(Buenos Aires) Die Spekulationen haben ein Ende gefunden. Wie das tägliche Bulletin des Presseamtes meldet, nahm Papst Franziskus den Rücktritt von Kardinal Mario Aurelio Poli als Erzbischof von Buenos Aires an, der Ende November des Vorjahres sein 75. Lebensjahr vollendet hatte. Zugleich ernannte Franziskus Msgr. Jorge Ignacio García Cuerva, den bisherigen Bischof von Rio Gallegos, zum neuen Erzbischof und Primas von Argentinien.
Die formalen Aspekte
Erzbischof García Cuerva wurde am 12. April 1968 in Rio Gallegos im argentinischen Teilstaat Santa Cruz (Patagonien) geboren. Er studierte Philosophie und Theologie am Priesterseminar der Diözese San Isidro und wurde am 24. Oktober 1997 zum Priester geweiht. Er erlangte zudem an der Katholischen Universität Argentinien ein Lizentiat in Kirchengeschichte sowie an der Katholischen Universität Salta in Kirchenrecht.
Er wirkte zunächst bis 2005 als Pfarrvikar von Nuestra Señora de la Cava in Beccar in der Provinz Buenos Aires, dann ebendort bis 2014 als Pfarrer von Santa Clara de Asís und Pfarrer von Nuestra Señora de la Cava.
Er war stellvertretender Vorsitzender der diözesanen Caritas von San Isidro, regionaler Berater der Gefängnisseelsorge, Sekretär der Kommission für die Gefängnispastoral der Argentinischen Bischofskonferenz und Seelsorger in mehreren Gefängnissen der Provinz Buenos Aires.
2017 ernannte ihn Papst Franziskus zum Titularbischof von Lacubaza und Weihbischof von Lomas de Zamora. Am 3. März 2018 empfing er die Bischofsweihe. Nur wenige Monate später ernannte ihn Franziskus zum Bischof von Rio Gallegos, die Amtseinführung erfolgte im März 2019.
Am 20. Juli 2021 ernannte ihn Franziskus zum Mitglied der römischen Bischofskongregation, heute Bischofsdikasterium genannt.
Die inhaltlichen Aspekte
Der Sohn eines Militärs und Zahnarztes entstammt der argentinischen Oberschicht von San Isidro. Der familiäre Hintergrund ist antiperonistisch. Msgr. García Cuerva besuchte ausschließlich Privatschulen und pflegte den Umgang mit den Kindern desselben sozialen Milieus. Im befreiungstheologisch durchtränkten Priesterseminar entdeckte er dann den Peronismus und die Option für die Armen.
Im Februar 2021 versicherte Bischof García Cuerva, er habe einem Salesianerpater nicht erlaubt, eine Segnungszeremonie für die Homo-Verbindung zweier Männer (eines Mannes und eines Transsexuellen) zu feiern. Der neue Erzbischof von Buenos Aires sagte damals jedoch auch, daß „wir alle Menschen ohne Ausnahme in ihrem legitimen Wunsch, den Segen Gottes zu empfangen, begleiten“. Genau das war der Grund, den auch der Salesianer für sein Handeln genannt hatte. Das vermeintliche Nein des Bischofs bezog sich lediglich auf den Formalismus, eine Erlaubnis erteilt zu haben oder nicht. Diese Verschleierungstaktik durch das Zünden von Nebelkerzen ist von modernistischen Klerikern in der Homo-Frage nur zu häufig anzutreffen.
Dazu paßt, daß Garcia Cuerva unter großem Medienrummel die adoptierten Kinder des bekannten Transvestiten und Homo-Aktivisten Florencia de la V (eines Mannes, der seit 2010 formell als „Frau“ anerkannt ist) und seines Homo-Partners getauft hat.
Zudem sorgte das von Bischof García Cuerva gelehrte Eucharistieverständnis für Erstaunen, Entsetzen und Unverständnis. Seine Thesen über das Allerheiligste Altarsakrament stimmen mit der katholischen Lehre nicht überein. Während der Pseudopandemie 2020–2023 verbot er das Viaticum, die Sterbekommunion, und ließ die Kapellen schließen, in denen ewigen Anbetung gehalten wurde. Zudem behauptete er, die Gegenwart Christi in der Eucharistie entspreche christologisch jener in den Armen. Der Dienst für die Armen sei deckungsgleich mit der eucharistischen Anbetung.
Sein gestern veröffentlichter Abschiedsbrief an seine bisherige Diözese Rio Gallegos ist gespickt mit Schlagwörtern von Papst Franziskus ohne definierten Inhalt:
„Aber heute, in dieser Botschaft, möchte ich Ihnen danken: danken, weil ich hier, in der Diözese am Ende der Welt, gelernt habe, Diözesanbischof an der Seite der Menschen zu sein und gemeinsam von einer Feldlazarettkirche zu träumen, wie der Papst uns sagt.“
Für den argentinischen Blogger Caminante-Wanderer ist die argentinische Kirche durch die Ernennung „unwiederbringlich verloren“. Aufgrund seines Alters von 55 Jahren wird Msgr. García Guerva für die kommenden 20 Jahre Primas von Argentinien sein. Anschließend „wird die Kirche in Argentinien nicht mehr existieren“, so Caminante-Wanderer.
Der Blogger fügte hinzu:
„Das Böse von Papst Franziskus ist unermeßlich. Ich war mir sicher, daß er Bischof Víctor Fernández nicht ernennen würde, dessen Hand er vor langer Zeit losgelassen hatte: Er benutzte sie lange Zeit und warf sie weg, als sie ihm nicht mehr diente, wie er es normalerweise tut. Aber ich dachte, daß er sich für einen zivilisierteren Charakter entscheiden würde – Lozano, Azpiroz Costa oder Colombo zum Beispiel – und nicht für einen Ultra. Denn Msgr. García Cuerva ist ein bekennender Vertreter einer neuen Kirche, die kaum mit der wahren römischen Kirche und dem Glauben, zu dem sie sich bekennt, identifiziert werden kann.“
Der neue Erzbischof darf sich wahrscheinlich bald auf den Kardinalspurpur freuen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Auf einen Ketzer mehr oder weniger kommt es in diesem Pontifikat nicht mehr an. Die große Säuberung kommt. Wehe euch ihr Halbherzigen und ihr Scheinheiligen.
2 Anmerkungen zu diesem merkwürdigen „Eucharistieverständnis“
1. Mit den „Armen“ meint Jesus bzw das Neue Testament die Jesus als Wanderprediger Nachfolgenden, die nicht wie der Apostel Paulus durch eine Erwerbstätigkeit ihren Lebensunterhalt sich verdienten, sondern auf die Versorgung durch christliche Gemeinden angewiesen waren. Da galt nun: Wer diese unterstützt, dem wird das so angerechnet von Gott, als wenn er Jesus Christus selbst unterstützt hätte. 2. Mit einer Realpräsenz Jesu in den Armen hat das nichts zu tun! In den Armen kann man so nicht den Sohn Gottes anbeten!