(Brüssel) In der Kathedralkirche des katholischen Primas von Belgien wird während eines „Konzerts für den Frieden“ erstmals der Ruf des Muezzins zum islamischen Gebet erklingen.
Am kommenden Sonntag, den 11. November wird in der bedeutendsten Kirche Belgiens, in der Sint Rombouts-Kathedrale von Mecheln, zum ersten Mal in der Geschichte ein islamischer Gebetsruf zu hören sein. Die dem heiligen Rumold, einem sächsischen Märtyrer aus dem heutigen England, geweihte Kirche ist der Sitz des Primas von Belgien.
2015 ernannte Papst Franziskus Jozef De Kesel zum Erzbischof von Mecheln-Brüssel und machte ihn auch zum Kardinal. De Kesel war bereits 2010 Wunschkandidat des ehemaligen Erzbischofs Godfried Danneels. Papst Benedikt XVI. zog ihm jedoch den damaligen Bischof von Namür, André-Joseph Léonard, vor, um den progressiven Kurs der Kirche in Belgien zu korrigieren. Danneels war Mitglied des innerkirchlichen Geheimzirkels von Sankt Gallen, der die Wahl von Papst Franziskus plante und organisierte. Die Mitglieder des von Kardinal Carlo Maria Martini SJ in den 90er Jahren gegründeten Geheimzirkels nannten sich selbst „die Mafia“.
De Kesel fiel bisher vor allem durch umstrittene Initiativen auf, so warf er die Priesterbruderschaft der Heiligen Apostel aus dem Land. Inoffiziell hieß es, weil sie „zu konservativ“ sei und „zu viele Priesterberufungen“ anzog. Das gleiche Schicksal erlitten dann auch die Brüder und Schwestern der Gemeinschaften von Jerusalem. Laut einem neuen Strukturplan sollen 36 von 110 Kirchen in Brüssel geschlossen, abgerissen oder verkauft werden. Trotz dieses pastoralen Niedergangs trat Kardinal De Kesel wiederholt als progressiver Wortführer auf. 2016 forderte er die Abschaffung des priesterlichen Zölibats und die Zulassung verheirateter Männer zum Priestertum. Als die Katholische Universität Löwen den jungen Dozenten der Philosophie, Stephane Mercier, vor die Tür setzte, weil er in seiner Vorlesung das Lebensrecht ungeborener Kinder verteidigt hatte, schwieg De Kesel und ließ durch seinen Sprecher auf die Frage, ob Abtreibung Mord sei, mitteilen, man solle „nicht übertreiben“. De Kesel gehörte zu den ersten Bischöfen, die wiederverheiratete Geschiedene in Anwendung des umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia zur Kommunion zuließen. 500 Jahre Reformation ließ De Kesel in der Bischofskirche von Brüssel gedenken. Als junge Beter mit Gebet dagegen protestierten, daß eine katholische Kirche der falsche Ort für eine solche Veranstaltung ist, ließ der Erzbischof sie durch die Polizei entfernen. Im Vorfeld des Weltfamilientreffens in Dublin und der Jugendsynode in Rom forderte der belgische Prima die Anerkennung der Homosexualität.
Da verwundert es vielleicht gar nicht mehr so, daß De Kesel nun seine Kathedrale in Mecheln für den islamischen Gebetsruf zur Verfügung stellt. Der Ruf des Muezzin ist „normalerweise nur in den Moscheen zu hören“, so Voice of Europe. Am 11. November wird er aber in der Kathedrale erklingen, und das im Rahmen eines „großen Gedenkkonzertes für die Opfer des Ersten Weltkrieges“.
Der islamische Gebetsruf hat natürlich nichts mit den Opfern des Ersten Weltkrieges zu tun, schon gar nicht in Belgien, und auch überhaupt nichts mit dem Ersten Weltkrieg. Er hat aber sehr viel mit der massiven Islamisierung des Landes zu tun, die seit einigen Jahrzehnten und in immer schnellerem Tempo stattfindet. Jeder Vorwand ist offensichtlich recht, sogar das Gedenken an die Toten des Ersten Weltkrieges, um diesen „veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen Rechnung zu tragen“. Tatsächich handelt es sich um die Anerkennung der bereits erfolgten Islamisierung.
Fünf belgische Chöre mit 180 Sängern werden an der Feierstunde teilnehmen und eine „Messe für den Frieden“ des britischen Komponisten Karl Jenkins aufführen.
Das Konzert soll von „visuellen Effekten“ begleitet werden.
„Der islamische Gebetsruf ist Teil des Konzertes in der Kathedrale“, so die niederländischsprachige, belgische Tageszeitung Het Laatste Nieuws. Damit wolle man einen „universalen Ruf für den Frieden, die Gerechtigkeit und die Menschlichkeit“ aussenden, so die Veranstalter. Es sei ein Konzert für die Menschenrechte. Es wird gemeinsam vom Erzbistum mit der Holocaust-Gedenkstätte Kaserne Dossin und dem Stadtmuseum Hof van Busleyden organisiert.
Der Erlös des Konzertes wird der Dombauhütte zugute kommen.
[Update: 08.11.2018, 14.39 Uhr] Wie eine Leser mitgeteilte, wurde Jenkins „Messe für den Frieden“ 2017 in St. Laurentius in Wuppertal aufgeführt. Auch dort sollte der Muezzinruf ertönen. Dagegen wehrte sich das Generalvikariat des Erzbistums Köln. Nach Rücksprache mit Jenkins wurde der Muezzinruf weggelassen und in der dafür vorgesehenen Zeit Stille gehalten. Vielleicht kann auch in Mecheln der Ruf noch auf diese Weise verhindert werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Das geht doch nicht.Katholische Kirche ist Katholische Kirche.Unglaublich so etwas.
Damit geht ein weiterer Kardinal seines Amtes verlustig, und zwar ipso facto. Wer die Apostasie befördert, verfällt auch nach dem neuesten Kirchenrecht der excommunicatio latae sententiae (c. 1364 CIC/1983). Sollte dieser „Kardinal“ an dr nächsten Papstwahl teilnehmen, so wäre seine Stimme ungültig. Sollte dessen Stimme entscheiden sein, tritt ipso facto Sedosvakanz ein.
Die Zuhörer des Konzerts sollten bei Erschallen des Muezzinrufes in ihrer Kathedrale diese umgehend und geschlossen verlassen als Zeichen des Protestes.
Beati pauperes spiritu. In diesem Sinne ist dann alles in Ordnung.