Papst Leo XIV. verliert an Kredit – und zwar erheblich

Kritische Anfragen


Papst Leo XIV. ist dabei zu enttäuschen. Einige kritische Anfragen sind überfällig.
Papst Leo XIV. ist dabei zu enttäuschen. Einige kritische Anfragen sind überfällig.

Kri­ti­sche Anfra­gen von Giu­sep­pe Nardi

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Leo XIV. ist dabei zu ent­täu­schen – und das schwer. Am heu­ti­gen Tage gedenkt die hei­li­ge Kir­che der Erhö­hung des hei­li­gen Kreu­zes – und damit zwei­er bedeut­sa­mer Ereig­nis­se ihrer Geschich­te: der Auf­fin­dung des wah­ren Kreu­zes Chri­sti durch die hei­li­ge Kai­se­rin Hele­na im Jah­re 326 sowie der tri­um­pha­len Rück­füh­rung des­sel­ben durch Kai­ser Hera­kli­os im Jah­re 629, nach­dem es im Jah­re 614 von den per­si­schen Hee­ren geraubt und aus Jeru­sa­lem fort­ge­schleppt wor­den war. Am spä­ten Nach­mit­tag wird Papst Leo XIV. in Sankt Paul vor den Mau­ern zudem der Mär­ty­rer des 21. Jahr­hun­derts geden­ken. Der Papst fei­ert heu­te sei­nen 70. Geburts­tag, wozu ihm herz­lich gra­tu­liert sei. Wir haben sei­ne heu­te Anspra­che zum Ange­lus abge­war­tet. Doch nun sind eini­ge Anmer­kun­gen geboten.

Gut vier Mona­te sind seit sei­ner Wahl ver­gan­gen. Ein Seuf­zer der Erleich­te­rung ging damals durch die Kir­che. Von ver­schie­de­ner Sei­te wur­de vor einem Monat Bilanz sei­ner ersten 100 Tage im Amt gezo­gen. Man tausch­te Höf­lich­kei­ten aus und hielt sich vor allem mit Sekun­dä­rem auf, denn eine eigent­li­che Rich­tung ist (noch) nicht erkenn­bar. Doch die Geduld stößt an ihre Gren­zen: Die Dul­dung jenes unsäg­li­chen Homo-Spek­ta­kels vor einer Woche, mas­kiert als Wall­fahrt im Hei­li­gen Jahr, war eine Blas­phe­mie ohne­glei­chen. Eine grö­ße­re Ent­wei­hung hat es selbst unter sei­nem „gelieb­ten“ Vor­gän­ger nicht gege­ben – jenem Pon­ti­fi­kat, das Bischof Atha­na­si­us Schnei­der tref­fend als „Schreckens­herr­schaft“ bezeich­ne­te, unter der die hei­li­ge Kir­che zwölf Jah­re lang in Gei­sel­haft gehal­ten wurde.

Am 6. Sep­tem­ber geschah ein Sakri­leg. Was sich an jenem Tag im Peters­dom ereig­ne­te, hat vie­le Gläu­bi­ge in aller Welt tief erschüt­tert – und der Ein­druck wächst, daß nicht nur das Gesche­he­ne selbst, son­dern auch das päpst­li­che Schwei­gen dar­auf eine Zäsur markiert. 

An jenem Tag durf­ten sich soge­nann­te „orga­ni­sier­te Homo-Katho­li­ken“ – eine Absur­di­tät son­der­glei­chen – durch die Hei­li­ge Pfor­te in den Peters­dom drän­gen, um dort demon­stra­tiv ihre „zum Him­mel nach Rache schrei­en­de“ Sün­de zu fei­ern. Mit kirch­li­chem Segen. Ohne Reue. Ohne Umkehr. Statt­des­sen wur­de Homo­se­xua­li­tät als neue Norm insze­niert – als sei Got­tes Gesetz außer Kraft gesetzt, als sei das Natur­recht nur eine Fuß­no­te für längst Über­hol­te. Das zwingt zur Fra­ge: Wer von den dahin­ter­ste­hen­den homo­ideo­lo­gi­sier­ten Kle­ri­kern und ande­ren selbst­ver­lieb­ten Selbst­dar­stel­lern die­ser Sze­ne inter­es­siert sich noch für das gött­li­che Gebot?

Der 6. Sep­tem­ber war das schlimm­ste Spek­ta­kel, das die Kir­che im Her­zen, denn der Peters­dom ist ihr Aus­hän­ge­schild, je erlebt hat – ein Gräu­el im wahr­sten Sin­ne des Wortes.

Und wie reagier­te Papst Leo XIV.?

Er schweigt. Ohne sei­nen Wil­len hät­te die­ses got­tes­lä­ster­li­che Schau­spiel nie­mals statt­fin­den kön­nen. Gewiß – es wur­de noch unter Fran­zis­kus geplant. Aber die Umset­zung lag in sei­ner Ver­ant­wor­tung. Er ist nun Kir­chen­ober­haupt. Es ist undenk­bar, daß der neue Papst nicht davon wuß­te. Wer aber schweigt, stimmt zu – das lehrt nicht nur der Volks­mund. Das ist das Signal, das an die Welt ging. Was ihn per­sön­lich dazu moti­viert, ist letzt­lich belang­los. Die Wir­kung zählt – und die ist ver­hee­rend. Und sie wird erst des­halb so unge­heu­er ver­hee­rend, weil Leo XIV. bis heu­te kein Wort dar­über ver­lo­ren hat.

Acht Tage sind seit­her ver­gan­gen. Und es herrscht Stil­le. Kein Wort, kei­ne Distan­zie­rung, kein Zei­chen der Klar­stel­lung. Hat der Papst etwa nichts bemerkt? Nichts gehört? Nichts gese­hen? – Das ist aus­ge­schlos­sen. So darf ein Papst nicht han­deln. So darf er nicht schweigen.

Will Leo XIV. auf allen Schul­tern Was­ser tragen?

Darf im Haus Got­tes, beim Grab des hei­li­gen Petrus, offen gelä­stert wer­den – nur weil das Zeit­geist-Kli­en­tel danach ver­langt? Und als Gegen­ge­wicht läßt man am 25. Okto­ber die Tra­di­tio­na­li­sten wie­der ein Pon­ti­fi­kal­amt im Peters­dom fei­ern – das Fran­zis­kus ihnen ver­wei­gert hat­te. Ein Aus­gleich also? Ein Kuhhandel?

Nein. So darf die Kir­che nicht handeln.

Ein Papst kann nicht das Gegen­teil des Gegen­teils zulas­sen. Wer alles zuläßt, hebt alles auf. So ver­liert das Hei­li­ge sei­ne Wei­he, sei­ne Strahl­kraft, sei­ne Bedeu­tung. Und Men­schen begin­nen zu zwei­feln: Was hat es mit der Hei­li­gen Pfor­te auf sich, wenn sie von jenen geschän­det wer­den darf, die offen im Wider­spruch zur gött­li­chen Ord­nung leben und die­se fei­ern? Schon unter Fran­zis­kus frag­ten sich vie­le: Was bedeu­ten die Sakra­men­te noch, wenn man sie – wegen einer poli­tisch gewoll­ten Pseu­do­pan­de­mie – kur­zer­hand aus­setzt, ja ver­bie­tet, sie poli­tisch dis­po­ni­bel macht? Ist der Leib Chri­sti heils­brin­gend oder eine töd­li­che Gefahr? Bringt das Weih­was­ser Segen oder Viren? Die Kir­chen­funk­tio­nä­re – man­che nen­nen sich gar Bischö­fe – haben nie eine Ant­wort gegeben.

So wie auch Leo XIV. nun nicht antwortet.

Nicht auf den ekla­tan­ten Wider­spruch, den er am 6. Sep­tem­ber durch sei­ne Dul­dung in den Peters­dom ließ. Für Schön­re­de­rei braucht es kei­nen Papst. Auch kei­ne Bischö­fe. Die Men­schen kön­nen sich selbst belü­gen. Es steht nicht weni­ger als die Glaub­wür­dig­keit der Kir­che auf dem Spiel.

Doch damit nicht genug.

Am 10. Sep­tem­ber wur­de in den USA Char­lie Kirk ermor­det – ein jun­ger Christ, Vater zwei­er klei­ner Kin­der, Akti­vist für Ehe und Fami­lie. Er trat für das Natur­recht ein. Ein mut­maß­li­cher Ange­hö­ri­ger der Homo-Sze­ne soll ihn getö­tet haben. Wegen der pro­fes­sio­nel­len Aus­füh­rung spricht eini­ges gegen die Tat eines Ein­zel­nen. Doch das ist hier nicht das Thema.

Wor­auf es ankommt: Bis heu­te – vier Tage nach dem Mord – hat Papst Leo XIV., obwohl selbst US-Ame­ri­ka­ner, kein Wort dazu gesagt. Auch nicht beim Ange­lus. Kein Aus­druck des Mit­ge­fühls, kein Gebet, kein öffent­li­cher Trost. Kein Wort zumin­dest gegen die Gewalt.

In Lon­don demon­strier­te gestern eine Mil­li­on Men­schen, vie­le mit Bil­dern von Char­lie Kirk. Sei­ne Wit­we ist Katho­li­kin. Sei­ne Kin­der im Alter von einem und drei Jah­ren wer­den ohne Vater auf­wach­sen. Und der Papst? Er schweigt. Mit der Ermor­dung von Char­lie Kirk wur­de ver­sucht zu töten, wofür er ein­ge­tre­ten ist. Kann und soll der Papst ein­fach weg­schau­en und so tun, als wür­de er nichts sehen und hören? Als gin­ge es ihn nichts an?

Gibt es Nähe nur, wenn das Estab­lish­ment es wünscht? Wenn es dem media­len Main­stream gefällt?
Ist das der neue Kurs – das alte berg­o­glia­ni­sche Schwei­gen?
Fran­zis­kus hat all jene mit Füßen getre­ten, die an Got­tes Ord­nung fest­hiel­ten. Will Leo XIV. die­ses unse­li­ge Schau­spiel fortsetzen?

Ist die Quint­essenz, daß unter Leo XIV. alles wei­ter­geht wie unter Fran­zis­kus – nur mit ande­ren Stil­mit­teln, nur ele­gan­ter verpackt?

Wir hof­fen es nicht, aber dann soll­te Leo XIV. damit begin­nen, kla­re und unmiß­ver­ständ­li­che Zei­chen zu setzen.

Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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