Bischof Vangheluwe vom Vatikan laisiert. Und der Rest?

Der homo-päderastische Sumpf


Roger Vangheluwe, von 1984 bis 2010 Bischof von Brügge, mußte zurücktreten, nachdem er gestanden hatte, seinen Neffen zwölf Jahre sexuell mißbraucht zu haben. Auf seinem Computer wurde kinderpornographisches Material sichergestellt. Kardinal Danneels (rechts) war sein großer Förderer.
Roger Vangheluwe, von 1984 bis 2010 Bischof von Brügge, mußte zurücktreten, nachdem er gestanden hatte, seinen Neffen zwölf Jahre sexuell mißbraucht zu haben. Auf seinem Computer wurde kinderpornographisches Material sichergestellt. Kardinal Danneels (rechts) war sein großer Förderer.

(Rom) Fran­zis­kus ent­fern­te einen Pro­te­gé sei­nes engen, inzwi­schen ver­stor­be­nen Weg­ge­fähr­ten Kar­di­nal God­fried Dan­neels (Mafia von Sankt Gal­len) aus dem Priesterstand.

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Als Papst Fran­zis­kus sich nach sei­ner Wahl am 13. März 2013 erst­mals der Stadt Rom und der gan­zen Welt zeig­te, stand neben ihm auf der Mit­tel­log­gia des Peters­doms auch Kar­di­nal Dan­neels aus Bel­gi­en. 2014 erfuhr die Öffent­lich­keit dann, daß Dan­neels Mit­glied des Teams Berg­o­glio war, das die Wahl des argen­ti­ni­schen Kar­di­nals im Kon­kla­ve vor­be­rei­tet und pro­pa­giert hat­te. 2015 erfuhr die stau­nen­de Öffent­lich­keit auch, daß God­fried Dan­neels Mit­glied eines kon­spi­ra­ti­ven inner­kirch­li­chen Zir­kels pro­gres­si­ver Kir­chen­für­sten war, den er selbst als „Mafia von Sankt Gal­len“ bezeich­ne­te. Ziel die­ses Geheim­zir­kels war es, das Pon­ti­fi­kat von Johan­nes Paul II. zu sabo­tie­ren und die Wahl von Bene­dikt XVI. zu verhindern.

Der­sel­be Dan­neels gehör­te zu den Unter­stüt­zern und För­de­rern des homo­päd­era­sti­schen Roger Vang­he­lu­we, der gestan­den hat­te, sei­nen eige­nen Nef­fen als Prie­ster und als Bischof zwölf Jah­re lang miß­braucht zu haben. Vang­he­lu­we war 1984 mit tat­kräf­ti­ger Hil­fe von Dan­neels, der seit 1979 Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel und Pri­mas von Bel­gi­en war, Bischof des Bis­tums Brüg­ge gewor­den. 2010 muß­te Vang­he­lu­we im Zuge des publik gewor­de­nen Miß­brauchs­skan­dals zurück­tre­ten. Dan­neels‘ Unter­stüt­zung für sei­nen Schütz­ling ging so weit, daß er das Opfer dräng­te, die Sache geheim­zu­hal­ten, zumin­dest solan­ge, bis sein Onkel als Bischof im Ruhe­stand sei. Der Ver­such, Vang­he­lu­we selbst in die­ser Situa­ti­on noch zu ret­ten, schei­ter­te aber.

Seit­her hör­te man von Vang­he­lu­we nichts mehr. Er leb­te zurück­ge­zo­gen in einem Klo­ster, wur­de aber nie dis­zi­pli­na­risch belangt – bis gestern.

Gestern wur­de von der Apo­sto­li­schen Nun­tia­tur in Bel­gi­en bekannt­ge­ge­ben, daß Vang­he­lu­we lai­siert, also aus dem Prie­ster­stand aus­ge­schlos­sen wur­de. Der Zeit­punkt der Bekannt­ga­be steht in einem direk­ten Zusam­men­hang mit der Ankün­di­gung, daß Fran­zis­kus dem­nächst die tra­di­ti­ons­rei­che bel­gi­sche Katho­li­sche Uni­ver­si­tät Löwen anläß­lich ihres 600jährigen Bestehens besu­chen wird. Einem Medi­en­ge­tüm­mel mit unan­ge­neh­men und lästi­gen Fra­gen zu Vang­he­lu­we und dem kle­ri­ka­len Homo-Päd­era­sten-Sumpf soll damit vor­ge­beugt wer­den. Die Liste von Miß­bräu­chen und Tätern in Bel­gi­en umfaßt nicht nur Vang­he­lu­we. Er wur­de offen­bar aus­ge­wählt, weni­ger um ein Exem­pel zu sta­tu­ie­ren, son­dern mehr, um etwas „Aktio­nis­mus“ in der Sache für die Öffent­lich­keit zu zei­gen. Schließ­lich hat­te Vang­he­lu­we bereits vor 14 Jah­ren gestan­den, sei­nen Nef­fen miß­braucht zu haben und war damals als Bischof abge­setzt wor­den. Es gibt kei­ne plau­si­ble Erklä­rung, wes­halb die Lai­sie­rung des heu­te 87jährigen jetzt, 14 Jah­re spä­ter, erfolg­te. Die Opfer­an­wäl­tin Lie­ve Hals­berg­he sprach daher von einer „PR-Far­ce“ des Vati­kans, mit der den Opfern „kei­ne Gerech­tig­keit“ zuteil werde.

Die Nun­tia­tur erklär­te in ihrer Stel­lung­nah­me, dem Vati­kan sei­en in den ver­gan­ge­nen Mona­ten „neue schwer­wie­gen­de Ele­men­te“ gemel­det wor­den, die eine Wie­der­auf­nah­me des Fal­les recht­fer­ti­gen. Details wur­den aber nicht genannt, auch kein Tatzeitraum.

Es waren die amtie­ren­den bel­gi­schen Bischö­fe, die in den ver­gan­ge­nen Mona­ten sich dar­über beklag­ten, daß gegen Vang­he­lu­we kei­ne Sank­tio­nen ver­hängt wor­den waren. Johan Bon­ny, ein eif­ri­ger Ver­fech­ter der Homo-Agen­da und Bischof von Ant­wer­pen, ent­hüll­te, daß die bel­gi­schen Bischö­fe schrift­lich den Hei­li­gen Stuhl auf­ge­for­dert hat­ten, Vang­he­lu­we zu laisieren.

Laut Nun­tia­tur leg­te die zustän­di­ge Sek­ti­on des Glau­bens­dik­aste­ri­ums Papst Fran­zis­kus am 6. März die Ergeb­nis­se ihrer Unter­su­chung vor samt der Ver­tei­di­gung Vang­he­lu­wes. Weni­ge Tage spä­ter ent­schied Fran­zis­kus sei­ne Lai­sie­rung. Die Ent­fer­nung aus dem Prie­ster­stand ist die här­te­ste Stra­fe, die der Hei­li­ge Stuhl ver­hän­gen kann. Vang­he­lu­we ist damit in den Augen der Kir­che weder Bischof noch Prie­ster, son­dern Laie.

Wäh­rend Staat und Kir­che Vang­he­lu­we bis­her nicht belang­ten, wegen Ver­jäh­rung, kam in Bel­gi­en durch den Fall Vang­he­lu­we eine Dis­kus­si­on über kle­ri­ka­len Kin­des­miß­brauch in Gang. Eine Son­der­kom­mis­si­on ent­hüll­te grau­sa­me Details eines homo-päd­era­sti­schen Sump­fes und gab an, daß min­de­stens drei­zehn Opfer Selbst­mord began­gen haben.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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