Zu den zahlreichen ablehnenden Stellungnahmen gegen die jüngste Erklärung des römischen Glaubensdikasteriums zur Segnung von irregulären Beziehungen (homosexuelle und außereheliche Beziehungen und solche von Ehebrechern), die von Papst Franziskus ausdrücklich gutgeheißen wurde, kommt aus seiner Heimat jene des argentinischen Instituts für angewandte Philosophie (Instituto de Filosofía Práctica, INFIP) hinzu. Glaubenspräfekt Victor Manuel Fernández, der Autor von Fiducia supplicans und eines pornographischen Buches, und Papst Franziskus sind Argentinier. Hier nun also eine argentinische Antwort auf ihren jüngsten Vorstoß:
Erklärung des Instituts für angewandte Philosophie zu Fiducia supplicans
Manch einer mag sich heute fragen: Was hat dieses Institut für Philosophie damit zu tun, sich mit einer religiösen Frage zu befassen, die bestimmte Segnungen betrifft? Ist das INFIP nicht eine weltliche Vereinigung, die sich von Vereinigungen mit konfessionellem Charakter unterscheidet, die in einigen Fällen von der kirchlichen Autorität kontrolliert werden?
Die Mitglieder dieser infrapolitischen Gruppe, die vor fast einem halben Jahrhundert von Dr. Guido Soaje Ramos gegründet wurde, versuchen dessen Ideen treu zu sein. Fast alle Mitglieder sind Katholiken, aber bei der philosophischen Behandlung dieses Themas könnten wir Orthodoxe, Protestanten, Juden oder auch nur Menschen guten Willens sein.
In der Erklärung des Vatikans vom 18. Dezember 2023 ist nicht klar, daß die natürliche Ordnung zu achten ist, die aus der Unterscheidung der Geschlechter die Neigung zur sexuellen Vereinigung mit dem Ziel der Fortpflanzung und der Erziehung von Kindern im Rahmen der Ehe als Grundlage der Familie ableitet.
All das wird durch die göttliche Offenbarung in der Heiligen Schrift und durch die zwanzig Jahrhunderte alte Tradition der katholischen Kirche bestätigt.
Das fügt neue Verwirrung zum Meer von Mißverständnissen hinzu, in dem wir uns schon befinden. Leonardo Castellani sagte:
„Verwirrung ist schlimmer als Lüge.“
In ähnlicher Weise bezieht sich Benedikt XVI. auf
„diese Zeit der Verwirrung, in der alle Arten von häretischen Abweichungen die Türen des authentischen katholischen Glaubens zu verstopfen scheinen“.
Und da jede Klarstellung die Verwirrung noch vergrößert, wäre es am gesündesten, das Dokument aufzuheben, und genau das ist es, was wir fordern. Wie Kardinal Robert Sarah sagt:
„Wir sind nicht gegen Papst Franziskus, aber wir sind entschieden und radikal gegen eine Häresie, die die Kirche ernsthaft untergräbt, weil sie im Widerspruch zum katholischen Glauben und zur Tradition steht“.
Dieser heilige Schwarzafrikaner wurde von Franziskus ernannt, sich um die Liturgie zu kümmern, aber er hat ihn mit dem Schlimmsten umgeben. Er war eine Blume im Schlamm. Er wollte die Zelebrationsrichtung an den Altären richtigstellen, denn eine „dem Volk zugewandte“ Messe sei so absurd wie der Lotse eines Schiffes, der statt auf das Meer und die Sterne auf die Mannschaft und die Passagiere schaut, so der Vergleich eines protestantischen Theologen. Sarah scheiterte mit seinem Versuch, die Zeit verging und seine Amtszeit endete. Die Blume verschwand und der Schlamm blieb, der verantwortlich ist für das ganze Problem der außerordentlichen Form des römischen Ritus, die man abschaffen will.
Unsere Kirche ist heute in zwei große Lager gespalten: Auf der einen Seite gibt es die Staaten, in denen sie im Sterben liegt, wie Deutschland, ein Beispiel für enorme Simonie, Holland, Belgien, Irland… andere, in denen sie sich hält, wie Polen, Ungarn, die Ukraine, die Vereinigten Staaten, England, in letzterem gestärkt durch die anglikanischen Bischöfe und Priester, die dank der Weitsicht von Benedikt XVI. in die Einheit der Kirche zurückgekehrt sind,… andere, wo sie sich zurückzieht, wie in Frankreich, wo aber wichtige Widerstandszentren entstehen, wieder andere, wo sie sich mit weniger Widerstand zurückzieht, wie in Argentinien, Chile, Italien, Spanien…
Andererseits gibt es Orte, an denen die Kirche wächst, wie in ganz Schwarzafrika und in verschiedenen Ländern Asiens, wie Vietnam, Hongkong, Indonesien, Indien. Dort werden Kirchen und Schulen gebaut, die Priesterseminare sind voll, es gibt immer mehr Berufungen zum Priester- und Ordensleben.
Während früher die katholischen Niederlande, das katholische Deutschland, Irland, Frankreich und Spanien zu den Ländern gehörten, aus denen die Missionare kamen, kommen sie heute aus Indien, Indonesien und Vietnam.
Diese Spaltung zeigt sich auch in den Reaktionen auf das vatikanische Dokument: Freude in einigen westeuropäischen Kirchen, reflexartiger Gehorsam durch beförderte Hierarchen, zustimmendes Schweigen in anderen. Gegen das Dokument sind ganz Afrika, aber auch die Episkopate Osteuropas: Polen, Ungarn, Ukraine, die zehn Bischöfe Westfrankreichs und viele Kardinäle, Bischöfe und Priester aus aller Welt.
Aber auch die Orthodoxen lehnen die vatikanische Erklärung ab. Der Metropolit der Kirche von Budapest betont, daß das Dokument „jede Annäherung an die Kirche von Rom unmöglich macht“. Ein unerwartetes Ende der jahrelangen ökumenischen Bemühungen.
Das ist die Realität, an ihren Früchten erkennt man den Baum. Es ist daher an der Zeit, die Fehler zu korrigieren, die zum Ruin führen, und ein gesundes Wachstum anzuregen. Das erfordert die Beseitigung von Mißverständnissen und Unwahrheiten. Gott läßt Seiner nicht spotten. Mit Ihm kann man weder scherzen, noch sich über Ihn lustig machen. Und jene, die nur darauf aus sind, Karriere zu machen, aber nicht zu dienen, die daher den Narren spielen, wie so viele heute, sind nicht geeignet, im Weinberg des Herrn zu arbeiten.
In den vergangenen Jahren waren wir oft allein mit der Verteidigung der natürlichen und christlichen Ordnung. Deshalb freuen wir uns heute über die Gesellschaft der Vereinigung katholischer Juristen des heiligen Alfons Liguori und möchten diese Erklärung mit einem Text aus dem Brief des heiligen Ignatius von Antiochien, Bischof und Märtyrer, an die Epheser, abschließen:
„Wenn schon diejenigen, die die materielle Ordnung stören, des Todes schuldig sind, wie viel mehr dann diejenigen, die durch ihre falschen Lehren den Glauben verderben, der von Gott kommt und für den Jesus Christus gekreuzigt wurde. Diese, befleckt mit ihrer Ungerechtigkeit, werden ins unauslöschliche Feuer gehen, ebenso wie diejenigen, die auf sie hören.“
Buenos Aires, 10. Januar 2024
Bernardino Montejano, Vorsitzender
Juan Antonio Vergara del Carril, Sekretär
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Instituto de Filosofiá Práctica (Screenshot)
Fernandez flieht jetzt in die Opferrolle. kna berichtet von Drohbriefen, die er angeblich erhält.
Bin mal gespannt, was als nächstes kommt …