Mit einem Appell wird der Heilige Stuhl aufgefordert, das sich abzeichnende „deutsche Schisma“ zu stoppen. Mit großer Sorge wird weltweit in der katholischen Welt die Entwicklung der Kirche im deutschen Sprachraum, besonders aber in der Bundesrepublik Deutschland beobachtet. Grund dafür ist der sogenannte Synodale Weg, der von der Deutschen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) initiiert wurde. Die Unterzeichner, darunter der unermüdliche Kardinal Joseph Zen, graue Eminenz der chinesischen Untergrundkirche, die Bischöfe Msgr. Athanasius Schneider und Msgr. Marian Eleganti und zahlreiche Theologen, werfen dem Synodalen Weg vor, „die Ehe zu zerstören“. Sie fordern von Papst Franziskus ein Einschreiten und notfalls die Verhängung von kanonischen Sanktionen. Zugleich rufen sie als Gegenmaßnahme zu den am 10. Mai geplanten Homo-Segnungen durch homophile Priester im deutschen Sprachraum zu einem internationalen Gebets- und Sühnetag. Der Appell im Wortlaut und die Namen der Erstunterzeichner.
Gegen den Versuch des deutschen Synodalen Wegs, die Ehe zu zerstören
5. Mai 2021
S. Pii V Papæ et Conf.
- Der 2019 begonnene deutsche Synodale Weg war in diesen zwei Jahren ein fruchtbarer Boden für die Planung und konsequente Massierung von Ideen und Theorien, die eindeutig im Widerspruch zum unveränderlichen und kontinuierlichen Lehramt der heiligen Katholischen Kirche stehen, die vom göttlichen Erlöser auf dem festen Felsen der Apostel gegründet wurde (Mt 16,18). Zu den weit verbreiteten Irrtümern gehört der erklärte Angriff auf das Priestertum, sowohl durch den Versuch, den kirchlichen Zölibat abzuschaffen, als auch durch die erzwungene Einführung der Frauenordination, und auf die Ehe, indem man gerade die unauflösliche Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau angreifen will und gleichgeschlechtliche Verbindungen zwingend einführt und mit jener Liebe gleichsetzt, die unser Herr Jesus Christus zur Würde eines Sakraments erhoben hat.
- Der Katechismus der Katholischen Kirche hält fest: „Der Ehebund, durch den Mann und Frau unter sich die Gemeinschaft des ganzen Lebens begründen, welche durch ihre natürliche Eigenart auf das Wohl der Ehegatten und auf die Zeugung und die Erziehung von Nachkommenschaft hingeordnet ist, wurde zwischen Getauften von Christus dem Herrn zur Würde eines Sakraments erhoben (CIC, can. 1055, § 1)“.
- Im Gegensatz dazu weicht der deutsche Klerus, beginnend mit der Hierarchie, mit wenigen Ausnahmen in skandalöser Weise von der ständigen Lehre der Kirche ab und schlägt unter anderem die Abschaffung der Ehe vor, nachdem für den 10. Mai ein Tag der „Segnung“ aller Liebenden, darunter erwartungsgemäß auch der Homosexuellen, in klarer Missachtung des Responsum ad Dubium der Glaubenskongregation vom 22. Februar 2021 hinsichtlich der Segnung gleichgeschlechtlicher Verbindungen ausgerufen wurde. In dem vatikanischen Dokument, das in mehreren Sprachen veröffentlicht wurde, heißt es: „Aus diesem Grund ist es nicht erlaubt, Beziehungen oder selbst stabilen Partnerschaften einen Segen zu erteilen, die eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe (das heißt außerhalb einer unauflöslichen Verbindung eines Mannes und einer Frau, die an sich für die Lebensweitergabe offen ist) einschließen, wie dies bei Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts der Fall ist. Das Vorhandensein positiver Elemente – die in sich betrachtet dennoch zu schätzen und hervorzuheben sind – in solchen Beziehungen ist trotzdem nicht in der Lage, diese zu rechtfertigen und sie daher rechtmäßig zum Gegenstand einer kirchlichen Segnung zu machen, weil diese Elemente im Dienst einer Verbindung stehen, die nicht auf den Plan des Schöpfers hingeordnet ist. […] Gleichzeitig erinnert die Kirche daran, dass Gott selbst nicht aufhört, jedes seiner Kinder zu segnen, die in dieser Welt pilgern, denn für ihn ’sind wir […] wichtiger als alle Sünden, die wir begehen können‘. Aber er segnet nicht die Sünde und er kann sie nicht segnen: Er segnet den sündigen Menschen, damit er erkennt, dass er Teil seines Liebesplans ist, und sich von ihm verändern lässt. Denn er ’nimmt uns so, wie wir sind, aber lässt uns nie so, wie wir sind‘.„Es wurde berichtet, dass bereits mehr als 2.500 Priester, Diakone und andere pastorale Mitarbeiter mit dieser Initiative in Verbindung stehen, die eine offensichtliche Abneigung gegen die Tradition der Kirche und die von ihr festgelegten Normen zeigt.
- Nach dem Codex des Kanonischen Rechts nennt man Schisma „die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche“, was für alle, die es fördern, die Exkommunikation latæ sententiæ nach sich zieht. Alles deutet darauf hin, dass der deutsche Synodale Weg jeden Tag mehr dazu neigt, den Schritt in Richtung Schisma zu gehen und zur erklärten Häresie zu werden.
- Besorgt über diese traurige Situation bitten wir Hirten und Laien der katholischen Kirche, die sich für die Verteidigung der Wahrheit des Glaubens einsetzen, den Heiligen Vater, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diesem Abdriften des deutschen Synodalen Wegs ein Ende zu setzen und, wenn nötig, die entsprechenden kanonischen Sanktionen gegen die Förderer dieser ungeheuren Abweichung von der Lehre und der Gemeinschaft mit der Schlüsselgewalt Petri anzuwenden.
- Zugleich berufen wir für denselben Tag, den 10. Mai, einen internationalen Tag des Gebetes und der Wiedergutmachung für alle Vergehen und Sakrilegien ein, die von den abtrünnigen Priestern der Kirche in Deutschland begangen wurden, und bitten darum, dass an diesem Tag öffentlich oder privat die Herz-Jesu-Litanei gebetet und, wenn möglich, die Heilige Messe pro remissione peccatorum und die Sühnekommunion aufgeopfert wird.
Prälaten
1. Kardinal Joseph Zen, emeritierter Bischof von Hongkong
2. Athanasius Schneider, Weihbischof von Astana, Kasachstan
3. Dr. Marian Eleganti OSB, Weihbischof em., Schweiz
Priester
4. Pater Miguel Coelho, Erzdiözese Évora, Portugal
5. Pater José Andrade, Erzdiözese Braga, Portugal
6. Pater Duarte Sousa Lara, Diözese Lamego, Portugal
7. Pater Manuel Vaz Patto, Diözese Coimbra, Portugal
8. Pater Hélder Ruivo, Diözese Aveiro, Portugal
9. Pater Armin Maria Kümin, Orden des Heiligen Kreuzes, Portugal
10. Pater Manuel de Pina Pedro, Diözese Leiria-Fátima, Portugal
11. Pater Gerald E. Murray, Erzdiözese New York, USA
12. Pater Tiago Ribeiro e Pinto, Diözese Setúbal, Portugal
13. Pater Samuele Cecotti, Osservatorio Van Thuan sulla Dottrina Sociale della Chiesa, Diözese Triest, Italien
14. Pater António Alexandre de Oliveira, Diözese Campo Limpo, Brasilien
15. Pater Alfredo Maria Morselli, Erzdiözese Bologna, Italien
Rechtsanwälte
16. Ives Gandra da Silva Martins, Rechtsanwalt, São Paulo, Brasilien
17. Miguel da Costa Carvalho Vidigal, Rechtsanwalt, São Paulo, Brasilien
18. Luís Filipe Esquível Freire de Andrade, Rechtsanwalt, Coimbra, Portugal
19. Carlos Vitor Santos Valiense, Rechtsanwalt, Bahia, Brasilien
Journalisten und Herausgeber
20. Marco Tosatti, Journalist, Rom, Italien
21. Fabio Scaffardi, Journalist, Florenz, Italien
22. Eugene Rosenblum, Chefredakteur von Trailway, Russland
23. António Carlos de Azeredo, Herausgeber, Porto, Portugal
24. José Barbosa Soares, Redaktionsberater, Porto, Portugal
Ärzte und Gesundheitsberufe
25. Teresa Kaufeler, Psychiaterin, Österreich
26. Joana Luísa Nigra de Castro e Sousa de Noronha, Arzt, Lissabon, Portugal
27. Nelson Machado da Silva Lima, Neurochirurg, Belém do Pará, Brasilien
28. Maria Cabral Martins, Krankenschwester, Master in psychischer und psychiatrischer Gesundheit an der Escola Superior de Enfermagem do Porto, Porto, Portugal
29. Elzbieta Agnieszka, Krankenschwester, Rom, Italien
30. Salvador Olazabal, Psychologe, Faculdade de Psicologia e de Ciências da Educação da Universidade do Porto, Porto, Portugal
31. Maria José Côrte-Real Freire de Andrade, Psychologin, Coimbra, Portugal
Dozenten, Akademiker, Gelehrte
32. Armando Alexandre dos Santos, Universitätsprofessor, Universidad de Alicante, Piracicaba, Brasilien
33. Michael Hesemann, Historiker und Autor, Neuss, Deutschland
34. Stanislaw Strutynski, Präsident von Una Voce Russland, Russland
35. Elena Mancini, Lehrerin, Linz, Österreich
36. Ricardo Luiz Silveira da Costa, Universitätsprofessor, Rio de Janeiro, Brasilien
37. Ibsen José Casas Noronha, Universitätsprofessor, Coimbra, Portugal
38. Pedro Affonseca, Präsident des Centro Dom Bosco, Jurist Universidade Federal do Rio de Janeiro, Rio de Janeiro, Brasilien
39. Álvaro Mendes, Vizepräsident des Dom Bosco Center, Wirtschaftswissenschaftler, Universidade Federal de Minas Gerais, Rio de Janeiro, Brasilien
40. Bruno Mendes, Generaldirektor des Centro Dom Bosco, PhD, Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro, Rio de Janeiro, Brasilien
41. Giuseppe Sorrentino, pensionierter Mathematiklehrer, Avezzano, Italien
42. Eduardo Almeida, Historiker, Universidade do Porto, Porto, Portugal
43. João Augusto Lobato Rodrigues, Wirtschaftswissenschaftler, Master in Regionalentwicklung und Doktorand in Sozialmanagement, Belém do Pará, Brasilien
44. Alexandra de Almeida Tété, Managerin, Abschluss in Internationalen Beziehungen, Porto, Portugal
45. Amadeu Fernandes, Maschinenbauingenieur, Viseu, Portugal
46. Corrado Gnerre, C3S National Guide, Benevento, Italien
47. Diogo de Campos, Übersetzer, Viana do Castelo, Portugal
48. Luís Ferrand d’Almeida, Abschluss als Guide-Interpreter am Instituto Superior de Novas Profissões, Viseu, Portugal
49. Maria da Graça Poças da Cruz Marcelino, BA, Universidade Nova de Lisboa, Viseu, Portugal
50. Maria do Carmo Olazabal, Biomedizinische Ingenieurin, Faculdade de Engenharia da Universidade do Porto, Porto, Portugal
51. Maria Francisca Gomes, Multimedia-Designerin, Faculdade de Belas-Artes da Universidade de Lisboa, Porto, Portugal
52. Paula Andrea Caluff Rodrigues, Architektin, Master in Kulturerbe und Doktorandin in Kommunikation, Sprache und Kultur, Belém do Pará, Brasilien
53. Pedro Sinde, Bibliothekar, Abschluss in Philosophie an der Faculdade de Letras da Universidade do Porto, Mirandela, Portugal
54. Miguel Lançós de Sottomayor, Marineoffizier, Lissabon, Portugal
55. Lara Enge Maggione, Agronomin, Lissabon, Portugal
56. Nicolau Pinto Coelho, Architekt Faculdade de Arquitectura da Universidade do Porto, Porto, Portugal
57. Barbara Lambiase, Grafikin, Diplom in Medien, München, Deutschland
58. Giuseppina Nigro, Rentnerin, Rom, Italien
59. Giovanna Ruggeri, Lumezzane, Italien
60. Alessandra Perfetti, Abschluss in Philosophie an der Università degli Studi di Milano und Abschluss in klinischer Psychologie an der Università degli Studi di Torino, Macerata, Italien
61. Enrico Donà, Vater von 4 Kindern, Innsbruck, Österreich
62. Elena Martinz, Mutter von 4 Kindern, Innsbruck, Österreich
63. Mauro Reginato, Vater von 2 Kindern, Innsbruck, Österreich
64. Martina Pappagallo, Mutter von 2 Kindern, Innsbruck, Österreich
65. Günther Hofer, Vater von 2 Kindern, Innsbruck, Österreich
66. Federica Sparpaglia, Mutter von 2 Kindern, Innsbruck, Österreich
67. Maurizio Seghieri, Vater von 2 Kindern, Montecatini Terme, Pistoia, Italien
68. Irene Ibellani, Mutter von 2 Kindern, Montecatini Terme, Pistoia, Italien
Studenten
69. Afonso de Almeida Tété Machado, Medizinstudent am Instituto de Ciências Biomédicas Abel Salazar, Porto, Portugal
70. Francisco José Ferrand d’Almeida, Universitätsstudent, Viseu, Portugal
71. Henrique José Ferrand d’Almeida, Universitätsstudent, Viseu, Portugal
72. Camila Caluff Rodrigues de Lima, Jurastudentin, Belém do Pará, Brasilien
Wer sich dem Aufruf anschließend will, kann dies an folgende Adresse melden: christusvincit2021[a]protonmail.com
Bild: Stilum curiae
Eigentlich sollten die Bischöfe zwischen einem Ehesakrament und einem Segen unterscheiden können.
Auch das immer wiederkehrende Gerede, die Abschaffung des nicht in der Schrift geforderten Zwangszölibates sei an Angriff auf das Priestertum, ist eine ausgeprägte Unwahrheit. Jesus hat aus freien Stücken fast nur viri probati ausgewählt, daher hat ein vir non probatus von Ausnahmen abgesehen, als Nachfolger der Apostel nichts zu suchen. Eigene Gesetze zu machen, steht den Menschen nicht zu.
An der Verbissenheit wird ersichtlich, wie notwendig der Synodale Weg ist, dessen Beschlüsse natürlich mit Rom besprochen werden müssen. Aber ohne solche Foren kommt man nicht weiter, wie die Herren Zen, Schneider und Eleganti immer zeigen, wenn sie sich äußern.
@Prof. Dr. Michael Sessler
Die Verbissenheit für das Zölibat wird besonders bei der Mutter Gottes ersichtlich. Sie hat es wirklich gewagt ohne einen Mann ein Kind in diese Welt zu gebären und obendrauf noch den Heiligen Geist als Bräutigamm zunehmen. Der Hl. Pfarrer von Ars, der Hl. Pater Pio und alle anderen großen Heiligen der römisch katholischen Kirche kann man natürlich vorwerfen das sie ihre eigenen Gesetze gemacht haben, aber ich denke das ist unredlich. Sie konnten ja nicht wissen das irgendwann im besonders klugen Deutschland sich viele rechtmässige vor Christus auf den Synodalen Weg machen würden und endlich dieses Zwangszölibat das natürlich alle Priester freiwillig eingegangen sind zu Ende bringen wollen. Eine letzte Frage an sie habe ich noch. Wie lange wird es dauern bis der erste verheiratete katholische Priester zur Ehre Gottes sich vor einem Scheidungsrichter mit seiner Frau herumschlagen wird?
Ich bin sowieso der Meinung das der Hl. Johannes der Täufer statt sich mit Herodes anzulegen lieber heiraten hätte sollen. Dann hätte er mit Sicherheit länger gelebt.
Per Mariam ad Christum.
Aha!
Noch eine Anmerkung zu Ihrem zweitletzten Satz:
Da der synodale Weg notwendig ist, müsste Rom doch fast die Pflicht haben
den Beschlüssen (vielleicht mit kleinen Korrekturen) zuzustimmen.
Zumal (und hier gebe ich Ihnen Recht) Rom sicherlich nicht so verbissen ist
wie die „Herren“ Zen, Schneider und Eleganti.
„Sie fordern von Papst Franziskus ein Einschreiten und notfalls die Verhängung von kanonischen Sanktionen“.
Sind sie wirklich so naiv.
Per Mariam ad Christum,