Berufungsboom: Institut Christus König und Hohepriester muß viele Kandidaten aus Platzmangel abweisen

In den USA hart unter Druck, doch die Berufungen erleben einen neuen Höchststand


Das Priesterseminar St. Philipp Neri des Instituts Christus König und Hohepriester platzt aus allen Nähten.
Das Priesterseminar St. Philipp Neri des Instituts Christus König und Hohepriester platzt aus allen Nähten.

(Flo­renz) Vom 29. August bis 2. Sep­tem­ber tag­te das jähr­li­che Gene­ral­ka­pi­tel des Insti­tuts Chri­stus König und Hohe­prie­ster in Gri­ci­glia­no bei Flo­renz. Das alt­ri­tu­el­le Insti­tut päpst­li­chen Rechts erlei­det der­zeit in den USA har­te Angrif­fe, den­noch gab es viel Erfreu­li­ches zu berichten.

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Kar­di­nal Bla­se Cupich, ein enger Ver­trau­ter von Papst Fran­zis­kus in den USA, ver­setz­te dem 1990 gegrün­de­ten Insti­tut unter Beru­fung auf das Motu pro­prio Tra­di­tio­nis cus­to­des von Fran­zis­kus einen schwe­ren Schlag. Er unter­sag­te den Prie­stern des Insti­tuts in der Erz­diö­ze­se Chi­ca­go die Aus­übung ihres Prie­ster­tums. Sie dür­fen seit dem 1. August weder hei­li­ge Mes­sen zele­brie­ren noch Sakra­men­te spen­den. For­mal wur­de das Insti­tut von Cupich zwar nicht hin­aus­ge­wor­fen, fak­tisch aber schon. Das Pro­blem: In Chi­ca­go befin­det sich der Haupt­sitz des Insti­tuts für alle Nie­der­las­sun­gen in den USA.

Die radi­ka­le Maß­nah­me Cupichs ent­hüllt eine dop­pel­te Absicht. Das Insti­tut soll auch finan­zi­ell getrof­fen wer­den. Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò, der ehe­ma­li­ge Apo­sto­li­sche Nun­ti­us in den USA, erklär­te in einem gestern ver­öf­fent­lich­ten Inter­view: „Ame­ri­ka­ni­sche Pfar­rei­en, Bewe­gun­gen und tra­di­tio­nel­le Grup­pen zei­gen, wie sehr die triden­ti­ni­sche Lit­ur­gie und die unver­kürz­te katho­li­sche Leh­re von den Gläu­bi­gen wie­der­ent­deckt und geschätzt wer­den, wäh­rend die Kir­chen, in denen der mon­ti­nia­ni­sche Ritus gefei­ert wird, unauf­halt­sam Gläu­bi­ge, Beru­fun­gen und – was nicht zu unter­schät­zen ist – finan­zi­el­le Mit­tel ver­lie­ren.

Das Insti­tut Chri­stus König und Hohe­prie­ster hat­te von Cupichs wohl­wol­len­dem Vor­gän­ger vor fast 20 Jah­ren ein Herz-Jesu-Hei­lig­tum anver­traut bekom­men und unter gro­ßem Auf­wand restau­riert. Vor eini­gen Jah­ren kam es zu einem kata­stro­pha­len Brand, der das Hei­lig­tum zer­stör­te. Das Insti­tut bau­te es mit viel Mühe und der Hil­fe vie­ler Spen­der wie­der auf. Nun muß das Insti­tut die Erz­diö­ze­se ver­las­sen, die Gläu­bi­gen ver­waist zurück­las­sen und erlei­det einen enor­men finan­zi­el­len Ver­lust. Letz­te­res scheint durch­aus beab­sich­tigt zu sein.

Wäh­rend die offe­ne Feind­se­lig­keit eini­ger Papst Fran­zis­kus beson­ders nahe­ste­hen­der Bischö­fe in den USA der Gemein­schaft von Regu­lar­ka­no­ni­kern zusetzt, ver­zeich­net das Insti­tut Chri­stus König und Hohe­prie­ster zugleich einen neu­en Höchst­stand sei­ner Mit­glie­der. Dem Insti­tut gehö­ren aktu­ell mehr als 120 Prie­ster an. Das Wachs­tum hält unver­min­dert an.

Beson­ders stark ist die Zahl der Beru­fun­gen, die das Insti­tut anzieht. 41 Kan­di­da­ten bewar­ben sich um den Neu­ein­tritt in das insti­tuts­ei­ge­ne inter­na­tio­na­le Prie­ster­se­mi­nar „St. Phil­ipp Neri“ in Gri­ci­glia­no. Der gro­ße Andrang stellt das Insti­tut vor neue Her­aus­for­de­run­gen. Es lei­det unter aku­tem Platz­man­gel, wes­halb nur 30 Kan­di­da­ten auf­ge­nom­men wer­den konn­ten und in die­sen Tagen die Aus­bil­dung begin­nen werden.

Auch die mit dem Insti­tut ver­bun­de­nen Anbe­tungs­schwe­stern des könig­li­chen Her­zens Jesu erle­ben ein hoff­nungs­vol­les Wachs­tum. Dem 2001 gegrün­de­ten weib­li­chen Zweig gehö­ren bereits 70 Schwe­stern an. Im Sep­tem­ber wer­den zehn neue Postu­lan­tin­nen in den Orden eintreten.

Im deut­schen Sprach­raum befin­det sich die Nie­der­las­sung des Insti­tuts Chri­stus König und Hohe­prie­ster in Bay­risch Gmain im Berch­tes­ga­de­ner Land und die der Anbe­tungs­schwe­stern des könig­li­chen Her­zens Jesu im Klo­ster Engel­port am Ran­de des Hunsrück.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: ICRSP (Screen­shots)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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1 Kommentar

  1. Ich bit­te alle Freun­de des ICRSP um Mit­hil­fe damit die 11 abge­wie­se­nen jun­gen Män­ner doch noch ihr Stu­di­um begin­nen können..
    Klo­ster Maria Engel­port soll­te das deut­sche Semi­nar des Insti­tu­tes werden.
    Hel­fen Sie den Kano­ni­kern und Schwe­stern bei der Aus­bil­dung von Prie­stern, die wir sehr valid für die Neue­van­ge­li­sie­rung des Abend­lan­des brauchen.…

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