Die jüngsten Entwicklungen im „Fall Viganò“: Was ist davon zu halten?

Von Tatsachen und Nicht-Tatsachen


Erzbischof Carlo Maria Viganò wird in Rom der Prozeß gemacht, nicht wegen seiner Kritik an Papst Franziskus, sondern wegen der Weigerung, ihn als Papst anzuerkennen, mahnt der Historiker Roberto de Mattei.
Erzbischof Carlo Maria Viganò wird in Rom der Prozeß gemacht, nicht wegen seiner Kritik an Papst Franziskus, sondern wegen der Weigerung, ihn als Papst anzuerkennen, mahnt der Historiker Roberto de Mattei.

Von Rober­to de Mattei*

In den ver­gan­ge­nen Wochen stan­den bestimm­te Fak­ten und „Nicht-Fak­ten“ im Mit­tel­punkt der Auf­merk­sam­keit der katho­li­schen sozia­len Medi­en. Die Tat­sa­chen sind wirk­lich pas­siert, die „Nicht-Fak­ten“ sind hypo­the­tisch und kom­men mehr in der Phan­ta­sie der Blogs als in der Rea­li­tät vor.

Eine erste Nicht-Tat­sa­che ist die Exi­stenz eines Doku­ments, das die über­lie­fer­te Mes­se ver­bie­ten oder ein­schrän­ken wür­de. Die­ses Doku­ment, das zuerst von Rora­te Caeli erwähnt wird und dem dann Mes­sain­la­ti­no gründ­lich nach­ge­spürt hat, scheint in einer Schub­la­de des Dik­aste­ri­ums für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung zu lie­gen, viel­leicht schon seit über einem Jahr, ohne daß Papst Fran­zis­kus jemals die Absicht bekun­det hät­te, es zu unter­zeich­nen. Es wäre an die­ser Stel­le viel­leicht bes­ser, erst dar­über zu dis­ku­tie­ren, wenn das Doku­ment aus der Schub­la­de geholt wer­den sollte.

Eine wei­te­re Nicht-Tat­sa­che ist die Mög­lich­keit von Bischofs­wei­hen ohne päpst­li­ches Man­dat durch die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. Die­se Hypo­the­se wur­de vom Obe­ren des fran­zö­si­schen Distrikts der Bru­der­schaft geäu­ßert, aber der Gene­ral­obe­re des Insti­tuts, Pater Davi­de Pagli­a­ra­ni, erklär­te beim Tref­fen des Mou­ve­ment de la Jeu­nesse Catho­li­que de France, das am 29. und 30. Juni in Cha­teau­roux statt­fand, daß die­se Initia­ti­ve zwar nicht von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen wer­den kann, aber der­zeit nicht auf der Tages­ord­nung steht. Auch hier ist es also bes­ser, zu gege­be­ner Zeit dar­über zu sprechen.

Die Tat­sa­che, die hin­ge­gen die größ­te Auf­merk­sam­keit ver­dient, ist die Ein­lei­tung eines außer­ge­richt­li­chen Ver­fah­rens gegen Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò durch das Dik­aste­ri­um für die Glau­bens­leh­re. Der Haupt­vor­wurf lau­tet, er habe die Gemein­schaft mit der Kir­che von Rom gebro­chen und sei dem Ver­bre­chen des Schis­mas ver­fal­len. Die Nach­richt wur­de vom Erz­bi­schof selbst am 20. Juni auf sei­nem X‑Account und am fol­gen­den Tag in einer Erklä­rung mit­ge­teilt, in wel­cher der ehe­ma­li­ge Nun­ti­us in den USA erklär­te, daß er nicht an dem Gerichts­ver­fah­ren gegen ihn teil­neh­men wer­de. Am 28. Juni erklär­te Mon­si­gno­re Viganò in einem schar­fen Doku­ment gegen Papst Fran­zis­kus mit dem Titel J’ac­cu­se“ unter ande­rem: „Vor mei­nen Brü­dern im Epi­sko­pat und dem gesam­ten Kir­chen­kör­per kla­ge ich Jor­ge Mario Berg­o­glio der Häre­sie und des Schis­mas an, und als Häre­ti­ker und Schis­ma­ti­ker, for­de­re ich, daß er ver­ur­teilt und vom Thron ent­fernt wird, den er seit über elf Jah­ren unwür­dig besetzt hat. Dies wider­spricht in kei­ner Wei­se dem Sprich­wort Pri­ma Sedes a nemi­ne iudi­ca­tur, denn es ist klar, daß ein Ket­zer, sofern er nicht in der Lage ist, das Papst­amt zu über­neh­men, nicht über den Prä­la­ten steht, die über ihn urteilen.“.

Seit ver­gan­ge­nem Jahr hat­te Mon­si­gno­re Viganò öffent­lich erklärt, daß der Stuhl Petri sei­ner Mei­nung nach von einem Usur­pa­tor besetzt sei, aber mit sei­nem J’ac­cu­se wird sei­ne Posi­ti­on klar und offi­zi­ell. Aus die­sem Grund erklärt er: „Ich erken­ne weder die Auto­ri­tät des Tri­bu­nals, das über mich zu urtei­len bean­sprucht, noch die sei­nes Prä­fek­ten oder derer, die ihn ernannt haben, an.“ Sei­ne Ent­schei­dung, nicht vor Gericht zu erschei­nen, bestä­tigt die Anschul­di­gun­gen, die gegen ihn erho­ben wur­den und auf die er stolz ist, indem er erklärt: „Ich betrach­te die gegen mich erho­be­nen Anschul­di­gun­gen als Ehre“ (Stel­lung­nah­me vom 20. Juni).

Es gibt Stim­men, die dar­auf hin­wei­sen, daß mit den gegen Bischof Viganò ange­kün­dig­ten stren­gen Maß­nah­men nicht mit der glei­chen Stren­ge gegen­über noto­ri­schen Ver­brei­tern von Häre­si­en, wie etwa eini­gen deut­schen Bischö­fen, vor­ge­gan­gen wer­de. Aber die deut­schen Bischö­fe, die die Stra­te­gie des Moder­nis­mus anwen­den, nach der man gegen Rom kämp­fen muß, indem man inner­halb der Mau­ern Roms bleibt, hüten sich, die Auto­ri­tät des Pap­stes öffent­lich zu leug­nen. Zwei­fel­los ver­die­nen sie es, ver­ur­teilt zu wer­den, aber wie könn­te man ihre Ver­ur­tei­lung for­dern, wenn Rom es unter­läßt, die­je­ni­gen zu ver­ur­tei­len, die sei­ne Auto­ri­tät nicht nur fak­tisch, son­dern grund­sätz­lich ablehnen?

Man­che ver­glei­chen den Fall von Msgr. Viganò mit jenem des fran­zö­si­schen Erz­bi­schofs Mar­cel Lefeb­v­re. Der Unter­schied zwi­schen den bei­den Fäl­len ist jedoch offen­sicht­lich. Msgr. Lefeb­v­re hat die Auto­ri­tät Roms nie geleug­net. Nach der ersten Ver­ur­tei­lung des Wer­kes von Ecô­ne durch den Bischof von Frei­burg im Üecht­land im Mai 1975 war es Msgr. Lefeb­v­re selbst, der ange­sichts die­ses Macht­miß­brauchs dar­um bat, daß sein Fall von der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on beur­teilt wird. Am 28. Janu­ar 1978 über­mit­tel­te Kar­di­nal Šeper, Prä­fekt des dama­li­gen Hei­li­gen Offi­zi­ums, Ecô­ne eine umfang­rei­che Doku­men­ta­ti­on mit der Auf­for­de­rung an Msgr. Lefeb­v­re, dar­auf zu ant­wor­ten. Der fran­zö­si­sche Erz­bi­schof führ­te eine umfang­rei­che Kor­re­spon­denz mit dem Hei­li­gen Stuhl, und die Ergeb­nis­se der Unter­su­chung wur­den im Mai 1979 von der Zeit­schrift Itin­é­rai­res ver­öf­fent­licht und erschie­nen dann in deut­scher Über­set­zung unter dem Titel „Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re und das Hei­li­ge Offi­zi­um“ (Media­trix Ver­lag, Wien 1981). Die Lek­tü­re die­ser Doku­men­te ist äußerst auf­schluß­reich, nicht zuletzt um die Posi­ti­on des fran­zö­si­schen Erz­bi­schofs zu ver­ste­hen, der in sei­nem letz­ten Brief an Kar­di­nal Šeper vom 29. Janu­ar 1979 „alles dem Urteil des Hei­li­gen Vaters“ anver­trau­te, der zu die­sem Zeit­punkt bereits Johan­nes Paul II. war. Erz­bi­schof Lefeb­v­re akzep­tier­te dann den Besuch von Kar­di­nal Gagnon, den der Papst 1987 in das Prie­ster­se­mi­nar von Ecô­ne schick­te. Ein Freund und Ver­trau­ter von Kar­di­nal Gagnon, der Prie­ster Charles Theo­do­re Murr, bezeugt, daß der Bericht des kana­di­schen Kar­di­nals die FSSPX und ins­be­son­de­re die Lehr­plä­ne von Ecô­ne lobt (Vor­wort zu Ken­ne­dy Hall: The Defence, Augu­sti­nus Press, 2023). Am Vor­abend der Bischofs­wei­hen in Ecô­ne am 30. Juni 1988 kam es zu inten­si­ven Ver­hand­lun­gen zwi­schen Msgr. Lefeb­v­re und dem dama­li­gen Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, Joseph Kar­di­nal Ratzinger.

Vie­le Bewun­de­rer von Msgr. Viganò, die auf die Nach­richt vom Pro­zeß mit Zustim­mung zum Erz­bi­schof reagier­ten, weil er „so klar spricht wie Msgr. Lefeb­v­re“, im Gegen­satz zu ande­ren Hir­ten, die heu­te ange­sichts der tie­fen Kri­se in der Kir­che schwei­gen, gehen am The­ma vor­bei. Es geht nicht um die Kri­tik von Mon­si­gno­re Viganò an Papst Fran­zis­kus, die in eini­gen Punk­ten berech­tigt ist, son­dern um sei­nen erklär­ten Wunsch, jede Form der Gemein­schaft mit ihm und dem Römi­schen Stuhl abzubrechen.

Außer­dem kann man sich nicht auf einen so schwer­wie­gen­den und radi­ka­len Akt beschrän­ken, indem man ihn ledig­lich in einem Kom­mu­ni­qué ankün­digt, ohne ihm eine gül­ti­ge lehr­mä­ßi­ge Grund­la­ge zu geben. Der Ver­weis auf die Bul­le Cum ex apo­sto­la­tus offi­cio vom 15. Febru­ar 1559, in der Paul IV. fest­stellt, daß ein Häre­ti­ker, selbst wenn er gewählt wird, nicht zur Auto­ri­tät berech­tigt ist, ist äußerst schwach. Die­se Bul­le lehrt nur, daß ein Papst ermahnt wer­den kann, außer es wür­de der Nach­weis erbracht, daß er bereits zum Zeit­punkt sei­ner Wahl ein Häre­ti­ker war. War Kar­di­nal Berg­o­glio einer? Das muß bewie­sen wer­den. Ent­spricht das „Viti­um con­sen­sus“, von dem Msgr. Viganò spricht, der „Cas­si­cia­cum-The­se“ von Msgr. Gué­rard de Lau­riers, auf die sich heu­te das Insti­tut Mater Boni Con­si­lii bezieht? Unab­hän­gig davon, ob dies die Posi­ti­on von Msgr. Viganò ist oder nicht, müß­te sie durch gründ­li­che theo­lo­gi­sche, kir­chen­recht­li­che und kir­chen­ge­schicht­li­che Stu­di­en gestützt wer­den, die bis heu­te nicht vorliegen.

Aber es gibt noch einen ande­ren Aspekt, der noch ent­schei­den­der ist. In den gegen­wär­ti­gen Wir­ren der reli­giö­sen Kri­se ist es nicht mög­lich, spi­ri­tu­ell zu über­le­ben ohne die beson­de­re Hil­fe der Gna­de, die durch die Sakra­men­te kommt, vor allem die häu­fig­sten im täg­li­chen Leben, wie die Kom­mu­ni­on und die Beich­te. Wer sind die Prie­ster, an die man sich laut Mon­si­gno­re Viganò wen­den soll­te, um die not­wen­di­ge geist­li­che Nah­rung zu erhal­ten? Es scheint, daß nicht nur die Insti­tu­te, die sich auf die ehe­ma­li­ge Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei bezie­hen, von sei­nem Hori­zont aus­ge­schlos­sen sind, son­dern auch die Pius­bru­der­schaft, die gewöhn­lich Pro Pon­ti­fi­ce nostro Fran­cis­co betet.

Und hier kom­men wir zu der abschlie­ßen­den Fra­ge: Wo ist für Mon­si­gno­re Viganò die katho­li­sche Kir­che? Nicht die vir­tu­el­le Kir­che, der vie­le eif­ri­ge Leser tra­di­tio­na­li­sti­scher Blogs anhän­gen, son­dern die rea­le Kir­che, die in ihrer unver­än­der­li­chen Leh­re, in ihrer unun­ter­bro­che­nen apo­sto­li­schen Suk­zes­si­on und in dem Leben, das durch ihre Sakra­men­te ver­mit­telt wird, sicht­bar ist. Ohne die­se sicht­ba­re Kir­che, die der mysti­sche Leib Chri­sti ist, erstickt die Seele.

Shake­speare sag­te: „Die gan­ze Welt ist Büh­ne, und alle Män­ner und Frau­en sind blo­ße Spie­ler“ (Wie es euch gefällt, Akt II, 7). In die­sen Wor­ten steckt eine tie­fe Wahr­heit, aber die Büh­ne der Welt ist kein Blog, denn das Schick­sal der Men­schen, die auf die­ser Büh­ne spie­len, ist ein Dra­ma. Auf dem Spiel steht ihr ewi­ges Leben.

*Rober­to de Mat­tei, Histo­ri­ker, Vater von fünf Kin­dern, Pro­fes­sor für Neue­re Geschich­te und Geschich­te des Chri­sten­tums an der Euro­päi­schen Uni­ver­si­tät Rom, Vor­sit­zen­der der Stif­tung Lepan­to, Autor zahl­rei­cher Bücher, zuletzt in deut­scher Über­set­zung: Ver­tei­di­gung der Tra­di­ti­on: Die unüber­wind­ba­re Wahr­heit Chri­sti, mit einem Vor­wort von Mar­tin Mose­bach, Alt­öt­ting 2017, und Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil. Eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschich­te, 2. erw. Aus­ga­be, Bobin­gen 2011.

Bücher von Prof. Rober­to de Mat­tei in deut­scher Über­set­zung und die Bücher von Mar­tin Mose­bach kön­nen Sie bei unse­rer Part­ner­buch­hand­lung beziehen.

Übersetzung/​Fußnote: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana/​Wikicommons

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10 Kommentare

  1. Ich schät­ze Mat­tei an sich sehr. Aber er ist ein Bei­spiel für die vie­len Halb- und Drei­vier­tel-Kon­ser­va­ti­ven, wel­che sich wei­gern, zur Kennt­nis zu neh­men, daß die Kon­zils­kir­che nicht mehr (und das wohl unwi­der­ruf­lich) mit der katho­li­schen Kir­che ident ist. Die Cas­si­cia­num-The­se war schon sei­ner­zeit eigent­lich evi­dent rich­tig, spä­ter haben schein­kon­ser­va­ti­ve Päp­ste (mit oder ohne Anfüh­rungs­zei­chen) Illu­sio­nen erweckt. Aber selbst Bene­dikt war ein Moder­nist, wenn­gleich ein im Ver­gleich mit Mon­ti­ni und Berg­o­lio gemä­ßig­ter. Viganò legt den Fin­ger auf die Wun­de und nötigt vie­le, ihre Lebens­lü­ge auf­zu­ge­ben. Vie­le aber betrei­ben wei­ter­hin Realitätsverweigerung…

  2. Wer sind die Prie­ster, an die man sich laut Mon­si­gno­re Viganò wen­den soll­te, um die not­wen­di­ge geist­li­che Nah­rung zu erhalten?

    Nun, es sind wohl die Prie­ster, die künf­tig aus sei­nem eige­nen Prie­ster­se­mi­nar im mit­tel­ita­lie­ni­schen Viter­bo kom­men werden.
    Nach mei­ner Ein­schät­zung, ist das die Über­zeu­gung von Erz­bi­schof Viganò.

    Wären die 6 flo­rie­ren­den Prie­ster­se­mi­na­re der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. auf drei Kon­ti­nen­ten für Erz­bi­schof Vig­a­no für den Fort­be­stand der latei­ni­schen Tra­di­ti­on in der römisch katho­li­schen Kir­che von Bedeu­tung, so wür­de er wohl kaum ein eige­nes Semi­nar aufbauen.

    Scha­de fin­de ich, dass er nicht per­sön­lich nach Rom reist und im Vati­kan mal kräf­tig mit der Faust auf den Tisch haut und den Ver­ant­wort­li­chen ein­mal gehö­rig die Levi­ten liest.

  3. Ob Erz­bi­schof Vig­a­nos Tak­tik beson­ders klug ist, sei dahin­ge­stellt. Dass er es aber mit Fran­zis­kus zu tun hat, Lefeb­v­re „nur“ mit Paul VI, ist eine Tat­sa­che. Paul VI wur­de vom Kon­zil über­rollt, Fran­zis­kus führt es zu Ende. Ohne Rück­sicht­nah­me. Das ist ein ande­res Kali­ber, auch das ist eine Tatsache.

    Viva Cri­sto Rey!

  4. Wenn der Vor­gän­ger an die Teil­bar­keit des Papst­am­tes glaub­te und dies sowohl vor als auch nach dem Rück­zug äusser­te, bleibt es ein rele­van­ter Irr­tum. – Wir dür­fen im übri­gen nicht so tun, als kön­ne man die Ver­leug­nung alles Hei­li­gen aussitzen.

  5. Erz­bi­schof Viganò ist ein Geg­ner des Kon­zils und sieht alles Heil im „Vor­ge­stern“. Wer das Kon­zil so in Bausch und Bogen ablehnt wie er es tut, der ist, gegen den Anschein, eben kein Freund des „Vor­ge­stern“, son­dern ein Geg­ner der Kir­che Chri­sti. In der Kir­che Chri­sti, der katho­li­schen Kir­che, ist der Herr sel­ber ihr Haupt trotz man­cher Feh­ler von Bischö­fen und Theologen.
    Es gibt kei­ne Vor- und Nachkonzilskirche.
    Es stellt sich bei allem die Fra­ge, war­um der Vati­kan zu die­sem, zum jet­zi­gen Zeit­punkt gegen Erz­bi­schof Viganò vor­geht. Was sind Hin­ter­grün­de des Vor­ge­hens gegen den Erz­bi­schof?- Das ist die span­nen­de Frage.

    • Die drei Grund­voll­zü­ge der Kir­che sind: Lit­ur­gie, Zeug­nis und Seel­sor­ge. Resul­tat des Kon­zils ist ein Ver­sa­gen in allen drei Berei­chen. Das Kon­zil war ein nicht­dog­ma­ti­sches Kon­zil. Es hat als Pasto­ral­kon­zil nicht die Dog­men der Kir­che behan­delt, son­dern im Bereich der Grund­voll­zü­ge agiert. Alle Grund­voll­zü­ge wer­den nicht mehr zum See­len­heil der Men­schen voll­zo­gen „Hüte mei­ne Scha­fe“. Es ist erst jetzt offen­bar gewor­den, wie schlimm die Situa­ti­on ist. Mei­nes Erach­tens kann man Vig­a­no nur das vor­wer­fen, was er er sich selbst vor­wirft. Er hat die Zusam­men­hän­ge zu spät gesehen.

  6. Herr Rech. Ob Herr Erz­bi­schof Vig­a­no pau­schal als von Vor­ge­stern zu bezeich­nen ist, zwei­fe­le ich an, aber wür­de ger­ne die Inhal­te der Kon­zils­tex­te dis­ku­ti­ern und die Feh­ler aus den Tex­ten benen­nen und besei­ti­gen. Ein kon­zil soll­te doch die Auf­ga­be haben, den Men­schen die Leh­re von Gott und zwar des­sen, der Mensch gewor­den ist aus Maria der Jung­frau, gelit­ten hat. gekreu­zigtund begra­ben wur­de, zu erklä­ren und näher zu brin­gen. Das genau hat es nicht getan. Den gro­ßen Miss­erfolg des Kon­zils sehen Sie am heu­ti­gen Kirch­be­such. Ein erkenn­ba­rer Feh­ler in vie­len Kon­zils­tex­ten ist der feh­len­de Got­tes­be­zug der Dekre­te. Dies muss jeder heu­ti­ge Christ erken­nen und sagen dür­fe ohne in die pau­scha­le und nichts­sa­gen­de Schub­la­de „von Vor­ge­stern“ gesteckt zu wer­den. Sie fra­gen nach den Hin­ter­grün­den für das Vor­ge­hen von Erz­bi­schof Vig­a­no. Die­se nann­te bereits 1973 Papst Paul VI“ als er sag­te „Der Rauch Satans ist durch die Fen­ster in die Kir­che ein­ge­drun­gen“.. und er wird die Kir­che zer­stö­ren, wenn wir nicht die Feh­ler des Kon­zils dis­ku­tie­ren und besei­ti­gen und damit auch den Geist der Freimaurer.

  7. Ich darf dazu aus die­sem Blog zitieren:
    Es ist signi­fi­kant, daß Fran­zis­kus sel­ber mehr­fach gesagt hat, er wol­le alles durch­ein­an­der­brin­gen. Das Cha­os ist aber kein Selbst­zweck, son­dern sowohl unum­gäng­li­che Fol­ge der Revo­lu­ti­on als auch deren Selbst­rea­li­sie­rungs­mit­tel. So gibt es gewis­ser­ma­ßen unter­halb der moment­haft auf­schei­nen­den tra­di­tio­na­len Relik­te einen revo­lu­tio­nä­ren Haupt­strom, ein gei­sti­ges Grund­ge­fäl­le, das die – mal mehr, mal weni­ger offen zu Tage tre­ten­de – eigent­li­che Defi­ni­ti­ons­mit­te der berg­o­glia­ni­schen Ära bildet. …
    [Im Gegen­satz zu ande­ren schlech­ten Päp­sten] besitzt Fran­zis­kus die Chuz­pe, sich über das Gan­ze der kirch­li­chen Tra­di­ti­on her­zu­ma­chen und das Vor­zei­chen vor dem Gesam­ten zu ändern. Damit bricht die katho­li­sche Kir­che voll­stän­dig in sich zusam­men. Die Kir­che des Jor­ge Berg­o­glio hat mit der, von der die Tra­di­ti­on han­delt, sub­stan­ti­ell nichts mehr zu tun, sie ist in der Sache etwas radi­kal anderes. 

    aus https://​katho​li​sches​.info/​2​0​2​4​/​0​4​/​2​3​/​d​e​r​-​g​r​o​s​s​e​-​v​e​r​l​u​s​t​-​o​d​e​r​-​d​a​s​-​p​o​n​t​i​f​i​k​a​t​-​d​e​s​-​j​o​r​g​e​-​m​a​r​i​o​-​b​e​r​g​o​g​l​io/

    Wie gesagt, ich befin­de mich voll auf Blog­li­nie und zitie­re aus einem wich­ti­gen Blog­ar­ti­kel Vir­gi­lii. Aus die­sen Zita­ten wie aus dem Arti­kel in toto ergibt sich ein­deu­tig der Vor­wurf des kir­chen- und glau­bens­zer­set­ze­ri­schen Han­delns Berg­o­gli­os, oder mit ande­ren Wor­ten einer imma­nen­ten Häre­sie. Damit – dh bei Zutref­fen der Mei­nung Vir­gi­lii – ist es ein­fach nicht mög­lich, dem syste­ma­ti­schen Zer­set­zer des Katho­li­zis­mus so etwas wie päpst­li­che Auto­ri­tät zukom­men zu las­sen – es geht ja nicht um einen Irr­tum im Klei­nen, son­dern um einen Zustand per­ma­nen­ten häre­ti­schen Gedankengutes. 

    Und damit erschei­nen Vig­a­nonòs Schluss­fol­ge­run­gen voll­kom­men richtig.

    Dar­über hin­aus haf­tet einer Infra­ge­stel­lung bzw Ver­nei­nung der Auto­ri­tät Berg­o­gli­os nichts unka­tho­li­sches an. Mat­tei scheint hier Papst­schel­te bzw Betrei­bung der Amts­ent­he­bung mit Sedis­va­kanz­theo­rien zu verwechseln. 

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