Bekommt Polen eine Ursula-Mehrheit?

Der Wahlsieg von EU und Globalisten an der Weichsel


Der Sejm, die erste Kammer des Polnischen Parlaments in Warschau
Der Sejm, die erste Kammer des Polnischen Parlaments in Warschau

Laut amt­li­chem End­ergeb­nis blei­ben die bis­her regie­ren­den PiS-Kon­ser­va­ti­ven zwar stärk­ste Kraft in Polen, haben aber kei­ne Mehr­heit mehr für eine Regie­rungs­bil­dung. Die­se könn­te nun auf ein Pro-EU- (und Pro-Abtrei­bungs-Homo-) Bünd­nis übergehen.

Anzei­ge

Die PiS-Kon­ser­va­ti­ven haben zwar zum drit­ten Mal hin­ter­ein­an­der die Wah­len gewon­nen, dürf­ten aber von einer Koali­ti­on der EU‑, Abtrei­bungs- und Homo-Ver­fech­ter in die Oppo­si­ti­on geschickt werden.

Am Sonn­tag, dem 15. Okto­ber, haben 29 Mil­lio­nen Polen, davon etwa 600.000 im Aus­land, den Sejm (460 Abge­ord­ne­te) und den Senat (100 Mit­glie­der) neu gewählt und ent­schie­den, wer das Land in den näch­sten vier Jah­ren füh­ren soll. Die seit acht Jah­ren regie­ren­de natio­nal­kon­ser­va­ti­ve PiS (Recht und Gerech­tig­keit) wur­de mit 35,4 Pro­zent wie­der deut­lich stim­men- und man­dats­stärk­ste Par­tei. Das reicht aber nicht aus, um wei­ter­hin an der Regie­rung zu blei­ben. Der poten­ti­el­le Ver­bün­de­te der Kon­ser­va­ti­ven, die rechts­ge­rich­te­te EU-kri­ti­sche Kon­fö­de­ra­ti­on der Frei­heit und Unab­hän­gig­keit (KON) wird im neu­en Sejm über 18 statt bis­her 12 Abge­ord­ne­te ver­fü­gen. Das genügt aber nicht, um die PiS-Ver­lu­ste aus­zu­glei­chen. Zusam­men kom­men PiS und KON auf 212 Sit­ze. Zur Regie­rungs­mehr­heit sind min­de­stens 231 Man­da­te nötig.

Zweit­stärk­ste Kraft wur­de mit 30,7 Pro­zent die bür­ger­lich libe­ra­le Bür­ger­ko­ali­ti­on (KO) von Donald Tusk. Ihr poten­ti­el­ler Part­ner ist das Wahl­bünd­nis Drit­ter Weg (TD). Zen­tra­les Merk­mal bei­der Grup­pie­run­gen ist ihr Pro-EU-Bekennt­nis. Das ist auch die ent­schei­den­de Bruch­li­nie in Polen. Der Drit­te Weg ist der größ­te Wahl­ge­win­ner. Er konn­te sei­nen Stim­men­an­teil von 8,6 Pro­zent auf 14,4 Pro­zent stei­gern. Zusam­men erreich­ten die bei­den Bünd­nis­se 222 Sit­ze, was auch nicht für eine Regie­rungs­mehr­heit reicht.

Außer­halb der bei­den Blöcke schaff­te es auch Die Lin­ke, die direk­te Nach­fol­ge­par­tei der bis 1989 herr­schen­den kom­mu­ni­sti­schen Pol­ni­schen Ver­ei­nig­ten Arbei­ter­par­tei, mit 8,6 Pro­zent in das Par­la­ment. Sie bil­det nun das Züng­lein an der Waa­ge, denn nur alle bis­he­ri­gen Oppo­si­ti­ons­par­tei­en zusam­men haben eine Mehr­heit, um die PiS-Kon­ser­va­ti­ven aus der Regie­rung zu verdrängen.

Die deut­lich höhe­re Wahl­be­tei­li­gung, die von 61,7 auf 74,3 Pro­zent klet­ter­te, prä­mier­te offen­bar die Oppo­si­ti­on. Gleich­zei­tig fan­den Volks­ab­stim­mun­gen statt, die von der Regie­rung initi­iert wur­den, um ihre EU-kri­ti­sche Poli­tik abseg­nen zu las­sen, vor allem im Bereich der EU-Migra­ti­ons­po­li­tik. In allen vier Abstim­mun­gen erhiel­ten die Regie­rungs­vor­la­gen eine Zustim­mung zwi­schen 96 und fast 99 Pro­zent. Aller­dings wur­de das not­wen­di­ge Quo­rum von 50 Pro­zent Wahl­be­tei­li­gung offen­bar nicht erreicht. Die Oppo­si­ti­on hat­te zu einem Boy­kott auf­ge­ru­fen, da sie dar­in bes­se­re Chan­cen sah, die Regie­rungs­in­itia­ti­ve zu Fall zu brin­gen als in der direk­ten Kon­fron­ta­ti­on. Die Abstim­mungs­er­geb­nis­se sind damit nicht bindend.

Die gro­ße Bruch­li­nie in Polen ist die Hal­tung zur EU. PiS gehört in Brüs­sel zur Oppo­si­ti­on, wes­halb die EU-Mehr­heit, die soge­nann­te Ursu­la-Mehr­heit, aus Christ­de­mo­kra­ten, Libe­ra­len und Sozi­al­de­mo­kra­ten, benannt nach der EU-Kom­mis­si­ons­vor­sit­zen­den Ursu­la von der Ley­en, einen har­ten anti-pol­ni­schen Kurs steu­er­te. Die pol­ni­sche Oppo­si­ti­on ist hin­ge­gen auf EU-Kurs. KO und ein Teil des Drit­ten Weges gehö­ren der christ­de­mo­kra­ti­schen EVP an, der ande­re Teil des Drit­ten Weges den EU-Libe­ra­len und die Lin­ke den EU-Sozialdemokraten.

Von den übli­chen west­li­chen Main­stream-Medi­en wur­den kam­pa­gnen­haft fal­sche Nar­ra­ti­ve ver­brei­tet, was erfolg­reich gewe­sen ist. Die pol­ni­schen Par­la­ments­wah­len und Volks­ab­stim­mun­gen wur­den wochen­lang als Ent­schei­dung zwi­schen einem „demo­kra­ti­schen Euro­pa“ und einem „auto­ri­tä­ren Sou­ve­rä­nis­mus“ dar­ge­stellt. Laut die­sem Nar­ra­tiv kön­ne nur eine Mit­te-links-Regie­rung mit Libe­ra­len und Sozia­li­sten die Zukunft des Lan­des sichern, wäh­rend eine Stimm­ab­ga­be für die PiS-Kon­ser­va­ti­ven eine wei­te­re Iso­la­ti­on Polens „in Euro­pa“ und die Kri­se bedeute.

Dabei wur­de der Kon­flikt in der EU erst vom Brüs­se­ler Estab­lish­ment pro­vo­ziert, das eine demo­kra­tisch gewähl­te christ­lich-kon­ser­va­ti­ve Regie­rung in War­schau nicht akzep­tie­ren woll­te. Ein zen­tra­ler Knack­punkt dabei war die lebens­freund­li­che Hal­tung der PiS-Regie­rung, die die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der fast ganz besei­tig­te und das Lebens­recht der Unge­bo­re­nen schützt. Die angeb­li­chen „Homo-Rech­te“, von denen in Brüs­sel geschwärmt wird, wur­den ein­fach vor der Tür drau­ßen gelas­sen. Die woke Mehr­heit im EU-Par­la­ment und die glo­ba­li­stisch gesinn­te EU-Kom­mis­si­on ver­stan­den das als offe­ne Kriegs­er­klä­rung. Ent­spre­chend wur­de Ein­fluß auf die pol­ni­sche Innen­po­li­tik genom­men. Der pol­ni­schen Regie­rung wur­den Prü­gel zwi­schen die Bei­ne gewor­fen, wo immer dies mög­lich war. Die Begleit­mu­sik in den Medi­en war eine per­ma­nen­te Dis­kre­di­tie­rung Polens, das abge­wer­tet und medi­al ins Schmud­del­eck gestellt wur­de. Damit wur­de nicht nur im Aus­land ein fal­sches Bild gezeich­net, son­dern auch in Polen Unsi­cher­heit geschürt. Für die nöti­gen Medi­en­kam­pa­gnen sorg­te das Main­stream-Kar­tell und sei­ne finanz­star­ken Hin­ter­män­ner. Wäh­rend zur Ablen­kung das Mär­chen auf­ge­tischt wur­de, die Open Socie­ty Foun­da­ti­ons von Geor­ge und Alex­an­der Sor­os wür­den sich „aus Euro­pa zurück­zie­hen“, kauf­te die Stif­tung zwei Tages­zei­tun­gen in Polen, um recht­zei­tig die Wah­len beein­flus­sen zu können.

Die EU und ihre rich­tungs­wei­sen­den „Freun­de“ waren erfolg­reich. Polen war in den ver­gan­ge­nen Jah­ren der Buh­mann der EU, doch nun könn­te das Land an der Weich­sel von der glei­chen Ursu­la-Koali­ti­on regiert wer­den wie die EU in Brüs­sel. Dabei hat­ten Christ­de­mo­kra­ten, Libe­ra­le und Sozia­li­sten 2019 nicht ein­mal zusam­men aus­ge­reicht, um die glo­ba­li­stisch bestens ver­netz­te und mit aus­ge­präg­tem Sinn für Eigen­nutz aus­ge­stat­te­te Toch­ter eines ehe­ma­li­gen deut­schen Mini­ster­prä­si­den­ten als EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin in den Sat­tel zu heben. Dafür wur­de die ita­lie­ni­sche, bis dahin EU-skep­ti­sche Fünf­ster­ne­be­we­gung „ein­ge­kauft“. Das hat­te den „erfreu­li­chen“ Neben­ef­fekt, daß die EU auch gleich die dama­li­ge EU-kri­ti­sche ita­lie­ni­sche Regie­rung aus Fünf­ster­ne­be­we­gung und Lega zu Fall brin­gen konn­te. Man ist in Brüs­sel eben mit vie­len Was­sern gewa­schen, ver­fügt über sehr viel Macht und kann offen­sicht­lich „über­zeu­gend“ argumentieren.

Nun wer­den auch in Polen die „EU-Wer­te“ zum Pro­gramm erho­ben wer­den. Dabei war das Pro­pa­gan­da­nar­ra­tiv grund­le­gend falsch. Es ging nie um eine Ent­schei­dung zwi­schen „Euro­pa“ und „Iso­la­ti­on“, son­dern zwi­schen „EU“ und „Euro­pa“, zwi­schen einer unde­fi­nier­ten EU-Iden­ti­tät und der pol­ni­schen Iden­ti­tät. Zwi­schen der Frei­heit und Sou­ve­rä­ni­tät Polens und einem Schick­sal als EU-Protektorat.

Aller­dings mach­te die PiS-Mehr­heit auch eine Rei­he von Feh­lern, die der Oppo­si­ti­on in die Hän­de spiel­ten. Da war ein­mal der zu akzen­tu­ier­te Ver­such, sich aus der EU-Umklam­me­rung zu befrei­en durch umso enge­re Anleh­nung an die USA. Das funk­tio­nier­te, solan­ge Donald Trump im Wei­ßen Haus regier­te. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren saß dort aber der lin­ke Joe Biden. Ideo­lo­gisch und kul­tu­rell ver­bün­de­te sich die PiS-Regie­rung also mit der US-ame­ri­ka­ni­schen Vari­an­te der Ursu­la-Mehr­heit. Ver­schie­dent­lich warn­ten klu­ge pol­ni­sche Köp­fe vor die­ser gefähr­li­chen Situa­ti­on mit ihrem laten­ten Glaubwürdigkeitsproblem.

Die PiS-Regie­rung war dabei mit dem­sel­ben Pro­blem kon­fron­tiert, vor dem alle Rechts­re­gie­run­gen in der EU ste­hen. Ein kon­se­quen­ter Kurs der Eigen­stän­dig­keit und Sou­ve­rä­ni­tät wür­de eine Distanz sowohl gegen­über Brüs­sel als auch Washing­ton erfor­dern. Das scheint aber nicht mög­lich zu sein, zu eng sind die Ver­flech­tun­gen per­so­nel­ler, poli­ti­scher und wirt­schaft­li­cher Art. Euro­päi­sche Rechts­re­gie­run­gen sehen, um sich gegen­über der EU behaup­ten zu kön­nen, nur die Chan­ce, sich enger an Washing­ton anzu­leh­nen. Die Regie­rung von Gior­gia Melo­ni in Ita­li­en spricht Bän­de. Sowohl in Rom wie auch in War­schau weiß man, wie es der erwähn­ten ita­lie­ni­schen Regie­rung von Fünf­ster­ne­be­we­gung und Lega 2019 ergan­gen ist, die sich sowohl gegen­über Brüs­sel als gegen­über Washing­ton frei­zu­schwim­men ver­such­te. Am Ende konn­te ihr Brüs­sel das Genick bre­chen, weil Washing­ton sei­ne schüt­zen­de Hand zurück­ge­zo­gen hatte.

Der ganz auf die Inter­es­sen Washing­tons abge­stimm­te PiS-Kurs in der Ukrai­ne-Fra­ge kam bei der pol­ni­schen Bevöl­ke­rung nicht in allen sei­nen Aspek­ten gut an. Die pol­ni­sche Regie­rung bot sich den USA als Ram­stein-Ersatz an und woll­te mas­siv auf­rü­sten. Der Ruf in Rich­tung Washing­ton lau­te­te: Wir sind zuver­läs­si­ger als Deutsch­land. Damit wur­den aber nicht nur eini­ge Eck­punk­te der ame­ri­ka­ni­schen Nach­kriegs­arith­me­tik ver­kannt, son­dern auch die Stim­mung in der eige­nen Bevöl­ke­rung. Nicht allen gefällt die Bevor­zu­gung der vie­len Ukrai­ner im Land. Vor allem die Ein­kom­mens­schwä­che­ren konn­ten dar­in kei­ne Ver­tre­tung pol­ni­scher Inter­es­sen erken­nen. Man­chen PiS-Ver­tre­tern stieg mit der anti-rus­si­schen Rhe­tho­rik und den USA im Rücken zudem etwas der geo­po­li­ti­sche Kamm. Ein Teil der bis­her siche­ren PiS-Anhän­ger­schaft wand­te sich ent­täuscht ab, ohne eine geeig­ne­te Alter­na­ti­ve zu finden.

Ein Schuß nach hin­ten wur­de auch die soge­nann­te Lex Tusk, wie sie die Oppo­si­ti­on wer­be­wirk­sam nann­te. Die PiS-Regie­rung erließ im Som­mer ein Gesetz zur Unter­su­chung „rus­si­scher Ein­fluß­nah­me“ auf die pol­ni­sche Poli­tik. In den zu unter­su­chen­den Zeit­raum fal­len auch die Jah­re, in denen Tusk Mini­ster­prä­si­dent war. In der ursprüng­li­chen Fas­sung soll­te von allen poli­ti­schen Ämtern aus­ge­schlos­sen wer­den, wer rus­si­schen Ein­fluß zuließ. Was die PiS-Regie­rung ein Anti­agen­ten­ge­setz nann­te, wur­de von der Oppo­si­ti­on als Angriff auf die Oppo­si­ti­on und freie Wah­len kri­ti­siert. Das offen­sicht­li­che Unrecht konn­te von der Oppo­si­ti­on geschickt auf ihre Müh­len gelenkt und Tusk zum Opfer sti­li­siert wer­den. Bei den PiS-Kon­ser­va­ti­ven hät­ten alle Alarm­glocken läu­ten müs­sen, als nicht nur die EU, son­dern auch die US-Regie­rung das Gesetz scharf kri­ti­sier­te. Alle Anbie­de­rung an Washing­ton nütz­te nichts, da mit einer von Tusk geführ­ten Mit­te-links-Regie­rung Polen nicht nur ein ver­läß­li­cher, son­dern oben­drein ideo­lo­gisch näher­ste­hen­der US-Part­ner sein wird.

Und so wird Polen von der EU wie­der an die Kan­da­re genommen.

Dabei spiel­ten die Medi­en eine zen­tra­le Rol­le. Die Medi­en­po­li­tik der PiS-Regie­rung erwies sich als zu schwach. Die Mas­sen­me­di­en befin­den sich in allen west­li­chen Län­dern fast voll­stän­dig in glo­ba­li­sti­scher Hand und för­dern die poli­ti­sche Lin­ke. Sie sind die Achil­les­ver­se aller EU-kri­ti­schen, iden­ti­tä­ren Par­tei­en in Euro­pa. Das Inter­net und sei­ne sozia­len Netz­wer­ke haben die Medi­en­schrau­be etwas gelockert, aber nicht besei­tigt. Wer die öffent­li­che Mei­nung kon­trol­liert, kon­trol­liert die Wahl­er­geb­nis­se. So war es frü­her auch in Ungarn. Doch Ungarn zeigt, daß es auch anders geht, wenn auch müh­sam. Dort regiert Vik­tor Orbán seit 13 Jah­ren, also län­ger als die PiS in Polen, und setzt auf eine geziel­te Medi­en­po­li­tik. Das heißt, er bau­te eige­ne Medi­en auf. Das brach­te ihm den Vor­wurf ein, die Mei­nungs- und Medi­en­frei­heit zu bedro­hen. Das Gegen­teil ist der Fall. Orbán behin­dert kei­ne ande­ren Medi­en, son­dern för­dert eige­ne Medi­en, um das ein­sei­ti­ge Mono­pol auf­zu­bre­chen. Nach den vie­len Jah­ren an der Regie­rung kon­trol­lie­ren die glo­ba­li­sti­schen Links­me­di­en nur mehr die Hälf­te des unga­ri­schen Medi­en­mark­tes. In Polen sieht es wesent­lich schlech­ter aus. Trotz PiS-Regie­rung behielt die Gegen­sei­te das Medienmonopol.

Wie Ein­fluß­nah­me funk­tio­niert, zeig­te der Prä­si­dent des pol­ni­schen Rech­nungs­hofs Mari­an Banas, der kurz vor den Wah­len eine Rei­he von Tele­fon­ge­sprä­chen mit Tusk nahe­ste­hen­den Gesprächs­part­nern führ­te, um zu bespre­chen, wie eine Regie­rung von Jaro­sław Kac­zy­ń­ski (PiS) und Mateu­sz Mora­wi­ecki (KON) ver­hin­dert wer­den kön­ne, denn das sei „kei­ne demo­kra­ti­sche Regie­rung“ und die EU wer­de sie nie akzep­tie­ren. Die­se Gesprä­che wur­den gezielt von den Medi­en publik gemacht, um Wäh­ler von einer Stimm­ab­ga­be für PiS oder KON abzu­schrecken, denn dann kom­me es zum defi­ni­ti­ven Kon­flikt mit der EU.

Die trau­ri­ge Leh­re aus den pol­ni­schen Par­la­ments­wah­len ist: Wenn die glo­ba­li­sti­schen Mil­li­ar­därs­stif­tun­gen im Gleich­schritt mit der EU und Abtrei­bungs- und Homo-Lob­by ein christ­li­ches Land ins Visier neh­men, wird es frü­her oder spä­ter fal­len, so war es mit Irland und so ist es nun mit Polen. Die Macht­ver­hält­nis­se sind zu ungleich ver­teilt. Das betrifft die Medi­en, die Wirt­schaft und vor allem die insti­tu­tio­nel­le Macht der EU. Dies wird solan­ge der Fall sein, bis die Ursu­la-Mehr­heit in Brüs­sel und das Medi­en­kar­tell auf­ge­bro­chen werden.

Im Dilem­ma zwi­schen EU und USA ein­ge­zwängt zu sein bie­tet Ungarn bis­her den inter­es­san­te­sten Ansatz, sich sei­ne Eigen­stän­dig­keit zu wah­ren. Aller­dings ste­hen die gro­ßen Staa­ten wie Frank­reich und Ita­li­en und vor allem die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land mehr unter Druck. Was man klei­nen Staa­ten durch­ge­hen läßt, gilt nicht auch für die gro­ßen. Das zeig­te sich schon bei Polen, das im Mit­tel­feld liegt.

Sicher ist, daß nun, da die christ­li­che Regie­rung Polens mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit bald Ver­gan­gen­heit ist, die EU sich leich­ter tun wird, ihre Abtreibungs‑, Homo- und ande­ren Agen­den durch­zu­set­zen. Jeden­falls bis zu den EU-Wah­len 2024. Orbán war, nach­dem er ein erstes Mal bis 2002 regiert hat­te, auch für acht Jah­re in der Oppo­si­ti­on, ehe er 2010 an die Regie­rung zurück­kehr­te. Nach der Wahl ist vor der Wahl: Auch in Polen müs­sen sich die guten Kräf­te neu anstren­gen, um mit glaub­wür­di­gen Ver­tre­tern und einem Pro­gramm für Land und Volk das Ver­trau­en des Wahl­vol­kes wiederzugewinnen.

Text: Andre­as Becker
Bild: Wiki­com­mons

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!