(Rom) Papst Franziskus weihte gestern seinen ehemaligen Zeremonienmeister Guido Marini zum Bischof. Am 29. August hatte er den 56 Jahre alten Priester des Erzbistums Genua zum Bischof von Tortona ernannt. Entgegen den Erwartungen gab Franziskus im Anschluß daran nicht die Einberufung eines Konsistoriums zur Kreierung neuer Kardinäle bekannt.
Die Bischofsweihe erfolgte im Petersdom. Am 7. November wird Msgr. Guido Marini von seinem Bistum in Ligurien Besitz ergreifen. Zusammen mit ihm weihte Franziskus auch Andrés Gabriel Ferrada Moreira zum Bischof, den er am 8. September zum Sekretär der Kleruskongregation und Titularbischof von Tiburnia befördert hatte. Msgr. Ferrada hat am 1. Oktober bereits sein neues Amt angetreten.
Vor wenigen Tagen, am 11. Oktober, ernannte Franziskus den bisherigen Zeremoniar Don Diego Giovanni Ravelli zum neuen päpstlichen Zeremonienmeister.
Anders als gerüchteweise in der Vorwoche erwartet, kündigte Franziskus anschließend beim Angelus auf dem Petersplatz kein Konsistorium und keine Kreierung neuer Kardinäle an. Geht es nach der Zahl der Papstwähler, sie liegt bei 121, also um einen über der vorgesehenen Höchstgrenze, dürften Kardinalserhebungen frühestens in einem Jahr stattfinden. Dazu sind die gegenteiligen Gerüchte jedoch zu stark.
Franziskus selbst beklagte sich während der Rekonvaleszenz nach seiner Darmoperation im vergangenen Sommer, daß einige Kurienvertreter bereits das nächste Konklave vorbereiten würden. Tatsache ist, daß er selbst dies seit acht Jahren tut und das mit großer Zielstrebigkeit und vor allem durch Personalentscheidungen.
Beklagenswert bleiben die Corona-Maßnahmen im Petersdom. Auch gestern galten Maskenzwang, limitierter Einlaß, physische Distanzierung und Handkommunion. Seit 1. Oktober läßt Franziskus nur mehr Menschen in den Petersdom und den Vatikan insgesamt, die einen Grünen Paß vorweisen können. Vor drei Wochen sagte Franziskus beim Angelus: „Verschließt der Hoffnung der Flüchtlinge nicht die Tore.“ Wenige Tage darauf verschloß er selbst den Gläubigen, die sich dem sachlich unbegründeten 3G-Zwang nicht beugen, den Zugang zum Grab des Apostels Petrus.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshots)