Horror Missae: Eine Pfarrei zeigte besondere „Kreativität“, um den Erstkommunionkindern die heilige Kommunion „verständlich“ zu machen.
In der Pfarrei San Giuseppe von Santa Marinella wurde das Mahl wörtlich genommen und am Sonntag, dem 27. Mai, vor dem Presbyterium im Kirchenschiff eine große, gedeckte Tafel in U‑Form aufgerichtet.
Aus dem „heiligen Ritus“ der Erstkommunion „wurde ein Gemeinschaftsevent wie in einem Restaurant“, so Una Vox Italien.
Santa Marinella gehört zur suburbkarischen Diözese Porto-Santa Rufina, einem Suffraganbistum der Diözese Rom. Bischof ist Msgr. Gino Reali. Das Bistum ist zugleich die Titelkirche von Kardinal Roger Etchegaray.
Trotz der auch in Italien geltenden Dispens für die Handkommunion ist nach wie vor die kniende Mundkommunion als ordentliche Form des Kommunionempfangs in Gültigkeit. Die Ausnahme ist längst zur Regel geworden. Allein diese Tatsache würde dringend nach einer Überprüfung der Dispens verlangen. Die meisten Erstkommunionkinder werden über die eigentliche Form des Kommunionempfangs nicht einmal in Kenntnis gesetzt, geschweige denn, daß sie ihnen beigebracht wird.
„Pastorale Ausspeisung“
Die „pastorale Ausspeisung“ in Santa Marinella ersetzte jedoch jede Hinführung zum würdigen Kommunionempfang, denn die Kinder erhielten die Erstkommunion am „Eßtisch“ serviert.
Dazu Una Vox:
„Die erste, greifbare, heilige Begegnung mit Unserem Herrn erfolgte nicht auf den Knien an der Kommunionbank – Zeichen der Ehrerbietung und der Anbetung Christi –, sondern an einer großen Tafel auf einem bequemen Stuhl sitzend, auf der eine Reihe von Dingen standen, die der allerhöchsten Bedeutung des Ritus völlig widersprachen.“
Auf der Tafel standen Teller mit Obst, Blumenvasen, und Glaskaraffen, wie sie in Wirtshäusern für einen Viertelliter Hauswein üblich sind und von den Römern „mezza fojetta“ genannt werden. Offenbar wollten die Pfarrverantwortlichen „richtig volkstümlich“ sein und den Eindruck einer echten Mahlzeit nachstellen.
Una Vox verweist auf die Nachahmung eines schlechten Beispiels der Gemeinschaft von Sant’Egidio, die seit Anfang der 80er Jahre zu Weihnachten in ihrer römischen Kirche regelrechte Ausspeisungen organisiert. Anstatt der Stille und der Anbetung angesichts des Geheimnisses der Fleischwerdung Gottes herrscht dann lauter Mensabetrieb. Die Profanierung des sakralen Raumes wird mit dem Einsatz „für die Armen“ begründet.
In Santa Marinella ging man noch weiter. Jedes Erstkommunionkind der Pfarrei San Giuseppe erhielt den Leib Christi auf einen Teller.
Bugninis Liturgiereform
„Die Sache ist aber nicht weiter verwunderlich, da selbst Papst Bergoglio vor dem Geheimnis der Transsubstantiation nicht niederkniet“, so Una Vox. „Das Mahlschauspiel ist ein weiterer Schritt zur völligen Protestantisierug der Heiligen Messe, die vom heiligen (?) Papst Paul VI. begonnen wurde, der – was nicht zu vergessen ist – sechs Protestanten als ‚Experten‘ in die Kommission für die Liturgiereform berief, die unter dem zerstörerischen Vorsitz des Freimaurers Msgr. Annibale Bugnini stand.“
Una Vox erinnert dazu an einen 1992 im Monatsmagazin 30Tage erschienenen Artikel von Andrea Tornielli (30giorni, Jg. X, Nr. 6/1992, S. 41ff), dem heutigen Hausvatikanisten von Papst Franziskus. Tornielli veröffentlichte einen Briefwechsel zwischen Bugnini und dem Großmeister seiner Freimaurer-Obödienz, Bugninis Logenmitgliedsnummer (Nr. 1365/76) und seinen Logen-Decknamen (BUAN). Die Briefe enthalten die Meldung Bugninis an den Großmeister, daß die „Entsakralsierung“ der Heiligen Liturgie „rasch voranschreitet“, und „wir [die Freimaurer] bereits den Sieg feiern können“.
Tornielli betonte zwar, daß sich „nicht nachweisen“ lasse, ob die Briefe echt oder Fälschungen sind, ließ aber keine Zweifel an der inhaltlichen Echtheit:
„Wie auch immer, die Briefe existieren, und die Ergebnisse der Bugnini-Reform stimmen vollkommen mit den darin fixierten Zielen überein“.
In seinem 2009 erschienen Buch über Papst Paul VI. behauptete Tornielli dann, ohne auf seinen Aufsatz von 1992 einzugehen, daß es sich bei den Briefen um Fälschungen gehandelt habe, „um Druck auf den Papst [Paul VI.] auszuüben“. [1]Andrea Tornielli: Paolo VI. L’audacia di un papa (Paul VI., Die Kühnheit eines Papstes), Mondadori, 2009, S. 586.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/30giorni (Screenshot)
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↑1 | Andrea Tornielli: Paolo VI. L’audacia di un papa (Paul VI., Die Kühnheit eines Papstes), Mondadori, 2009, S. 586. |
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Die – wenig überraschende – konkrete Umsetzung des Terminus „Mahlgemeinschaft“.
Nächste zu erwartende Schritte: der Pfarrer verzichtet auf irritierende Messgewänder und serviert in schwarzer Hose, weißem Hemd mit Fliege. Wie in Restaurants üblich, werden künftig Predigt, Fürbitten etc. nur leise aus Lautsprechern verbreitet, um die Tafelnden nicht zu stören. Ein „Drive-In“ für eilige Gäste ist sicherlich bereits in Planung…
Kein Problem.
Dies ist eine andere Religion als meine.