Spitze der Synodalitätssynode wieder bei Papst Franziskus

Die Vorarbeiten hinter den Kulissen


Etwas Stuhlkreis-Feeling bei der ersten Sitzungsperiode der Synodalitätssynode im Herbst 2023: rechts von Papst Franziskus die Kardinäle Grech und Hollerich.
Etwas Stuhlkreis-Feeling bei der ersten Sitzungsperiode der Synodalitätssynode im Herbst 2023: rechts von Papst Franziskus die Kardinäle Grech und Hollerich.

(Rom) Das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt gab in sei­nem heu­ti­gen Tages­bul­le­tin bekannt:

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„Heu­te mor­gen emp­fing der Hei­li­ge Vater in Audi­enz:
Sei­ne Emi­nenz Kard. Mario Grech, Gene­ral­se­kre­tär des Gene­ral­se­kre­ta­ri­ats der Syn­ode, mit Sei­ner Emi­nenz Kard. Jean-Clau­de Hol­le­rich, Erz­bi­schof von Luxem­burg; Pater Gia­co­mo Costa SJ; Hochw. Ric­car­do Battocchio.“

Kar­di­nal Hol­le­rich ist nicht nur Erz­bi­schof von Luxem­burg, son­dern auch Gene­ral­be­richt­erstat­ter der XVI. Ordent­li­chen Gene­ral­ver­samm­lung der Bischofs­syn­ode, der soge­nann­ten Syn­oda­li­täts­syn­ode, Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on der Bischofs­kon­fe­ren­zen der Euro­päi­schen Uni­on (COMECE) sowie Mit­glied des C9-Kar­di­nals­ra­tes, der gestern und vor­ge­stern tag­te und sich unter ande­rem erneut mit dem erwar­te­ten Doku­ment über die Rol­le der Frau in der Kir­che befaß­te. Dazu waren als Refe­ren­tin­nen Sr. Regi­na da Costa Pedro von der Kon­gre­ga­ti­on der Mis­sio­na­rin­nen der Imma­cu­la­ta und Natio­nal­di­rek­to­rin der Päpst­li­chen Mis­si­ons­wer­ke in Bra­si­li­en, die über „die kon­kre­ten Geschich­ten und das Den­ken eini­ger bra­si­lia­ni­scher Frau­en“ berich­te­te, und die Pro­fes­so­rin Stel­la Mor­ra von der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na in Rom geladen.

Der Jesu­it Pater Gia­co­mo Costa ist Bera­ter des Gene­ral­se­kre­ta­ri­ats der Syn­ode und war bereits Koor­di­na­tor der Vor­be­rei­tungs­kom­mis­si­on der Syn­oda­li­täts­syn­ode sowie Kom­mu­ni­ka­ti­ons­se­kre­tär der Ama­zo­nas­syn­ode, wäh­rend Ric­car­do Bat­toc­chio ver­schie­de­ne Auf­ga­ben aus­übt, im Zusam­men­hang mit der Syn­oda­li­täts­syn­ode die eines Sondersekretärs.

Bei den unre­gel­mä­ßi­gen Zusam­men­künf­ten läßt sich Papst Fran­zis­kus über den aktu­el­len Stand zu den Syn­oden­vor­be­rei­tun­gen infor­mie­ren und erteilt sei­ne Weisungen.

Der erste Teil der Syn­oda­li­täts­syn­ode fand im ver­gan­ge­nen Okto­ber statt. Der zwei­te Teil wird in einem hal­ben Jahr im kom­men­den Okto­ber statt­fin­den. Ins­ge­samt wur­de die Dau­er der Syn­ode von Fran­zis­kus bis Juni 2025 festgelegt.

Zu den „hei­ßen Eisen“ der Syn­ode zäh­len die Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät, die Abschaf­fung des prie­ster­li­chen Zöli­bats und die Zulas­sung von Frau­en zum Wei­he­sa­kra­ment. Da die per­so­nel­le Zusam­men­set­zung der Syn­oda­len bis ins Detail den Vor­stel­lun­gen und Wün­schen von Fran­zis­kus ent­spricht, wird die Syn­ode nichts anre­gen und for­dern, was nicht den Ziel­set­zun­gen von San­ta Mar­ta ent­ge­gen­kommt. Dafür haben die von Fran­zis­kus ein­ge­setz­ten Syn­ode­namts­trä­ger zu sor­gen, die von ihm heu­te zum wie­der­hol­ten Male in Audi­enz emp­fan­gen wurden.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati­can­Me­dia (Screen­shot)

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2 Kommentare

  1. Zur Erin­ne­rung, was „Syn­ode“ ursprüng­lich im Chri­sten­tum bedeutete:

    „Im Jah­re 50 kam der hei­li­ge Petrus noch ein­mal nach Jeru­sa­lem, um in einer Kir­chen­ver­samm­lung den Vor­sitz zu füh­ren. Die Apo­stel hiel­ten dort Rat über die wich­ti­ge Ange­le­gen­heit, ob man den aus dem Hei­den­tum über­ge­tre­te­nen Chri­sten das Gesetz des Moses zur Beob­ach­tung auf­tra­gen soll­te oder nicht. Und hier ent­schied der hei­li­ge Petrus mit den übri­gen Apo­steln, daß den Hei­den­chri­sten die Lasten des Geset­zes Moses nicht auf­er­legt wer­den sol­le. Die­ser Beschluss rief gro­ße Freu­de unter den Neu­be­kehr­ten her­vor. Von Jeru­sa­lem hin­weg bege­ben sich die Apo­stel nach den ver­schie­den­sten Gegen­den der Welt, um das Wort Got­tes zu ver­kün­den.“ (Zitat aus: Petrus Apo­stel­fürst und erster Papst, https://​katho​lisch​glau​ben​.info/​h​l​-​p​e​t​r​u​s​-​a​p​o​s​t​e​l​f​u​e​r​s​t​-​u​n​d​-​e​r​s​t​e​r​-​p​a​p​st/)

    Bei die­ser Syn­ode in unse­rer Zeit geht es nun um so „hei­ßen Eisen“ wie die Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät, die Abschaf­fung des prie­ster­li­chen Zöli­bats und die Zulas­sung von Frau­en zum Weihesakrament.

    Und wo, bit­te, sind denn hier „die übri­gen Apo­stel“ bzw. deren recht­mä­ßi­ge Nachfolger?

    Ich sehe immer nur den römi­schen Papst und die von ihm abhän­gi­gen Funk­tio­nä­re, dane­ben eine Men­ge Laien.

    Nicht ein­mal die afri­ka­ni­schen Bischö­fe sind geladen.

    Also, wenn das die Zukunft von Kir­chen­ver­samm­lun­gen ist, dann „gute Nacht christ­li­ches Abendland“.

    Beschlüs­se von solch einem „Club“ sind gewiss kei­ne für die Welt­kir­che bin­den­den katho­li­schen Beschlüs­se, wie immer sie aus­fal­len mögen.

  2. Die­se Syn­ode ist ein der­art fau­ler Zau­ber, dass es wirk­lich jeder durch­schaut, der eini­ger­ma­ßen bei kla­rem Ver­stan­de ist. Mit viel Auf­he­bens wird ein „Drit­tes vati­ka­ni­sches Kon­zil“ abge­hal­ten, das nur nicht so hei­ßen darf und das man bequem dem vor­geb­li­chen „Hei­li­gen Geist“ in die Schu­he schiebt, um die päpst­li­chen Reform­vor­ha­ben „was­ser­dicht“ durch­zu­brin­gen. Dass das Gan­ze nur Thea­ter ist, zeigt sich nicht zuletzt dar­an, dass Fran­zis­kus ohne­hin macht, was er will. Es soll in die­sem Fall nur weni­ger den Anschein haben. Anson­sten wur­den ein paar „Motu Pro­prien“ mehr ja auch genügen…weiß Gott: Es ist ein Tief­punkt der Kir­chen­ge­schich­te seit über 1000 Jah­ren – wenn überhaupt!

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