Neue erotische Texte von Kardinal Fernández. Tucho muß weg

Appell an Papst Leo XIV.


Victor Manuel "Tucho" Fernández wurde bereits "Pornopräfekt" genannt. Er macht seinem Namen "Ehre".
Victor Manuel "Tucho" Fernández wurde bereits "Pornopräfekt" genannt. Er macht seinem Namen "Ehre".

Von Cami­nan­te Wanderer*

Anzei­ge

Es ist nicht ange­nehm, der­ar­ti­ge Bei­trä­ge zu ver­fas­sen; eigent­lich widert es einen an. Doch nach lan­gem Über­le­gen glau­be ich, daß es nötig ist – frei­lich mit dem aus­drück­li­chen Hin­weis im vor­aus, daß das, was Sie lesen wer­den, por­no­gra­phisch und absto­ßend ist. Vie­le wer­den es mit gutem Grun­de vor­zie­hen, sich die­se bit­te­re Kost zu ersparen.

Es han­delt sich um die Ent­deckung neu­er ero­ti­scher Tex­te, ver­faßt von Kar­di­nal Víc­tor Manu­el Fernán­dez, dem Prä­fek­ten des Dik­aste­ri­ums für die Glau­bens­leh­re. Es ist mehr des­sel­ben, gewiß, doch zeigt es, daß Tuchos por­no­gra­phi­scher Drang sich nicht auf die bei­den bereits all­ge­mein bekann­ten Bücher beschränk­te (Sána­me con tu boca. El arte de besar, Hei­le mich mit dei­nem Mund. Die Kunst des Küs­sens, Lumen, Bue­nos Aires, 1995, und La pasión místi­ca. Espi­ri­tu­al­i­dad y sen­su­al­i­dad, Die mysti­sche Lei­den­schaft. Spi­ri­tua­li­tät und Sinn­lich­keit, Dabar, Mexi­ko, 1998), son­dern über Jah­re hin­weg all sei­ne Schrif­ten durch­drang – deren gibt es vie­le, und sie sind von gerin­ger Qua­li­tät. Es han­del­te sich bei ihm also nicht um einen Aus­rut­scher oder eine Jugend­sün­de. Nein. Es war ein Dau­er­zu­stand. Und was wir alle mit gutem Grund befürch­ten, ist, daß die­ser Dau­er­zu­stand noch längst kein Ende gefun­den hat. Wer­fen wir also einen Blick auf die neu­en Texte.:

In sei­nem Buche ¿Por qué no ter­mi­no de san­ar­me? („War­um wer­de ich ein­fach nicht ganz gesund?“ ver­öf­fent­licht bei San Pablo Colom­bia im Jah­re 2002, schreibt er auf Sei­te 10:

„Ein Kör­per kann Ein­druck machen, wenn er die pas­sen­de Klei­dung trägt, Klei­dung, die Sinn­lich­keit weckt, indem sie die inter­es­san­ten For­men betont, je nach Art des Kör­pers. Die Sinn­lich­keit gebräun­ter Schul­tern und Arme hebt man mit einem Tri­kot her­vor. Die Ele­ganz wirkt stär­ker, wenn man Fett­pol­ster mit einer schwar­zen Weste und wei­ßen Ärmeln kaschiert. Ein nack­ter Hals ist sinn­li­cher, wenn man ihm eine fei­ne Ket­te anlegt usw. Wenn dazu noch eine Por­ti­on Phan­ta­sie des Betrach­ters kommt – in einem Augen­blick der Unzu­frie­den­heit, in dem er sich etwas vor­ma­chen oder an irgend etwas Freu­de fin­den möch­te –, dann kann ein Kör­per als etwas Ein­drucks­vol­les, Wun­der­vol­les, Unver­zicht­ba­res erschei­nen. Doch spä­ter, im All­tag, und wenn man ande­re Kör­per ent­deckt, erkennt man, daß jene Fleisch­mas­se nichts Außer­ge­wöhn­li­ches war, daß sie Unvoll­kom­men­hei­ten, Män­gel und Schmer­zen hat wie alle Kör­per, daß sie ver­fällt und mit der Zeit ihren Reiz verliert.

KUSS: Dein Mund singt, /​ ohne Wor­te zu gebrau­chen. /​ Jedes Wort spricht sei­ne Sil­hou­et­te, /​ jener zar­te Umriß /​ dei­ner küh­nen Lip­pen, /​ die ein­la­den, wenn sie sich öff­nen, /​ die zit­tern, wenn sie träu­men. /​ Doch sie pres­sen Trau­rig­kei­ten /​ und ver­sper­ren mir den Weg, /​ wenn ich dir nicht mehr wich­tig bin. /​ Grau­sa­mer Kuß. /​/​ Laß dei­ne Lip­pen sin­gen, /​ heu­te, da nichts zu mir spricht /​ und alles kalt ist. /​/​ Erfin­de mir kei­ne Wor­te. /​ Laß dei­nen Mund spre­chen, /​ kuber­ab­di selbst­si­cher /​ den Him­mel sei­ner Rän­der, /​ wie er sein Fleisch löst /​ und mei­nen Namen lächelnd formt.“ (S. 36)

In sei­nem Buche Teo­lo­gía espi­ri­tu­al encar­na­da. Pro­fund­i­dad espi­ri­tu­al en acción, („Fleisch­ge­wor­de­ne spi­ri­tu­el­le Theo­lo­gie. Gei­sti­ge Tie­fe in Bewe­gung“) her­aus­ge­ge­ben von San Pablo Argen­ti­na, 2005, schreibt er auf Sei­te 87:

„Es besteht dar­in, den gan­zen Kör­per zu durch­wan­dern und jedem Organ nach­ein­an­der vol­le Auf­merk­sam­keit zu schen­ken. Es ist über­aus wich­tig zu beach­ten, daß es nicht dar­um geht, über die­ses Organ ‚nach­zu­den­ken‘, es sich vor­zu­stel­len oder zu visua­li­sie­ren. Es geht viel­mehr dar­um, es zu füh­len, es mit der eige­nen Sen­si­bi­li­tät wahr­zu­neh­men. Es bedeu­tet, die Emp­fin­dun­gen jedes Organs in Ruhe zu erfah­ren, ohne zu beur­tei­len, ob die­se Emp­fin­dun­gen gut oder schlecht sind, dabei aber anzu­stre­ben, daß sich das Organ ent­spannt und löst. Man geht unge­fähr in fol­gen­der Rei­hen­fol­ge vor: Kie­fer, Wan­gen­kno­chen, Keh­le, Nase, Augen, Stirn (und alle klei­nen Mus­keln des Gesich­tes, die wir wahr­neh­men kön­nen), Kopf­haut, Hals und Nacken, Schul­tern. Wei­ter geht es mit dem rech­ten Arme, dem Hand­ge­lenk und der rech­ten Hand; dem lin­ken Arme, dem Hand­ge­lenk und der lin­ken Hand. Danach folgt der Rücken. Es fol­gen: Brust, Magen, Tail­le, Hüf­ten, Becken, Gesäß, Geni­ta­li­en, rech­tes Bein, lin­kes Bein, rech­ter Fuß, lin­ker Fuß. Der Schlüs­sel liegt dar­in, an jeder Stel­le ohne Eile zu ver­wei­len, ohne daß die Vor­stel­lung auf ein ande­res Organ oder eine ande­re Idee abschweift; bis wir spü­ren, daß im gan­zen Kör­per der­sel­be Ton herrscht. Es besteht kei­ner­lei Eile.“

In sei­nem Buche Para liber­ar­te de la ansie­dad y de la impa­ci­en­cia („Um dich von Angst und Unge­duld zu befrei­en“), ver­öf­fent­licht von San Pablo Argen­ti­na, 2009, schreibt er:

„Wenn wir inne­hal­ten kön­nen und ein Gegen­stand oder eine Per­son für einen Augen­blick unser gan­zes Inter­es­se ein­nimmt, wird die­ser Moment voll aus­ge­ko­stet. Wenn unser gesam­tes Sein sich in eine ein­zi­ge Rich­tung bün­delt, errei­chen wir eine wah­re Begeg­nung, eine Ver­schmel­zung, eine voll­kom­me­ne Ver­ei­ni­gung, auch wenn sie nur weni­ge Minu­ten währt. Es han­delt sich dabei nicht not­wen­dig um kör­per­li­che Ruhe, denn die­se Erfah­rung kann sich auch inmit­ten der Begei­ste­rung einer sehr inten­si­ven Tätig­keit ein­stel­len. Dies geschieht zum Bei­spiel bei einem Orgas­mus zwi­schen zwei Men­schen, die ein­an­der lieben.“

Und es gibt noch mehr, viel mehr, doch hat es kei­nen Sinn, wei­ter durch die Kloa­ken zu waten, die Tucho in Erre­gung ver­set­zen. Sie kön­nen die Bücher selbst durch­se­hen, wenn Sie es wünschen.

Ein Mensch – Prie­ster, Bischof und Kar­di­nal noch dazu –, der fähig ist, der­art gera­de­zu por­no­gra­phi­sche Absät­ze zu den­ken, zu schrei­ben und zu ver­öf­fent­li­chen, hat ein ern­stes Pro­blem. Ich bin kein Psy­cho­lo­ge und ver­mag kei­ne Dia­gno­se zu stel­len, doch offen­sicht­lich lei­det er an irgend­ei­ner Störung.

Und eben die­ses Pro­blem erklärt unter ande­rem, war­um er der Ver­fas­ser von Fidu­cia sup­pli­cans ist. Und weder Papst Fran­zis­kus noch Papst Leo noch sonst jemand hat uns zu ver­si­chern, daß es sich „nur“ um eine „pasto­ra­le“ und nicht um eine lit­ur­gi­sche Seg­nung han­de­le, daß nur „ein­zel­ne Per­so­nen“ geseg­net wür­den und nicht das Paar. In der Pra­xis hat die­ses elen­de Doku­ment jedoch nicht nur enor­me Ver­wir­rung in der Kir­che gestif­tet, son­dern auch uner­meß­li­chen Skan­dal und Schmerz unter den Gläu­bi­gen ver­ur­sacht. Ich bit­te Sie, das kur­ze Ton­band einer katho­li­schen Frau anzu­hö­ren, die ent­setzt war über das, was sie gera­de in der Kathe­dra­le von San Isidro erlebt hat­te. Der Vor­fall ereig­ne­te sich erst vor weni­gen Wochen:1

Das Pro­blem des Kar­di­nals Fernán­dez erklärt auch die Ver­ach­tung, mit der er der aller­se­lig­sten Jung­frau begeg­net, indem er ihr zwei Titel abspricht, die von Hei­li­gen und Päp­sten gebraucht wor­den sind. War­um die­ses Ent­set­zen vor Jung­fräu­lich­keit und Rein­heit – Tugen­den, die in der Mut­ter Got­tes in höch­stem Maße ver­kör­pert sind?

Und obgleich ich kein Psy­cho­lo­ge bin, bin ich doch Katho­lik und schlie­ße mich als sol­cher der Bit­te Tau­sen­der Gläu­bi­ger an Papst Leo XIV. an:
Hei­li­ger Vater, zum Woh­le der Kir­che, zur Hei­li­gung der See­len und zum Schut­ze des Glau­bens – ent­he­ben Sie Kar­di­nal Víc­tor Manu­el Fernán­dez des Amtes, das er innehat.

*Cami­nan­te Wan­de­rer, argen­ti­ni­scher Phi­lo­soph und Blogger.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi


1 Die Frau erzählt unter Trä­nen, daß am frü­hen Abend in der Kathe­dra­le von San Isidro, einem Vor­ort von Bue­nos Aires, vor dem Aller­hei­lig­sten im Taber­na­kel ein „wider­lich“ geklei­de­tes Les­ben­paar geseg­net wur­de. Als sie den Prie­ster dar­auf auf­merk­sam mach­te, daß Beglei­tung in Ord­nung sei, eine Seg­nung der Sün­de jedoch nicht, ant­wor­te­te er schlicht: „Das ist pastoral“.

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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