
(New York) Die Washington Post, nach der New York Times weltweit die einflußreichste linksliberale Tageszeitung, veröffentlichte in ihrer gestrigen Sonntagsausgabe einen ausführlichen Artikel, um „die wichtigsten Mythen über den Katholizismus“ richtigzustellen − auf ihre Art.
Erklärtes Ziel des Artikels ist die Demontage von fünf „Mythen“, die über den Katholizismus verbreitet sind. Der Beitrag richtet sich an die Leserschaft der Sonntagsausgabe, deren Auflage doppelt so hoch ist wie die der Werktagsausgaben, die teilweise katholisch, großteils nicht katholisch ist. Die Qualität der „Richtigstellungen“ können gründlich gebildete, gläubige Katholiken beurteilen. Und da gerät der Versuch der Mythen-Dekonstruktion auch schon ins Stottern.
Für gläubige Katholiken zeigt sich sofort, daß der Artikel laue Katholiken in ihren Überzeugungen bestärken will und Nicht-Katholiken die Katholizität als lauen Katholizismus vermitteln will.
Hintergrund der Dekonstruktionsabsicht ist, wie das dazu veröffentlichte Bild zeigt, daß am 20. Januar mit Joe Biden der zweite Katholik in der US-Geschichte als Präsident ins Weiße Haus eingezogen ist. Während des Präsidentschaftswahlkampfes und im Zuge von Bidens Vereidigung wurde von den Leitmedien mit auffälligem Nachdruck herausgestrichen, daß er ein „praktizierender Katholik“ sei. Am Tag seiner Angelobung besuchte er in Washington eine Messe. Die Abbildung zeigt ihn bei dieser Gelegenheit in der Kirche.
Vor dem Urnengang hatten verschiedene katholische Organisationen vor allem der Lebensrechtsbewegung Zweifel an Bidens Katholizität geäußert. Die US-Bischöfe übten sich jedoch bis auf wenige Ausnahmen in Zurückhaltung. So hatte es ihnen Santa Marta im Sommer 2020 aufgetragen. Die Antrittsrede und Bidens erste Durchführungsverordnungen riefen die Bischofskonferenz dann aber doch auf den Plan. Deren Vorsitzender, Erzbischof José Horacio Gomez, erklärte zum Mißfallen Roms, daß Bidens Haltung zur Abtreibung nicht mit der katholischen Lehre vereinbar ist. Seither steht dessen faktische Exkommunikation im Raum, wie sie von mancher Seite schon seit Jahren behauptet wurde. Biden war von 2009 bis 2017 acht Jahre lang Vizepräsident von Barack Obama, dem bisher radikalsten Abtreibungslobbyisten im Weißen Haus.
Im Vatikan wird für Biden sogar dessen Abtreibungpolitik verteidigt
Der Vatikan will von einer solchen Kritik am Trump-Besieger nichts wissen. Eine Gruppe progressiver US-Bischöfe, deren Anführer Santa Marta besonders nahesteht, ging demonstrativ, wenn auch zu einem anderen, allerdings nicht minder umstrittenen Thema, an die Öffentlichkeit und stellte sich hinter Biden. Auf seiner Facebook-Seite verteidigte das Päpstliche Institut Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie, das von Papst Johannes Paul II. zur Verteidigung von Ehe, Familie und Lebensrecht errichtet, aber von Papst Franziskus seit 2016 radikal umgebaut wurde, die Abtreibungspolitik von Joe Biden. Als Antwort auf Kritik an der Abtreibungsagenda Bidens postete das Institut die unglaubliche Wortmeldung:

„Das Recht auf Abtreibung zu verteidigen bedeutet nicht, die Abtreibung zu verteidigen.“
Lebensrechtsorganisationen beklagten, daß „ausgerechnet“ diese Institution des Heiligen Stuhls als Verteidiger des Abtreibungslobbyisten Biden auftritt. Großkanzler des Instituts ist Kurienerzbischof Vincenzo Paglia, der zugleich Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben ist. 2016 legte Franziskus beide Institutionen in Paglias Hände, damit er sie grundlegend umbaut und auf Bergoglio-Linie bringt.
In Wirklichkeit ist es weder Zufall noch ein Betriebsunfall, daß genau diese umgebaute Institution aktiv wurde. Der Paradigmenwechsel zu den „nicht verhandelbaren Werten“, wie sie Benedikt XVI. im Gefolge von Johannes Paul II. definierte, ist unter Franziskus längst Tatsache. Die Verteidigung eines Abtreibungspräsidenten durch das Päpstliche Institut Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie ist Teil einer globalen Strategie von Santa Marta, so wie es kein Zufall ist, daß weder dieses Institut noch die Päpstliche Akademie für das Leben in den vergangenen vier Jahren ein Wort des Wohlwollens für die Regierung Trump fand noch den Kontakt zu dieser suchte, um gemeinsame Initiativen zum Schutz von Ehe, Familie und Lebensrecht zu starten.
Daher verwundert es nicht, daß die Washington Post trotz der erklärten Absicht, die verbreitetsten Mythen über die katholische Kirche richtigzustellen, nicht jene Positionen aufzeigt, die beanspruchen könnten, die Katholizität richtig wiederzugeben. Stattdessen bleibt sie in ihrer Darstellung oberflächlich und mißverständlich und zeichnet ein deformiertes Bild.
So erstaunt es auch nicht, daß der zu zerlegende Mythos Nr. 2 lautet: „Biden ist kein wahrer Katholik“. Zuerst wird der Mythos benannt, dann in einem ersten Absatz ausgeführt und in einem zweiten Absatz „widerlegt“.
Mythos Nr. 2: „Biden ist kein wahrer Katholik“
„Der frühere Präsident Donald Trump sagte, daß Biden ‚die Bibel verletzt. Gott verletzt. Er ist gegen Gott‘. In einer weit verbreiteten Predigt im November sagte Father Jim Gigliotti, ein Priester aus Fort Worth, daß Biden ‚kein guter Katholik ist‘. Das Jesuitenmagazin America berichtete, daß einige katholische religiöse Führer ihren Gemeindemitgliedern sagten, daß die Wahl von Biden ‚eine Todsünde‘ sei. Im August letzten Jahres ging Bischof Thomas Tobin von Providence, Rhode Island, noch einen Schritt weiter, als er Bidens Glauben in Tweets herabwürdigte: ‚Biden-Harris. Es ist seit langer Zeit zum ersten Mal, daß auf der demokratischen Fahrkarte kein Katholik mehr steht. Traurig‘.
Während es Meinungsverschiedenheiten darüber geben mag, ob Biden ein ‚guter‘ Katholik ist, besteht kein Zweifel daran, daß er tatsächlich wirklich katholisch ist. Die Menschen werden durch die Sakramente der Taufe, der Firmung und der Eucharistie Mitglieder der katholischen Kirche. Biden ist ein getaufter und bestätigter Katholik, dessen Wahlkampfwebsite die Aussage enthält: ‚Ich bin ein praktizierender Katholik‘. Weil seine Position zur Abtreibung nicht mit den Lehren der Kirche übereinstimmt, ändert das nichts an der Tatsache seiner religiösen Identität.“
Die Washington Post präsentiert damit eine unter Protestanten verbreitete Annahme als katholisch, daß Biden, egal was passiert, katholisch sei. Demnach reicht es aus, getauft und gefirmt zu sein, sich im Wahlkampf mit einem Rosenkranz in der Hand ablichten zu lassen und für die Pressefotografen ein Bild mit Papst Franziskus im Oval Office aufzustellen, um als globaler Abtreibungslobbyist handeln zu können und dennoch als „praktizierender Katholik“ zu gelten.
Noch ein weiterer „Mythos“ der Washington Post soll genannt werden. Mythos Nr. 5 lautet: „Papst Franziskus ist ein Linker“. In den USA stehen das Adjektiv und das Substantiv „liberal“ für „links“ bzw. „Linker“.
Mythos Nr. 5: „Papst Franziskus ist ein Linker“
„Die Enzyklika von Papst Franziskus über die Umwelt, seine Erklärungen, daß Atheisten in den Himmel kommen können, sein Angebot der Vergebung für Frauen, die Abtreibungen hatten, und seine offensichtliche Gleichgültigkeit gegenüber der Homosexualität haben viele dazu veranlaßt, ihn als Linken zu betrachten. Im November 2013 proklamierte The Guardian Franziskus zum ‚offensichtlichen neuen Helden der Linken‘, und im folgenden Monat nannte Rush Limbaugh die Gedanken des Papstes über die Wirtschaft ‚reinen Marxismus‘. Bei mehreren Gelegenheiten haben katholische Kardinäle wie Raymond Burke Franziskus öffentlich für seine Äußerungen getadelt, und Burke sagte einem französischen Nachrichtenteam, daß er linken Veränderungen ‚widerstehen‘ werde.
Innerhalb der Kirche kommt, wie die Washington Post berichtet hat, die Opposition gegen Franziskus größtenteils von Sozialkonservativen. Dies scheint die breitere öffentliche Wahrnehmung des Papstes als Linken zu bestätigen. Es gibt jedoch viele Themen, bei denen er ziemlich traditionell ist. Franziskus enttäuschte linke Anhänger, als er sich weigerte, die Weihe von verheirateten Männern zuzulassen, und widersetzte sich gemäß den kirchlichen Lehren entschieden der Abtreibung. Wie der National Catholic Reporter gesagt hat, gibt es ‚zwei Papst Franziskus‘. Während Franziskus einen pastoraleren Ton als sein Vorgänger hat und sich einer politisch konservativen US-Politik widersetzt (z. B. Trumps Einwanderungsmaßnahmen als ‚grausam‘ bezeichnete), frustriert er politische Etiketten. Die päpstliche Aufmerksamkeit für die Schwachen umfaßt die ungeborenen Kinder, die sozial und wirtschaftlich Benachteiligten, die Kranken und Behinderten und die Einwanderer.“
Die Washington Post verteidigt Papst Franziskus, indem sie behauptet, daß er zwar links, aber doch nicht so „liberal“ sei, daß es richtig ist, ihn als „Linken“ zu bezeichnen.
Die lauen Katholiken können also getrost ihre Haltung beibehalten, denn die Washington Post klärt sie auf, daß alle Kritik an Biden und Franziskus „Mythen“ sind.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Washington Post (Screenshot)/marcotosatti.com
Freimaurer halten zusammen.
Die Religionsfreiheit wurde von der Bnai Brith Loge gefordert, sie haben sie bekommen.
Und wenn alle Freimaurer sind, die Kirche Christi werden sie niemals überwinden.
Leitmedien haben mit auffälligem Nachdruck herausgestrichen, daß er ein „praktizierender Katholik“ sei. Hierzulande dasselbe mit „Laschet ist Katholik“. Dass die formale Exkommunikation durch den Vatikan noch nicht erfolgt ist, sagt weniger etwas über die Katholizität Bidens als vielmehr des Vatikan aus.
Päpstliche Institute und Akademien hatten einmal katholisch-sprechende Mitglieder, heute haben sie noch nicht einmal mehr diese. „Das Recht auf Abtreibung zu verteidigen bedeutet nicht, die Abtreibung zu verteidigen.“ Heute wird von ihnen das Recht auf Abtreibung lediglich als politische Meinung angesehen und nicht als Todsünde gegen Gottes Gebot „Du sollst nicht töten“. Ich fürchte mich schon vor der Aussage zum Ende des Lebens „Das Recht auf assistierten Selbstmord und auf Euthanasie zu Vertreten, bedeutet nicht die Euthanasie zu verteidigen“.
Schutz von Ehe, Familie und Leben steht nicht mehr auf der Agenda von Funktionären, da gibt es jetzt Amoris laetitia für bleiben-wollende Ehebrecher, die Bezeichnung „eine ganz Große“ für eine Ärztin, die sich brüstet 10.000-fach Kinder abgetrieben zu haben, die seit Jahren kämpft für Euthanasie und gegen ein Recht auf Gewissensfreiheit, das erlaubt, die Mitwirkung an der Tötung ungeborener Kinder oder alter und kranker Menschen zu verweigern, einen „synodalen Weg“ für die Segnung von homosexuellen „Paaren“, eine Amazonassynode und eine Einführung von Pachama-Götzen in den Petersdom, es gibt eine Unterschrift unter die Formulierung „Der Pluralismus und die Verschiedenheit in Bezug auf Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Sprache entsprechen einem weisen göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat. Diese göttliche Weisheit ist der Ursprung, aus dem sich das Recht auf Bekenntnisfreiheit und auf die Freiheit, anders zu sein, ableitet.“ Das ist die Anbetung Nathan des Unweisens.
Bringen wir Ihren allerletzten satz auf den Punkt:
Das ist die Anbetung Satans!
Ich würde es eher so formulieren.
(Nur kann man es jetzt noch nicht so sagen)
„Ich fürchte mich schon vor der Aussage zum Ende des Lebens „Das Recht auf assistierten Selbstmord
und auf Euthanasie zu vertreten, bedeutet nicht die Euthanasie zu verteidigen“.
Jetzt meine Frage an Sie:
Glauben Sie, dass es bei diesem „Recht“ bleibt?