Vergebung, Wahrheit und Gerechtigkeit – Lectio magistralis von Kardinal Pizzaballa zum Nahost-Konflikt

Wie für den Frieden wirken?


Kardinal Pizzaballa, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, hielt an der römischen Lateranuniversität eine Lectio Magistralis zum Nahost-Konflikt und dem Einsatz für den Frieden im Heiligen Land.
Kardinal Pizzaballa, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, hielt an der römischen Lateranuniversität eine Lectio Magistralis zum Nahost-Konflikt und dem Einsatz für den Frieden im Heiligen Land.

Am 2. Mai hielt Kar­di­nal Pier­bat­ti­sta Piz­za­bal­la OFM, der Latei­ni­sche Patri­arch von Jeru­sa­lem, eine umfang­rei­che Lec­tio magi­stra­lis an der Late­ran­uni­ver­si­tät in Rom zum The­ma „Merk­ma­le und Kri­te­ri­en einer Frie­denspa­sto­ral“: Ein­ge­la­den hat­te das Pasto­ral­in­sti­tut Redemptor homi­nis. Rek­tor Erz­bi­schof Alfon­so Ama­ran­te und Dekan Pao­lo Aso­lan spra­chen Gruß­wor­te, wäh­rend Giu­lio Alfa­no, der Koor­di­na­tor des Stu­di­en­gangs Frie­dens­wis­sen­schaf­ten, in das The­ma einführte.

Anzei­ge

Der Fran­zis­ka­ner Piz­za­bal­la war ab 1998 Pro­fes­sor für bibli­sches Hebrä­isch und Juden­tum am Stu­di­um Bibli­cum Fran­cisca­num in Jeru­sa­lem und lei­te­te meh­re­re Jah­re die Jeru­sa­le­mer Gemein­de der hebrä­isch­spra­chi­gen Katho­li­ken. Ab 2004 war er 167. Kustos des Hei­li­gen Lan­des. 2016 ernann­te ihn Papst Fran­zis­kus zum Apo­sto­li­schen Admi­ni­stra­tor des Latei­ni­schen Patri­ar­chats von Jeru­sa­lem und dann 2020 zum Latei­ni­schen Patriarchen.

Der Patri­arch unter­teil­te sei­ne Aus­füh­run­gen in drei Haupt­tei­le: „Das Ant­litz Got­tes betrach­ten“, „Das Ant­litz des Ande­ren betrach­ten“ und „Die Sen­dung der Kir­che“, die vor allem die lang­jäh­ri­ge per­sön­li­che Erfah­rung von Kar­di­nal Piz­za­bal­la als Seel­sor­ger, Pro­fes­sor und Ober­hir­te im Hei­li­gen Land wie­der­ge­ben. Fol­gen­de Denk­an­stö­ße der Lec­tio wur­den vom bekann­ten Schwei­zer Jour­na­li­sten Giu­sep­pe Rus­co­ni aus­ge­wählt. In der Aus­wahl wird die nur mehr klei­ne Min­der­heit der Chri­sten im Hei­li­gen Land nicht erwähnt, die mas­siv unter dem toben­den Kon­flikt leiden. 

Zur Erin­ne­rung: Am Beginn des 20. Jahr­hun­derts waren nach sie­ben Jahr­hun­der­ten isla­mi­scher Herr­schaft noch rund 30 Pro­zent der Ein­woh­ner des Hei­li­gen Lan­des Chri­sten. Nach der star­ken jüdi­schen Ein­wan­de­rung waren es 1948, zum Zeit­punkt der Aus­ru­fung des Staa­tes Isra­el, noch immer fast 20 Pro­zent. Heu­te, nach vie­len Jahr­zehn­ten des Kon­flikts, leben in Isra­el und in den Palä­sti­nen­ser­ge­bie­ten zusam­men nur mehr etwa 1,5 Pro­zent Christen.

Die Aus­wahl wird kom­men­tar­los dokumentiert.

Aus der Einleitung

Was sich im Hei­li­gen Land abspielt, ist eine noch nie dage­we­se­ne Tra­gö­die. Neben dem sich zuneh­mend ver­schlech­tern­den mili­tä­ri­schen und poli­ti­schen Kon­text ver­schlech­tert sich auch der reli­giö­se und sozia­le Kon­text. Die Fur­che der Spal­tung zwi­schen den Gemein­schaf­ten, die weni­gen, aber wich­ti­gen Kon­tex­te des inter­re­li­giö­sen und zivi­len Zusam­men­le­bens lösen sich all­mäh­lich auf, und das Miß­trau­en wächst von Tag zu Tag. Ein düste­res Pan­ora­ma. Es fehlt gewiß nicht an Hoff­nung unter den vie­len Men­schen, die sich trotz allem für Ver­söh­nung und Frie­den ein­set­zen wol­len. Aber wir müs­sen rea­li­stisch aner­ken­nen, daß es sich um Nischen­rea­li­tä­ten han­delt und daß das Gesamt­bild wei­ter­hin sehr beun­ru­hi­gend ist.

Aus „Die Mission der Kirche“: Interreligiöser Dialog 1

Der inter­re­li­giö­se Dia­log hat sehr schö­ne Doku­men­te über die mensch­li­che Brü­der­lich­keit her­vor­ge­bracht, über die Tat­sa­che, daß wir alle Kin­der Got­tes sind, über die Not­wen­dig­keit, sich gemein­sam für die Ach­tung der Rech­te der Per­son ein­zu­set­zen… All dies sind Früch­te einer Tätig­keit, die ich als spi­ri­tu­ell betrach­te, vor allem der letz­te Punkt, der mir aus offen­sicht­li­chen Grün­den am näch­sten liegt.

Doch in unse­rem gegen­wär­ti­gen Kon­text des Krie­ges scheint all dies im Hei­li­gen Land heu­te ein toter Buch­sta­be zu sein. 

Es gibt eine gro­ße Abwe­sen­heit in die­sem Krieg: das Wort der reli­giö­sen Füh­rer. Von weni­gen Aus­nah­men abge­se­hen, haben wir in den ver­gan­ge­nen Mona­ten von der reli­giö­sen Füh­rung kei­ne Reden, Über­le­gun­gen oder Gebe­te gehört, die sich von denen der poli­ti­schen oder sozia­len Füh­rer unter­schei­den. Ich hof­fe, daß ich mich irren wer­de, aber man hat den Ein­druck, daß sich jeder aus­schließ­lich aus der Per­spek­ti­ve sei­ner eige­nen Gemein­schaft äußert.
Inter­re­li­giö­se Bezie­hun­gen, die gefe­stigt schie­nen, schei­nen nun von einem gefähr­li­chen Gefühl des Miß­trau­ens weg­ge­fegt zu wer­den. Jeder fühlt sich vom ande­ren ver­ra­ten, nicht ver­stan­den, nicht ver­tei­digt, nicht unterstützt.

Ich habe mich in den ver­gan­ge­nen Mona­ten mehr­mals gefragt, ob der Glau­be an Gott wirk­lich der Ursprung des Den­kens und der Bil­dung des per­sön­li­chen Gewis­sens ist und damit unter uns Gläu­bi­gen ein gemein­sa­mes Ver­ständ­nis zumin­dest in bestimm­ten zen­tra­len Fra­gen des gesell­schaft­li­chen Lebens schafft oder ob unser Den­ken von etwas ande­rem geprägt und getra­gen wird.

Aus „Die Mission der Kirche“: Interreligiöser Dialog 2

Die­ser Krieg ist ein Wen­de­punkt im inter­re­li­giö­sen Dia­log, der nie wie­der so sein wird, wie er schon war, zumin­dest nicht zwi­schen Chri­sten, Mus­li­men und Juden.
Die jüdi­sche Welt fühl­te sich von den Chri­sten nicht unter­stützt und brach­te dies deut­lich zum Aus­druck. Die Chri­sten ihrer­seits, die wie immer über alles geteil­ter Mei­nung sind und sich nicht auf ein gemein­sa­mes Wort eini­gen kön­nen, waren ent­we­der geteil­ter Mei­nung über die Unter­stüt­zung der einen oder der ande­ren Sei­te oder unsi­cher und des­ori­en­tiert. Die Mus­li­me füh­len sich ange­grif­fen und wer­den als Mit­wis­ser der Mas­sa­ker vom 7. Okto­ber betrach­tet… Kurz­um, nach Jah­ren des inter­re­li­giö­sen Dia­logs haben wir fest­ge­stellt, daß wir uns gegen­sei­tig nicht ver­ste­hen. Das ist für mich per­sön­lich ein gro­ßes Bedau­ern, aber auch eine gro­ße Lehre.

Aus die­ser Erfah­rung her­aus wer­den wir neu begin­nen müs­sen, in dem Bewußt­sein, daß auch die Reli­gio­nen eine zen­tra­le Rol­le bei der Ori­en­tie­rung spie­len und daß der Dia­log zwi­schen uns viel­leicht einen wich­ti­gen Schritt machen und von unse­ren der­zei­ti­gen Miß­ver­ständ­nis­sen, unse­ren Unter­schie­den, unse­ren Wun­den aus­ge­hen muß. Er kann nicht mehr nur ein Dia­log zwi­schen den Ange­hö­ri­gen der west­li­chen Kul­tur sein, wie es bis­her der Fall war, son­dern er wird die ver­schie­de­nen Sen­si­bi­li­tä­ten, die ver­schie­de­nen kul­tu­rel­len Ansät­ze berück­sich­ti­gen müs­sen, nicht nur die euro­päi­schen, son­dern vor allem die loka­len. Das ist sehr viel schwie­ri­ger, aber man wird von dort aus­ge­hend wie­der neu begin­nen müssen.

Und man wird es tun müs­sen, es muß getan wer­den, nicht aus Not oder Not­wen­dig­keit, son­dern aus Liebe.

Aus „Die Mission der Kirche“: Die Vergebung

Die Kir­che spielt zusam­men mit ande­ren Glau­bens­ge­mein­schaf­ten eine grund­le­gen­de Rol­le bei der Erzie­hung zur Ver­söh­nung, bei der Schaf­fung des Kon­tex­tes für einen Ansatz zur Ver­ge­bung, aber sie kann ihn nicht auf­zwin­gen. Es ist not­wen­dig, dem Schmerz der Lei­den­den Zeit und Respekt zu schen­ken und ihnen gleich­zei­tig zu hel­fen, ihre Geschich­te neu zu lesen, damit die Wun­den hei­len kön­nen. Im Hei­li­gen Land geht es oft dar­um, zu wis­sen, wie man war­ten kann. Die Her­zen der Men­schen und Gemein­schaf­ten sind nicht immer bereit und frei, von Ver­ge­bung zu spre­chen. Der Schmerz ist noch zu stark. Es ist oft ein­fa­cher, mit Wut umzu­ge­hen als mit dem Wunsch nach Ver­ge­bung. Es ist daher not­wen­dig, zu wis­sen, wie man war­tet, aber gleich­zei­tig den christ­li­chen Weg des Frie­dens uner­müd­lich vorzuschlagen.

Alle bis­he­ri­gen Frie­dens­ab­kom­men im Hei­li­gen Land sind fak­tisch geschei­tert, weil es sich oft um theo­re­ti­sche Abkom­men han­del­te, die sich anmaß­ten, die jah­re­lan­ge Tra­gö­die zu lösen, ohne die enor­me Last der Wun­den, des Schmer­zes, des Grolls und der Wut zu berück­sich­ti­gen, die immer noch schwel­ten und in den letz­ten Mona­ten auf äußerst gewalt­sa­me Wei­se explo­dier­ten. Dar­über hin­aus wur­de der kul­tu­rel­le und ins­be­son­de­re der reli­giö­se Kon­text nicht berück­sich­tigt, der statt­des­sen eine Spra­che sprach, die (ange­fan­gen bei den loka­len reli­giö­sen Füh­rern) genau das Gegen­teil von der Spra­che der­je­ni­gen war, die vom Frie­den sprachen.

Aus „Die Mission der Kirche“: Wahrheit und Gerechtigkeit 1

Ver­ge­bung ist, wie ich schon sag­te, ein zen­tra­les The­ma für den Dienst am Frie­den. Aber in unse­rem Kon­text kann Ver­ge­bung nicht von zwei ande­ren Wor­ten getrennt wer­den: Wahr­heit und Gerech­tig­keit. Das Leid, der Schmerz, die Wun­den, die die­ser Kon­flikt ver­ur­sacht hat, sind wohl­be­kannt. (…) Seit Jahr­zehn­ten dau­ert im Hei­li­gen Land die israe­li­sche Beset­zung der Gebie­te im West­jor­dan­land an, mit all ihren dra­ma­ti­schen Fol­gen für das Leben der Palä­sti­nen­ser und auch der Israe­lis. Die erste und sicht­bar­ste Fol­ge die­ser poli­ti­schen Situa­ti­on ist der Zustand der Unge­rech­tig­keit, der Nicht­an­er­ken­nung grund­le­gen­der Rech­te, des Lei­dens, in dem die palä­sti­nen­si­sche Bevöl­ke­rung im West­jor­dan­land lebt. Es ist eine objek­ti­ve Situa­ti­on der Ungerechtigkeit.

Wie ich bereits sag­te, ist der Kon­flikt mit sei­nen Fol­gen für unse­re Kir­che ein fester Bestand­teil des täg­li­chen Lebens und gehört unwei­ger­lich zum Den­ken und zur Refle­xi­on der gesam­ten Gemein­schaft. Nicht sel­ten, wie in die­ser Zeit, ist er Gegen­stand har­ter und schmerz­haf­ter Über­le­gun­gen und Dis­kus­sio­nen. Die Auf­recht­erhal­tung der Gemein­schaft zwi­schen palä­sti­nen­si­schen und israe­li­schen Katho­li­ken ist in die­sem zer­ris­se­nen und pola­ri­sier­ten Kon­text schwie­ri­ger denn je.

Man kann daher nicht von Ver­ge­bung spre­chen, ohne gleich­zei­tig von Wahr­heit und Gerech­tig­keit zu spre­chen. Kein Wort der Wahr­heit über das Leben eines Palä­sti­nen­sers zu sagen, des­sen Leben seit Jahr­zehn­ten dar­auf war­tet, daß ihm Gerech­tig­keit zuteil und sei­ne Wür­de aner­kannt wer­den, hie­ße, eine objek­ti­ve Unge­rech­tig­keit zu rechtfertigen.

Aus „Die Mission der Kirche“: Wahrheit und Gerechtigkeit 2

Als Latei­ni­scher Patri­arch von Jeru­sa­lem befin­de ich mich seit Beginn die­ses Kon­flikts in einer Situa­ti­on, die eine Ent­schei­dung, eine kla­re und prä­zi­se Hal­tung erfor­dert. (…) Kon­kret wer­de ich oft gefragt: „Wie kann ich dar­an den­ken, dem Israe­li zu ver­ge­ben, der mich unter­drückt, solan­ge ich unter­drückt wer­de? Wür­de das nicht bedeu­ten, ihm die Ober­hand zu geben, ihm freie Hand zu las­sen, ohne mei­ne Rech­te zu ver­tei­di­gen? Ist es nicht not­wen­dig, bevor wir über Ver­ge­bung spre­chen, daß Gerech­tig­keit geübt wird?“ Der Israe­li kann sei­ner­seits hin­zu­fü­gen: „Wie kann ich denen ver­ge­ben, die mein Volk auf so bar­ba­ri­sche Wei­se töten?“ Das sind Fra­gen, hin­ter denen ein ech­ter, auf­rich­ti­ger Schmerz steht, der respek­tiert wer­den muß.

Ich weiß nicht, ob es mög­lich ist, die­se Fra­gen zu beant­wor­ten, aber man kommt nicht umhin, sie zu stellen.

Aus der Schlußfolgerung

Las­sen Sie mich eine klei­ne Über­le­gung hin­zu­fü­gen. Im Hei­li­gen Land erle­ben wir schmerz­lich die wach­sen­de Kri­se der mul­ti­la­te­ra­len Gre­mi­en, wie der UNO, die immer macht­lo­ser und für vie­le zur Gei­sel der Groß­mäch­te wird (man den­ke nur an die ver­schie­de­nen Veto­mäch­te). Die inter­na­tio­na­le Gemein­schaft wird immer schwä­cher, und das gilt auch für die ver­schie­de­nen ande­ren inter­na­tio­na­len Gremien.

Kurz­um: Die­je­ni­gen, die auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne für die Erhal­tung und För­de­rung des Frie­dens, die Ver­tei­di­gung der Rech­te und den Auf­bau men­schen­wür­di­ger Gesell­schafts­mo­del­le zustän­dig sind, haben ihre gan­ze Schwä­che gezeigt. Loka­le Füh­rungs­per­sön­lich­kei­ten aller Art haben noch grö­ße­re Schwie­rig­kei­ten. Eine Rea­li­tät, die lei­der allen bekannt ist. (…)

In die­sem deso­la­ten Kon­text müs­sen die in der Seel­sor­ge Täti­gen, die Pfar­rer, die Kir­che, auf­pas­sen, daß sie nicht der Ver­su­chung erlie­gen, sich an die Stel­le die­ser Gre­mi­en zu set­zen und sich in die poli­ti­sche Dyna­mik poli­ti­scher Ver­hand­lun­gen zu bege­ben, die natur­ge­mäß nie ein­fa­che, oft sogar schmerz­haf­te und kon­tro­ver­se Kom­pro­mis­se mit sich brin­gen. Die Ver­su­chung, die von der Poli­tik hin­ter­las­se­ne Lee­re zu fül­len, ist leicht, und die For­de­rung vie­ler, die­se Lee­re zu fül­len, ist auch immer hartnäckig.

Aber das ist nicht die Auf­ga­be der Kir­che, die – wie gesagt – Kir­che blei­ben muß, eine Gemein­schaft des Glau­bens, was nicht bedeu­tet, daß sie sich von der Rea­li­tät abkop­pelt, son­dern daß sie immer bereit ist, sich mit allen zu enga­gie­ren, um Frie­den zu schaf­fen, um die Schaf­fung von Kon­tex­ten zu erleich­tern, die dazu bei­tra­gen, poli­ti­sche Per­spek­ti­ven zu schaf­fen, aber sie selbst bleibt, ohne sich in poli­ti­sche Dyna­mi­ken ein­zu­mi­schen, die nicht zu ihr gehö­ren und die von Natur aus oft der Logik des Evan­ge­li­ums fremd sind.

Die Frie­denspa­sto­ral hat allein das Evan­ge­li­um als Bezugspunkt.

Anschlie­ßend wur­den dem Patri­ar­chen von Jeru­sa­lem von den Anwe­sen­den meh­re­re Fra­gen gestellt. In den Ant­wor­ten sag­te der Patri­arch unter anderem:

  • Ich habe Trit­te und Ohr­fei­gen von den einen und den ande­ren ein­ge­steckt. Das bedeu­tet, daß sie mir zumin­dest zuge­hört haben. Eini­ge per­sön­li­che Bezie­hun­gen sind ver­letzt wor­den, ande­re sind neu entstanden.
  • Es wäre nütz­lich, eine gemein­sa­me Stim­me zu haben… es wäre ein­fach zu unter­schrei­ben: „Es tut uns leid, was passiert“.
  • In die­ser Zeit will man uns alle [für eine Sei­te] ange­wor­ben sehen. Wir kön­nen sicher­lich nicht neu­tral sein, aber kon­struk­tiv, ja. Aber es ist nicht sehr ein­fach. Die Leu­te, die uns bit­ten, Par­tei zu ergrei­fen, gehen von einem ech­ten Schmerz aus, den man respek­tie­ren muß.
  • Sie [die mit St. Hip­po­lyt dem Mär­ty­rer in Rom ver­bun­de­ne Pfar­rei Zab­ab­deh] liegt in einem sehr hei­ßen Gebiet des West­jor­dan­lan­des, nach dem 7. Okto­ber wur­den alle Arbeits­ge­neh­mi­gun­gen gestri­chen, trotz allem gelingt es ihr im Moment, standzuhalten.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: lpj​.org (Screen­shots)

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