Einige Anmerkungen von Giuseppe Nardi
Der Vatikan hat die Handbremse gezogen und dem deutschen Synodalen Weg Fahrverbote aufgezeigt. Ein „Synodaler Rat“ mit Entscheidungsbefugnissen hat nicht errichtet zu werden. Ist damit das Problem vom Tisch? Wohl kaum.
Das Nein aus Rom stammt vom 16. Januar und wurde am Montag, vor zwei Tagen, von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht. Es ist gleich von drei führenden Kurienvertretern unterzeichnet, was den Ernst der Lage unterstreicht und vor allem den deutschen Bischöfen diesen klarmachen soll. Neben dem Präfekten der Glaubenskongregation Kardinal Luis Ladaria SJ stehen auch die Namen des Präfekten der Bischofskongregation Kardinal Marc Ouellet und sogar des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin unter dem Papier.
Es ist nicht das erste Mal, daß Rom im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg interveniert. Die Vergangenheit lehrt, und das weiß man auch an der DBK-Spitze, daß römische Vorgaben unter Papst Franziskus allerdings eher Verhandlungssache als effektive Festschreibung sind.
Die Tatsache, daß solche Eingriffe überhaupt notwendig sind, müßte an Isar, Lahn, Rhein, Main, Elbe und Spree zum Innehalten gemahnen. Müßte! Die Sachlage scheint aber nicht so einfach. Der Karren ist schon sehr verfahren. In der Kirche meidet man, die Dinge beim Namen zu nennen, sonst müßte es richtiger heißen: Der Karren steckt so richtig im Dreck.
Die Geister, die ich rief
Die Angelegenheit erinnert an jene des Zauberlehrlings, der die Geister, die er rief, nicht mehr loswird. Was sind das aber für Geister? Nun, Himmelsgeister allemal, doch angelische wohl kaum. Eine Fronde deutscher Bischöfe, die das Heft in der Deutschen Bischofskonferenz in der Hand haben, drängt zur Revolution, einer kontrollierten Revolution, aber einer Revolution. Die Anführungszeichen kann man getrost weglassen. Der revolutionäre Geist aber ist nie der Geist Gottes. Da mag das Wort „Revolution“ noch so sehr zum Modewort geworden sein, das inflationär für jeden Schmonzes im Mund geführt wird und längst von der Werbe- und PR-Branche verschlungen und verkommerzialisiert vielfach wieder ausgespieen wird. Revolution ist der Antigeist, und Goethe hat uns mit seinen Versen tief ins Gedächtnis eingeprägt, daß es sein kann, daß man die Geister, die man rief, nicht mehr loswird. In Cliquen von Hirten und hauptamtlichen Kirchenfunktionären wurde eine Dynamik in Gang gesetzt mit der Gefahr, daß sich ihre grundstürzenden Ideen verselbständigen. Wo sich die Revolution erhebt, sind Stolz und Hochmut nicht weit. Womit ein teuflisches Gebräu beisammen ist, das es in sich hat.
Der römische Zwischenruf löst daher noch herzlich wenig. Der Geist wird dadurch nicht beseitigt. Schon deshalb nicht, weil nicht klar ist, wie ernst es Rom tatsächlich damit ist, den deutschen Irrweg zu stoppen – bevor es zu spät ist. Santa Marta betrachtet sehr viel als Verhandlungsmasse und scheute nicht davor zurück, den eigenen Kurieneinrichtungen bei Bedarf in den Rücken zu fallen. Glaubenspräfekt Ladaria mußte das im Zusammenhang mit den „Homo-Segnungen“, auch eine deutsche Erfindung, erleben. Das hat mit der Denkwelt von Papst Franziskus zu tun, der sich maximalen Handlungsspielraum freihalten will. In jeder Hinsicht.
Damit wären wir wieder bei den Grundlagen des Denkens, und die sind das Dilemma, die das Problem erst wirklich zum Problem machen – und weshalb die römische Intervention, leider, noch nicht wirklich aussagekräftig ist. Es ist nun müßig – vielleicht aber auch lohnenswert – darüber zu debattieren, wieviel Hegel und wieviel Marx (Karl) hinter dem synodalen Rennweg ins Abseits stecken. Und auch in den Handlungsmaximen von Papst Franziskus.
Es liegt auf der Hand, daß der bloße Gedanke einer solchen Denk- und Handlungsgrundlage der höchsten Kirchenvertretung von Weltkirche und bundesdeutscher Ortskirche vor einem Menschenalter noch als gänzlich absurd abgetan worden wäre. Es wären, um es plastisch zu sagen, Hektoliter Weihwasser versprengt worden, um das Eindringen solch schädlicher Einflüsse zu bannen.
Das kirchliche ’68 als Problem
Das Problem ist also das Denken hinter dem Tun. Sein Eindringen erfolgte schleichend und leise. Die Mahner wurden nicht gehört, weil sich die Exponenten der „neuen“ Richtung gut tarnten, bis sie mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nach der Führung griffen. Das Problem des Zweiten Vaticanum ist vielschichtig, zu vielschichtig, um an dieser Stelle behandelt zu werden. Fakt ist jedoch, daß das kirchliche ’68 bereits 1965 stattfand. Erschreckend, aber wahr. Die Chronologie ist in ihrer Bedeutung erst noch im Detail zu ergründen. Eine erschöpfende Studie darüber fehlt noch, da sich Teile der Kirche, auf beiden Seiten, lange als „Opfer“ der 68er-Bewegung gesehen oder zumindest präsentiert haben. Tatsache ist, daß mit dem Vaticanum der entscheidende Wendepunkt angezeigt ist, der nicht grundsätzlich, aber faktisch jenen Kräften die Tore öffnete, die seither in die falsche Richtung drängen. Die Macht des Faktischen wiederum ist Grund genug, mindestens an der Opportunität des Konzils zu zweifeln. In der Theorie scheint so manche Sache handhabbar, die sich in der Praxis als Gegenteil erweist.
Weder Hegel noch Marx sind geeignete Grundlagen des katholischen Denkens. Darin sollte ein Konsens bestehen. Der Schaden, den diese beiden Denker und ihr Geist verursacht haben, läßt sich gar nicht quantifizieren. Wie kann es dann sein, daß die tonangebenden deutschen Bischöfe ausgerechnet ihnen folgen? Sind sie sich dessen bewußt? Zum Teil schon, zum Teil nicht. Zunächst Hegel, dann auch Marx haben das Denken an den deutschen Universitäten und Akademien regelrecht verbogen. Das ist ein Gesamtprozeß, der vielschichtig schon auf eine zweihundertjährige Wirkungsgeschichte zurückblicken kann. Die Kombination aus beiden, sprich die marxistische Dienstbarmachung Hegels für die Revolution, die immer massiv destruktiv ist, ist die Crux des deutschen akademischen Zustands – und das mit Exportcharakter. Es ist eine Tatsache, daß durch den einst vorauseilenden deutschen Ruf in der Philosophie und insgesamt in den Wissenschaften, dann zunehmend durch das deutsche Geld ein üppiger Ideen- und Methodentransfer ins Ausland, in zahlreiche Länder der Welt stattfand und stattfindet.
Ein Kapitel für sich ist die vom KGB vor 1989 systematisch an westlichen Hochschulen infiltrierte Zersetzung des Denkens, die gerade in akademisch gebildeten Kreisen zu einer zunehmenden Entfremdung von der Realität führt. Durch den Mauerfall und die „Wende“ verschwand das ausgestreute Gift nicht. Zumal der Westen geistig und moralisch, außer der DM, um beim deutschen Beispiel zu bleiben, weder einen attraktiven noch überhaupt einen Ersatz bot, verselbständigte sich das eingeimpfte Denken in adaptierter Form allein schon durch personelle Kontinuitäten. Und zahlreiche der einstigen Studenten rückten samt ihrem verbogenen Denken auf die Lehrstühle nach. Ein Denken, von dem heute zwangsläufig viele Kreise mehr oder weniger angekränkelt sind, selbst solche, die das gar nicht wahrhaben wollen. Es ist auch gar nicht leicht, sich ihm zu entziehen, da es meist unbewußt, unreflektiert und unerkannt des Weges kommt.
Der Fisch stinkt immer vom…
Doch alles, was in der Kirche geschieht, wurde möglich gemacht. Warum kontrolliert eine außer Kontrolle geratene Bischofsfronde die Deutsche Bischofskonferenz? Warum denken sie, so wie sie denken? Wie konnten sie zu Oberhirten werden? Die Fehlentwicklung reicht schon über ein halbes Jahrhundert zurück, unterirdisch sogar noch weiter. Der springende Punkt, auf den alles hinausläuft? An der Ausbildung krankt es. Die Kriterien der Selektion und mehr noch die Grundlagen der Priester- und Theologenausbildung sind in eine Schieflage geraten. Das abschüssige Gelände, auf dem sie sich bewegen, muß zu einem immer weitergehenden Abrutschen in den Abgrund führen. Das ist ganz wörtlich zu nehmen, wenn die physikalischen Gesetze noch gelten – und das tun sie.
Die Zertrümmerung des überkommenen Bildungskanons hat jemand zu verantworten. Solche Entwicklungen sind keine Naturereignisse. Der Fisch beginnt immer vom Kopf zu stinken. Die langjährige, in den 70er und 80er Jahren in etlichen Diözesen praktizierte Vorgehensweise, im Zweifelsfall die kirchliche Linke (im Wortsinn von links = linkisch und rechts = richtig, was nicht mit parteipolitischen Zuordnungen zu verwechseln ist) zu hätscheln und die kirchen- und glaubenstreuen Gläubigen abschätzig zu mißachten, war kein Zufallsprodukt. Es war auch nicht immer eine ängstliche Reaktion eingeschüchterter Talarträger – den sie ohnehin nicht mehr trugen. Es war eine Sympathiebekundung, die in Konflikt- und Reibepunkten, wenn es wirklich darauf ankam, einer Seite, der falschen Seite, galt.
Dahinter steht über allem das Kirchenverständnis. Welches Kirchenverständnis haben die Hirten? Das ist eine entscheidende Frage, denn sie sind die Entscheidungsträger und sie vermitteln dieses Verständnis an die Gläubigen. Und da ist ein Bruch geschehen, von dem man seit bald 60 Jahren so tut, als gäbe es ihn nicht, was jede Gesundung verhindert. Doch die Frage der Genesung der Kirche ist, jenseits des eigenen Seelenheils, im Glaubenskontext die einzige Frage von Relevanz.
Berufsrevolutionäre am Werk
Beim synodalen Irrweg wird diese Frage nicht gestellt. Dort sind kirchlich bezahlte Berufsrevolutionäre am Werk. Kader für eine „andere“ Kirche, die sich mit willfährigen oder harmlosen Statisten umgeben. Die Genesung der Kirche kann nur erbetet werden. Der reine Aktionismus der Linken ist keine Option. Sie wäre nur eine Nachäffung, die verspätet Gefahr läuft, in die gleiche falsche Richtung zu münden. Die Aktion kann nur der Substanz folgen, sie kann nur ihr Ausdruck sein, sie kann die Substanz nicht erst erzeugen.
In traditionellen Kreisen herrscht große Angst, daß Papst Franziskus nun, da Benedikt XVI. verstorben ist – der durch seinen Amtsverzicht, was auch gesagt werden muß, Franziskus erst möglich gemacht hat – die Zelebration des überlieferten Ritus noch mehr abwürgen könnte. Das ist nicht ausgeschlossen, aber nicht die entscheidende Frage. Mehr abwürgen als abwürgen geht kaum. Rechtlich gesehen hat Franziskus dem überlieferten Ritus den Boden schon entzogen. Die größte Gefahr droht der Tradition heute durch einen Angriff auf ihre Priesterseminare. Da sind wir wieder bei der Ausbildung und der Vermittlung des Kirchenverständnisses. Und dieser Angriff wäre wirklich tödlich. Doch dazu vielleicht mehr an anderer Stelle.
Die Gefahr eines zweiten deutschen 1517 ist hingegen kaum gegeben, denn die deutsche Kirchenhierarchie ist eine Wohlstandshierarchie. Findige Juristen würden zwar Auswege finden, um die üppig sprudelnden Kirchenbeiträge bei einem Schisma von der römisch-katholischen zu einer „deutschen Kirche“ umzuleiten, doch besteht mit Papst Franziskus im Vatikan erstens kein wirklicher Handlungsbedarf und zweitens will man sich der Gefahr möglicher rechtlicher Fallgruben lieber nicht aussetzen. Und der andere Marx, der Kardinal, will schließlich auch nicht auf die römischen Annehmlichkeiten verzichten.
Apropos Franziskus
Das Pontifikat dieses Papstes wird gelegentlich und nicht zu Unrecht als „deutsches Pontifikat“ bezeichnet. Das ist auf den ersten Blick schwer verständlich. Wenn man aber weiß, daß von den vier Kardinälen des Teams Bergoglio, das die Wahl von Franziskus vorbereitete, zwei Deutsche waren und ein dritter ein Flame; wenn man weiß, daß der subversive innerkirchliche Geheimzirkel in Sankt Gallen, also in der Deutschschweiz tagte, und deshalb als „Mafia von Sankt Gallen“ bekannt wurde; wenn man weiß, daß Papst Franziskus seinen Papstnamen auf Empfehlung des deutschstämmigen Kardinals Hummes annahm; wenn man weiß, daß Franziskus Kardinal Kasper als seinen Haustheologen betrachtet und eine Agenda abarbeitet, die verblüffend an jene der kirchlichen deutschen 68er erinnert; wenn man weiß, mit welchen Samthandschuhen Franziskus die modernistischen deutschen Bischöfe behandelt, während er auf andere eindrischt, dann versteht man, warum nicht unbegründet vom „anderen deutschen Pontifikat“, nach jenem von Benedikt XVI., die Rede ist.
Franziskus aber will Herr seiner Entscheidungen sein. Er mag es nicht, genötigt oder auch nur gedrängt zu werden. Wird ihm ein Strich durch seine Rechnung gemacht, kann er sehr aufbrausend reagieren. Zornesausbrüche mit lauter Stimme sind dann durchaus möglich. Franziskus als „deutscher“ Papst sympathisiert mit dem synodalen Irrweg. Er appliziert ihn sogar als „synodalen Prozeß“ auf die gesamte Weltkirche. Die Signale sind eindeutig. Der Synodale Weg ist auch sein Weg. Aufgrund seines Charakters will er allerdings das Tempo und die Reihenfolge und Gewichtung der Inhalte bestimmen. Solange die deutschen Revolutionskader das verstehen und akzeptieren, werden aus Rom keine Querschüsse und Prügel zwischen den Beinen zu befürchten sein. Der eigene unbändige Eifer – von der Eigendynamik revolutionärer Prozesse war bereits die Rede – ist der derzeit größte „Feind“ der DBK-ZdK-Unruhestifter. Wenn Bischof Bätzing als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz beklagt, daß in Rom insgesamt wenig Diskussionsbereitschaft über den Synodalen Weg vorhanden sei, irrt er sich gleich in doppeltem Sinn. Bei Franziskus ist er sehr wohl gegeben, allerdings nach seinen Spielregeln. Beim Rest der Römischen Kurie ist wenig Gegenliebe für deutsche Eskapaden – ausgerechnet deutsche; wenn es südländische wären – kaum verwunderlich.
Und noch etwas: Papst Franziskus hat bisher nur einen Deutschen, und damit ist nun wortwörtlich der deutsche Sprachraum vom Monte Rosa bis Rügen und von Helgoland bis zum Neusiedler See gemeint, zum Kardinal und Papstwähler kreiert, und das war Kardinal Gerhard Müller. Er hat keinen der Unruhestifter mit dem Kardinalspurpur bedacht. Keinen. Das hat mit dem italienischen Völkerverständnis zu tun. Die Italiener schätzen, ja bewundern die Deutschen, aber sie mögen sie nicht. Andersrum ist es genau umgekehrt.
Die Gefahr eines gespenstischen Gerippes
Die Gefahr für die Kirche in Deutschland ist bei alldem, daß von der katholischen Kirche in Deutschland wortwörtlich wenig übrigbleibt – außer einem gigantischen gespenstischen Gerippe einstiger Größe, das durch die Kirchenbeiträge künstlich aufrechterhalten wird. Die protestantischen Landeskirchen lassen grüßen. Der Weg der Bischöfe zum bloßen Anhängsel der Regierenden ist dann vorgezeichnet, ja, schon weitgehend umgesetzt.
Wenn die Geschichtstheologie etwas zu sagen hat, dann derzeit wohl das, daß Gott die christlichen Völker des Abendlandes, die einst Träger der Geschichte des Christentums und vor allem seiner Ausbreitung auf die ganze Welt waren, sterben läßt. Er läßt im einstigen Abendland, dem heutigen Westen, nicht nur die Kirche schrumpfen, sondern die Völker regelrecht absterben. Da ist ein Prozeß von epochaler Bedeutung im Gange, über den kein öffentlicher Diskurs stattfindet. Er wird vielmehr zugedeckt, tabuisiert und mit allerlei Bannflüchen belegt. Dazu paßt es, daß die genannten Kirchenhierarchen dazu nichts zu sagen haben.
Pläne des Heils, nicht des Unheils
Ist die Entwicklung irreversibel? Keineswegs. Gott kann sie wenden, jederzeit. Das ist eine Tatsache. Und nur Er. Das verlangt unser persönliches Gebet. Es verlangt unsere Handeln im Sinne von göttlichem Gesetz und Naturrecht. Es verlangt die Wiederentdeckung der katholischen Lehre vom Menschen, sprich, der Wahrheit vom Menschen. Es verlangt aber vor allem die Pflege der heiligen Liturgie. Nichts ist in der Kommunikation mit Gott bedeutender als das heilige Meßopfer. Die Liturgiereform und der Kampf gegen den überlieferten Ritus sind kein Beiwerk der Gesamtentwicklung, sondern bilden ihren Kern. Die Kirche hat eine Bestandsversicherung durch Gott selbst, ob die europäischen Völker es überleben werden, ist hingegen eine ganz andere Frage.
Als Gott die Israeliten ins Gelobte Land führte, erklärte Er ihnen, warum Er den dort lebenden Völkern ihr Land wegnimmt: weil sie Götzendienst geübt und ihre Kinder getötet (dem Moloch geopfert) haben. Und Er warnt die Israeliten, sollten sie gleich handeln, wie diese Völker, werde Er auch sie züchtigen und ihnen das Land wegnehmen.
Es besteht also Hoffnung, weil aus christlicher Sicht immer Hoffnung besteht. Allerdings ist jeder gefordert, betend und handelnd, vor allem aber treu, beharrlich und konsequent nach den Geboten Gottes zu leben. Gott ist immer Sieger. Sein Triumph steht gar nicht zur Debatte. Es geht nur um uns Menschen, ob wir unsere Prüfung bestehen. Das zu verstehen setzt an erster Stelle die Erkenntnis voraus, daß das irdische Leben nicht alles ist.
Die Fehlentwicklung verlangt daher auch Klugheit und Einfallsreichtum. Die Tugend der Prudentia ist in einem sehr weiten Sinn zu verstehen. Sie meint auch, auf Situationen angemessen und richtig zu reagieren. Da braucht es dann auch beherztes Handeln und auch Mut, Glaubensmut. Daraus werden neue Initiativen entstehen und sich neue Wege auftun. Nicht die Wege der Herren Marx I oder Marx II, und schon gar nicht die Wege noch radikalerer Kräfte dahinter, sondern Gottes Wege, der zu uns sagt:
„Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe – Spruch des Herrn –, Pläne des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben“ (Jer 29,11).
Bild: Wikicommons
Hier wurde wirklich der Finger in die Wunde gelegt!! Perfekter und tiefer Kommentar! Só gut zu lesen .… Genau das: Gebet, Eucharistie u. Liturgie, Priesterausbildung u. rechtes Kirchenverständnis! Vielen Dank!!
Götzendienst und Kindertötung – das bestraft Gott, wie Er sagt, mit Züchtigung und Landwegnahme und warnt.
Deutschland betreibt massenhaft Götzendienst und Kindstötungen – in dem besten Deutschland aller Zeiten?, nein, in dem gottlosesten, ja gottwidrigsten Deutschland aller Zeiten.
In Staat und Kirche heißt der Götze „Sex“. Dieser Götze zerstört millionenfach Menschen und seine willfährigen Helfer sind weltliche und sich katholisch nennende Presse, Film, Fernsehen, Schule, Universitäten, synodale Wege. Hinzu kommen Väter, Mütter und Ärzte, ggf. Großeltern, Freunde, Krankenschwester der massenhaften Abtreibungen.
Seit 1996 jährlich ca. 100.000 Kinder in Deutschland, das sind 2,7 Millionen getöteter Kinder. An einer Abtreibung sind mindestens drei Personen beteiligt (Vater, Mutter, Arzt). So haben wir seit 1996 mindestens 2,7 Millionen Mordtaten von Ärzten und 5,2 Millionen Mittäter von Müttern und Vätern. Was für ein barbarisches Volk.
Vielleicht heißen die modernen Plagen heute: Deindustrialisierung mit der Folge Verarmung, Krieg mit der Folge der „Abtreibung“ der Erwachsenen, Zwangs-Frühversexualisierung der Kinder, Schleifung des ehemaligen Bollwerks Kirche?
Was für ein toller Artikel, Herr Nardi. Sie verstehen alles und auch die Gewichtung der verschiedenen Einflüsse. Die andere Seite kann nur hassen. Netanyahu hat mal vor einem christlichen Publikum gesagt: Sie hassen uns nicht, für das was wir tun, sondern für das, was wir sind.
Aus meiner Sicht haben wir es bei den Synodalen nicht mit einem ideologischen Phänomen, sondern mit einem Erkenntnisphänomen zu tun. Will heissen, das Handeln entspringt nicht bevorzugt der Vernunft, sondern aus einem Zusammenspiel von Antrieben. Einmal stellt sich die Frage, wie sich die Akteure fühlen. Fühlt es sich gut an, dann wird es gemacht. Zweitens ist die Reaktion der Aussenwelt Handlungskriterium. Was Beifall, Unterstützung oder positive Reaktion hervorruft, wird gemacht. Eine Frage von Macht. Und drittens gibt es eine seltsame Tendenz zur Unästhetik. Ästhetik ist, das Wahre, Schöne und Gute zu tun, es zum richtigen Zeitpunkt zu tun und in der richtigen Geschwindigkeit. Das Gegenteil davon ist wohl dann die Tendenz.
Man könnte sagen, es liegt ein Zusammenspiel vor, das mit Argumenten der Vernunft nicht erreichbar ist. Deshalb geben uns die Apostel in ihren Briefen im neuen Testament die Anweisung, durch unser Handeln und Auftreten als Vorbild zu wirken. Petrus sagt ganz deutlich, viele biblische Aussagen seien für die zukünftige Generation bestimmt, die das Gericht erleben wird. Wir finden also in den Briefen konkrete Anweisungen, wie wir uns in dieser Endzeit zu verhalten haben. Und wir finden auch das Ergebnis. Aus Sicht der Apostel ist das Ergebnis etwas, was sie damals, vor 2000 Jahren schon erfreut.
Ich wage zu bezweifeln das diese römische Intervention etwas nützt. Es ist zu spät. Der Karren lässt sich nicht mehr stoppen. Das Pontifikat von Franziskus wird als das die Kirche zerstörende in die Geschichte eingehen. Genau wie Katharina Emmerich vorher gesagt hat. Schade, aber das war es mit der katholischen Kirche…
Feierabend Ende zumindest in Europa