12. Internationale Wallfahrt Ad Petri Sedem – mit Verbot des überlieferten Ritus

Wallfahrt der Tradition nach Rom in rauher Zeit


Am 28. Oktober findet die diesjährige Wallfahrt der Tradition zum Grab des Apostelfürsten Petrus statt.
Am 28. Oktober findet die diesjährige Wallfahrt der Tradition zum Grab des Apostelfürsten Petrus statt.

Vom 27. bis 29. Okto­ber 2023 fin­det die dies­jäh­ri­ge Inter­na­tio­na­le Wall­fahrt Popu­lus Sum­morum Pon­ti­fi­cum nach Rom statt. Erst­mals seit 2012 wird als Höhe­punkt und Abschluß kei­ne Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus im Peters­dom zele­briert wer­den, da der Hei­li­ge Stuhl kei­ne Erlaub­nis erteil­te. Der Vati­kan zeigt den Ange­hö­ri­gen der Tra­di­ti­on, was er von ihnen hält: nichts.

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Seit 2012 fin­det zum Dank für das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum von Papst Bene­dikt XVI. eine inter­na­tio­na­le Wall­fahrt zum Petrus­grab statt, die zugleich die Ver­bun­den­heit und Ein­heit mit Petrus bezeu­gen soll. So war es damals gedacht, als noch Bene­dikt XVI. in Rom regier­te. Im Peters­dom wur­de zwar auf Sei­ten­al­tä­ren immer wie­der auch im über­lie­fer­ten Ritus zele­briert, doch unter Aus­schluß der Öffent­lich­keit. Erst durch die Wall­fahrt kehr­te der über­lie­fer­te Ritus wie­der sicht­bar in den Peters­dom zurück. Zumin­dest für eini­ge Jah­re. Dort wur­de er seit der jüng­sten Neu­re­ge­lung der Zele­bra­tio­nen vom März 2021 wie­der „in den Kel­ler“, kon­kret in die Vati­ka­ni­schen Grot­ten, ver­bannt, ist aber wei­ter­hin öffent­lich. Anders ist es im Peters­dom selbst. Dort gilt nun ein strik­tes Haus­ver­bot für den über­lie­fer­ten Römi­schen Ritus. In den Patri­ar­chal­ba­si­li­ken dür­fen Angli­ka­ner, Kop­ten und Syro-Mal­an­ka­ren nicht-katho­li­sche Got­tes­dien­ste fei­ern, doch der über­lie­fer­te Römi­sche Ritus wird aus­ge­sperrt und die Pax lit­ur­gi­ca verweigert.

Zur ersten Wall­fahrt 2012, die auch die letz­te unter dem Pon­ti­fi­kat von Bene­dikt XVI. sein soll­te, gab es noch die Hoff­nung, der deut­sche Papst könn­te als erstes Kir­chen­ober­haupt seit 1965 wie­der öffent­lich die Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus zele­brie­ren. Dazu kam es aber lei­der nicht, nicht ein­mal zur Teil­nah­me des Pap­stes an einer sol­chen Zele­bra­ti­on. Bene­dikt fehl­te der letz­te Mut zu einem sol­chen Schritt, obwohl er zu die­ser Zeit, wie es heißt, bereits zum Amts­ver­zicht ent­schlos­sen war. Durch sei­ne Anwe­sen­heit wäre das Motu pro­prio Tra­di­tio­nis cus­to­des sei­nes Nach­fol­gers Fran­zis­kus undenk­bar gewor­den. Erst recht undenk­bar wäre, daß die Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus nun sogar der jähr­li­chen Wall­fahrt Sum­morum Pon­ti­fi­cum ver­wei­gert wird.

Die Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus am Cathe­dral-Altar des Peters­doms wird es vor­erst nicht mehr geben. Der Vati­kan hat nach elf Jah­ren der Wall­fahrt eine sol­che untersagt.

Die Wall­fah­rer der Tra­di­ti­on kön­nen den Peters­dom in die­sem Jahr nur mehr zum Besuch des Petrus­gra­bes und für die gesun­ge­ne Sext des Stun­den­ge­bets aufsuchen.

Orga­ni­siert wird die jähr­li­che Wall­fahrt vom Coe­tus Inter­na­tio­na­lis Sum­morum Pon­ti­fi­cum (CISP) und fin­det immer am Christ­kö­nigs­fest nach dem alten lit­ur­gi­schen Kalen­der statt.

Das Programm

  • Frei­tag, 27. Okto­ber
    09.00 Uhr, Beginn der 8. Tagung Pax Lit­ur­gi­ca im Augu­sti­nia­num mit Refe­ra­ten von Msgr. Atha­na­si­us Schnei­der, Joseph Shaw, Chri­sti­an Mar­quant, P. Joao Sil­vei­ra, Jean-Pierre Mau­gend­re, Ruben Peretò Rivas und Miche­la di Mie­ri.
    17.30 Uhr, Pon­ti­fi­kal­ves­per in der Basi­li­ka S. Maria ad Mar­ty­res (Pan­thé­on) mit Msgr. Atha­na­si­us Schnei­der, Weih­bi­schof von Astana
  • Sams­tag, 28. Okto­ber
    09.00 Uhr Hei­li­ge Mes­se in der Basi­li­ka San­ti Cel­so e Giu­lia­no
    10.00 Uhr Eucha­ri­sti­sche Anbe­tung eben­dort
    11.30 Uhr Beginn der Pro­zes­si­on von dort zum Peters­dom, ange­führt von P. Anto­ni­us Maria Mam­sery, Obe­rer der Mis­sio­na­re vom Hei­li­gen Kreuz
    12.00 Uhr Ver­eh­rung des Petrus­gra­bes, anschlie­ßend gesun­ge­ne Sext beim Cathedra-Altar
  • Sonn­tag, 29. Okto­ber
    10.00 Uhr Hei­li­ge Mes­se in der Basi­li­ka San­ti Cel­so e Giu­lia­no, zele­briert von Msgr. Atha­na­si­us Schnei­der
    11.00 Uhr Hei­li­ge Mes­se in der Kir­che Ss​.ma Tri­ni­tà dei Pel­le­g­ri­ni, zele­briert von Msgr. Mar­co Ago­sti­ni, Staats­se­kre­ta­ri­at, Päpst­li­cher Zeremoniär

Die Basi­li­ka San­ti Cel­so e Giu­lia­no befin­det sich gegen­über der Engels­burg am lin­ken Tibe­ru­fer in der Via del Ban­co di San­to Spi­ri­to 6 und wird vom Insti­tut Chri­stus König und Hohe­prie­ster betreut.

Die Kir­che San­tis­si­ma Tri­ni­tà dei Pel­le­g­ri­ni befin­det sich an der gleich­na­mi­gen Piaz­za del­la Tri­ni­tà dei Pel­le­g­ri­ni und wird von der Prie­ster­bru­der­schaft St. Petrus betreut.

Bei­de Kir­chen befin­den sich in der Alt­stadt von Rom.

Das Päpst­li­che Patri­sti­sche Insti­tut Augu­sti­nia­num befin­det sich in der Via Pao­lo VI 25, links vom Peters­platz, gegen­über dem Sitz des Glau­bens­dik­aste­ri­ums (Palaz­zo del Sant’Uffizio).

Der Coe­tus Inter­na­tio­na­lis Sum­morum Pon­ti­fi­cum, der von 17 Orga­ni­sa­tio­nen getra­gen wird, dar­un­ter für den deut­schen Sprach­raum von Pro Mis­sa Triden­ti­na, schreibt in einer Aussendung:

„Wie Sie wis­sen, ist es in die­sem Jahr lei­der nicht mög­lich, die übli­che fei­er­li­che Mes­se am Grab des Apo­stels zu zele­brie­ren, und die Pro­zes­si­on zum Peters­dom wird mit dem Gebet zur Sext enden.

Wir sind uns sehr wohl bewußt, daß dies bei den Gläu­bi­gen zu einer gewis­sen Ver­wir­rung geführt hat. Wir ver­ste­hen das, aber wir müs­sen die­se Ver­wir­rung über­win­den, und in die­sem Jahr müs­sen wir mehr als in jedem ande­ren Jahr die Rei­hen schlie­ßen und nach Rom strö­men. In der Tat soll­ten wir uns bemü­hen, mehr denn je prä­sent zu sein: Die Umstän­de, in denen sich die Hei­li­ge Kir­che befin­det und die in die­sen Tagen beson­ders dra­ma­tisch erschei­nen, zwin­gen uns dazu.

Des­halb: Alle nach Rom!

Alle nach Rom, um der ver­bo­te­nen Stadt der Syn­ode, die so weit ent­fernt und unzu­gäng­lich ist wie der alte Palast der chi­ne­si­schen Kai­ser, die freu­di­ge Pro­zes­si­on des Popu­lus Sum­morum Pon­ti­fi­cum gegenüberzustellen!

Alle nach Rom, um im Her­zen der ewi­gen Stadt kon­kret zu zei­gen, daß das Volk Got­tes, das wirk­li­che Volk Got­tes, nicht so ist, wie man es ger­ne dar­stel­len möch­te, son­dern daß es die Anbe­tung, das sakra­men­ta­le Leben und die christ­li­che Hoff­nung in den Mit­tel­punkt sei­nes Lebens stel­len will, daß es nicht in unbe­grün­de­te apo­ka­lyp­ti­sche Schrecken ver­fällt, daß es sich nicht dem Main­stream anschließt und daß es sich mit siche­rer Gewiß­heit dem Wort des Herrn hin­gibt: „con­fi­di­te, ego vici mund­um“ („Habt Ver­trau­en, ich habe die Welt über­wun­den“, Joh 16,28).

Alle nach Rom, um den Peters­dom gera­de auch die­ses Jahr wie­der zu fül­len. Laßt uns die Basi­li­ka fül­len, um allen inner­halb und außer­halb der Kir­che zu zei­gen, daß wir da sind und daß wir da sein wol­len. Wenn uns nie­mand von der Lie­be Chri­sti tren­nen kann, wie uns der hei­li­ge Pau­lus ver­si­chert, dann kann uns auch nie­mand zu Gläu­bi­gen zwei­ter Klas­se machen, zu angeb­li­chen Abweich­lern, die umer­zo­gen wer­den müs­sen, oder zu Bal­last, den man los­wer­den muß.

Kurz­um, alle nach Rom, um in der Tat zu zei­gen, daß kei­ner im Volk Got­tes zuviel ist. Und daß wir kei­ne unwill­kom­me­nen Gäste sind und nie­mals sein wer­den in dem, was unser Zuhau­se ist und immer sein wird: die eine, hei­li­ge, katho­li­sche und apo­sto­li­sche Kirche.

Also noch ein­mal: Alle nach Rom!“

Text/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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