
(Rom) Am gestrigen Marienfest wurde im Tagesbulletin des vatikanischen Presseamtes bekanntgegeben, daß Papst Franziskus den Präfekten des Glaubensdikasteriums Victor Manuel Fernández, die umstrittenste Gestalt im päpstlichen Umfeld, in Audienz empfing. Die Nachricht läßt manche den Atem anhalten. Die Kirche erholt sich kaum vom letzten Schlag, schon wird der nächste befürchtet.
Im Tagesbulletin heißt es:
„Der Heilige Vater Franziskus hat heute Morgen in Audienz empfangen:
- Seine Eminenz Kard. Victor Manuel Fernández, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, und Msgr. Armando Matteo, Sekretär desselben Dikasteriums für den Bereich der Glaubenslehre.“
Nun könnte man einwenden, daß Kardinal Fernández in diesem Jahr bereits weitere vier Mal offiziell von Franziskus empfangen wurde, zuletzt am 11. März. Die Besonderheit liegt jedoch in der Kombination. In den anderen vier Audienzen wurde der argentinische Landsmann des Papstes allein empfangen. Als Tucho Fernández das letzte Mal zusammen mit Msgr. Armando Matteo, dem Sekretär der Sektion für die Glaubenslehre, empfangen wurde, erfolgte wenige Stunden später die Veröffentlichung der umstrittenen Erklärung Fiducia supplicans über Homo-Segnungen.
Dieser Umstand sicherte der gestrigen Audienz erhöhte Aufmerksamkeit.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanMedia (Screenshot)