
(Rom) Am kommenden Sonntag wird Papst Franziskus seinen bisherigen Zeremonienmeister Guido Marini zum Bischof weihen. Am 29. August war Marini von Franziskus zum Bischof von Tortona in Ligurien ernannt worden. Der „modernste“ unter den bisherigen Zeremoniaren wird sein Nachfolger.
Gestern gab der Heilige Stuhl die Ernennung von Marinis Nachfolger als Zeremonienmeister des Papstes bekannt. Dieses Amt übernimmt Don Diego Giovanni Ravelli. Ravelli ist bereits seit 2006, ernannt von Papst Benedikt XVI., als Zeremoniar im Amt für die Liturgischen Feiern des Papstes tätig. Bereits zuvor war er vom damaligen Zeremonienmeister Piero Marini als Hilfszeremoniar herangezogen worden. Auch die Ernennung zum Zeremoniar erfolgte noch unter der Amtsführung von Piero Marini. Ravelli gilt daher auch als der „modernste“ unter den Zeremoniaren. Gemeint ist, daß er dem Stil seines Lehrmeisters Piero Marini, eines Bugnini-Schülers, näher steht. Dieser Stil wird als „nüchtern“ und vor allem nicht mit irgendeiner Anhänglichkeit gegenüber der liturgischen Tradition in Verbindung gebracht. Bereits 2017 war Ravelli als möglicher Nachfolger für Guido Marini im Gespräch. Es wurde sogar schon ein Ernennungsdatum herumgereicht, der 6. Dezember jenes Jahres. Vier Jahre später ist es tatsächlich soweit.
Don Ravelli entstammt dem Erzbistum Mailand. Er wurde 1991 für die Priestervereinigung Priester des gekreuzigten Jesus zum Priester geweiht. 1998 erfolgte seine Berufung an die Apostolische Almosenverwaltung. In diese Zeit dürfte auch seine Inkardinierung in das suburbikarische Bistum Velletri-Segni fallen. Er studierte zugleich an der Päpstlichen Salesianeruniversität Pädagogik.
Das Studium der Liturgiewissenschaften absolvierte er am Päpstlichen Athenaeum Sant’Anselmo, wo er 2010 promoviert wurde. In liturgischen Fragen führt unter Papst Franziskus an Sant’Anselmo kein Weg vorbei.
2013 wurde er von Papst Franziskus zum Büroleiter der Apostolischen Almosenverwaltung.
Seit gestern ist Don Ravelli päpstlicher Zeremonienmeister und damit auch für den Päpstlichen Chor der Sixtinischen Kapelle verantwortlich.
Papst Franziskus hatte 2019 den Chor, der die päpstlichen liturgischen Feiern musikalisch gestaltet, in das Amt für die liturgischen Feiern des Papstes eingegliedert.
Ebenfalls gestern wurde der Vatikandiplomat Don Cristiano Antonietti, Nuntiatursekretär, der in der Abteilung für allgemeine Angelegenheiten des Staatssekretariats arbeitet, zum päpstlichen Zeremoniar ernannt. Er nimmt den durch die Beförderung Ravellis freigewordenen Platz ein.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanMedia (Screenshot)
Ich befürchte wie werden noch weniger Schönheit sehen als vorher.
Papst Benedikt liebte die Schönheit in der Liturgie. Und überhaupt.