
(Rom) Ab 1. Mai tagt im Vatikan die Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften. Drei Tage lang werden sich die Mitglieder mit dem Phänomen „Nationalismus“ befassen, der als Bedrohung gesehen wird, und vor dem mit Blick auf die EU-Wahlen gewarnt wird.
Derzeit ist bereits die römische Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica mit der aktuellen Ausgabe und einem Sonderband zum Thema EU im EU-Wahlkampf aktiv, ohne daß dabei eine wirkliche katholische Note erkennbar wäre. Stattdessen wird vor einem Wahlerfolg der „Populisten“, „Nationalisten“ und „Identitären“ gewarnt. Gemeint sind damit jene Kräfte, die keine Auflösung der europäischen Völker durch Masseneinwanderung und Islamisierung und keine Auflösung der bestehenden Staaten und ihrer Souveränität durch die Schaffung eines EU-Einheitsstaates wollen. Da diese Kräfte die „Vertiefung“ der EU zu einer „politischen Union“ ebenso ablehnen wie die Globalisierung jenseits wirtschaftlicher Aspekte, sehen sie Globalisten ihre Ziele gefährdet. Dagegen wird mobilgemacht, vor allem dadurch, daß die Kritiker systematisch mißverstanden werden und die als Feindbild diskreditiert werden.
Geht es nach dem Vorsitzenden der Kommission der Bischofskonferenzen in der EU COMECE, Erzbischof Jean-Claude Hollerich von Luxemburg, und dem Schriftleiter der Civiltá Cattolica, P. Antonio Spadaro, sind EU-kritische Parteien für Katholiken nicht wählbar. Eine so einseitige Positionierung verblüfft, da die Kirche sich im Sinne eines gesellschaftlichen Pluralismus schon lange von direkten Wahlempfehlungen verabschiedet hatte. Seit der „Politiker auf dem Papstthron“ regiert, hat sich auch das geändert.
Das Thema der Akademie-Vollversammlung bestätigt, daß Papst Franziskus das EU-Establishments bei der kommenden EU-Wahl unterstützt. Bereits in der Vergangenheit hatte er wiederholt und teils sehr direkt in den Wahlkampf einzelner Länder eingegriffen, mit den von ihm unterstützten Kandidaten und Parteien allerdings meist Schiffbruch erlitten. Kritiker werfen ihm deshalb vor, mit seinen politisch, einseitigen Parteinahmen die Kirche zu spalten und den Ortskirchen zu schaden.

Kanzler der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften ist Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo, der politische Arm von Papst Franziskus. Er ist im Auftrag von Franziskus der Architekt der politischen Linkswende des Heiligen Stuhls mit der die Weltkirche auf Gleichschritt mit der Agenda von UNO und EU gebracht wurde.
„Heute steht die Welt vor der Herausforderung einer wachsenden Bedrohung durch das Wiedererwachen des Nationalismus, dessen ausgrenzende Ideologie unweigerlich zur gegenseitigen Ablehnung und zu ständigen Konflikten führt. Die Geschichte der Menschheit lehrt uns aber: Wenn die Nationen ihre Kräfte bündeln, können sie koexistieren, kooperieren und sogar gemeinsam wachsen.“
So umreißt die Akademie das „Problem“, das im Mittelpunkt ihrer Vollversammlung stehen wird, die vom 1.–3. Mai unter dem Motto „Nation, Staat, Staatsnation“ stattfindet.
Zuletzt befaßte sich die Akademie mit den Themen Migration, Klimawandel, Organisierte Kriminalität und den Finanzen als Motor der Globalisierung.
Am 27. März ernannte Papst Franziskus den Wirtschaftswissenschaftler Stefano Zamagni, Professor für Volkswirtschaft an der Universität Bologna, zum neuen Präsidenten der Akademie. Zamagni wurde im Herbst 2013 von Franziskus in die Akademie aufgenommen. Wirklichen Einfluß auf deren Ausrichtung übt der Vorsitzende allerdings nicht aus. Diese Aufgabe liegt in der Hand von Kanzler Sanchez Sorondo.

Im Rahmen der dreitägigen Tagung ist am Vormittag des 2. Mai eine Audienz bei Papst Franziskus geplant.
Ansonsten werden verschiedene Wissenschaftler unterschiedliche Situationen vortragen, denen gemeinsam „die Rückkehr des Nationalismus als Ideologie“ zugrundeliegt. Darüber werde dann diskutiert werden. Dabei werde es um Europa, unter anderem mit Beispielen aus Großbritannien und Katalonien, um Indien, „den russischen Imperialismus“, weitere Gebiete und um den Nexus zwischen den Staatstheorien und der Nation und um die katholischen Theologie gehen.
Unübersehbar ist, daß die Tagung wenige Wochen vor den EU-Wahlen angesetzt wurde. Die derzeitige Kirchenführung teilt die Sorge des EU-Establishments vor einem „Erstarken von nationalistischen und populistischen Bewegungen und Parteien, innerhalb derer sich nicht selten fremdenfeindliche und antidemokratische Strömungen bewegen, und die im Vatikan Alarm und Sorge ausgelöst haben“, wie das Papst Franziskus nahestehende Nachrichtenportal Vatican Insider schreibt.
In der Vorstellung der Vollversammlung heißt es:
„Die Kirche orientiert sich an zwei voneinander untrennbaren Grundsätzen, die in die Dynamik der Menschheitsgeschichte eingebunden sind und weit über die aktuelle politische Praxis hinausreichen: die Einheit des Menschengeschlechts und die universale Bestimmung der Güter dieser Erde.“
Es handle sich dabei um zwei Grundsätze, die „sich nicht widersprechen, sondern vielmehr die fundamentale christliche Sicht darlegen, laut der die menschliche Person, und nicht die ethnische Gruppe oder die Nation oder der Nationalstaat, als letztlich entscheidender Bezugspunkt der sozialen Organisation gesehen wird.“

Die Akademie betont im Vorfeld der Tagung vor allem die Notwendigkeit einer „verstärkten Zusammenarbeit“, um den „globalen Herausforderungen“ begegnen zu können. Auch damit wiederholt sie, was derzeit von den Vertretern der Globalisierung und der EU bei allen Wahlkundgebungen zu hören ist. Das gilt auch für die Herausforderungen, die gemeint sind. Die Akademie nennt als solche: „Herausforderungen wie die Ökologie und besonders den Klimawandel, den Menschenhandel, die Energie, die Verteidigung, die Regulierung der globalisierten Ökonomie“.
Wie bereits in den vergangenen Jahren werden die Vertreter einer bestimmten Sichtweise im Vatikan unter sich sein. Papst Franziskus und sein politischer Arm Sanchez Sorondo achten demonstrativ darauf keine politischen Vertreter rechts der Mitte in den Vatikan einzuladen, während es nach links keine Berührungsängste gibt, wie die guten Beziehungen zu Nicolas Maduro (Venezuela), Raul Castro (Kuba) Evo Morales, aber auch die Kontakte zur kommunistischen Staatsführung in der Volksrepublik China zeigen.
Das richtungsweisende, erste Referat wird am 1. Mai Walter Kardinal Kasper halten. Über den „Zustand der Welt“ wird am 2. Mai der deutsche Guru des „menschengemachten“ Klimawandels, Hans Joachim Schellnhuber referieren, der 2015, als Papst Franziskus die UNO-Agenda Klimawandel übernahm, von ihm zum Akademiemitglied ernannt worden war.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: pass.va (Screenshots)
Das, was wir bei Monokulturen bedauern, dass die Widerstandsfähigkeit und die genetische Qualität abnehmen, das gilt auch für die sich im Einheitsbrei auflösenden geistigen Qualitäten der Nationen.
Wir sollten Gottes Schöpfung und seinen Schöpferwillen achten. Er schuf eine Schöpfung der Vielheit. Absolut lesenswert ist in diesem Zusammenhang das Traktat von W. S. Milowatski: Das Zivilita – Gestirn, erschienen bei Edition Hagia Sophia.
Ergänzung: Mein letzter Kommentar benennt W.S. Milowatskij als Autor von „Das Zivilita-Gestirn“. Der Erzpriester André Sikojev schrieb das Vorwort, er ist Beauftragter der Synode der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland. Das Buch schildert einen aktiven Prozess der Formierung einer „Weltzivilisation“. Es bricht eine Ära planetarer Umgestaltung der Menschheit an. Es wird über das Schicksal der irdischen Zivilisation entschieden.
Ich erhoffe sehr den Wahlerfolg der „Populisten“, „Nationalisten“ und „Identitären“, Kräfte, die keine Auflösung der europäischen Völker durch Masseneinwanderung und Islamisierung und keine Auflösung der bestehenden Staaten und ihrer Souveränität durch die Schaffung über einen verelenden EU-Einheitsstaat wollen.
Die Heilige Schrift schenkt uns den Trost, dass die wahre katholische und apostolische von Christus gestiftete Kirche bestehen bleibt und auch Nationen sind in der Offenbarung noch genannt, wenn auch einige Nationen verschwinden werden.
Jeder wahrheitsliebende Katholik weiß, was er wählt – denn was soll eine Politik, welcher Art auch immer, wenn Europa islamisiert ist, dann gibt es keine Politik mehr, nur noch Barbarei.
Ich bitte den Hl. Joseph darum, dass er am Gnadenthron seines göttliches Ziehkindes unablässig Gott selbst darum bittet, dass Er die Herzen aller wandeln möge. Er allein kann es! Dass ihre Herzen wie die des Hl. Joseph werden, allen Menschen wohlgesonnen, ihre Familien liebend und ihre Kinder gottesfürchtig erziehend.