(Rom) Am 30. April veröffentlichte die spanische Tageszeitung El País das Tagebuch des verstorbenen Jesuiten Alfonso Pedrajas, der darin den homosexuellen Mißbrauch von Dutzenden von bolivianischen Jungen dokumentiert hatte. Die Empörung ist sehr groß, zumal in Bolivien das sozialistische Regime in einem Spannungsverhältnis zu Teilen der Kirche steht. Seither vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neue Ankläger auftreten. Auch der Kreis der Jesuiten, gegen die der Päderasten-Vorwurf erhoben wird, weitet sich aus. Aktiv waren sie allerdings alle an ein und derselben Internatsschule in Chochabamba.
Kirchliche und weltliche Stellen gaben schon zahlreiche Erklärungen ab. In einigen Orten kam es sogar zu Protesten. Nun reagiert der Vatikan darauf. Der Heilige Stuhl entsendet eine Untersuchungskommission nach Bolivien, um den Päderasten-Fall Pedrajas‘ und anderer Mitbrüder von Papst Franziskus im Jesuitenorden aufzuklären. Die bolivianische Generalstaatsanwaltschaft ließ bei den bolivianischen Jesuiten bereits eine Hausdurchsuchung durchführen, um mögliche Dokumente sicherzustellen, die zur Aufklärung der Vorwürfe beitragen könnten.
Wie es im Umfeld der Bolivianischen Bischofskonferenz heißt, wird die Kommission wahrscheinlich bereits heute im südamerikanischen Land eintreffen. Eine erste Zusammenkunft mit den Bischöfen ist in Cochabamba für morgen geplant.
Bislang sind bei der Generalstaatsanwaltschaft mindestens acht Anzeigen wegen Päderastie eingegangen – nicht nur gegen P. Pedrajas. Weitere Priester stehen in der Kritik, so die Jesuiten Luis Maria Roma, Carlos Villamil und Francesc Peris. Peris scheint im Kreis der homosexuellen Mißbrauchstäter eine Ausnahme gewesen zu sein. Er soll sich auch an jungen Mädchen vergangen haben.
Gemeinsam ist allen mutmaßlichen Tätern, daß sie Jesuiten und Spanier sind. Und noch eine Gemeinsamkeit gibt es: Alle Anklagen beziehen sich auf die von Jesuiten geführte Reforminternatsschule Juan XXIII in Cochabamba. Diese Schule war Anfang der 70er Jahre von befreiungstheologisch angehauchten Jesuiten von einer Eliteschule in eine „Schule für alle“ umgebaut worden. Mit der Öffnung für sozial schwächere Schichten explodierte aber offenbar auch der sexuelle Mißbrauch. Die bisher erstatteten Anzeigen beziehen sich auf die späten 70er und vor allem auf die 80er Jahre. Insgesamt werden Vorwürfe gegen elf Jesuiten erhoben. Einer der öffentlichen Hauptankläger ist der ehemalige Jesuit Pedro Lima aus Paraguay. Er erklärte gegenüber den Medien, „starke Beweise“ gegen die beschuldigten Jesuiten zu haben. Der Jesuitenorden forderte ihn auf, Namen zu nennen.
Pedro Lima war aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen worden. Laut seinen Angaben, weil er die Untaten seiner Mitbrüder gemeldet hatte. Die regierende Bewegung zum Sozialismus (MAS) des Cocalero Evo Morales ist erwartungsgemäß auf den Zug der Anklage gegen die Kirche aufgesprungen. Eine dem MAS nahestehende Menschenrechtsorganisation traf sich mit Lima. Staatspräsident Luis Acre (MAS) sprach von der Notwendigkeit, zur Aufarbeitung der Anschuldigungen eine „Wahrheitskommission“ einzuberufen.
Mehrere der angezeigten Jesuiten sind bereits verstorben: Pedrajas starb 2009, Luis Maria Roma 2019, Carlos Villamil im Januar 2023. Ein kirchenrechtliches Verfahren gegen Tote ist ausgeschlossen. Eine Aufarbeitung aber ist möglich.
Der Jesuit Antonio G. C. habe sich, so Pedro Lima, gegen Ende seines Lebens kaum mehr fortbewegen können. Seine Freunde schickten ihm aber Kinder zur Betreuung, die er schamlos mißbraucht habe. Er habe sich „sicher“ gefühlt, da er beste Kontakte zu den höchsten Richtern und Staatsanwälten des Landes hatte.
Der Katalane Francesc Peris, der jahrzehntelang an einer Internatsschule in Barcelona unterrichtete, wo er unter dem Spitznamen „Sexpenis“ unrühmliche Berühmtheit erlangte, war 2005 aus dem Amt entfernt worden. Er war in den 80er Jahren nur für ein Jahr in Bolivien, aber laut Anzeige auch dort sexuell aktiv. Auch er wirkte an der Reformschule Juan XXIII, was den Verdacht nährt, das Internat sei in bestimmten Jesuitenkreisen als „geeigneter“ Ort bekannt gewesen, sexuelle Perversionen ausleben zu können. Ob Peris noch lebt, ist ungeklärt.
Der Katholische Lehrerverband Boliviens verabschiedete am Samstag eine Erklärung, mit der eine unparteiische, unabhängige und lückenlose Aufklärung der Vorwürfe gefordert wird. Zugleich warnte er davor, nun katholische Bildungseinrichtungen unter einen Generalverdacht zu stellen, denn das schaffe neue Opfer, nämlich die Kinder, die diese Einrichtungen besuchen und möglicherweise ihrer Bildung beraubt werden.
In ähnlichen Fällen wurden in der Vergangenheit Msgr. Charles Scicluna, Erzbischof von Malta und beigeordneter Sekretär des Dikasteriums für die Glaubenslehre (vormals Glaubenskongregation), und sein Schüler und engster Mitarbeiter Msgr. Jordi Bertomeu entsandt. Scicluna machte sich bereits unter Benedikt XVI. einen Namen als Pädophilenjäger. Über die Besetzung der Kommission, die in Bolivien tätig sein wird, wurde allerdings noch nichts bekannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Los Tiempos Digital (Screenshot)
Ich bezweifle dass bei dieser Untersuchung viel raus kommt getreu dem Spruch „eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“
Die Jesuiten halten zusammen wie Pech und Schwefel und haben in Bergoglio einen Machthaber der schützend seine Hand über sie hält.
Verbessern Sie mich gerne aber ich bin der Überzeugung dass es genau so kommt.
Der homosexuelle Sumpf gipfelt in der Zentrale in Rom.