![Sr. Micaela Monetti, Oberin der Ordensoberinnen in Italien, und der Neusprech in der Kirche. Sr. Micaela Monetti, Oberin der Ordensoberinnen in Italien, und der Neusprech in der Kirche.](https://katholisches.info/tawato/uploads/2023/06/Micaela-Monetti-Oberin-der-Oberinnen-Homosex.jpg)
(Rom) Die Weisheit lehrt, daß jene sprechen sollten, die etwas zu sagen haben. Im Zeitalter der Dampfplauderer, in dem geredet wird um des Redens willen, ergreifen auch in der Kirche zunehmend jene das Wort, die besser schweigen sollten. Sie verdrängen jene, die etwas zu sagen hätten. Eine Entwicklung, die doppelt fatal ist.
Zur Gruppe jener, die ins Rampenlicht drängen, zählt Sr. Micaela Monetti PDDM, die seit einem Monat die neue Vorsitzende der Ordensoberinnen in Italien (USMI) ist. Die „Oberin der Oberinnen“, wie sie die Nuova Bussola Quotidiana (NBQ) nennt, läßt keines der neuen Schlagwörter aus, die im Pontifikat von Papst Franziskus in Mode sind. Die Devise lautet, salonfähig machen, was bisher aus gutem Grund aus dem Sprachgebrauch der Kirche verbannt war. Da wird auch, ohne sich zu genieren, der Homo-Häresie zugezwinkert.
Die 67jährige Ordensfrau der Pie Discepole del Divin Maestro (Fromme Jüngerinnen des Göttlichen Meisters), einer Gründung von Don Giacomo Alberione, die Teil der Paulinischen Ordensfamilie sind, konnte sich vor Freude kaum mehr halten, als sie hörte, daß die Hälfte der stimmberechtigten Laien und Ordensoberen bei der im Oktober beginnenden Synodalitätssynode Frauen sind. Das läßt sich schwerlich mit der Bischofssynode in Einklang bringen, die Papst Paul VI. 1965 unter Berufung auf das Zweite Vatikanische Konzil einführte. Das kümmert in Santa Marta aber nicht, wo eifrig am Umbau der Kirche gearbeitet wird. Nur die Berufung beim Umbau geschieht nun nicht mehr auf das Konzil, sondern auf den Heiligen Geist. Das erfolgt zwar willkürlich, dennoch wird im Tonfall der Eiferer beansprucht, daß dem „Geist“, wie er meist abgekürzt genannt wird, nicht widersprochen werden dürfe – unter Strafe.
Papier ist geduldig und die Worte werden beliebig: Man biegt sich unter Zuhilfenahme der Dialektik die Welt eben zurecht.
Der Monatsbeilage Donne Chiesa Mondo (Frauen Kirche Welt) des Osservatore Romano gab Sr. Monetti ein Interview, „das einen Eindruck davon vermittelt, wie sehr das weibliche Ordensleben dem Verfall anheimgefallen ist, nachdem es in eklatanter Verspätung zur geistigen Rippe der ‚Frauenbewegung‘ geworden ist“, so NBQ. Entsprechend begründet Oberin Monetti auch ihre Haltung:
„Die bereits in früheren Synoden aufgetauchte Forderung wurde aufgegriffen, weil die Anerkennung des Wahlrechts für Ordensfrauen ein Schritt im Einklang mit der Zeit ist.“
Keine theologische Begründung wird geltend gemacht. Es wird nicht einmal der Versuch dazu unternommen, sondern rundweg eine rein weltliche Rechtfertigung angeführt, in der – auch ganz „im Einklang mit der Zeit“ – der rechthaberische Brustton der Forderung mitschwingt.
Die Kirche erhält also eine „entscheidungsbefugte Präsenz von Frauen in der Kirche“. Erhält sie aber auch eine kompetente Präsenz? Der Angriff von Sr. Monetti auf die Jurisdiktionsgewalt der Pfarrer läßt daran zweifeln. Zudem: Wer die Entscheidungsvollmacht der Pfarrer angreift, meint damit auch die Jurisdiktion der Bischöfe. In der Demokratie ist bekanntlich keiner mehr wert als der andere. Das scheint der Maßstab der „Oberin der Ordensoberinnen“ zu sein. Die Demokratisierung der Kirche, schon lange versucht, zählt zwangsläufig ebenso zu den Häresien.
Da verwundert es nicht, daß Sr. Monetti in einem Atemzug die Forderung nach dem weiblichen Diakonat erhebt. In Argentinien und im Amazonas, so die Oberin, gebe „es wirklich eine kirchliche Diakonie, die sich in der Figur des weiblichen Diakonats ausdrückt, von der wir wissen, daß sie reift“. Wir wissen es in der Tat, allerdings nicht, daß die Figur der „Diakonin“ reift, sondern daß die modernistischen Kräfte ihren alten Forderungskatalog, zu dem die Frauenordination gehört, nie aufgegeben haben.
NBQ erwähnt beim Stichwort „reifen“ die Tomate. Das paßt, denn deren knallrote Farbe hat nichts mit dem Purpur der Märtyrer zu tun, dafür umso mehr mit dem Denken und den Kampfmethoden des Marxismus. Nennen wir es eine Form des Kulturmarxismus, wenn die Sache auch tiefer geht.
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Sr. Monetti gibt zu verstehen, daß „Diakoninnen“ für den Moment „reichen“, zumindest bis das Ziel erreicht ist. Es war der „Ante-Papa“ Carlo Maria Kardinal Martini SJ, der seinen modernistischen Mitstreitern diese Taktik nahelegte, als Papst Johannes Paul II. 1994 mit dem Apostolischen Schreiben Ordinatio sacerdotalis das Frauenpriestertum ausgeschlossen hatte. Martini, der Papst werden wollte, war ein Jesuit wie Jorge Mario Bergoglio. Dem gelang 2013, was seinem Mitbruder verwehrt geblieben war. Martini fand findig das Schlupfloch. Johannes Paul II. habe „nur“ das Frauenpriestertum ausgeschlossen, aber nichts zum Frauendiakonat gesagt, das damals nicht zur Diskussion stand. Der damalige Erzbischof von Mailand gab daher die Parole aus, man solle vorerst vom Frauenpriestertum nicht mehr sprechen, sondern sich ganz auf den Frauendiakonat konzentrieren. Ebenso soll die Einheit der Weiheordnung nicht thematisiert werden. Sind die „Diakoninnen“ erst einmal durchgesetzt, könne im nächsten Schritt wieder der Ruf nach „Priesterinnen“ erhoben werden, denn schließlich sei das Weiheamt ja unteilbar.
Der Frauendiakonat „sollte reichen“, erklärte Sr. Monetti folgerichtig. Vorerst. Die Zeit verlange „jetzt“ eine Antwort auf die Geschlechterfrage. Das sei ein Thema, das ihr „besonders am Herzen liegt, denn die neuen Generationen, die jungen Menschen, die über einen Berufswunsch nachdenken, werden von uns auf den Weg gebracht, ohne daß wir einer Geschlechtsidentität besondere Aufmerksamkeit schenken, die zwar gefestigt ist, aber heute so viele Herausforderungen erhält“.
Schön gesagt, wenn die Perspektive richtig wäre. Diese steht jedoch Kopf und Sr. Monetti läßt dies schon im nächsten Satz durchblicken. Während sie gerade noch von „gefestigt“ sprach, sagte sie dann: „Es ist gewöhnlich in der Junioratszeit, in der Phase der ewigen Gelübde, daß selbst für die Ausbilder echte Überraschungen auftauchen: Was bis vorgestern sicher schien, ist es jetzt nicht mehr“. Daraus folgert die Oberin der Oberinnen jedoch Rätselhaftes:
„Ich habe keine Antworten, aber es ist notwendig, diese Wirklichkeit zu bewohnen und gemeinsam den Plan Gottes zu suchen“.
Da ist er, der Neusprech, der in bergoglianischen Kreisen standardisiert wurde: Man müsse „die Wirklichkeit bewohnen“, „die Wirklichkeit begleiten“, „die Nähe leben“ usw. Lassen wir die Kryptik der ersten Aussage einmal außer acht, so zeigt sich ingesamt, daß die „gemeinsame Reise“ das Entscheidende ist, nicht mehr das Ziel. Es gehe darum, Fragen zu stellen, die Antworten seien nicht wichtig. Hat man keine Antworten, sei das egal, denn – vielleicht – werden diejenigen, die suchen, finden… oder auch nicht.
Sr. Monetti scheint den einfachen, aber tiefgehenden und präzisen Lehrsatz über den Sinn des Lebens, wie ihn noch der heilige Papst Pius X. lehrte, nie gehört zu haben:
„Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, Ihn zu lieben, Ihm zu dienen und so einst in den Himmel zu kommen.“
Im Gegenteil: Der kirchliche Neusprech lehnt festgelegte Formeln und Formen ab. Es sei sogar entscheidend, sich nicht hinter solchen zu verschanzen, lehrt Sr. Monetti, denn „es gibt solche und solche Formen des geweihten Lebens. Wir können an dieser Realität nicht vorbeigehen, wir brauchen Nähe“.
Sie haben nicht verstanden, was die Ordensfrau meint? Das hat System, denn die Unklarheit ist absichtlich gewollt, auch darin hält sich Sr. Monetti ganz an Santa Marta. In dem feministischen Pallaver der Oberin geht es darum, daß Männer Männer und Frauen Frauen sind, aber vielleicht auch nicht…
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Würde man es nicht für unmöglich halten wollen, so müßte man annehmen, daß Sr. Monettis „Offenheit“ bis in den aktuellen Transgender- und Transsexuellen-Diskurs hineinreicht. Eine Ordensberufung ist, in welchem Orden auch immer, mit dem Gelübde der Enthaltsamkeit verbunden. Die Ordenswahl erfolgt aufgrund von Charismen, doch ein Frauenorden ist immer ein Frauenorden und ein Männerorden ein Männerorden. Sr. Monetti hingegen scheint von einem gender-fluiden Orden zu fabulieren. Man mag in solcher Zeit schon recht abgehärtet sein, doch die Modernisten schaffen es, immer neues Erstaunen zu erreichen.
Die marxistische Zersetzung der Sprache und des Denkens ist in den USA weiter fortgeschritten. Das galt auch für den zahlenmäßig größten Zusammenschluß von Frauenorden LCWR. Papst Benedikt XVI. mußte eingreifen, weil das dort gepflegte feministische Denken in einigen Teilen in offene Männerfeindlichkeit und Lesbentum umgeschlagen hatte. Das ging so weit, daß Priestern der Zutritt zu Frauenkonventen verwehrt wurde. Die Ordensfrauen lebten dadurch ohne Sakramente, die sie sich – laut ihrem Denken – selbst verschafften.
Aus diesem Umfeld stammt Jeannine Gramick, die zusammen mit einem abgefallenen Priester 1977 die Homo-Organisation New Ways Ministry gründete. Gramick gehörte den im 1833 im deutschen Neunburg vorm Wald gegründeten Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau an. Als die Glaubenskongregation unter Kardinal Joseph Ratzinger 1999 ihre Distanzierung von der Homo-Häresie forderte, verließ sie den Orden und trat bei den Sisters of Loreto ein. Über deren Zustand muß nichts weiter hinzugefügt werden. 2014 unterzeichnete Gramick einen offenen Brief an den damaligen US-Präsidenten Barack Obama, mit dem sie ihn unterstützte, die Tötung ungeborener Kinder durch Abtreibung weltweit zu fördern.
Verwirrung bringt laufend neue Verwirrung hervor.
Gramick, selbst lesbisch, was meist unterschlagen wird, organisierte bereits 2018 in den USA „Schulungen“ über die Förderung von Ordenseintritten lesbischer Kandidatinnen. Dabei wurde behauptet, die katholische Lehre zur Homosexualität sei „verwirrt“. Auch wurde für Transsexuelle geworben am Beispiel eines Dänen, der sich plötzlich „als Frau“ fühlte.
New Ways Ministry, selbst Ausdruck tatsächlicher Verwirrung, stellt sich entsprechend generell gegen die kirchliche Morallehre. Doch anstatt die Verwirrung zu bekämpfen, gratulierte Papst Franziskus Gramick am 10. Dezember 2021 zu ihrem jahrzehntelangen „Engagement“ für Homosexuelle (ehrlicher wäre es gewesen, ihr für ihren Einsatz für die Homosexualität zu danken). Die Diskreditierung einer echten Seelsorge für Homosexuelle ist dabei offensichtlich auch beabsichtigt. Gefeiert wird stattdessen eine Pseudopastoral der Homo-Lobby, deren Ziel es ist, die kirchliche Morallehre umzustürzen und die Homo-Häresie anzuerkennen. Gramicks Einsatz offenbare den „Stil Gottes“, schwärmte Papst Franziskus. „Du hattest keine Angst vor ‚Nähe‘, und wenn Du Dich einer näherst, tust Du das ‚mit dem Gefühl des Schmerzes‘ und ohne jemanden zu verurteilen, sondern mit der ‚Zärtlichkeit‘ einer Schwester und Mutter“, ließ er sie wissen. Man vergleiche die Begeisterung für Gramicks Homo-Einsatz mit den ständigen Beschimpfungen traditioneller Priester und Laien durch denselben Papst.
Die Analyse des derzeitigen Pontifikats zeigt, daß ein Hauptanliegen von Papst Franziskus die Homosexualisierung in Staat und Kirche ist. Die Glaubenskongregation verbot Gramick 1999 „jegliche pastorale Tätigkeit zugunsten homosexueller Personen“ fortzusetzen, und untersagte ihr, irgendein Amt in einer Ordenseinrichtung auszuüben. Papst Franziskus machte den Einsatz seiner Vorgänger auf dem Stuhl Petri zunichte.
Sr. Monetti scheint die Lektion aus Santa Marta gelernt zu haben und versucht sich darin, Gramicks Fußspuren zu folgen: keine Verurteilungen, keine Antworten. Die Note der Glaubenskongregation von 1999 spricht jedoch eine andere Sprache:
„Die Verbreitung von Irrtümern und Zweideutigkeiten ist nicht mit einer christlichen Haltung des wahren Respekts und des Mitgefühls vereinbar: Menschen, die mit Homosexualität zu kämpfen haben, haben nicht weniger als andere das Recht, die authentische Lehre der Kirche zu erhalten.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Avvenire/PDDM/America (Screenshots)
Nun das Foto der Frau beantwortet die Frage aus der Überschrift von selbst.
Die Aussagen der Bibel haben Gültigkeit. Paulus hat die grundsätzliche Frage bereits geklärt. Er schreibt folgendes vor:
1 Korinther 14,33
„Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in den Versammlungen schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden: Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt.“
Diese Aussage, als Prophezeiung betrachtet, impliziert, wenn in einer Gemeinde die Frauen sprechen, dann ist das ein Anzeichen dafür, daß es sich nicht um eine „Gemeinde der Heiligen“ handelt.
Lieder mußte ich feststelle,
dass solche Frauen das Sagen
als“ Visitatorinen“ vom Vatikan
eingesetzt werden.
Sie bringen nur Verwirrungen und
nicht den Frieden.
Man erkennt keine Demut!
Vielleicht hat sie keine echte
göttliche Liebe erfahren?
Leider kann man es an den Gesichter
ihrer Mitschwestern erkennen.