Al Gore und Papst Franziskus wollen „größeren Einfluß auf die öffentliche Meinung“ ausüben – zugunsten der Klima-Religion

Der Öko-Gleichschritt oder: Was Santa Marta wichtig ist


Al Gore wurde von Papst Franziskus in Audienz empfangen. Man lobte sich gegenseitig und erörterte Möglichkeiten, größeren Einfluß auf die öffentliche Meinung auszuüben, um die Öko-Religion durchzusetzen.
Al Gore wurde von Papst Franziskus in Audienz empfangen. Man lobte sich gegenseitig und erörterte Möglichkeiten, größeren Einfluß auf die öffentliche Meinung auszuüben, um die Öko-Religion durchzusetzen.

(Rom) Der ehe­ma­li­ge US-Vize­prä­si­dent und geschei­ter­te Prä­si­dent­schafts­kan­di­dat Al Gore hält sich für drei Tage in Rom auf, um an einem „Gip­fel­tref­fen“ der von ihm sel­ber gegrün­de­ten Orga­ni­sa­ti­on Cli­ma­te Rea­li­ty Pro­ject teil­zu­neh­men. Bei die­ser Gele­gen­heit wur­de der „Pro­phet“ der angeb­lich men­schen­ge­mach­ten Erd­er­wär­mung von Papst Fran­zis­kus empfangen.

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Das Cli­ma­te Rea­li­ty Pro­ject ist eines der zahl­rei­chen Sprach­roh­re der „Kli­ma­re­li­gi­on“ mit „stra­te­gi­schen Part­ner­schaf­ten“ mit dem World Eco­no­mic Forum, mit Goog­le, IBM, Face­book, Apple, Ama­zon und natür­lich ver­schie­de­nen UNO- und Regie­rungs­stel­len, um öffent­li­che Gel­der anzap­fen zu können.

Die Audi­enz fand in San­ta Mar­ta statt. Neben Papst Fran­zis­kus nah­men auch Pater Enzo For­t­u­na­to, der Koor­di­na­tor des Welt­kin­der­ta­ges, und des­sen Stell­ver­tre­ter Aldo Cagno­li teil. Al Gore brach­te Ric­car­do Luna, den Direk­tor von Green & Blue, mit.

Gore lob­te den Papst für sei­ne Enzy­kli­ka Lau­da­to sì’ und deren Ein­fluß, den die­se auf das Zustan­de­kom­men des Pari­ser Kli­ma­ab­kom­mens von 2015 hat­te. Eben­so lob­te er das Kir­chen­ober­haupt für die apo­sto­li­sche Ermah­nung Lau­da­te Deum von 2023, das Fort­set­zungs­do­ku­ment zu Lau­da­to si’.

Nütz­te Fran­zis­kus die Gele­gen­heit, um Al Gore ernst­haft zu ermah­nen, mit der Panik­ma­che, dem Kli­ma-Alar­mis­mus und sei­nen Pseu­do-Pro­phe­zei­un­gen auf­zu­hö­ren, die sich als eben­so falsch erwie­sen haben wie sei­ner­zeit der aus der­sel­ben Ecke kom­men­de Über­be­völ­ke­rungs-Alar­mis­mus des Club of Rome?

Nein, Fran­zis­kus tat nichts der­glei­chen, im Gegen­teil. Er bedank­te sich bei Al Gore für sei­ne „Kli­ma­s­or­ge“, die, so Fran­zis­kus, Gores poli­ti­sches Han­deln stets beflü­gelt habe.

Dafür, daß Fran­zis­kus behaup­tet – wie vor ihm schon Johan­nes XXIII., wes­halb bei­de ger­ne in einem Atem­zug genannt wer­den –, kei­ne „Unglücks­pro­phe­ten“ zu mögen, mag er man­che „Unter­gangs­pro­phe­ten“ sehr gerne.

Al Gore bedank­te sich für das Lob, indem er dem Vati­kan atte­stier­te, ein Vor­bild für den öko­lo­gi­schen Wan­del zu sein. Gemeint ist wahr­schein­lich, daß der Vati­kan als ein­zi­ges Land der Welt sei­ne gesam­te Fahr­zeug­flot­te bis 2030 auf E‑Mobilität umstel­len will. Ange­sichts der noto­risch klam­men Kas­sen des Vati­kans ist die Fra­ge berech­tigt, wer denn die­sen öko-ideo­lo­gi­schen Spleen finan­ziert.
Beson­ders gefällt Al Gore, daß Fran­zis­kus mit Lau­da­te DeumKli­ma-Unge­rech­tig­keit“ als Dis­kri­mi­nie­rungs­ka­te­go­rie eta­blie­ren will. Zu den Fol­gen gehö­ren unter ande­rem gigan­ti­sche finan­zi­el­le Umver­tei­lun­gen und Kli­ma­wan­del als Asylgrund.

Der Papst, die mora­li­sche Auto­ri­tät, erweist sich als wich­ti­ger Unter­stüt­zer zur „(Um-)Erziehung“ der Menschheit.

Das Lob Al Gores bezog sich auch auf eine Mega-Agrar­an­la­ge in San­ta Maria Gale­ria, wo sich die Sen­de­ma­sten von Radio Vati­kan befin­den. Mit einer gigan­ti­schen Agri-Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge soll der Vati­kan­staat in Zukunft von dort mit „grü­nem“ Strom ver­sorgt wer­den. Kon­kret ist damit die Zupfla­ste­rung des land­wirt­schaft­li­chen Bodens mit Pho­to­vol­ta­ik­zel­len für eine insta­bi­le Strom­ge­win­nung gemeint. Doch die Ideo­lo­gen erfreu­en sich dar­an, wie das Tref­fen zwi­schen Papst Fran­zis­kus und Al Gore zeigt. Bei­de waren sich einig, daß – trotz aller Wider­stän­de – die „Trans­for­ma­ti­on“, sprich der tota­le Aus­stieg aus fos­si­len Brenn­stof­fen, beschleu­nigt wer­den müsse.

Al Gore ließ die Öffent­lich­keit anschlie­ßend wis­sen – der direk­te Zugang zu Pres­se­agen­tu­ren ist ihm immer sicher –, daß auch Mög­lich­kei­ten der Zusam­men­ar­beit erör­tert wur­den, „um einen grö­ße­ren Ein­fluß auf die öffent­li­che Mei­nung auszuüben“.

Was das bedeu­tet, erleb­te die Mensch­heit im Zuge der Coro­na-Pseu­do­pan­de­mie, als der Vati­kan als erster und ein­zi­ger Staat der Welt eine voll­stän­di­ge Impf­pflicht oktroy­ier­te, also einen fak­ti­schen Impf­zwang, da Zuwi­der­han­deln­den mit der Ent­las­sung gedroht wur­de. Über die Gei­stes­hal­tung, die einem sol­chen Han­deln zugrun­de liegt, ob in der Coro­na-Hyste­rie oder der Kli­ma-Hyste­rie, mag jeder sel­ber nachdenken.

Bleibt noch die Fra­ge, war­um mit Fran­zis­kus die Koor­di­na­to­ren des Welt­kin­der­tags am Tref­fen mit Al Gore teil­nah­men? Al Gore ist als Neo­mal­thu­sia­ner bekannt, laut denen – ganz im Stil der Unter­gangs­pro­phe­ten – vie­le Kin­der der Erde Tod sei­en. Hat­te die Teil­neh­mer­kom­bi­na­ti­on bei der gest­ri­gen Audi­enz etwa damit zu tun, daß der Hei­li­ge Stuhl im Gefol­ge von Lau­da­te Deum Dena­ta­li­sten in den Vati­kan ein­lud, die zu weni­ger Kin­dern und weni­ger Fleisch auf­for­dern – natür­lich des Kli­mas wegen. Damit wären wir erneut und noch dring­li­cher bei der Fra­ge, wel­che Gei­stes­hal­tung alle­dem zugrun­de liegt.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL/​VaticanMedia (Screen­shot)

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