
(Rom) Kardinal Raymond Burke ließ in einem Gespräch mit LifeSiteNews durchblicken, daß es einen Zeitrahmen für eine mögliche „formale Zurechtweisung“ von Papst Franziskus geben sollte, wenn der Papst sich auch weiterhin weigern sollte, auf die fünf Dubia (Zweifel) zu antworten.
Die Dubia waren am 19. September von vier Kardinälen, darunter auch Kardinal Burke, vertraulich bei der römischen Glaubenskongregation hinterlegt worden. Sie sind in Form von Fragen an Papst Franziskus gerichtet, und von ihm erwarten sich die Unterzeichner auch eine Antwort. Bisher jedoch vergebens. Aus diesem Grund wandten sie sich am 14. November an die Öffentlichkeit und machten ihre Zweifel bekannt.
Seither ist Feuer am Dach von Santa Marta. Die vier Kardinäle Walter Brandmüller, Carlo Caffarra und Joachim Meisner sowie Burke müssen seither eine Lawine von Anschuldigungen und Unterstellungen über sich ergehen lassen. Die Vertrauten des Papstes reden und attackieren die vier, doch Papst Franziskus weigert sich, auf deren Fragen zu antworten. Vor wenigen Tagen sagte Kardinal Renato Raffaele Martino, daß die Fragen völlig legitim sind und es „richtig“ wäre, daß der Papst auch darauf antwortet.
„Die Dubia müssen eine Antwort haben“ – Der Zeitplan
„Die Dubia müssen eine Antwort haben“, bekräftigte Kardinal Burke gegenüber LifeSiteNews das Anliegen, weil sie mit den „wirklichen Fundamenten des moralischen Lebens“ zu tun haben. Es gehe um die immerwährende Lehre der Kirche über Gut und Böse, die Ehe und die Eucharistie.
Kardinal Burke hofft weiterhin auf eine päpstliche Antwort, scheint aber nicht mehr damit zu rechnen. Vielmehr deutete er einen Zeitplan für die mögliche Correctio fraterna (Zurechtweisung) des Papstes an.
Wegen des bevorstehenden Hochfestes der Geburt Jesu Christi, der Weihnachtsoktav und den Feierlichkeiten zum Jahresbeginn sei sie vorher unwahrscheinlich, so der Kardinal, der damit eine Aktivierung der Correctio für die Zeit nach Dreikönig andeutete. Die Form der Zurechtweisung sei „sehr einfach“, so der Kardinal.
Das Apostolische Schreiben Amoris laetitia habe wegen seiner Unklarheit zu wichtigen moralischen Fragen seit ihrer Veröffentlichung im vergangenen April für eine erhebliche Verwirrung in der katholischen Kirche gesorgt. Der Papst sei von verschiedenen Seiten darauf aufmerksam gemacht und um Abhilfe gebeten worden, so der Kardinal. Allen diesen Bitten verweigerte sich Franziskus jedoch. Aus seinem Umfeld kamen zahlreiche, meist wenig qualifizierte Stellungnahme, doch der Papst selbst weigert sich seit mehr als acht Monaten auf klare Fragen zu antworten. Damit komme er seinen Pflichten nicht nach und erfülle nicht seine Aufgabe, die „Brüder im Glauben zu stärken“.
Kardinal Burke war Wortführer gegen die „neue Barmherzigkeit“ von Kardinal Walter Kasper bei der ersten Bischofssynode über die Familie im Oktober 2014. Dafür wurde er von Papst Franziskus seines Amtes als Präfekt des Obersten Gerichtshofes an der Apostolischen Signatur enthoben und aus der Römischen Kurie entfernt. Papst Franziskus wollte offenbar am brillanten Kanonisten ein Exempel gegenüber jenen statuieren, die durch ihre Verteidigung des Ehesakraments und der kirchlichen Morallehre seine Pläne durchkreuzten. Seither bekleidet Kardinal Burke das Ehrenamt eines Kardinalpatrons des Souveränen Malteserordens. An der zweiten Bischofssynode über die Familie konnte er nicht mehr teilnehmen.
„Absoluter Respekt für das Petrusamt“
Kardinal Burke verwies im Gespräch mit LifeSiteNews auch auf konkrete negative Auswirkungen von Amoris laetitia und nannte die pastoralen Richtlinien der Kirchenprovinz Buenos Aires und von Bischof Robert McElroy von San Diego in Kalifornien. Beide Dokumente enthalten, so der Kardinal, Aussagen, die im Widerspruch zur kirchlichen Lehre stehen.
Burke betonte, daß eine formale Zurechtweisung eines Papstes zwar eine Seltenheit in der Kirche sei, es aber Präzedenzfälle gibt und es sich um eine anerkannte kirchliche Praxis handelt. Konkret nannte der Kardinal den Fall von Papst Johannes XXII. im 14. Jahrhundert. Der Historiker Roberto de Mattei nannte vor wenigen Tagen auch jüngere Beispiele, eines sogar aus dem 20. Jahrhundert (siehe Die unverzichtbaren Pflichten der Kardinäle der Heiligen Römischen Kirche).
Kardinal Burke, ein angesehener Kirchenrechtler, betonte, daß eine Zurechtweisung „mit absolutem Respekt für das Amt des Nachfolgers des heiligen Petrus durchzuführen ist“, denn ihr Zweck ist es, der der Wahrheit und dem Petrusamt und seiner Aufgabe zu dienen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: LifeSiteNews (Screenshot)
Er will nicht antworten, denn er hat eigentlich auch keine Argumente ausser Mehrheit ist Wahrheit und das ist etwa so nachhaltig wie dieses Ungluecks-Pontifikat !
Hat Jesus Christus jemals die Fragen seiner Zuhörer oder gar die der selbstgerechten Schriftgelehrten und Pharisäer abgewiesen oder unbeantwortet gelassen?
Jesus beantwortet alle Fragen und wischt alle Zweifel weg, indem er sagt:“ Suchet und ihr werdet finden. Bittet und es wir euch gegeben, klopft an und es wird euch aufgetan…“
Der jetzige Petrusnachfolger handelt wider den Göttlichen Willen, indem er sich durch sein Nichtreagieren auf die berechtigten Dubia über sich selbst und damit über Gott erhöht!!!
Franziskus muss sich die kindlich einfache Frage gefallen lassen: “ Wie hätte Jesus auf Fragen oder Zweifel reagiert? Was hätte Jesus getan? “
Nach der kollegialen Zurechtweisung wird wieder keine Antwort von P.F. kommen und die vier Kardinäle werden noch mehr ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Wie wird es dann weiter gehen? – Sollen die Gläubigen dann entscheiden, auf wessen Seite sie stehen?
Ist es Zufall, dass die Dubia ausgerechnet am Tag des Hl. Januarius (19.9.) eingereicht wurden? Was will er uns mit der Nichtverflüssigung seiner Blutreliquie sagen?!
Kardinal Burke weiß, dass er auf der Seite der Wahrheit steht – was also hat er zu fürchten? Wie schrecklich müssen sich jetzt die fühlen, die um der billigen Anbiederung an den Zeitgeist willen die Lehre verraten? Die „progressiven“ Kräfte der Kirche wissen, dass sie einer Auseinandersetzung nicht standhalten würden. Daher verweigern sie diese Auseinandersetzung, daher verweigern sie Antworten auf Fragen. Ihnen bleibt nur billige Polemik, ihnen bleibt es nur, mit Sanktionen zu drohen.
Ich danke den Kardinälen Burke, Meisner, Caffara und Brandmüller für ihren Mut, ich danke allen, die sich für diese Kardinäle und somit für die Wahrheit einsetzen.
Herr Kardinal Burke, der von Papst Franziskus so sehr ungerechterweise Angegriffene und Gescholtene, läßt dennoch keinen Zweifel an seiner Liebe zur Kirche Christi und ihrem Oberhaupt. Im Gegenteil: trotz Verfolgungen und Drohungen von Seiten der Sprachrohre des Papstes bittet er diesen demütig weiterhin um Klärung so wichtiger Angelegenheiten für die Kirche, für jeden Christen.
Möge Papst Franziskus, vom Hl. Geist erleuchtet, die Kirche (und sich selbst) vor weiterem Verfall und vor großem Unheil schützen.
Gott sei dank, dass es mutige Kardinäle gibt, die Wahrheit zu verkünden. Der Bischof Schneider hat schon alles auf den Punkt gebracht. Wir folgen dem wahren Evangelium und nicht der falschen Barmherzigkeit des Kaspers, Franziskus und der falschen Freimaurerei. Es wird bald eine neue gereinigte Kirche entstehen, die Hoffnung ist uns gegeben. Es muss sich alles erfüllen, was in der Apokalipse steht.
Es mag sein, dass S.E.Burke unter bestimmten Gesichtpunkten Recht hat, zugunsten einer formalen correctio fraterna zu argumentieren/zu drängen.
Unter rein politischen Gesichtspunkten scheint mir diese aber nicht nötig zu sein.
1. Bisher war Papst Franz beim Veröffentlichen von Amoris Laetitia bildlich gesprochen wie ein Skatspieler, der einen Grand Ouvert ansagt, dann aber die Karten nicht auf den Tisch legt. Jetzt rufen ein Mitspieler (hier freilich vier Kardinäle) er habe doch „ouvert“ gesagt (lehramtliches Schreiben), nun müsse er auch die Karten auf den Tisch legen (Klartext reden). Aber er, der den Skat aufgenommen, gedrückt und ausgespielt hatte, er legt seine Karten nicht offen hin. Damit ist allen Beobachtern klar, dass hier einer falsch spielt und auch welcher der Mitspieler das ist. Und das dieser durch Aussitzen ein Gewohnheitsrecht erzeugen will.
2. Durch die offizielle Hinterlegung und öffentliche Bekanntheit der Dubia, bei gleichzeitiger Nichtzurückweisung (ausbleibender Beantwortung) ist die hier involvierte Enzyklika der Einfügung in das depositum fidei entzogen. Dieses Schreiben eines Papstes bleibt genau das: Das Schreiben EINES Papstes (der viel verspricht aber weniger hält), aber nicht des universellen Lehramtes.
Glücklicherweise ist S.E.Burke aber kein Politiker, womit wohl der wichtigste Unterschied zu Papst Franz benannt ist, und durch sein Wirken als Werkzeug in der Hand des Herrn, wird noch manch Gutes an/in der Kirche gewirkt werden.