Seit vergangenem September sorgt eine Correctio filialis, eine Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien, für Aufsehen. Sie wurde Papst Franziskus übermittelt und darin sieben Häresien aufgezeigt, die durch Amoris laetitia und dessen Interpretation in der von Franziskus geförderten Weise Verbreitung finden. Nun haben sich die Vorsitzenden von 30 Organisationen der internationalen Lebensrechts- und Familienbewegung zu Wort gemeldet. Sie nehmen nicht nur zum umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia Stellung, sondern auch zu den nicht verhandelbaren Grundsätzen, allen voran dem Lebensrecht der ungeborenen Kinder. Die Pro Life- und Pro Family-Vertreter geben ein Treuebekenntnis zur katholischen Glaubens- und Morallehre ab und stellen zugleich klar, daß ihre Treue der unveränderlichen und unfehlbaren Lehre der Kirche gilt und nicht einzelnen Hirten gilt – und sollte es der Papst selbst sein -, wenn diese von der kirchlichen Lehre abweichen und sich irren.
Die Initiative wird von Katholisch bleiben unterstützt, wo auch Unterschriften gesammelt werden. Wer sich dem Anliegen des Lebensrechts und der Familie verpflichtet fühlt, kann dies mit seiner Unterstützungsunterschrift kundtun.
Die Erklärung im Wortlaut.
Treu der wahren Lehre, nicht den Hirten, die irren
In den vergangenen 50 Jahren ist die Pro Life- und Pro Familien-Bewegung in Ausmaß und Tragweite gewachsen, um diesen schwerwiegenden Übeln zu begegnen, die sowohl das zeitliche als auch das ewige Wohl der Menschheit bedrohen. Unsere Bewegung umfaßt Männer und Frauen guten Willens, die aus einer großen Varietät von religiösen Kontexten stammen. Wir sind alle vereint in der Verteidigung der Familie und schwächsten Brüder und Schwestern durch den Gehorsam zum Naturrecht, das in das Herz eines jeden eingeprägt ist (vgl. Röm 2,15). Andererseits hat sich die Lebensrechts- und Familienbewegung im zurückliegenden halben Jahrhundert auf besondere Weise der unveränderlichen Lehre der katholischen Kirche anvertraut, die das Moralgesetz mit maximaler Klarheit bekräftigt.
Mit großem Schmerz mußten wir daher in den vergangenen Jahren feststellen, daß die doktrinelle und moralische Klarheit zu Fragen, die mit dem Schutz des menschlichen Lebens und der Familie zusammenhängen, immer mehr von zweideutigen Lehren oder solchen ersetzt wurde, die direkt im Widerspruch zur Lehre Christi und den Vorgaben des Naturrechts stehen.
Eine Ergebene Bitte (Supplica filiale), die im September Papst Franziskus übergeben wurde und die von rund 900.000 Menschen aus der ganzen Welt unterzeichnet wurde. 2016 wurde ein Treuebekenntnis zur unveränderlichen Lehre der Kirche über die Ehe veröffentlicht. Am 19. September 2016 haben vier Kardinäle Papst Franziskus und der Glaubenskongregation fünf Dubia unterbreitet mit der Bitte, Klarheit zu einigen doktrinellen Punkten zu schaffen, die im nachsynodalen Apostolischen Schreiben Amoris laetitia enthalten sind. Im Juni 2017 haben die Kardinäle ihre Bitte öffentlich gemacht, in Audienz empfangen zu werden, die dem Papst von Kardinal Caffarra am 25. April 2917 vorgelegt wurde. Doch wie zu den Dubia, haben sie darauf keine Antwort erhalten. Am 23. September 2017 wurde von 62 Theologen und katholischen Akademikern eine Correctio filialis de haeresibus propagatis „bezüglich der durch das Apostolische Schreiben und andere Worte, Handlungen und Unterlassungen“ von Papst Franziskus „verursachte Verbreitung von Häresien“ veröffentlicht. Am 4. November 2017 haben Theologen, Priester, Professoren und Gelehrte der verschiedensten Nationalitäten durch ihre Unterschrift ihre Unterstützung für die Correctio besiegelt. Die Turbulenzen in der Kirche nehmen zu, wie ein Schreiben bezeugt, das vor kurzem von einem bekannten Theologen an Papst Franziskus gerichtet wurde: „Es herrscht Chaos in Ihrer Kirche, und Eure Heiligkeit sind eine Ursache dafür“[1]Sandro Magister, Ein Theologe schreibt dem Papst: Es herrscht Chaos in der Kirche und Sie sind der Grund, 1. November 2017.
Als katholische Pro Life- und Pro Family-Verantwortungsträger sind wir verpflichtet, auf zahlreiche weitere Erklärungen und Handlungen hinzuweisen, die eine besonders schädliche Auswirkung auf unsere Arbeit zum Schutz der ungeborenen Kinder und der Familie in den vergangenen Jahren hatten. Repräsentative Beispiele umfassen:
- Aussagen und Handlungen, die der Lehre der Kirche über das in sich Böse empfängnisverhütender Handlungen widersprechen;[2]„Bezüglich des ‚kleineren Übels‘: die Vermeidung einer Schwangerschaft ist ein Fall – wir sprechen von einem Konflikt zwischen dem Fünften und dem Sechsten Gebot. Paul VI. – der Große … Continue reading
- Aussagen und Handlungen, die der Lehre der Kirche über die Natur der Ehe und die in sich schlechten sexuellen Handlungen außerhalb des Ehebundes widersprechen;[3]„Im ländlichen Argentinien, im Nordosten, gibt es einen Aberglauben: Die Verlobten haben ein Kind und leben zusammen. Auf dem Land kommt das vor. Wenn das Kind dann zur Schule kommt, heiraten sie … Continue reading
- die Anerkennung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die mit Nachdruck von den Mitgliedsstaaten die Verwirklichung eines weltweiten Zugangs zu Abtreibung, zu Verhütung und zu Sexualerziehung bis 2030 fordern;[4]„In diesem Sinn ist es ein Grund zur Zufriedenheit, dass die Länder der Welt im September 2015 die Ziele nachhaltiger Entwicklung (Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung) angenommen und im … Continue reading
- der bezüglich der Sexualerziehung angewandte Ansatz, besonders im Kapitel 7 von Amoris laetitia und im Programm The Meeting Point, der vom Päpstlichen Familienrat ausgearbeitet wurde.[5]Päpstlicher Familienrat, Der Ort der Begegnung: affektives und sexuelles Erziehungsprojekt.
Als Anführer von Lebensrechts- und Familienbewegungen oder von Laienbewegungen zur Verteidigung und Verbreitung der katholischen Moral- und Soziallehre sind wir Zeugen aus erster Hand für den Schaden und die Verwirrung, die von solchen Lehren und Handlungen verursacht werden. Um unserer Verantwortung gegenüber jenen nachzukommen, die zu schützen wir versprochen haben, besonders die ungeborenen Kinder und jene, die durch das Zerbrechen der Familie besonders verwundbar sind, müssen wir unsere Position zu diesen Themen klar darlegen. Wir müssen zudem jenen eine Führung bieten, die sich in unserer Bewegung auf uns beziehen, um Richtlinien und Rat zu bekommen.
Aus diesem Grund wollen wir unsere unveränderte Anhänglichkeit zu den grundlegenden Moralpositionen bekräftigen, die wie folgt dargelegt werden:
- es gibt gewisse in sich böse Handlungen und es ist immer verboten, sie zu begehen;[6] Johannes Paul II., Veritatis Splendor, 6. August 1993, Nr. 52; id. Evangelium Vitae 25. März 1995, Nr. 67.
- die direkte Tötung eines unschuldigen Menschen ist immer schwer unmoralisch. Darauf folgt, daß Abtreibung, Euthanasie und die Tötung auf Verlangen in sich schlechte Handlungen sind;[7]Johannes Paul II., Evangelium Vitae, Nr. 57.
- die Ehe ist ein exklusiver und unauflöslicher Bund zwischen einem Mann und einer Frau und alle außerehelichen sexuellen Handlungen und alle Formen von widernatürlichen Verbindungen sind in sich schlecht und für die Individuen und die Gesellschaft schwer schädlich;[8]Canones und Dekrete der 24. Sitzung des Konzils von Trient, erlassen am 11. November 1563; Leo XIII., Arcanum Divinae sapientiae, 10. Februar 1880; Pius XI., Casti Connubii, 31. Dezember 1930.
- der Ehebruch ist eine schwere Sünde und jene, die im Ehebruch leben, können nicht zu den Sakramenten der Beichte und der heiligen Kommunion zugelassen werden, solange sie nicht bereuen und ihr Leben nicht verändern;[9]Johannes Paul II., Familiaris Consortio, 22. November 1981, Nr. 84; Glaubenskongregation, Schreiben an die Bischöfe der Katholischen Kirche bezüglich des Empfangs der eucharistischen Kommunion … Continue reading
- die Eltern sind die vorrangigen Erzieher ihrer Kinder und die Sexualerziehung muß von den Eltern durchgeführt werden oder in bestimmten Umständen „in den Erziehungszentren, die von ihnen ausgewählt und kontrolliert werden“;[10]Pius XI., Divini Illius Magistri, 31. Dezember 1929; Johannes Paul II., Familiaris Consortio, cit.; Päpstlicher Familienrat, Menschliche Sexualität: Wahrheit und Bedeutung, 8. Dezember 1995.
- die Trennung des Fortpflanzungszwecks und der eindeutigen sexuellen Handlung durch Verhütungsmethoden ist intrinsisch negativ und hat verheerende Folgen für die Familie, die Gesellschaft und die Kirche;[11]Pius XI., Casti Connubii, cit.; Paul VI., Humanae Vitae, 25. Juli 1968.
- die künstlichen Verhütungsmethoden sind schwer unmoralisch, da sie die Fortpflanzung von der sexuellen Handlung trennen und im Großteil der Fälle direkt zur Zerstörung des Menschenlebens in seinen frühesten Phasen führen;[12]Glaubenskongregation, Donum Vitae, 22. Februar 1987; Glaubenskongregation, Dignitatis Personae, 8. September 2008.
- es gibt nur zwei Geschlechter, das männliche und das weibliche, von denen jedes komplementäre Eigenschaften besitzt und die ihm eigenen Unterschiede;[13]Benedikt XVI., Weihnachtsbotschaft an die Römische Kurie, 21. Dezember 2012.
- die homosexuellen Handlungen sind in sich schlecht und keine Form der Verbindung zwischen Personen desselben Geschlechts kann auf irgendeine Weise anerkannt werden.[14]Glaubenskongregation, Schreiben an die Bischöfe der Katholischen Kirche über die Seelsorge für homosexuelle Personen, 1. Oktober 1986; Glaubenskongregation, Erwägungen zu den Entwürfen einer … Continue reading
Als katholische Anführer der Pro Life- und Pro Family-Bewegung müssen wir Unserem Herrn Jesus Christus treu bleiben, der das Depositum fidei (Glaubensgut) Seiner Kirche anvertraut hat. „Da der Mensch in gänzlicher Abhängigkeit von Gott, seinem Schöpfer und Herrn steht, und der erschaffene Verstand der unerschaffenen Wahrheit vollständig unterworfen ist, so sind wir verpflichtet, wenn Gott sich offenbart, Ihm durch den Glauben vollen Gehorsam des Verstandes und Willens zu leisten.“[15]Erstes Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über den katholischen Glauben, Kap. 3.1
Wir halten an all dem fest, „was das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes enthält und die Kirche als von Gott geoffenbart zu glauben vorstellt, – sei es in feierlichem Lehrentscheid, sei es in Ausübung ihres gewöhnlichen allgemeinen Lehramtes.“[16]Ibid. Kap. 3.8
Wir erklären unseren völligen Gehorsam gegenüber der Hierarchie der katholischen Kirche in ihrer legitimen Ausübung ihrer Autorität. Dennoch wird uns nichts je überzeugen oder zwingen können, irgendeinen Artikel des katholischen Glaubens oder der katholischen Moral aufzugeben oder ihm zu widersprechen. Wenn es einen Konflikt zwischen den Worten und den Handlungen irgendeines Mitgliedes der Hierarchie, einschließlich des Papstes, und der Lehre gibt, die von der Kirche immer gelehrt wurde, werden wir der ewiggültigen Lehre der Kirche treu bleiben. Würden wir den katholischen Glauben aufgeben, würden wir uns von Jesus Christus trennen, mit dem wir für die ganze Ewigkeit vereint sein wollen.
Wir Unterzeichner versprechen, weiterhin die oben angeführten, moralischen Grundsätze zu lehren und zu vertreten und jede andere, authentische Lehre der katholischen Kirche, und daß wir uns niemals, aus keinem Grund, von ihnen entfernen werden.
Die Erstunterzeichner:
Bernard Antony
President of Chrétienté-Solidarité (France)
Dame Colleen Bayer, DSG
Founding Director of Family Life International NZ (New Zealand)
Judie Brown
President of American Life League (United States)
Patrick Buckley
Director of European Life Network (Ireland)
Georges Buscemi
President of Campagne Quebec Vie (Canada)
Giorgio Celsi
President of Associazione “Ora et Labora in Difesa della Vita” (Italy)
Dr. Anca-Maria Cernea, MD
Ioan Barbus Foundation (Romania)
Greg Clovis
Director of Family Life International UK (United Kingdom)
Rev. Linus F. Clovis
Spiritual Director of Family Life International St Lucia (St Lucia)
Virginia Coda Nunziante
President of Associazione Famiglia Domani (Italy)
Modesto Fernandez
President of Droit de Naître (France)
Richard P. Fitzgibbons, M.D.
Director of the Institute for Marital Healing (United States)
Mathias von Gersdorff
Director of Aktion Kinder in Gefahr (Germany)
Corrado Gnerre
National Director of Il Cammino dei Tre Sentieri (Italy)
Doug Grane
Chief Executive of Serviam (United States)
Michael Hichborn
President of the Lepanto Institute (United States)
Jason Jones
Founder of I am Whole Life
Founder of Movie to Movement (United States)
John Lacken
Founder of Legio Sanctae Familiae
Secretary of the Lumen Fidei Institute (Ireland)
François Legrier
President of Mouvement Catholique des Familles (France)
Vittorio Lodolo D’Oria
President of Famiglie Numerose Cattoliche (Italy)
Samuele Maniscalco
Director of Generazione Voglio Vivere (Italy)
Christine de Marcellus Vollmer
President of Asociacion Provida de Venezuela (PROVIVE)
President of Alianza Latinoamericana para la Familia (ALAFA)
President of Alive to the World, Education in Integrity (Venezuela)
Roberto de Mattei
President of Fondazione Lepanto (Italy)
Jean-Pierre Maugendre
President of Renaissance Catholique (France)
Thomas McKenna
President of Catholic Action for Faith and Family (United States)
Anthony Murphy
Director of Catholic Voice (Ireland)
Marisa Orecchia
President of Federvita Piemonte (Italy)
Philippe Piloquet
President of SOS Tout-petits (France)
Philippe Schepens M.D.
Secretary-General of the World Federation of Doctors Who Respect Human Life (Belgium)
John Smeaton
Chief Executive of the Society for the Protection of Unborn Children (United Kingdom)
Molly Smith
President of Bringing America Back to Life
Executive Director of Cleveland Right to Life (United States)
Guillaume de Thieulloy
Director of Le Salon Beige (France)
Yves Tillard
President of Action Familiale et Scolaire (France)
Dr. Thomas Ward
President of the National Association of Catholic Families (United Kingdom)
John-Henry Westen
Co-Founder and Editor-in-Chief of LifeSiteNews (Canada)
Mercedes Arzú Wilson
Founder and President of Family of the Americas Foundation (Nicaragua)
Diego Zoia
Director of SOS Ragazzi (Italy)
Unterschreiben
Bild: Wikicommons
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↑1 | Sandro Magister, Ein Theologe schreibt dem Papst: Es herrscht Chaos in der Kirche und Sie sind der Grund, 1. November 2017 |
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↑2 | „Bezüglich des ‚kleineren Übels‘: die Vermeidung einer Schwangerschaft ist ein Fall – wir sprechen von einem Konflikt zwischen dem Fünften und dem Sechsten Gebot. Paul VI. – der Große – hat in einer schwierigen Situation in Afrika den Ordensfrauen erlaubt, für den Fall von Vergewaltigungen Verhütungsmittel zu nehmen. Man darf das Übel, die Schwangerschaft zu vermeiden, nicht mit der Abtreibung verwechseln. Die Abtreibung ist ein theologisches Problem: Es ist ein menschliches Problem, ein ärztliches Problem. Man tötet eine Person, um eine andere zu retten – im besten aller Fälle – oder um es sich gut gehen zu lassen. Es ist gegen den Eid des Hippokrates, den die Ärzte zu leisten haben. Es ist ein Übel in sich, aber es ist kein religiöses Übel. Am Anfang nicht. Es ist ein menschliches Übel. Und natürlich ist es, da es ein menschliches Übel ist – wie jede Tötung – verurteilt. Die Schwangerschaft vermeiden ist hingegen kein absolutes Übel, und in gewissen Fällen, wie in dem, den der selige Paul VI. nannte, war es klar“ (Pressekonferenz von Papst Franziskus auf dem Rückflug von Mexiko, News.va, 19. Februar 2016.
Pater Federico Lombardi, Pressesprecher des Heiligen Stuhls, erklärte am darauffolgenden Tag die Bedeutung der Papstworte so: „Das Verhütungsmittel oder das Kondom können in besonderen, schwerwiegenden Notsituationen auch Gegenstand einer ernsten Gewissensunterscheidung sein. Das sagt der Papst. (P. Lombardi kommentiert die vom Papst mit den Journalisten behandelten Themen, Radio Vatikan, 19. Februar 2016). |
↑3 | „Im ländlichen Argentinien, im Nordosten, gibt es einen Aberglauben: Die Verlobten haben ein Kind und leben zusammen. Auf dem Land kommt das vor. Wenn das Kind dann zur Schule kommt, heiraten sie standesamtlich. Und später, als Großeltern, heiraten sie kirchlich. Das ist ein Aberglaube, denn sie sagen: Sofort kirchlich zu heiraten, schreckt den Ehemann ab! Wir müssen auch gegen diesen Aberglauben kämpfen. Dennoch sage ich wirklich, dass ich bei den zusammenlebenden Paaren viel Treue gesehen habe, viel Treue; und ich bin mir sicher, dass dies eine wahre Ehe ist, dass sie die Gnade der Ehe haben, eben wegen ihrer Treue. Aber es gibt an einigen Orten Aberglauben.“ (Rede des Heiligen Vaters Franziskus zur Eröffnung der Kirchentagung der Diözese Rom, 16. Juni 2016). Während dieser Tagung sagte Papst Franziskus auch, daß „eine große Mehrheit“ der katholischen Ehen ungültig sind. Die Niederschrift wurde nachträglich auf Wunsch des Papstes abgeändert in: „ein Teil“. P. Lombardi kommentierte: „Wenn es sich um Argumente von einer gewissen Bedeutung handelt, wird der durchgesehene Text immer dem Papst selbst vorgelegt. Das ist auch in diesem Fall geschehen, daher ist der veröffentlichte Text ausdrücklich vom Papst genehmigt“ (Updated: Most Marriage Today Are Invalid, Pope Francis Suggests, National Catholic Register, 17. Juni 2016. |
↑4 | „In diesem Sinn ist es ein Grund zur Zufriedenheit, dass die Länder der Welt im September 2015 die Ziele nachhaltiger Entwicklung (Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung) angenommen und im Dezember 2015 das Klima-Abkommen von Paris approbiert haben“ (Botschaft von Papst Franziskus zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung). Weitere Details zur Unterstützung des Heiligen Stuhls für die Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDG oder Sustainable Development Goals) und die Art und Weise, mit der die SDG die Abtreibung, die Verhütung und die Sexualerziehung aufzwingen, siehe: The Impact of the United Nations‘ Sustainable Development Goals on Children and the Family, and their Endorsement by the Holy See, Voice of the Family). |
↑5 | Päpstlicher Familienrat, Der Ort der Begegnung: affektives und sexuelles Erziehungsprojekt. |
↑6 | Johannes Paul II., Veritatis Splendor, 6. August 1993, Nr. 52; id. Evangelium Vitae 25. März 1995, Nr. 67. |
↑7 | Johannes Paul II., Evangelium Vitae, Nr. 57. |
↑8 | Canones und Dekrete der 24. Sitzung des Konzils von Trient, erlassen am 11. November 1563; Leo XIII., Arcanum Divinae sapientiae, 10. Februar 1880; Pius XI., Casti Connubii, 31. Dezember 1930. |
↑9 | Johannes Paul II., Familiaris Consortio, 22. November 1981, Nr. 84; Glaubenskongregation, Schreiben an die Bischöfe der Katholischen Kirche bezüglich des Empfangs der eucharistischen Kommunion durch die wiederverheirateten, geschiedenen Gläubigen, 4. September 1994; Päpstlicher Rat für die Gesetzestexte, Erklärung zur Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Heiligen Kommunion, 24. Juni 2000. |
↑10 | Pius XI., Divini Illius Magistri, 31. Dezember 1929; Johannes Paul II., Familiaris Consortio, cit.; Päpstlicher Familienrat, Menschliche Sexualität: Wahrheit und Bedeutung, 8. Dezember 1995. |
↑11 | Pius XI., Casti Connubii, cit.; Paul VI., Humanae Vitae, 25. Juli 1968. |
↑12 | Glaubenskongregation, Donum Vitae, 22. Februar 1987; Glaubenskongregation, Dignitatis Personae, 8. September 2008. |
↑13 | Benedikt XVI., Weihnachtsbotschaft an die Römische Kurie, 21. Dezember 2012. |
↑14 | Glaubenskongregation, Schreiben an die Bischöfe der Katholischen Kirche über die Seelsorge für homosexuelle Personen, 1. Oktober 1986; Glaubenskongregation, Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen, 3. Juni 2003. |
↑15 | Erstes Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über den katholischen Glauben, Kap. 3.1 |
↑16 | Ibid. Kap. 3.8 |
Es wird immer eindeutiger, dass Christus die Kirche führt. Wenn die Exponenten der Hierarchie abirren und sich falschen Instanzen unterwerfen (wie alle Wissenschaften, die nicht aus dem Geist Gottes agieren), dann übernehmen alle wahrhaft Gläubigen die Führung der Kirche durch Jesus Christus, insbesondere diejenigen, welche noch die Stimme des heiligen Geistes vernehmen und nicht mit dem verführerischen Zeitgeist verwechseln. Alle diese Agitationen gläubiger Menschen in letzter Zeit schenken Vertrauen, geben Hoffnung und entflammen stille Freude durch diese lautlose Allgegenwart Jesus Christus, der sagt ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Mir fällt auf, dass man mit (jeden Sonntag die Hl. Messe besuchende) Katholiken sich zwar über Abtreibung entsetzen kann, wenn aber die Sprache auf die künstliche Verhütung kommt, sehr schnell geschwiegen wird. Ich kenne eine junge Familie (beide „gut katholisch“ erzogen) im „katholischen Bayern“, die nichts gegen die Verwendung von Kondomen hat. Ob das wohl daran liegt, dass der Ehemann und Vater als „Theologe“ im kirchlichen Dienst arbeitet und Abirrungen begrüßt? Wessen Brot ich dessen Lied ich singe? Was war zuerst, die Henne oder das Ei – hier die Abirrungen und dann das Theologiestudium und der kirchliche Dienst oder das Theologiestudium und der kirchliche Dienst und dabei die Abirrungen?