Der sandinistische Diktator Daniel Ortega verbietet in Nicaragua Priestern den Zutritt zu öffentlichen Krankenhäusern. Sie dürfen keine Kranken mehr besuchen und die Krankensalbung spenden.
Immer neue Schikanen läßt sich das Diktatorenpaar, Daniel Ortega und seine Frau und Vizepräsidentin Rosario Murillo, gegen die katholische Kirche einfallen. Nun wurde Priestern das Betreten von öffentlichen Krankenhäusern verboten. Krankenbesuche sind ihnen nicht mehr möglich. So können sie Sterbenden auch nicht mehr das Sakrament der Letzten Ölung spenden.
Bei schwerer Krankheit im neuen Ritus und bei Todesgefahr, in articulo mortis, kann Katholiken von einem Priester dieses Sakrament gespendet werden. In Nicaragua findet ein offener Krieg gegen die Kirche statt, sodaß das sozialistische Regime Priestern nun landesweit sogar den Zutritt zu Krankenhäusern verbietet. Wenn ein Priester ein Krankenhaus betreten will, wird er abgewiesen. Um unerkannt hineinzukommen, muß er sich als Zivilist tarnen.
„Die Menschen sterben, ohne die Krankensalbung zu empfangen, die immer auch vom Beichtsakrament begleitet ist“, beklagt die Menschenrechtsanwältin Martha Patricia Molina die neue Situation.
In den vergangenen Wochen wurden zwar keine Priester verhaftet, doch die Lage bleibt angespannt. Die Kirche steht unter Beobachtung. Priester und Pfarreien werden von der Polizei überwacht. Es werden Fragen gestellt und Informationen gesammelt.
Die Letzte Ölung oder Krankensalbung ist das Viaticum, die letzte Wegzehrung, um den Betroffenen auf den Tod vorzubereiten und ihm alle nötigen Gnadenmittel für das persönliche Gericht zu gewähren.
Das Sakrament der Krankensalbung verleiht dem Christen eine besondere Gnade, um die Schwierigkeiten einer schweren Krankheit oder des Alters zu bewältigen. Es wird auch heiliges Viaticum genannt, weil es die ‚Erfrischung‘ ist, die der Christ mitbringt, um einen Moment des Übergangs, insbesondere den Übergang zum Haus des Vaters durch den Tod, mit Stärke und im Zustand der Gnade ertragen zu können, heißt es im Katechismus der Katholischen Kirche.
In den vergangenen Wochen wurden keine Priester verhaftet, allerdings ging einer wegen der staatlichen Verfolgung ins Exil. Der Ordensmann aus der Diözese Siuna hatte zunächst Drohungen erhalten, dann Warnungen, daß die Nationalpolizei, der repressive Arm des Regimes, ihn verhaften wolle. Als er eine Vorladung erhielt, sich bei der Polizei zu melden, ging er ins Exil.
Siuna ist das Bistum von Msgr. Isidoro del Carmen Mora Ortega. Bischof Mora stammt aus dem Bistum Matagalpa, das von Msgr. Rolando Álvarez geleitet wurde. Er war Pfarrer in diesem Bistum und zuletzt zusätzlich auch Generalvikar. 2021 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Siuna. Vier Tage vor Weihnachten 2023 wurde Bischof Mora von der Nationalpolizei verhaftet. Bischof Álvarez befand sich damals bereits seit mehreren Monaten in Haft. Beide Bischöfe wurden im Januar 2024 aus Nicaragua ausgebürgert und abgeschoben. Beide befinden sich seither im Exil im Vatikan.
Martha Patricia Molina beklagt: „Die Nationalpolizei geht herum und befragt Priester, ob sie ihre Handynummer geändert haben, ob es Änderungen bei den Mitgliedern der Pfarrgemeinderäte gibt, sie fragen nach ihren Vornamen, Familiennamen, nach den Namen von Verwandten der Priester, ihren Telefonnummern, wo sie arbeiten, wo sie wohnen, wie ihre Adressen lauten.“
Jeder sechste Priester Nicaraguas kann nicht mehr in seiner Heimat wirken.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Das ist Hilflosigkeit der Machthaber. Wie wir in der Gegenwart sehen, sind die Guten geschützt. Schaden an Leib und Seele kann bei dem immensen göttlichem Schutz, der besteht, kaum noch passieren.
Mir fällt da ein Gebet ein, das zuletzt grosse Wirkung hatte. Wie immer muss im Namen von Jesus gebittet werden. Er sitzt zur Rechten des Vaters. Wir denken also an die schikanierten, inhaftierten und ins Ausland geflüchteten Mitglieder der Kirche in Nicaragua.
„Mögen Eure Bedränger in Verwirrung und Niederlage fallen und stürzen.“