
(Rom) Papst Franziskus bereitet ein Dokument über die Heiligkeit vor. Dies sagte gestern einer seiner engsten Vertrauten, der Honduraner Kardinal Maradiaga.
„Ich habe gehört, daß der Papst ein Dokument über die Heiligkeit vorbereitet.“
So der Erzbischof von Tegucigalpa und Koordinator des C9-Kardinalsrates wörtlich. Er nahm an der Vorstellung des Buches von Fabio Marchese Ragona teil: „Alle Männer des Papstes“.
„Wir sind alle zur Heiligkeit berufen“, wurde der Purpurträger von der Presseagentur SIR der Italienischen Bischofskonferenz zitiert.
„Würden wir diesen Ruf nicht hören, würde die Reform nicht weitergehen.“
Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga gehört zu den engsten Vertrauten von Papst Franziskus, der ihn für Mittelamerika in den Kardinalsrat berief und zu dessen Koordinator machte.
Der Kardinal geriet zu Weihnachten in die Schlagzeilen, weil das Wochenmagazin L’Espresso enthüllte, daß er sich monatlich von der Katholischen Universität von Honduras mehr Geld überweisen ließ, als der US-Präsident an Gehalt bezieht.
Der Kardinal begründete den üppigen Geldfluß von 600.000 Dollar im Jahr damit, daß das Geld für sein Bistum bestimmt sei. L’Espresso hakte mit einem zweiten Artikel nach und fragte, warum dann das Geld auf Privatkonten des Kardinals geflossen ist.
Papst Franziskus stellte sich jedoch vor seinen Adlatus. Auf dem Rückflug aus Lateinamerika verteidigte er Kardinal Maradiaga. Dieser habe erklärt, wofür das Geld sei, damit sei die Sache erledigt.
Der honduranische Purpurträger sieht sich selbst als Papabile. Ihm werden Ambitionen auf die Nachfolge von Papst Franziskus nachgesagt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: #javierMbrocal/Twitter (Screenshot)