Kurzkommentar von einer Katholikin
Bei der „Fliegenden Pressekonferenz“ auf dem Rückflug von Athen nach Rom am 6. Dezember antwortete Papst Franziskus auch auf Fragen nach dem Rücktritt des Pariser Erzbischofs Aupetit. Was er dabei äußerte, erlaubt allerdings mehr Aufschlüsse über den Papst als über den nun emeritierten Erzbischof, dessen Rücktritt der Papst für eine „Ungerechtigkeit“ hält.
Michel Aupetit hatte nach einem Bericht in der französischen Wochenzeitung Le Point (22. November) die Entscheidung über seinen Verbleib im Bischofsamt in die Hände des Papstes gelegt, weil er der Diözese nicht schaden wolle. Im betreffenden Artikel ging es um seine autoritäre Amtsführung, aber auch um eine Beziehung, die er 2012 mit einer Frau gehabt haben soll, als er noch Generalvikar der Erzdiözese Paris war. Auf Anfragen räumte er ein, sein „Verhalten ihr gegenüber könnte zweideutig gewesen sein, was auf eine intime Beziehung und sexuelle Beziehungen zwischen uns schließen läßt“, was er jedoch entschieden zurückwies.
Am 2. Dezember schon nahm Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch an. Nun begründete er seine überraschend schnelle Entscheidung, die er „nicht auf dem Altar der Wahrheit, sondern auf dem Altar der Heuchelei“ getroffen habe. Denn die Heuchelei der Medien und der öffentlichen Meinung hätten durch Gerüchte und „Klatsch und Tratsch“ den Erzbischof verurteilt und seine Reputation so beschädigt, daß er seine Diözese nicht mehr habe regieren können. Das sei „eine Ungerechtigkeit“.
Nachdem der Papst mit fast schon genüßlicher Genugtuung (wie die Videoaufzeichnung zeigt) die Journalisten damit konfrontiert hatte, daß sie letztlich nicht wissen, was der Erzbischof „Schlimmes getan“ habe, stellt er die gar nicht so schlimmen Verfehlungen des Erzbischofs dar:
„Weil es eine Verfehlung von seiner Seite gab, einen Verstoß gegen das 6. Gebot, keinen vollständigen, aber kleine Liebkosungen, Massagen, die er seiner Sekretärin gab. Das ist die Anschuldigung. Das ist eine Sünde. Aber es ist keine der schwersten Sünden, weil die Sünden des Fleisches nicht die schlimmsten sind.“
Hochmut und Haß zählten zu den schwersten Sünden, führt er weiter aus, und beschreibt dann ausführlich unser aller Sünderdasein, angefangen bei Petrus bis eben hin zu Erzbischof Aupetit.
Nun frage ich mich schon, auf dem Altar welcher Wahrheit der Papst nun seine Entscheidung wohl getroffen hat. Auf dem Altar der Heuchelei scheint jedenfalls viel Platz zu sein, auch für die Gerüchte, die er selbst weiter nährt. Wie wahrhaftig ist denn das Verhalten eines Papstes, der Heuchelei anprangert, dem es aber selbst nicht peinlich zu sein scheint, öffentlich einen seine Sekretärin (Insiderwissen des Papstes?) liebkosenden und massierenden Erzbischof zu beschreiben, ohne Rücksicht auf den Bischof selbst zu nehmen, aber auch nicht auf den Zuhörer, der sich solche Szenen gar nicht vorstellen will und nun noch froh sein soll, daß es ja gar nicht zum Sex gekommen ist, nach dem Motto „Alles halb so wild“?
Da muß Jesus wohl in der Bergpredigt übertrieben haben, als er sagte, man solle seine rechte Hand abhauen und wegwerfen, wenn sie einen zum Bösen verführe.
Bild: vaticanMedia (Screenshot)
„Aber es ist keine der schwersten Sünden, weil die Sünden des Fleisches nicht die schlimmsten sind.“
Da würde ich aber vor Christus vorsichtig sein. Hochmut und Haß sind natürlich schwerste Sünden. Ausgenommen der Haß gegen die Sünde.
Ich hoffe das es nicht hochmütig klingt wenn ich Nekrophilie als eine extreme Fleischeslust bezeichne. Ich behaupte das Satan auf alle Sünden verzichten würde, aber niemals auf die Fleischeslust. Denn zb. ein zölibatär lebenden und zu Christus geweihten Priester kriegt er doch nur auf dieser Schiene. Ja der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach.
Per Mariam ad Christum,
„Aber es ist keine der schwersten Sünden, weil die Sünden des Fleisches nicht die schlimmsten sind.“
Über die Sünde des Fleisches sind ganze katholische Länder abgeschossen worden. Viele katholische Machthaber sind der Macht des Fleisches unterlegen und haben großes Unheil gebracht. Sie haben sich und die ihnen untergebenen von Rom und damit von Christus getrennt. Ein Papst der sagt das die Sünden des Fleisches nicht die schlimmsten sind hat keine Ahnung worüber er spricht. Oder er weiß es ganz genau.
Per Mariam ad Christum,