(Mexiko Stadt) Am kommenden 20. Januar wird Bischof Raul Vera Lopez, Bischof von Saltillo, zum 17. Gründungsfest der Comunidad San Aelredo eine Messe zelebrieren. Die Homo-Organisation ist Teil der Homo-Lobby.
Josè Raul Vera Lopez, 1945 geboren, gehört dem Dominikanerorden an. 1975 wurde er von Papst Paul VI. in Rom zum Priester geweiht. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1987 zum Bischof von Ciudad Altamirano. 1995 wurde er zum Bischof-Koadjutor von San Cristobal de Las Casas ernannt. 1999 erfolgte seine Ernennung zum Bischof von Saltillo.
Seine Vermittlerrolle als Koadjutor im Bistum San Cristobal de Las Casas nach den Zapatistenunruhen und sein soziales Engagement beschleunigten den innerkirchlichen Aufstieg des Dominikaners. Seither wurde er vielfach für seinen Einsatz für die indigene Bevölkerung und die Menschenrechte ausgezeichnet. Dahinter verbirgt sich allerdings auch eine Agenda, die im offenen Widerspruch zu Teilen der kirchlichen Glaubenslehre steht.
Unter Benedikt XVI. verwarnt, unter Franziskus freie Fahrt
Während Bischof Raul Vera Lopez unter Papst Benedikt XVI. 2011 vom Vatikan verwarnt wurde, genießt er unter Papst Franziskus freie Fahrt.
Unter dem derzeitigen Papst fiel der mexikanische Bischof vor allem durch sein offenes Engagement für die Abtreibung und die Homosexualität auf. Sowohl die Tötung ungeborener Kinder als auch die praktizierte Homosexualität werden von Vera Lopez im Gleichschritt mit dem linken Mainstream als „Menschenrechte“ behauptet.
Am 3. Oktober 2015, einen Tag vor Beginn der zweiten Bischofssynode über die Familie, trat der Bischof als „Stargast“ einer Tagung des Global Network of Rainbow Catholics auf, das sind Homo-Organisationen, die von der katholischen Kirche die Anerkennung der Homosexualität fordern. In seiner Rede sagte Bischof Raul Vera zu den Homosexuellen:
„Ihr seid unsere Retter. Helft uns bitte! Papst Franziskus braucht Euch jetzt. Er hat die Lehre beiseite gelegt und das Evangelium der Barmherzigkeit, des Friedens und der Liebe aufgegriffen. Helft uns bitte! Die Kleinen, aber gut Organisierten besiegen die Monster, und ihr seid gut organisiert und werdet siegen.“
Dem Bischof gefällt es, „anders zu sein“
Einige Monate später veröffentlichte die mexikanische Zeitung Capital Coahuila Fotos von einer Faschings-Party. Darauf war der Bischof verkleidet zu sehen, ob als Arzt oder Ärztin blieb unklar.
Der dem Bischof wohlwollend gesinnte Journalist Emiliano Ruiz Parra schrieb über ihn:
„Der Bischof von Saltillo ist überzeugt, daß es keine Rettung im Himmel ohne Befreiung auf Erden gibt . (…) Er verteidigt die zentralamerikanischen Migranten, die Bergarbeiter, die Homosexuellen, die Indios, die Sexarbeiter, die Familien der im Bürgerkrieg Verschwundenen“.
Der Journalist brachte das Verhalten von Bischof Raul Vera Lopez mit den Worten auf den Punkt: Es gefalle ihm, „anders zu sein“.
Andere Medien sahen es schon 2011 anders:
„Die Leute denken, daß der Bischof nicht katholisch ist“.
Anlaß dafür waren Forderungen des Bischofs, in Mexiko die Abtreibung zu legalisieren. Seit 2011 arbeitet Raul Vera mit Abtreibungsorganisationen zusammen. In diesem Zusammenhang ist auch seine Nominierung für den Friedensnobelpreis 2012 zu sehen.
Homosexualität „gottgewollt“?
Der Bischof vertritt die Ansicht, daß Homosexualität gottgewollt sei, weshalb kein Homosexueller etwas für seine Neigung könne. In einem Interview mit El Pais erzählte Bischof Raul Vera Lopez daher stolz, was er zu einer Mutter sagte, die ihn aufgesucht hatte, um ihm ihr Leid über ihren homosexuellen Sohn zu klagen:
„Du mußt Dich selbst verurteilen, denn Dein Sohn ist in Deinem Bauch so geworden. Wenn er so geworden ist, wie er ist, dann in Deinem Bauch.“
Kritik an Papst Benedikt XVI. gehörte während dessen Pontifikat in der Kirchenzeitung von Saltillo zum „guten Ton“.
2013 sprach Vera Lopez beim 33. Kongreß der Befreiungstheologie in Madrid und machte sich darüber lustig, was der Katechismus der Katholischen Kirche zur Homosexualität lehrt. Der Bischof störte sich auch nicht daran, daß der Kongreß von Organisationen gesponsert wurde, die für die Abtreibung eintreten.
Wer Homosexualität ablehnt „ist geisteskrank“
Wer Homosexualität ablehnt, so der Bischof, sei „homophob“, und „Homophobe“ seien „geisteskrank“. Mexikanische Katholiken protestierten in Rom mit Eingaben gegen den Bischof, „der die katholische Lehre zur Homosexualität als geisteskrank“ bezeichnet.
Doch das Bergoglianische Rom reagierte nicht. Während Papst Franziskus gegen konservative und traditionsverbundene Bischöfe schnell interveniert und einen Apostolischen Visitator entsendet, geschah bei Bischof Vera Lopez das Gegenteil.
Als Papst Franziskus im Februar 2016 Mexiko besuchte, hielt er den mexikanischen Bischöfen eine regelrechte Standpauke. Bischof Raul Vera Lopez hingegen gehörte zum kleinen Kreis von 20 Auserwählten, hauptsächlich Laien, darunter auch Journalisten, die Franziskus zu einem vertraulichen Treffen einlud.
Franziskus ließ damit den Episkopat des am meisten katholischen Landes in Amerika spüren, für wen seine Türen geschlossen und für wen sie offen sind. Damals wurde der mexikanische Episkopat noch von Kardinal Norberto Rivera Carrera angeführt, der am Beginn der zweiten Familiensynode zu den Unterzeichnern des Beschwerdebriefes gehörte, die sich gegen eine Manipulation der Synode durch vorgefertigte Ergebnisse wandten.
Papst Franziskus ist „muy cuco“
Raul Vera Lopez hatte Franziskus Anfang Februar 2016 in einem Interview mit der Zeitung El Universal attestiert „muy habil, muy cuco“, also „sehr geschickt, sehr schlau“ zu sein. Der Bischof meinte damit, wie Franziskus den wiederverheirateten Geschiedenen den Weg zu den Sakramenten ebnet. Das war noch zwei Monate vor der Veröffentlichung des umstrittenen nachsynodalen Schreibens Amoris laetitia.
Die Zerstörung von Sodom und Gomorrha habe, so der Bischof beim selben Anlaß, nichts mit der Homosexualität zu tun. Die beiden Städte seien von „Barbaren“ bewohnte „Wirtschaftszentren“ gewesen, die andere Menschen „ausgebeutet haben“. So die befreiungstheologische Umdeutung.
2016 taufte Raul Vera, der sich gerne mit Homo-Fahne zeigt, das Kind eines Lesben-Paares. Kein Thema für den Bischof ist bis heute, daß Homosexuelle, die durch künstliche Befruchtung Kinder in vitro „zeugen“ lassen, häufig eine Selektion nach dem Geschlecht vornehmen lassen. Schwule bevorzugen einen Sohn, Lesben eine Tochter. Auch Bischof Vera Lopez taufte am 25. Mai 2016 in Monclova für das Lesbenpaar, das in einer „Homo-Ehe“ lebt, eine in vitro „gezeugte“ Tochter.
Auch an ihrer „Homo-Ehe“ störte er sich nicht. Die beiden Lesben, eine davon die Mutter des Kindes, bezeichnete der Bischof als „Eltern“. Sein Handeln rechtfertigte er mit den Worten: „Wie könnte ich die Taufe verweigern? Wenn die Eltern es wünschen, dann deshalb, weil sie christlichen Glauben haben.“ Er habe nicht danach gefragt, wo der Vater des Mädchens sei, und ob sie natürlich oder durch künstliche Befruchtung gezeugt wurde. „Spielt das eine Rolle?“, gab sich der Bischof bei einem Telefoninterview mit Vercruzanos.info unbedarft.
Die Gemeinschaft San Aelredo
Das Jahr 2019 beginnt Bischof Raul Vera Lopez mit einer Messe für die Homo-Lobby. Für die Comunidad San Aelredo ist es der Auftakt ihrer Aktivitäten im neuen Jahr. In deren Einladung heißt es:
„Als Gemeinschaft und soziale Gruppe hat die Comunidad San Aelredo 2006 bei der Entstehung eines Gesetzes mitgewirkt, das große Veränderungen für die LGBTTTI-Menschen im Staat Coahuila und im ganzen Land brachte: der Zivile Solidaritätspakt, der im Januar 2007 beschlossen wurde, ab 2012 die Gespräche zur Einführung der gleichberechtigen Zivilehe, die im September 2014 angenommen wurde, und die Bürgerinitiative für das Gesetz des Zivilregisters im Staat Coahuila de Zaragoza, die im Juni 2017 von der Comunidad San Aelredo eingebracht und am 13. November 2018 vom Staatsparlament beschlossen wurde.
San Aelredo organisiert in Coahuila verschiedene Veranstaltungen darunter das Lesbisch-schwule Filmfestival, den Marsch für die Diversität in Saltillo, die Kulturwoche der sexuellen Diversität und die Homo-Ehen in Saltillo“.
Die Gemeinschaft wurde 2002 von dem US-Amerikaner Robert Coogan gegründet. Der New Yorker Publizist übersiedelte nach Mexiko, wo ihn Bischof Vera Lopez für das Bistum Saltillo zum Priester weihte. Als es 2011 zum Konflikt mit dem Vatikan kam, behauptete der Bischof, es gehe ihm nur um „Dialog“. Die Gemeinschaft wurde dann formal aus dem Bistum entflochten, doch am Näheverhältnis des Bischofs änderte sich nichts. Die vorwiegend aus homosexuellen Männern bestehende Gemeinschaft wirbt vor allem unter Kindern und Jugendlichen für die Teilnahme an Gay Prides.
Ihre Vertreter, assistiert und bestärkt von Coogan und Bischof Vera Lopez, sind ausnahmslos praktizierende Homosexuelle.
Mißbrauch eines Heiligen
Der heilige Aelred von Rievaulx (1110–1167), ein bedeutender Mystiker, kam zur zweifelhaften Ehre, Namenspatron dieser und anderer Homo-Organisationen zu werden, weil ein britischer Historiker die nicht minder zweifelhafte These aufstellte, der Heilige könnte homosexuell gewesen sein. Solche „homosexuellen“ Umdeutungen der Geschichte sind vor allem seit den 90er Jahren in Mode und im homosexuellen Milieu sehr beliebt, wenn auch meist willkürlich. Anlaß für die Fehldeutung im konkreten Fall ist das christliche Liebesgebot, das heutzutage vielfach aus Unverständnis mit Sexualität verwechselt wird. Der heilige Aelred befaßte sich in seinen mystischen Texten intensiv mit der Gottes- und Nächstenliebe.
Tatsächlich läßt sich von ihm lediglich sagen, daß der Heilige, der erst im Alter von 24 Jahren in ein Zisterzienserkloster eintrat, zuvor am schottischen Königshof möglicherweise sündigte. Welcher Art diese Sünden waren, ist nicht bekannt. Als Mönch setzte er sich in seinen Schriften für Keuschheit und Jungfräulichkeit ein und warnte vor außerehelichen Beziehungen und auch vor Homosexualität. Jede Form der Sexualität, betonte er in seinen Schriften, sei eine Gefahr für den Zölibat von Priestern und Ordensleuten.
Er gehörte zu den bedeutendsten Ordensmännern Englands und Schottlands. Das Kloster Rievaulx im Norden Englands, dessen Abt er 1147 wurde, führte er zu großer Blüte. Der Konvent von anfangs 25 Mönchen wuchs unter seiner geistlichen Führung auf 300 Mönche an. In Aufzeichnungen heißt es: „Die Klosterzucht und die Liebe verdreifachte er“. Damals entstanden auf den britischen Inseln 58 Zisterzienserabteien.
Wie bei so vielem stößt sich Bischof Raul Vera Lopez auch nicht am Mißbrauch dieses Heiligen durch die Homo-Lobby.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Facebook/Wikicommons (Screenshots)