Der überlieferte Ritus in Paris

Frankreich


Edouard Barbey wurde am 29. Juni für das Erzbistum Paris zum Priester geweiht. Am Sonntag zelebrierte er sein erstes Meßopfer im überlieferten Ritus.

(Paris) Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag, den 21. Juli zele­brier­te der Neu­prie­ster Edouard Bar­bey in sei­nem Hei­mat­bis­tum Paris sein erstes Meß­op­fer in der über­lie­fer­ten Form des Römi­schen Ritus. Am 29. Juni war er von Erz­bi­schof Michel Aupe­tit zum Prie­ster geweiht worden.

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Das fei­er­li­che Erst­lings­op­fer in der außer­or­dent­li­chen Form des Römi­schen Ritus, wie es Papst Bene­dikt XVI. in sei­nem Motu poprio Sum­morum Pon­ti­fi­cum nann­te, fand in der Pari­ser Pfarr­kir­che Saint Eugè­ne-Sain­te Céci­le statt. Der Gre­go­ria­ni­sche Cho­ral und die poly­pho­nen Gesän­ge wur­den von der bekann­ten, dort behei­ma­te­ten Scho­la Sain­te Céci­le unter der Lei­tung von Mae­stro Nico­las Var­don dargebracht.

Die Pfarr­kir­che mit dem unge­wöhn­li­chen Dop­pel­na­men ist in tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Krei­sen bekannt. In ihr wird täg­lich das hei­li­ge Meß­op­fer im über­lie­fer­ten Ritus zele­briert. Erbaut wur­de sie 1854/​1855 im neu­go­ti­schen Stil als Kir­che der neu­errich­te­ten Pfar­rei Saint Eugè­ne. Der Schrift­stel­ler Jules Ver­ne hei­ra­te­te Anfang 1857 in der soeben fer­tig­ge­stell­ten und geweih­ten Kir­che.
1952 bat der dama­li­ge Pfar­rer den Hei­li­gen Stuhl, wegen der Bedeu­tung der Kir­chen­mu­sik und der Nähe zum Kon­ser­va­to­ri­um die hei­li­ge Cäci­lia zur zwei­ten Patro­nin zu erhe­ben und die Füh­rung eines Dop­pel­na­mens zu erlau­ben. Bei­de Patro­ne sind früh­christ­li­che Märtyrer.

Pfarrkirche Saint-Eugène-Sainte-Cécile
Pfarr­kir­che Saint-Eugène-Sainte-Cécile

Am 29. Juni weih­te Erz­bi­schof Aupe­tit acht Neu­prie­ster. Die Wei­hen erfolg­ten im Novus Ordo. Da die Kathe­dra­le Not­re-Dame seit dem ver­hee­ren­den Brand vom 15. April nicht genützt wer­den kann, fand die Zele­bra­ti­on in der Kir­che Saint-Sulpi­ce statt, die als pro­vi­so­ri­sche Bischofs­kir­che dient.

In Ita­li­en ist die Prie­ster­wei­he von Abbé Edouard Bar­bey Gedan­ken­an­stoß für Grup­pen von Gläu­bi­gen im Sin­ne von Sum­morum Pon­ti­fi­cum erneut das Gespräch mit den jewei­li­gen Bischö­fen zu suchen, um die „ideo­lo­gi­schen Vor­be­hal­te“, so die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Inter­net­sei­te Mes­sa in Lati­no, gegen­über dem über­lie­fer­ten Ritus abzu­bau­en. Das Bei­spiel des Erz­bi­schofs von Paris und des „gelas­se­nen“ Umgangs in sei­nem Erz­bis­tum mit Semi­na­ri­sten, Prie­stern und Gläu­bi­gen, die Sen­si­bi­li­tät für die Tra­di­ti­on und den über­lie­fer­ten Ritus haben, wird als Vor­bild und Anstoß gesehen.

Ita­li­ens Bischö­fe habe in der Regel wenig Sen­si­bi­li­tät in die­sem Sinn und pochen mit „kle­ri­ka­li­sti­schem“ Impe­tus auf die „lit­ur­gi­sche Ein­heit“, so Mes­sa in Lati­no. Die Aus­nah­men bestä­ti­gen die Regel.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Youtube/​Wikicommons (Screen­shot)

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1 Kommentar

  1. Schön das es das gibt, es kann nur bes­ser werden.
    Was aber nicht über­se­hen wer­den darf, ist der Fakt das NOM und die über­lie­fer­te Mes­se sich ein­an­der ausschließen.
    Die Zer­stö­rung der Kir­che hat ihre Ursa­chen im Kon­zil und des­sen Häre­si­en (incl. der Lit­ur­gie­zer­stö­rung – NOM -)
    Das muss der Kle­rus ver­ste­hen und „sei­nen Gemein­den“ predigen.
    Ohne sol­che Klar­heit wird die über­lie­fer­te Mes­se immer als folk­lo­ri­sti­sche Son­der­ver­an­stal­tung fehl­in­ter­pre­tiert werden.
    Wie schwer sol­che Ver­su­che aller­dings sind, sieht man an Papst Bene­dikt, dem man für das Motu Pro­prio dank­bar sein muß, der aber kei­ne ein­zi­ge öffent­li­che Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus feierte.
    Sie wer­den es nie schaf­fen die­sen auch noch zu zer­stö­ren, das ist sicher!
    Deo Gratias!

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