
(Rom) In Rom gibt es seit der „Schwuchtel“-Aussage von Papst Franziskus im Mai frenetische Aktivitäten. Dabei unterscheiden sich jene nach innen von jenen nach außen. Sie wechseln sich schnell ab, so auch in den vergangenen zwei Tagen.
Nach innen bekräftigte Franziskus am vergangenen Dienstag seine verbalen Ausfälle, wenn auch im Bemühen, deren Bedeutung herunterzuspielen. Zugleich untermauerte er die rote Linie, keine Homosexuellen in Priesterseminare aufzunehmen.
Nach außen wird zugleich mit noch mehr überzeichneter Betonung als schon in der Vergangenheit das Bild des homophilen Papstes gezeichnet. Die wöchentlichen Homo-Termine, das Schreiben an einen jungen Homosexuellen Anfang des Monats und nun, passend zum „Homo-Monat“, eine Audienz für P. James Martin SJ. Der US-Jesuit ist einer der international bekanntesten Homo-Aktivisten in der katholischen Kirche.
Franziskus betont nach innen, auch hinter verschlossenen Türen, daß es sehr wichtig sei, darauf zu achten, Homosexuelle nicht auszugrenzen oder abschätzig zu behandeln, sondern sie „zu begleiten“, ihnen „zu helfen“ und sie „zum Psychologen“ zu schicken. In keinem Moment spricht Franziskus von Sünde und der Notwendigkeit der Umkehr.
Auf welcher Ebene sieht und behandelt Franziskus Homosexualität eigentlich? Tut er es gemäß der kirchlichen Lehre? Eher nicht. Es scheint, so der von ihm vermittelte Eindruck, mehr um praktische Erwägungen zu gehen. Er gab am 20. Mai den italienischen Bischöfen zu verstehen, daß Homosexuelle nicht zu Priestern geweiht und nicht in Seminare aufgenommen werden sollten, denn das gäbe irgendwann nur Probleme, und er wisse, wovon er rede, was als Anspielung auf seine Zeit als Erzbischof von Buenos Aires gedeutet wurde.
Will Franziskus damit sagen, man solle Homosexuelle nicht in ein Seminar aufnehmen, so wie es wenig klug wäre, einen Dieb an die Kasse zu stellen oder einen notorischen Schürzenjäger zum Betreuer einer Frauenrunde zu ernennen? Wird das dem Phänomen aus geistlicher Sicht aber gerecht? Gibt es für Franziskus noch eine Sünde jenseits von angeblich „menschengemachtem“ Klimawandel und Mafia? Und wenn ja, welche Relevanz hat sie und welche Konsequenzen erfordert sie? Zu Sünde, Umkehr und Buße klafft im franziszeischen Lehramt eine auffallend große Lücke .
Und vor allem: Konterkariert sich Franziskus nicht gerade selbst, indem er so restriktiv zwischen seinen Aussagen nach innen und jenen nach außen unterscheidet? Am Dienstag, Katholisches.info berichtete, traf sich Franziskus mit Priestern seiner Diözese Rom, und da dies hinter verschlossenen Türen geschah, sprach er deutlichere Worte. Als bräuchte es einen Ausgleich dazu, empfing er gleich am Tag danach, also gestern, P. James Martin, einen der bekanntesten kirchlichen Homo-Aktivisten. Letzteres dient offensichtlich dem Wunsch, in der Außenwirkung den entstandenen Imageschaden durch seinen publik gewordenen Schwuchtel-Sager auszumerzen.
Dazu ließ er den US-Jesuiten eigens nach Santa Marta kommen. Eine ganze Stunde nahm sich Franziskus Zeit, wie P. Martin auf seinem X‑Kanal bekanntgab. Wobei es sich um eine Privataudienz handelte, da das vatikanische Presseamt nichts dazu verlautbarte. Wörtlich schrieb P. Martin:
„Ich hatte die Ehre, Papst Franziskus heute für ein einstündiges Gespräch in der Casa Santa Marta zu treffen. Mit seiner Erlaubnis, dies mitzuteilen, sagte der Heilige Vater, daß er viele gute, heilige und zölibatäre Seminaristen und Priester mit homosexuellen Tendenzen gekannt hat. Wieder einmal bestätigte er meinen Dienst an LGBTQ-Menschen und zeigte seine Offenheit und Liebe für die LGBTQ-Gemeinschaft. Es war auch eine große Freude, seinen Segen zum 25. Jahrestag meiner Priesterweihe zu erhalten…
- James Martin, SJ (@JamesMartinSJ) June 12, 2024“
Jeder, ob gläubiger Katholik, ob homosexuell oder kirchenfern, muß sich selbst zusammenreimen, was Franziskus genau sagen will. Je nach Präferenz kann man seine Worte und Gesten unterschiedlich gewichten. Man kann dabei auch zu sehr unterschiedlichen Auslegungen kommen, mit vielleicht schwerwiegenden Folgen.
Wäre Klarheit und eine konsequent durchdachte Darlegung nicht sinnvoller? Wäre nicht genau das der Auftrag eines Papstes? Wäre es nicht angebracht, nach elf Jahren homophiler Gesten, auch einmal die kirchliche Lehre aufzuzeigen und auch zu erklären?
Der Wunsch steht im Raum, wird sich aber kaum erfüllen. Franziskus schleppt sich durch sein Pontifikat, als würde er sich von einem Baum zum anderen hangeln, was unweigerlich einen schwindelerregenden Zick-Zack-Kurs zur Folge hat. Festen Boden unter den Füßen scheint er mit dieser Methode nicht zu bekommen, und genau das vermittelt er auch an die Welt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: X (Screenshot)
Es ist offensichtlich, dass sich Franziskus nicht mehr im Griff hat und dass er im Grunde unfähig ist, das Amt des Papstes so auszuüben, dass das (heilige) Amt dadurch nicht beschädigt wird. Insofern würde ich von einer offensichtlichen Amtsunfähigkeit sprechen, die viele Gründe haben kann: religiöse, psychologische, alters-demenzielle usw. Wie dem auch sei: SO geht auf Dauer nicht mehr weiter; Franziskus wird immer mehr zur Karikatur eines Papstes oder noch schlimmer: Zu einem unwürdigen Papst. Andere Päpste waren das in früheren Zeiten zwar auch, nur: Wir leben im Medienzeitalter und da ist ein Papst, der sich so verhält, für die Kirche untragbar.