Frankreich wird „multikulturell“ zersetzt, doch Macron setzt auf Abtreibung und Euthanasie

Die blinde Kultur des Todes


Emmanuel Macron, der sich dem Scheitern des Multikulturalismus in seinem Land zu stellen hätte, setzt sich stattdessen für eine weitere Stärkung von Abtreibung und Euthanasie ein.
Emmanuel Macron, der sich dem Scheitern des Multikulturalismus in seinem Land zu stellen hätte, setzt sich stattdessen für eine weitere Stärkung von Abtreibung und Euthanasie ein.

Anstatt sich dem Schei­tern des ver­ord­ne­ten Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus zu stel­len, der Gewalt und Zer­set­zung her­vor­bringt, ist Frank­reichs Staats­prä­si­dent Emma­nu­el Macron damit beschäf­tigt, Abtrei­bung und Eutha­na­sie noch mehr zu fördern.

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Es sind nur die jüng­sten Sym­pto­me in einer lan­gen Rei­he von bedenk­li­chen bis schwer­wie­gen­den Auf­lö­sungs­er­schei­nun­gen, die sicht­bar wer­den. Nach der jüng­sten Eska­la­ti­on des Nah­ost-Kon­flik­tes mit dem an Grau­sam­keit kaum zu über­bie­ten­den Angriff der isla­mi­sti­schen Hamas auf Isra­el und der Tod und Zer­stö­rung brin­gen­den Reak­ti­on Isra­els gehen auch in Frank­reich die Wogen hoch. Grund dafür ist nicht so sehr eine ange­reg­te Dis­kus­si­on unter den Fran­zo­sen, son­dern der Auf­ruhr in Tei­len des mus­li­mi­schen Ein­wan­de­rer­mi­lieus. Die Zahl der Mus­li­me in Frank­reich geht längst in die Mil­lio­nen. Sie prä­gen seit Jah­ren das Stra­ßen­bild der fran­zö­si­schen Städ­te. Die Ban­lieues gel­ten als für den Staat „ver­lo­re­ne“ Gebie­te. Der Auf­ruhr im Zusam­men­hang mit den Ereig­nis­sen in Isra­el und dem Gaza-Strei­fen ist ein impor­tier­tes Pro­blem. Er ist genau das, wovor bereits vor Jahr­zehn­ten gewarnt wur­de. Die­sel­ben Par­tei­en und Inter­es­sen­grup­pen, die sich nun mit Isra­el soli­da­ri­sie­ren, hör­ten jedoch weg und sind ver­ant­wort­lich für das Import-Chaos.

Anstatt das Pro­blem anzu­ge­hen, ver­sucht Frank­reichs Staats­prä­si­dent Emma­nu­el Macron die Öffent­lich­keit auf noch unfaß­ba­re­re Wei­se abzu­len­ken, indem er einen Ent­wurf zur Ver­fas­sungs­än­de­rung vor­leg­te, mit dem das „Recht“ auf Abtrei­bung und Eutha­na­sie in der Ver­fas­sung fest­ge­schrie­ben wer­den soll.

Das Grund­pro­blem bela­stet das Land schon seit 1975, als die Abtrei­bung in Frank­reich lega­li­siert wur­de. Das nach der dama­li­gen Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Simo­ne Veil benann­te Abtrei­bungs­ge­setz gilt noch heu­te. Pikant: Simo­ne Veil war selbst eine Holo­caust-Über­le­ben­de. Die eige­nen Kin­der wer­den seit­her mas­sen­haft getö­tet und die mil­lio­nen­fa­chen Lücken tech­no­kra­tisch durch Mas­sen­ein­wan­de­rung gestopft, sprich, durch Import von Human­res­sour­cen samt allen damit impor­tier­ten Problemen.

„Ein Volk, das sei­ne eige­nen Kin­der tötet, hat kei­ne Zukunft.“

Die­ser Satz von Papst Johan­nes Paul II. schwebt als Mene­te­kel über den euro­päi­schen Völ­kern. Es erklärt zu einem einem nicht unwe­sent­li­chen Teil die schwer­wie­gen­den Fehl­ent­wick­lun­gen, deren Fol­gen inzwi­schen unüber­seh­bar sind.

„Macron will als erster fran­zö­si­scher Prä­si­dent in die Geschich­te ein­ge­hen, der das Land in ein gro­ßes Bestat­tungs­in­sti­tut ver­wan­deln will, von der Emp­fäng­nis bis zum Lebensende.“

So kom­men­tier­te der ehe­ma­li­ge EU-Abge­ord­ne­te Luca Volon­tè Macrons Absich­ten. In Frank­reich und Groß­bri­tan­ni­en haben die Dro­hun­gen gegen jüdi­sche Bür­ger seit dem 7. Okto­ber explo­si­ons­ar­tig zuge­nom­men. Ein Phä­no­men, das weder auf das Kon­to der Fran­zo­sen noch der Eng­län­der oder Schot­ten geht und in einem Rechts­staat inak­zep­ta­bel ist.

Die Gewalt­di­men­si­on ist in Frank­reich jedoch weit grö­ßer und die Täter gehö­ren in über­durch­schnitt­lich hohem Maße dem isla­mi­schen Milieu an. Nach Anga­ben der Regie­rung, wie die Zeit­schrift Bou­le­vard Vol­taire schreibt, sind seit Juli in 516 fran­zö­si­schen Gemein­den 24.000 Stra­ßen­brän­de gelegt wor­den, 12.000 Fahr­zeu­ge wur­den ver­brannt, 2.500 Gebäu­de wur­den zer­stört oder schwer beschä­digt, dar­un­ter 168 Schu­len und 105 Rat­häu­ser. Die Gewalt in den Städ­ten führ­te zur Fest­nah­me von 4.164 Tätern. Davon sind mehr als tau­send radi­ka­li­sier­te Min­der­jäh­ri­ge, die an isla­mi­sti­schen Gewalt­ta­ten mit­wirk­ten. Ein eige­nes, eben­so bezeich­nen­des wie tra­gi­sches Kapi­tel sind die zahl­rei­chen Angrif­fe gegen Kirchen.

Anstatt Tag und Nacht dar­an zu arbei­ten, das Schei­tern eines Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus zu bekämp­fen, der in Frank­reich zu einer bei­spiel­lo­sen Zer­set­zung und Auf­lö­sung des Gemein­we­sens geführt hat, kün­dig­te Emma­nu­el Macron am Sonn­tag, dem 29. Okto­ber, via Twit­ter einen Ver­fas­sungs­ent­wurf an, der das „Recht auf Abtrei­bung“ in die fran­zö­si­sche Ver­fas­sung auf­neh­men soll. Der Text „wird die­se Woche an den Staats­rat geschickt und bis Ende des Jah­res dem Mini­ster­rat vor­ge­legt“. In der Ver­fas­sung soll damit „die Frei­heit der Frau, eine Abtrei­bung vor­zu­neh­men“, ver­an­kert wer­den. Arti­kel 34 der gel­ten­den Ver­fas­sung wür­de wie folgt ergänzt: „Das Gesetz bestimmt die Bedin­gun­gen, unter denen die der Frau garan­tier­te Frei­heit, eine Schwan­ger­schaft frei­wil­lig abzu­bre­chen, aus­ge­übt wird“.

Macron beschleu­nigt das Tem­po. Am ver­gan­ge­nen 8. März, dem omi­nö­sen „Tag der Frau“, viel­mehr der Femi­ni­stin­nen, ver­sprach Macron, „die Frei­heit der Frau, die Schwan­ger­schaft frei­wil­lig abzu­bre­chen, in der Ver­fas­sung zu ver­an­kern, um fei­er­lich zu gewähr­lei­sten, daß nichts dies ver­hin­dern oder annul­lie­ren kann, was somit unum­kehr­bar sein wird“. Das bedin­gungs­lo­se „Recht“ zur Tötung unge­bo­re­ner Kin­der soll irrever­si­bel gemacht wer­den. Doch seit­her hat­te man nichts mehr von die­sem Angriff auf die Mensch­lich­keit gehört. Macron hat­te nur wie­der­holt betont, er wün­sche sich 2024 „einen Kon­greß in Ver­sailles“ zu die­sem The­ma. Nun plötz­lich soll alles ganz schnell gehen.

Durch das ange­zo­ge­ne Tem­po sol­len offen­bar öffent­li­che Debat­ten und ein mög­li­ches Refe­ren­dum ver­hin­dert oder zumin­dest mög­lichst redu­ziert wer­den, denn 2024 fin­den im Mai EU-Par­la­ments­wah­len statt.

Heu­te dür­fen in Frank­reich, nach der auch von Macrons Par­tei unter­stütz­ten Ände­rung im Jahr 2022, unge­bo­re­ne Kin­der bis zur 14. Schwan­ger­schafts­wo­che getö­tet wer­den. Die Ver­an­ke­rung der Abtrei­bung in der Ver­fas­sung wür­de es einer lebens­be­ja­hen­den poli­ti­schen Mehr­heit – die der­zeit in Frank­reich aller­dings mehr als unwahr­schein­lich ist – erschwe­ren, die Abtrei­bung einzuschränken.

Macron legt jeden­falls Wert dar­auf, sich der Abtrei­bungs­lob­by und den Femi­ni­stin­nen anzu­die­nen. Kri­ti­ker wie der Jurist Gre­gor Pup­pin­ck sagen, daß der Ent­wurf zur Ver­fas­sungs­än­de­rung die Gewis­sens­frei­heit des medi­zi­ni­schen Per­so­nals bedroht. Er wür­de sie zumin­dest ein­schrän­ken, wenn nicht im Zwei­fel sogar beseitigen.

Laut einer von der füh­ren­den Tages­zei­tung Le Figa­ro in Auf­trag gege­be­nen Umfra­ge spra­chen sich 58,9 Pro­zent der Fran­zo­sen gegen eine Abtrei­bungs­ver­an­ke­rung in der Ver­fas­sung aus. Im Par­la­ment sehen die Mehr­heits­ver­hält­nis­se aller­dings anders aus.

Macron scheint nicht nur bestrebt, die Kul­tur des Todes vor den anste­hen­den EU-Wah­len zu stär­ken, son­dern durch die­ses emo­ti­ons­ge­la­de­ne The­ma auch von der innen­po­li­ti­schen Lage ablen­ken zu wol­len. Par­al­lel zur Abtrei­bung will er näm­lich auch die Eutha­na­sie för­dern. Die Papst-Rei­se nach Mar­seil­le, die am 22./23. Sep­tem­ber statt­fand, scheint die Ver­ab­schie­dung des Eutha­na­sie-Geset­zes hin­aus­ge­zö­gert zu haben. Macron prä­sen­tiert sich ger­ne gön­ner­haft als Men­schen­freund, der groß­zü­gig und mit­füh­lend sei. In Wirk­lich­keit bringt er sei­nem Volk wie die Dana­er töd­li­che Geschenke.

Laut neu­em Zeit­plan soll das Eutha­na­sie-Gesetz bis Dezem­ber dem Mini­ster­rat vor­ge­legt wer­den. So bestä­tig­te es Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Agnès Fir­min Le Bodo, die als Haupt­ak­teu­rin in der Eutha­na­sie-Fra­ge agiert. Fir­min Le Bodo gehör­te eigent­li­chen den bür­ger­li­chen Les Répu­bli­cains an, schloß sich zusam­men mit Édouard Phil­ip­pe jedoch der Prä­si­den­ten­mehr­heit an und ist heu­te in der libe­ra­len Par­tei Hori­zons orga­ni­siert. Sie spricht davon, mit ihrem Gesetz­ent­wurf ein „frei­es und selbst­ge­wähl­tes“ Lebens­en­de zu gewähr­lei­sten. Macron selbst hat­te im April 2022 zum Abschluß des „Bür­ger­kon­vents“ über das Lebens­en­de zuge­ge­ben, daß das neue Eutha­na­sie-Gesetz einen „eth­ni­schen Schwin­del“ her­vor­ru­fen könn­te. Den­noch ist er offen­sicht­lich fest ent­schlos­sen, die Tötung am Anfang und am Ende des Lebens zu for­cie­ren. Wenn der Zeit­plan ein­ge­hal­ten wird, soll es im ersten Halb­jahr 2024 zur Abstim­mung kommen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: France Diplomatie/​Flickr

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