(Rom) Gestern hat im Vatikan die wissenschaftliche Studienkommission zum Diakonat der Frau ihre Arbeit aufgenommen. Die Kommission war von Papst Franziskus am vergangenen 2. August errichtet worden, um die Rolle der Diakonissen in der frühen Kirche zu studieren.
Die Kommission steht unter der Leitung von Kurienerzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer SJ, dem Sekretär der Glaubenskongregation. Die Mitglieder (siehe Mitgliederliste) versammelten sich gestern und heute am Sitz der Glaubenskongregation zu je zwei Sitzungssessionen.
Franziskus: „Nützlich, daß eine Kommission das ordentlich klärt“
Die Errichtung der Kommission ging auf entsprechendes Drängen aus dem Kreis der Generaloberinnen einiger Frauenorden zurück. Am vergangenen 12. Mai kündigte sie der Papst bei seiner Begegnung mit den Ordensoberinnen der in Rom tagenden Vollversammlung der Internationalen Union der Generaloberinnen (UISG) an, um das in feministischen Kirchenkreisen kursierende „Frauendiakonat“ einer ominösen“ „Urkirche“ „gründlich“ zu studieren, weil es „gut wäre für die Kirche, diesen Punkt zu klären. Ich bin einverstanden. Es scheint mir nützlich, eine Kommission zu haben, die das ordentlich klärt.“
Zahlreiche Medien begrüßten diese Ankündigung als „Öffnung“ des Papstes und der Kirche gegenüber dem „Frauendiakonat“ und dem „Frauenpriestertum“. Vatikansprecher Federico Lombardi „präzisierte“, daß solche Meldungen unangemessen seien. Der Papst habe „spontan“ gesprochen.
Am 26. Juni, auf dem Rückflug von Armenien, beklagte sich Papst Franziskus gegenüber den Medien über die Schlagzeilen im Vormonat. Er habe sich „ein bißchen geärgert“ über die Meldung: „Die Kirche öffnet sich den Diakonissen“, denn das bedeute, „nicht die Wahrheit“ zu sagen.
„Wenn du ein Problem nicht lösen willst, bilde eine Kommission“
Der Papst gab vielmehr zu verstehen, daß er die Kommission angekündigt habe, um in der Sache nichts zu unternehmen:
„Es gab einen Staatspräsidenten Argentiniens, der über andere Präsidenten sagte: Wenn du ein Problem nicht lösen willst, bilde eine Kommission.“
Dabei wurde das „Problem“ bereits von seinem Vorvorgänger Johannes Paul II. gelöst. Mit dem Apostolischen Schreiben Ordinatio sacerdotalis von 1994 machte er, wie Kirchenrechtler und Theologen versichern, die Tür zum „Frauenpriestertum“ endgültig, also dogmatisch, zu.
Seither konzentriert sich das Interesse auf das „Frauendiakonat“. Der „Ante-Papst“ und Ordensmitbruder von Papst Franziskus, Kardinal Carlo Maria Martini SJ, warf die zweifelhafte Theorie auf, daß in Ordinatio sacerdotalis nur vom Priestertum die Rede sei, sei also das „Frauendiakonat“ nicht ausgeschlossen wurde.
Kirchenrechtler sehen die Sache anders, doch von feministischen Kreisen wurde der Ball Martinis aufgefangen.
„Keine Erwartungen wecken, die jeglicher lehramtlicher Grundlage entbehren“
Doch auch dem Frauendiakonat wurde 2001 mit einer Notifikation der Kardinalpräfekten der Glaubenskongregation und der Kleruskongregation eine Absage erteilt. Darin heißt es:
1. Aus einigen Ländern gingen in unseren Dikasterien Hinweise ein, daß Kurse geplant und durchgeführt werden, die direkt oder indirekt die Diakonenweihe für Frauen zum Ziel haben. Hierdurch werden Erwartungen geweckt, die jeglicher lehramtlicher Grundlage entbehren und daher zu Verwirrung im Bereich der Seelsorge führen können.
2. Da die kirchliche Ordnung die Möglichkeit einer derartigen Weihe nicht vorsieht, ist es nicht erlaubt, Initiativen zu ergreifen, die in irgendeiner Weise darauf abzielen, Frauen auf die Diakonenweihe vorzubereiten.
Begriffliche Verwirrung: „Diakonat“, Diakoninnen“ und „Diakonissen“
Verwirrung herrscht auch in begrifflicher Hinsicht. Das gilt auch für Papst Franziskus und den Vatikan. Frauendiakonat, Diakoninnen und Diakonissen werden synonym verwendet. Diakonat suggeriert jedoch analog zum heutigen Diakonat der Männer einen Anteil am Weihesakrament. Die Diakonissen in frühchristlicher Zeit hatten jedoch keinen Anteil am Weihesakrament, sondern übten als Laien ein Amt aus, weil aus Schicklichkeitsgründen Priestern, da Männer, bestimmte Aufgaben damals nicht möglich waren.
Kardinal Müller, der Präfekt der Glaubenskongregation meinte daher im Juni 2013 in einem KNA-Interview, daß Diakoninnen unmöglich seien, und daß es für Diakonissen schon seit vielen Jahrhunderten keinen Bedarf mehr gebe.
Kardinal Kasper: „Man muß innovativ sein“
In einem gestern veröffentlichten Interview der Presseagentur SIR der Italienischen Bischofskonferenz kam Kardinal Walter Kasper auf das Thema zu sprechen. Wörtlich sagte er:
„Erzbischof Bruno Forte hat recht, wenn er sagt, daß es nicht möglich ist, ein männliches Dienstamt direkt auf die Frauen zu übertragen. Man muß demzufolge innovativ sein. Ich denke, das ist der richtige Schlüssel.“
Mit dem Frauendiakonat will sich derzeit offenbar in der katholischen Kirche niemand „belasten“, auch nicht progressive Kreise, weil es bereits zu viele Baustellen und Fronten gibt, und der Widerstand dagegen wächst.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: RV/vatican.va (Screenshot)
Zu diesem Thema ist doch schon alles gesagt und erforscht. Diese Kommission ist so überflüssig wie ein Kropf! Diese Herrschaften sollten ihre Zeit und ihr Geld und ihre Überlegungen lieber an den Rändern der Gesellschaft verschwenden!
Und wenn darauf wieder eine zweideutige, päpstliche Interpretation folgt, die monatelang in der Schwebe gehalten wird ohne Klarheit zu schaffen? Das würde das „Problem“, das aus meiner Sicht keines ist, da nicht existent, auch nicht wirklich lösen. Und überhaupt, was soll ein Frauendiakonat in weiterer Folge bringen? Deswegen gehen doch auch nicht mehr Menschen in die Kirche. Da gäbe es ganz andere Dinge, an denen anzusetzen wäre, die dem Papst aber zu konservativ, zu traditionalistisch sind, um sie in Betracht zu ziehen.
Der Imperativ „Man muß innovativ sein“ ist allerdings wenig ergebnisoffen, Her Kardinal Kaspar …
Solche Haltungen kennen nur ein Gesetz: Sie führen definitiv in die Irre.
Aus professioneller Sicht ist die Kirche gut beraten, die Hierarchie so flach zu halten, wie sie ist. Flach ist hier terminus technicus der Organisationslehre (Aufbauorganisation), daß die Kirche vertikal orientiert ist klar. Und es führt, etwas leichthin gesagt, gerade dazu, daß die Kirche einen kurzen Draht zum Herrgott hat.
Und jedem und jeder ein Amt zu verpassen ist (außerhalb Österreichs) allzuleicht auch nur der Kirche unangemessene Wichtigtuerei. Wozu hat es geführt, daß es – wie hier in Rede stehend – kein Amt für die Frauen gibt? Sie tragen heute den Kirchenalltag, wie so viele von ihnen den Familienalltag tragen. Es ist ja gerade die Uneitelkeit der Frauen, die der Kirche gut tut. Mit großem Gewinn mögen sich die Kirchenhierarchen, so recht und gut wie sie sind, davon eine Scheibe abschneiden.
War die Braut des Heiligen Geistes, die demütige Magd des Herrn und die Inhaberin zahlreicher Ehrentitel Diakonin, geweihte Priesterin oder war sie die Mutter Jesu ? Hat der sterbende Heiland uns Maria als Diakonin, als Priesterin oder als seine und unsere Mutter hinterlassen? Hat jemals irgendeine große heilige Frau wie beispielsweise Hildegard von Bingen, Katharina von Siena, Rita von Cascia, Jeanne d’Arc, Hedwig von Schlesien, Elisabeth von Thüringen, Birgitta von Schweden um nur einige zu nennen, Ambitionen zur Diakonin oder gar zum geweihten Priestertum gehabt?
Verwirrung und Verirrung machen sich breit. Die Schisma wurde prophezeit für die heutige Kirche. Es kommt noch zur Verfolgung innerhalb der Kirche und danach die Verfolgung der Christen in Europa. Der Drangsal ist die Folge.
Betet für die Kirche, für den Papst und Kardinäle. Es kommt die Reinigung der Kirche, es wird bald alles sichtbar. Es wird furchtbar werden. Gott wird nicht Diakonat der Frauen zulassen.
Sollte das Frauendiakonat eingeführt werden – ist die Kirchenspaltung perfekt!
Ich sehe das auch so, dass wir am Vorabend einer ganz großen Bedrängnis stehen.
Lasst uns die Adventszeit zur Buße und Umkehr nutzen.
Wer hat gesagt, dass man „innovativ“ sein muß? Hat Gott das gesagt, oder war es Kardinal Kasper?
Buchtipp für alle verirrten und verwirrten Hirten: Alles was Gott je gesagt hat, steht in der Bibel.
Warum sind so viele „innovative“ Seelen in der Hölle oder bestenfalls als Arme Seelen im Fegfeuer?
„Altmodisches“ Beten, heilige Opfermessen feiern, fasten, beichten, aufopfern – ja sogar „abgestandenes, altmodisches“ Weihwasser helfen den Armen Seelen. Innovativer Egoismus, Stolz, Intelligenz und moderne Selbstgerechtigkeit führen weder die lebenden noch die verstorbenen Seelen näher zu Gott!