldo“ zu präsentieren. In der Tat ist das der Spitzname des Neokardinals, aber offensichtlich nicht nur für Freunde. In seinem Fall scheint es sogar gewünscht, daß er der Öffentlichkeit kumpelhaft als „Baldo“ vorgestellt wird.
„Baldo“ Reina erhielt gestern erstmals wirkliche internationale Sichtbarkeit, indem er in Vertretung von Papst Franziskus die zweite der vier traditionellen Heiligen Pforten Roms öffnete, jene an der Bischofskirche der Diözese. Anders als die meisten denken, auch unter den Katholiken, ist nicht der Petersdom die ranghöchste Kirche der Welt, sondern die Lateranbasilika, die den beiden Johannes geweiht ist, Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten. Sie ist die Hauptkirche der Christenheit. Der Kardinalvikar von Rom ist zugleich Erzpriester dieser Erzbasilika.
Vor dem Konzil wurden die vier Heiligen Pforten an den Patriarchalbasiliken zeitgleich geöffnet. Die Öffnung im Petersdom nahm der Papst selbst vor, während er in den anderen drei Basiliken jeweils von einem Delegaten vertreten wurde. Johannes Paul II. wollte alle vier Heiligen Pforten persönlich öffnen, weshalb sich diese Zeremonie von der Weihnachtsvigil bis zum Dreikönigsfest hinzog. So ist es nun auch unter Franziskus, doch erstaunlicherweise erfolgt nun auch die zeitversetzte Öffnung durch Delegaten.
Die unterschiedliche Handhabung der Spitznamen scheint jedenfalls einer bewußten Kommunikationsstrategie zu folgen. Während Kardinal „Tucho“ Fernández mit erheblichen Imageproblemen zu kämpfen hat, nicht zuletzt wegen seiner Vergangenheit als Porno-Schriftsteller, will man beim weitgehend unbekannten Kardinal „Baldo“ Reina, seinen Spitznamen als Instrument der Imagepflege einsetzen, um den Neokardinal aus dem direkten bergoglianischen Umfeld bekannt zu machen – offenbar nicht zuletzt unter den anderen Purpurträgern. Wird hier versucht, jemanden für das nächste Konklave in Position zu bringen?
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanNews (Screenshots)
Ein Ablass ist ein Ablass, ob man ihn nun im „Heiligen Jahr“ in Rom gewinnt oder auf andere Weise (z.B. Portiunkula), spielt überhaupt keine Rolle. Bitte nehmen Sie den Hype um das Heilige Jahr deshalb nicht wichtig! Und was die Ablässe betrifft: Ein Pfarrer, der mich sehr beeindruckt hat, hat in einer Predigt einmal gesagt: „Wenden wir doch alle Ablässe den armen Seelen zu. Der Herr wird sich von unserer Großzügigkeit nicht übertreffen lassen.“ Seitdem halte ich es so, und vielleicht mögen Sie es ebenso tun? – Vollkommene Ablässe gibt es ja sehr viele. Heilige Pforten und einen Code braucht man dafür aber nicht. – Ich selbst habe im Heiligen Jahr 2000 Rom besucht, und damit zu einer Zeit, als ein Papst noch ein Papst war. 2025 werde ich das aber sicher nicht tun.
Ihr Hinweis ist sehr wichtig. Der Barmherzige Heiland hat Sr. Faustina gebeten, jeglichen Ablass den Armen Seelen zuzuwenden und nur den Barmherzigkeitssonntag für sich selbst in Anspruch zu nehmen. Und tatsächlich kann man täglich einen vollkommenen Ablass erlangen:
Ein Vollablass kann nur gewonnen werden, wenn das Werk (z.B.: 1/2 Std. euchar. Anbetung) und folgende drei Bestimmungen erfüllt werden:
a) sakramentale Beichte mit entschlossener Abkehr von jeder Sünde (eine gilt für mehrmals (z.B. 14 tägige Beichte für täglich einen Vollablaß),
b) hl. Kommunion
c) Gebet nach Meinung des HI. Vaters und ein Ave Maria und ein Vaterunser, oder ein anderes Gebet, weiters ist erfordert, daß der Ablaßgewinner frei von jeglicher Anhänglichkeit an irgendwelche, auch läßliche (!) Sünde ist. Fehlt die volle Dispositio oder eine der vorgenannten Bedingungen, so wird kein voller, sondern nur ein teilweiser Ablaß erlangt.
Die drei Bedingungen können an mehreren Tagen, vor oder nach Verrichtung des vorgeschriebenen Werkes, erfüllt werden. Wenn die Gewinnung eines Ablasses mit einem bestimmten Tag und dem Besuch einer Kirche verbunden ist, so gilt zur Gewinnung der Zeitraum vom Mittag des vorhergehenden Tages bis zur Mitternacht des bestimmten Tages (zum Kirchenbesuch kommt meist noch die Bedingung von einem Vaterunser und einem Glaubensbekenntnis dazu)
Von den vielen Möglichkeiten zu bestimmten Anlässen Vollablässe zu gewinnen, seien hier nur besonders vier erwähnt, durch die der Gläubige an jedem Tag des Jahres einen Vollablaß gewinnen kann:
Ein Vollablaß täglich kann gewonnen werden durch Erfüllung der vorgenannten drei Bedingungen mit einem der folgenden Werke, entweder
1. mit Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes wenigstens eine halbe Stunde lang; oder
2. mit andächtiger Lesung der HI. Schrift, wenigstens eine halbe Stunde lang; oder
3. mit der Kreuzwegandacht (an amtlich errichteten Stationen! Für verhinderte Kranke genügt eine halbe Stunde Betrachtung des Leidens Jesu); oder
4. mit dem Beten des Rosenkranzes (5 Gesätzchen) in einer Kirche, in der Familie, oder in einer Gemeinschaft.