„Besser geht’s nicht“. Italiens freimaurerischste Universität ehrt Kardinal Zuppi

"In der Bischofskonferenz reden nur die Schmeichler"


Kardinal Matteo Zuppi wurde am 12. April von der Universität Catania, der am meisten freimaurerischen Universität Italiens, die Ehrendoktorwürde verliehen. Wo Päpste und Bischöfe noch vor kurzem ausgebuht wurden, klopfen ihnen heute die gleichen Leute auf die Schulter. Was ist geschehen?
Kardinal Matteo Zuppi wurde am 12. April von der Universität Catania, der am meisten freimaurerischen Universität Italiens, die Ehrendoktorwürde verliehen. Wo Päpste und Bischöfe noch vor kurzem ausgebuht wurden, klopfen ihnen heute die gleichen Leute auf die Schulter. Was ist geschehen?

Von Ari­el S. Levi di Gualdo*

Anzei­ge

In der heu­ti­gen Kir­che kann es einem pas­sie­ren, daß man sich ein wenig wie am Film­set des Spiel­films „Bes­ser geht’s nicht“ fühlt, in dem der Haupt­dar­stel­ler Jack Nichol­son zusam­men mit einem lie­bens­wer­ten klei­nen Hund auf­tritt. Für die­je­ni­gen, die den Film nicht gese­hen haben, fas­sen wir ihn kurz zusam­men: Mel­vin Udall, gespielt von Jack Nichol­son, ist ein berühm­ter Schrift­stel­ler von Lie­bes­ro­ma­nen, er ist mis­an­thro­pisch, lei­det an einer Zwangs­neu­ro­se und gelangt durch ein urko­mi­sches Gewirr von Ereig­nis­sen, in denen er sich mit einer Restau­rant­kell­ne­rin, einem schwu­len Maler von neben­an und sei­nem Bel­gi­schen Zwerg­grif­fon­wel­pen ein­läßt, zu einer uner­war­te­ten und unglaub­li­chen Wand­lung, die ihn zu einem fein­füh­li­gen und lie­bens­wer­ten Men­schen wer­den läßt.

Ange­sichts gewis­ser Tat­sa­chen ist der iro­nisch gemein­te Film­ti­tel jedoch zu kurz gegrif­fen, denn wir haben es mit so radi­ka­len Umwäl­zun­gen zu tun, daß sie schwer zu deu­ten schei­nen. So ver­lieh die Uni­ver­si­tät Cata­nia am 12. April Sei­ner Emi­nenz Kar­di­nal Matteo Maria Zup­pi, Metro­po­li­tan-Erz­bi­schof von Bolo­gna und Vor­sit­zen­der der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, die Ehren­dok­tor­wür­de in Glo­bal Poli­tics und Euro-Medi­ter­ra­ne­an Rela­ti­ons.

Ich hal­te es für über­flüs­sig, auf die engen Bezie­hun­gen ein­zu­ge­hen, die die­se Uni­ver­si­tät mit den histo­ri­schen Frei­mau­rer­lo­gen der Stadt schon vor dem 17. Febru­ar 1861 – dem Datum, als das bour­bo­ni­sche König­reich Bei­der Sizi­li­en besei­tigt wur­de – ver­bun­den haben, wie die Namen zahl­rei­cher ange­se­he­ner Aka­de­mi­ker zei­gen, die sich im Lau­fe von zwei Jahr­hun­der­ten als Mit­glie­der der Frei­mau­re­rei her­aus­ge­stellt haben. Es sei denn, die zahl­rei­chen Pla­ka­te mit den Namen der Ver­stor­be­nen und den Initia­len A:.G:.D:.G:.A:.D:.U:. (einem frei­mau­re­ri­schen Akro­nym, das bedeu­tet: „Zur Ehre des gro­ßen Bau­mei­sters aller Wel­ten“), die in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten in der Stadt am Fuß des Ätna auf­ge­hängt wur­den, waren nur ein Scherz der cata­ni­schen Drucker oder der Redak­teu­re der Tages­zei­tun­gen La Sici­lia und Il Giorn­a­le di Sici­lia, die sich auf der Sei­te ihrer Nach­ru­fe, die gegen eine Gebühr zum Geden­ken an die Ver­stor­be­nen ver­öf­fent­licht wur­den, amü­sie­ren wollten.

Frei­mau­rer zu sein ist vor dem Staats­ge­setz weder ver­werf­lich noch ein Ver­bre­chen, es ist eine legi­ti­me Mit­glied­schaft in einer histo­ri­schen Ver­ei­ni­gung; es sei denn, es han­delt sich um eine „abwei­chen­de“ Loge wie die Pro­pa­gan­da Due (P2), die von der Frei­mau­re­rei lebt, aber angeb­lich kein Aus­druck von ihr war. Daß die Logen­mit­glied­schaft mit der Zuge­hö­rig­keit zur katho­li­schen Kir­che unver­ein­bar ist, ist eine ande­re Sache, die mit der gno­sti­schen und eso­te­ri­schen Struk­tur zusam­men­hängt, die die Frei­mau­re­rei unver­ein­bar mit dem katho­li­schen Glau­ben macht.

Ohne auf den Anti­kle­ri­ka­lis­mus ein­zu­ge­hen, der tra­di­tio­nell die Uni­ver­si­tät von Cata­nia prägt, da unse­re Inter­es­sen ganz ande­re sind, sind eini­ge Klar­stel­lun­gen jedoch unab­ding­bar. Begin­nen wir also mit einem wirk­lich bemer­kens­wer­ten Bei­spiel, das inzwi­schen in die Geschichts­bü­cher ein­ge­gan­gen ist: Als Papst Bene­dikt XVI. im Novem­ber 2007 von Sei­ner Magni­fi­zenz dem Rek­tor ein­ge­la­den wur­de, das aka­de­mi­sche Jahr an der römi­schen Uni­ver­si­tät La Sapi­en­za zu eröff­nen, ver­zich­te­te er auf die Lec­tio magi­stra­lis, nach­dem Stu­den­ten- und Pro­fes­so­ren­grup­pen mit dem Ruf „Die Uni­ver­si­tät ist säku­lar!“ gegen sei­ne Anwe­sen­heit pro­te­stiert hat­ten und in ihrem Pro­test von Ver­tre­tern vie­ler ita­lie­ni­scher Uni­ver­si­tä­ten, dar­un­ter auch jene von Cata­nia, unter­stützt wurden.

Vor dem Beginn der heu­ti­gen Sai­son jun­ger Bischö­fe mit Schafs­köp­fen – von denen nicht weni­ge vor eini­gen Jahr­zehn­ten bei einer Prü­fung in Fun­da­men­tal­theo­lo­gie durch­ge­fal­len wären – hat­ten wir in Ita­li­en meh­re­re Bischö­fe, die gro­ße Gelehr­te und Män­ner von gro­ßer Kul­tur waren, ver­teilt auf all jene ver­schie­de­nen Berei­che, die in einer unan­ge­mes­se­nen, weil der eigent­li­chen Struk­tur der Kir­che frem­den Jour­na­li­sten­spra­che als Tra­di­tio­na­li­sten, Kon­ser­va­ti­ve, Pro­gres­si­ve bezeich­net wur­den. Oder um es mit den Wor­ten des Erz­bi­schofs von Pisa, Ales­san­dro Plot­ti, zu sagen, der stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz war:

„[…] Wenn man nicht auch ande­re Mei­nun­gen und viel­leicht sogar Wor­te des Wider­spruchs gel­ten läßt, kann es kei­nen wirk­li­chen Wan­del geben. Heu­te ist die Voll­ver­samm­lung der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz eine Lei­chen­hal­le, weil es kei­ne bedeu­ten­den Per­sön­lich­kei­ten mehr gibt. Man konn­te die Posi­tio­nen von [Kar­di­nal Giu­sep­pe] Siri oder [Kar­di­nal Car­lo Maria] Mar­ti­ni tei­len oder nicht, aber ihre Reden waren wich­ti­ge Bezugs­punk­te. Heu­te spre­chen nur noch die Schmeich­ler, jene, die gese­hen wer­den wol­len; das pasto­ra­le The­ma wird in nur einer hal­ben Stun­de abge­han­delt und auf Stu­di­en­grup­pen abge­scho­ben, und dann spre­chen wir nur noch über die Kir­chen­steu­er und Geld, was man sehr gut auch per Post erle­di­gen könn­te. Dabei gibt es zum Bei­spiel bei der Fami­lie wirk­lich gro­ße Pro­ble­me, die wir ange­hen müs­sen und jeder zu ver­ste­hen ver­sucht, in wel­che Rich­tung die Kir­che gehen wird“ (vgl. Inter­view, ver­öf­fent­licht in: Jesus am 10. Febru­ar 2014).

Meh­re­re die­ser Bischö­fe, dar­un­ter auch Ales­san­dro Plot­ti selbst, der dem soge­nann­ten pro­gres­si­ven Bereich ange­hör­te, muß­ten in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren mehr­mals Ein­la­dun­gen von aka­de­mi­schen Ein­rich­tun­gen und an Uni­ver­si­tä­ten ableh­nen, weil die all­ge­gen­wär­ti­gen stu­den­ti­schen Agi­ta­to­ren, die hin­ter den Kulis­sen von ehe­ma­li­gen 68er-Pro­fes­so­ren auf­ge­hetzt wur­den, auf Teu­fel komm raus einen Wir­bel mach­ten. So wur­de der dama­li­ge Vor­sit­zen­de der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Kar­di­nal Camil­lo Rui­ni, am 24. Sep­tem­ber 2005 in Sie­na aus­ge­buht, weil „er das Sym­bol des Kon­ser­va­tis­mus, des Angriffs auf die Säku­la­ri­tät des Staa­tes und der Ver­wei­ge­rung der Homo­se­xu­el­len-Rech­te ist“, wie die Ver­tre­ter der Jun­gen Kom­mu­ni­sten von Sie­na auf einer Pres­se­kon­fe­renz behaupteten.

Wir haben es nun nicht mit ande­ren Men­schen zu tun, denn jene, die gestern Bene­dikt XVI., dem Nach­fol­ger jener Päp­ste, die die Uni­ver­si­tät La Sapi­en­za gegrün­det und sie im Lau­fe der Jahr­hun­der­te zu einem uni­ver­sel­len Zen­trum der Kul­tur, der Wis­sen­schaft und der For­schung gemacht hat­ten, die Türen ver­schlos­sen haben, sind die­sel­ben, die heu­te Kar­di­nal Matteo Zup­pi, dem Vor­sit­zen­den der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, die Ehren­dok­tor­wür­de ver­lei­hen. Die­ser wird nicht mehr wie sein Vor­gän­ger Kar­di­nal Car­lo Caf­farra aus­ge­buht und ange­fein­det, weil er angeb­lich die Säku­la­ri­tät des Staa­tes ver­letzt, son­dern mit Schul­ter­klop­fen begrüßt und freund­lich mit „Don Matteo“ angesprochen.

Anstatt zu fra­gen, ob sich etwas geän­dert hat, soll­te man fra­gen: Wer wur­de instru­men­ta­li­siert und war­um? Und es wäre auch zu fra­gen: Wer ist ein sol­cher „Schmeich­ler“ – um bei den Wor­ten von Msgr. Ales­san­dro Plot­ti zu blei­ben –, daß er, wegen sei­ner eige­nen unver­meid­li­chen und unüber­wind­li­chen Begrenzt­heit, nicht ein­mal merkt, instru­men­ta­li­siert zu werden?

Ver­su­chen wir, hin­ter die Thea­ter­ku­lis­sen zu blicken, denn das ist in die­sem Fall gar nicht so schwer: In Cata­nia wur­de das Straf­ver­fah­ren gegen den dama­li­gen Innen­mi­ni­ster Matteo Sal­vi­ni von der Lega eröff­net, weil er Ende Juli 2019 es ver­hin­dert hat­te, daß 116 ille­ga­le Ein­wan­de­rer von dem im Hafen der sizi­lia­ni­schen Stadt Augu­sta in der Pro­vinz Syra­kus gestopp­ten Schiff „Gre­go­ret­ti“ an Land gehen konn­ten. Es ist eine unbe­streit­ba­re Tat­sa­che, daß unter dem der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kat die Migran­ten ein Ele­ment sind, das sich zwi­schen Zwangs­neu­ro­se und Ideo­lo­gie bewegt. Das gilt auch für die teils veri­fi­zier­ten, teils noch zu veri­fi­zie­ren­den Ver­strickun­gen eini­ger Bischö­fe mit mili­tan­ten Kom­mu­ni­sten wie Luca Casa­ri­ni, mit dem man nur mit äußer­ster Vor­sicht und vor allem mit äußer­ster Umsicht Kon­takt haben soll­te und der sicher nicht zu einer Bischofs­syn­ode ein­ge­la­den wer­den soll­te.1

Aus dem Eng­li­schen ins Ita­lie­ni­sche über­setzt, wur­de Kar­di­nal Zup­pi die Ehren­dok­tor­wür­de für „Glo­ba­le Poli­tik und euro­pä­isch-medi­ter­ra­ne Bezie­hun­gen“ ver­lie­hen. Unglaub­lich! Die frü­he­ren Päp­ste und Bischö­fe wur­den an den Uni­ver­si­tä­ten vor die Tür gesetzt oder mit Buh­ru­fen bedacht, sobald sie sich staat­li­chen Insti­tu­tio­nen oder Stif­tun­gen näher­ten, weil sie, unab­hän­gig von ihrer Ten­denz, ob kon­ser­va­tiv oder pro­gres­siv, immer noch das sag­ten, was die Welt nicht hören woll­te. Der Erz­bi­schof von Genua, Kar­di­nal Giu­sep­pe Siri, und der Erz­bi­schof von Mai­land, Car­lo Maria Mar­ti­ni, so ver­schie­den sie und ihre Ant­wor­ten auch waren, waren bei­de beun­ru­higt über die säku­la­ren Ent­wick­lun­gen in der euro­päi­schen Gesell­schaft, ins­be­son­de­re über die manch­mal sogar haß­er­füll­te und hef­ti­ge Ableh­nung des Chri­sten­tums. Heu­te, da die Welt beschlos­sen hat, sich mit vie­len neu­en Bischö­fen zu ver­gnü­gen, die sich ent­we­der als „Schmeich­ler“ oder „Schafs­köp­fe“ auf­spie­len, wird dem Vor­sit­zen­den der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz auf die Schul­tern geklopft, nennt man ihn „Don Matteo“ und ver­leiht ihm die Ehren­dok­tor­wür­de genau zu jenen glo­bal­po­li­ti­schen und euro-medi­ter­ra­nen The­men, zu denen jene, die als Ver­lei­her auf­tre­ten, mit einer Hal­tung, die blut­rün­sti­ger als die Robes­pierres ist, den Kopf eines Mini­sters der Ita­lie­ni­schen Repu­blik gefor­dert haben.

Auch wenn sich in Wirk­lich­keit nichts geän­dert hat, so sind wir doch kei­ne Idio­ten und haben auch nicht die Absicht, uns von einer Welt als sol­che behan­deln zu las­sen, die zu ver­ste­hen gibt, daß sie uns genau in dem Maße liebt, wie wir bereit sind, uns für Chri­stus zu schä­men, und dabei ver­ges­sen, daß geschrie­ben steht:

„Denn wer sich vor die­ser treu­lo­sen und sün­di­gen Gene­ra­ti­on mei­ner und mei­ner Wor­te schämt, des­sen wird sich auch der Men­schen­sohn schä­men, wenn er mit den hei­li­gen Engeln in der Hoheit sei­nes Vaters kommt“ (Mk 8,38).

Pein­lich und gefähr­lich wie nur weni­ge ist heu­te mehr denn je der Apo­stel Paulus:

„Geht es mir denn um die Zustim­mung der Men­schen, oder geht es mir um Gott? Suche ich etwa Men­schen zu gefal­len? Woll­te ich noch den Men­schen gefal­len, dann wäre ich kein Knecht Chri­sti. Ich erklä­re euch, Brü­der: Das Evan­ge­li­um, das ich ver­kün­digt habe, stammt nicht von Men­schen; ich habe es ja nicht von einem Men­schen über­nom­men oder gelernt, son­dern durch die Offen­ba­rung Jesu Chri­sti emp­fan­gen“ (Gal 1,10–12).

Von die­ser Gesell­schaft, die nach dem Vor­bild und Bei­spiel Frank­reichs das „gro­ße all­ge­mei­ne Recht auf Abtrei­bung“ in der EU-Grund­rechts­char­ta ver­an­kern will, soll­ten wir Katho­li­ken weder Bei­fall noch Ehrun­gen erwar­ten. Wenn wir Bei­fall oder Aner­ken­nung erhal­ten, dann des­halb, weil wir die ersten sind, die den Kin­dern des Für­sten die­ser Welt ver­si­chern, daß „das Evan­ge­li­um letzt­lich kein Destil­lat der Wahr­heit ist“, wie der nun hono­ris cau­sa geehr­te Vor­sit­zen­de der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz kürz­lich in einem Inter­view mit der Tages­zei­tung Cor­rie­re del­la Sera erklärte.

Wenn ich woll­te, könn­te ich Sei­ner Hoch­wür­dig­sten Emi­nenz, für sei­ne Freun­de Don Matteo, auch noch einen ande­ren effekt­vol­len Aus­druck vor­schla­gen, mit dem er bald der zwei­te Ita­lie­ner wäre, der nach Mau­ri­zio Ser­ra zum Mit­glied der Aca­dé­mie fran­çai­se ernannt wür­de2, aber ich zie­he es vor zu schwei­gen und kei­ne Vor­schlä­ge zu machen.

Von der Insel Pat­mos, 14. April 2024

Ari­el Ste­fa­no Levi di Gualdo

*Ari­el Ste­fa­no Levi di Gual­do, gebo­ren 1963, des­sen Leben in jun­gen Jah­ren ein Rin­gen zwi­schen Juden­tum und Chri­sten­tum war, ent­schied sich für Jesus Chri­stus und wur­de katho­li­scher Prie­ster. Der poly­glot­te Schü­ler des Kir­chen­hi­sto­ri­kers P. Peter Gum­pel wur­de 2010 von Erz­bi­schof Lui­gi Negri zum Prie­ster der Diö­ze­se San Mari­no und Mon­te­fel­t­ro geweiht. Er ist Dog­ma­ti­ker und hat die Beauf­tra­gung als Exor­zist und für Hei­lig­spre­chungs­ver­fah­ren. Er ist seit 2014 Her­aus­ge­ber der theo­lo­gi­schen Schrif­ten­rei­he „Fides Quae­rens Intellec­tum“ und seit 2018 der Zeit­schrift „L’Isola di Pat­mos“ sowie Lei­ter des gleich­na­mi­gen Ver­lags. Er ist auch Autor zahl­rei­cher Bücher, die alle auf­rüt­teln und daher auch pro­vo­zie­ren wol­len, so erschien u. a. 2007 von ihm: „Erbe Ama­re, il seco­lo del sio­nis­mo“ („Bit­te­re Kräu­ter: Das zio­ni­sti­sche Jahr­hun­dert“), das seit 2021 in einer zwei­ten Aus­ga­be vor­liegt; 2011: „E Sata­na si fece Tri­no“ („Und der Teu­fel mach­te sich drei­ei­nig. Rela­ti­vis­mus, Indi­vi­dua­lis­mus, Unge­hor­sam: Eine Ana­ly­se der Kir­che des drit­ten Jahr­tau­sends“), 2020: „La Chie­sa e il Coro­na­vi­rus“ („Die Kir­che und das Coro­na­vi­rus. Zwi­schen Super­lü­gen und Glau­bens­prü­fun­gen“), 2. Aufl. 2021; „L’aspirina dell’Islam mode­ra­to“ („Das Aspi­rin des gemä­ßig­ten Islam. Wenn Euro­pa erfin­det, was nicht exi­stiert, und die rea­le Gefahr leug­net“); 2022: „Guer­ra di pro­pa­gan­da e ideo­lo­gi­ca“ („Pro­pa­gan­da- und ideo­lo­gi­scher Krieg. Vom Par­ti­sa­nen­kampf bis zum rus­sisch-ukrai­ni­schen Konflikt“).

Übersetzung/​Fußnoten: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL/​L’Isola di Patmos


1 Papst Fran­zis­kus ernann­te den Kom­mu­ni­sten und Anti­fa-Akti­vi­sten Luca Casa­ri­ni, dem offi­zi­el­le katho­li­sche Medi­en ger­ne das neue Män­tel­chen eines „See­not­ret­tungs-Akti­vi­sten“ umhän­gen, im Som­mer 2023 zum Son­der­syn­oda­len der Syn­oda­li­täts­syn­ode, wo er seit­her zwar kein Stimm‑, aber dafür Rede­recht besitzt. Die erste Sit­zungs­pe­ri­ode der Syn­oda­li­täts­syn­ode fand im Okto­ber 2023 statt, die zwei­te wird im kom­men­den Okto­ber statt­fin­den. Die umstrit­te­ne Syn­ode wur­de von Fran­zis­kus inzwi­schen bis Juni 2025 verlängert.

2 Der Diplo­mat und Schrift­stel­ler Mau­ri­zio Ser­ra wur­de 2020 als erster Ita­lie­ner zum Mit­glied der 1634 gegrün­de­ten Aca­dé­mie fran­çai­se ernannt. Die Ernen­nun­gen erfol­gen auf Lebens­zeit. Er nimmt den 13. von ins­ge­samt nur 40 Sit­zen ein, den vor ihm Simo­ne Veil (1927–2017) inne­hat­te, die als Gesund­heits­mi­ni­ste­rin das Gesetz zur Abtrei­bungs­le­ga­li­sie­rung vor­ge­legt hat­te, das Ende 1974 vom fran­zö­si­schen Par­la­ment beschlos­sen wur­de. Die Inve­sti­tur­re­de für Ser­ra hielt Xavier Dar­cos, ehe­ma­li­ger Bil­dungs­mi­ni­ster der bür­ger­li­chen Regie­rung unter Nico­las Sar­ko­zy und heu­te Kanz­ler des Insti­tut de France, der in der Aka­de­mie den 40. Sitz inne­hat und der einen Lob­ge­sang auf Simo­ne Veil vortrug.

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