Die Pilze des Widerstandes und andere Kuriositäten

Wer beim Vollblut-Peronisten in Santa Marta problemlos empfangen wird


Papst Franziskus und Religion Digital: v. r. Don Angél, Jesús Bastante, Papst Franziskus, Lucia Caram, José Manuel Vidal und José Lorenzo
Papst Franziskus und Religion Digital: v. r. Don Angél, Jesús Bastante, Papst Franziskus, Lucia Caram, José Manuel Vidal und José Lorenzo

Von Cami­nan­te Wanderer*

Anzei­ge

Ver­gan­ge­ne Woche emp­fing Papst Fran­zis­kus im Vati­kan eine Grup­pe spa­ni­scher Gestal­ten, die offen­bar einen Tri­umph mit ihm fei­ern woll­ten. Auf dem Foto sehen wir, den Pon­ti­fex umrin­gend: José Manu­el Vidal, einen lin­ken, in den 1970er Jah­ren lai­sier­ten und ver­hei­ra­te­ten Prie­ster, der Chef­re­dak­teur von Reli­gión Digi­tal (RD) ist; die unver­meid­li­che Schwe­ster Lucía Caram, eine argen­ti­ni­sche Domi­ni­ka­ne­rin, die einem spa­ni­schen Klo­ster zuge­teilt ist und sich für die skan­da­lö­se­sten und pro­gres­siv­sten Anlie­gen ein­setzt [Caram war es, die im ver­gan­ge­nen Jahr im spa­ni­schen Fern­se­hen Kar­di­nal Vic­tor Manu­el Fernán­dez als „Schwu­len“ ent­hüll­te und fei­er­te, Anm. GN]; Jesús Bastan­te, einen dop­pelt „Geweih­ten“ die­ser Run­de und Co-Chef­re­dak­teur von RD; José Loren­zo, Jour­na­list aller lin­ken Medi­en, die ihm ein Geschenk machen; und den berühm­ten Pater Ángel, Grün­der der Men­sa­je­ros de la Paz, der Boten des Frie­dens und des radi­kal­sten Pro­gres­sis­mus, der sich in Spa­ni­en fin­den läßt.

Natür­lich hat RD in Dut­zen­den von Arti­keln über das Tref­fen berich­tet, eini­ge davon mit einer Schmei­che­lei und Unter­wür­fig­keit, die schon wider­lich ist. Wie auf der­sel­ben Web­site ver­öf­fent­licht, sag­te Fran­zis­kus wäh­rend des kur­zen Gesprächs die fol­gen­den mar­kan­ten Sätze:

„Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil war ein Tor­schuß aus der Mit­te des Spiel­fel­des [ein Traum­schuß] für die Kir­che, der uns viel Gutes gebracht hat und der not­wen­dig war, auch wenn noch nicht alles umge­setzt wurde.“

„In Spa­ni­en gibt es vie­le Men­schen, die gut arbei­ten, und es gibt klei­ne Grup­pen des Wider­stands. Der Erz­bi­schof von Madrid hat mit vie­len Wider­stän­den zu kämp­fen, aber er ist jung und mutig, unter­stüt­zen Sie ihn.“

„All die­se ‚Pil­ze‘, die jetzt her­vor­schie­ßen, die­se Sedis­va­kan­ti­sten, die nach jeder Klei­nig­keit suchen, um sie auf ihre Wei­se zu inter­pre­tie­ren. Sie sind kei­ne schlech­ten Men­schen, sie sind trau­ri­ge Men­schen, mit trau­ri­gem Her­zen, ich habe Mit­leid mit ihnen.“

Jeder Katho­lik kann, nach einer gründ­li­chen kri­ti­schen Ana­ly­se der Nach­rich­ten, eine Rei­he von Merk­wür­dig­kei­ten fest­stel­len, von denen ich eini­ge im fol­gen­den aufführe:

1. Es ist merk­wür­dig, daß der Grund des Besuchs dar­in bestand, dem Papst das Ergeb­nis einer von RD initi­ier­ten Kam­pa­gne zur Unter­stüt­zung des Pon­ti­fex zu über­brin­gen. Die­ses Por­tal behaup­tet, die meist­ge­le­se­ne Nach­rich­ten­sei­te Spa­ni­ens zu reli­giö­sen The­men zu sein – was nach­weis­lich nicht stimmt –, und nach eige­nen Anga­ben 7000 Unter­schrif­ten zur Unter­stüt­zung von Papst Fran­zis­kus gesam­melt zu haben. Ja, 7000. Die­se Zahl ist nichts und weni­ger als nichts für ein katho­li­sches Land wie Spa­ni­en. Daß eine Sei­te wie RD nur eine sol­che Zahl erreicht hat, spricht dafür, daß der Papst ent­we­der sehr wenig Unter­stüt­zung hat oder daß sich nie­mand für ihn inter­es­siert. Oder beides.

2. Es ist merk­wür­dig, daß RD als Ver­tei­di­ge­rin von Mut­ter Erde ihm die Namen der Katho­li­ken, die den Papst unter­stüt­zen, auf einem USB-Stick über­reicht hat und dafür fünf Leu­te eigens nach Rom gereist sind. Wäre es nicht öko­lo­gi­scher gewe­sen, die Liste per E‑Mail und in einer ange­häng­ten Datei zu ver­schicken? Haben sie denn gar nicht an den Koh­len­stoff-Fuß­ab­druck gedacht, den die Flug­zeu­ge, mit denen sie über das Mit­tel­meer gereist sind, hin­ter­las­sen haben? Iro­nie Ende. Wer hat die­se Rei­se bezahlt? Sicher­lich kam das Geld aus den RD-Kas­sen, die bekannt­lich kei­ne wirt­schaft­li­chen Schocks ken­nen. Wie schon seit lan­gem ange­pran­gert (z. B. hier) wird, erhält die­ses Por­tal umfang­rei­che Spen­den von Bis­tü­mern, Ordens­ge­mein­schaf­ten, Ban­ken und inter­na­tio­na­len Kon­zer­nen. Abge­se­hen davon ist an den spa­ni­schen Kuri­en bekannt, daß die Geld­hil­fe, die sie RD zukom­men las­sen müs­sen, nicht ganz frei­wil­lig ist. Es besteht immer die Gefahr einer media­len Ver­fol­gung des zu gei­zi­gen Bischofs.

3. Es ist merk­wür­dig, daß die Besu­cher des Pap­stes, Herol­de der erneu­er­ten spa­ni­schen Kir­che und Enthu­sia­sten der kon­zi­lia­ren und berg­o­glia­ni­schen Öff­nun­gen, die mit dem Pon­ti­fex posie­ren, im Durch­schnitt 68 Jah­re alt sind. Wahr­lich, ein früh­lings­haf­ter Zustand, der die Früch­te des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils hin­rei­chend verdeutlicht.

4. Es ist merk­wür­dig, daß Papst Fran­zis­kus das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil als „Tor aus dem Mit­tel­feld“ für die Kir­che bezeich­net hat. Hält er uns für dumm? Ver­gan­ge­nen Frei­tag infor­mier­te uns CNA, daß in einer deut­schen Stadt eine Kir­che mit Pfarr­haus und ehe­ma­li­gem Klo­ster, die 1963, ein Jahr nach Beginn des berühm­ten Kon­zils, ein­ge­weiht wur­de, auf Ebay zum Ver­kauf steht. Die­se Tat­sa­che ver­an­schau­licht die Aus­wir­kun­gen des vom Papst genann­ten „Traum­to­res“. Fran­zis­kus stell­te aller­dings klar, daß „nicht alles, was auf dem Kon­zil beschlos­sen wur­de, in die Tat umge­setzt wur­de“. Meno male! [Zum Glück!] In die­sem Fall wäre es ein Tor­schuß von Tor zu Tor gewe­sen, und Sie kön­nen sich vor­stel­len, wo wir uns heu­te befin­den wür­den: Dann stün­den jetzt die Almu­de­na-Kathe­dra­le, die Basi­li­ka von Sant­ia­go de Com­po­ste­la und die Late­ran­ba­si­li­ka zum Verkauf.

5. Es ist merk­wür­dig, daß der Papst der Barm­her­zig­keit und der Offe­nen Kir­che für „alle, alle, alle“ meint, daß es in Spa­ni­en „Wider­stands­grup­pen“ gibt, die er als „Pil­ze“ bezeich­net. Was wäre pas­siert, wenn der Pon­ti­fex Pro­te­stan­ten, Mus­li­me oder Ani­mi­sten als „Pil­ze“ bezeich­net hät­te? Ein Welt­skan­dal! Aber er kann ohne Errö­ten sagen, daß bestimm­te Grup­pen von katho­li­schen Gläu­bi­gen „Pil­ze“ sind, und nie­mand erhebt die gering­ste Kri­tik. Mehr noch, es sind die barm­her­zi­gen Pro­gres­si­ven von RD, die mit ihrem Spott dann auch noch über die Pilz­zucht herziehen.

6. Es ist merk­wür­dig, daß es der­sel­be Pon­ti­fex ist, der sagt, daß er den neu­en Erz­bi­schof von Madrid, der „jung und mutig“ ist, damit beauf­tragt hat, die gefähr­li­che Pilz­ko­lo­nie, die in Spa­ni­en her­vor­schießt, aus­zu­räu­chern und aus­zu­rot­ten. Hat er den seit 2023 amtie­ren­den Kar­di­nal José Cobo Cano gar in den Tech­ni­ken unter­wie­sen, die er selbst in Argen­ti­ni­en anwand­te, als er wäh­rend der Mili­tär­dik­ta­tur Pro­vin­zi­al der Jesui­ten war, um jene sei­ner Jesui­ten-Mit­brü­der, die er in jener Pha­se sei­nes Lebens als „Pil­ze“ betrach­te­te, auf­zu­spü­ren und zu kenn­zeich­nen? Das wäre viel­leicht eine gute Fra­ge für die Patres Franz Jalics und Orlan­do Yorio.

7. Es ist merk­wür­dig, daß Papst Fran­zis­kus die „Pil­ze“ des Wider­stands als „Sedis­va­kan­ti­sten“ bezeich­net. Bezieht er sich viel­leicht auf die „Kar­ne­vals­trup­pe“ von Pal­mar de Troya? Das scheint nicht der Fall zu sein, denn RD selbst und die Tages­zei­tung La Razón haben mit wenig Fein­ge­fühl alle Pil­ze in einen Topf gewor­fen: die Sacri­stía de La Ven­dée. Sie sind umge­kehrt „die Sakri­stei des Vati­kans“. Falls sich der Papst auf die Prie­ster von Tole­do bezo­gen haben soll­te, die den Kanal La Sacri­stía de La Ven­dée betrei­ben, hat er sie ein­fach ver­leum­det. Und Ver­leum­dung ist eine schwe­re Sünde.

Man könn­te sich schon fra­gen, wer hier ein „trau­ri­ger Mensch“ ist: oben Papst Fran­zis­kus, unten die von Fran­zis­kus geschol­te­nen Prie­ster des spa­ni­schen Kanals La Sacri­stía de La Ven­dée.

8. Es ist merk­wür­dig, daß der Papst Prie­ster und Lai­en mit Pilz­krank­heit-Genen als „trau­ri­ge Men­schen“ bezeich­net. Ein Bild sagt mehr als tau­send Worte.

Ein Bild sagt mehr als tau­send Worte

9. Es ist merk­wür­dig, wel­che Muta­tio­nen im Gesicht von Papst Fran­zis­kus fest­stell­bar sind. Sie erin­nern sofort an Dori­an Gray: „Das Por­trät schien geal­tert und völ­lig ver­än­dert zu sein; es hat­te etwas von Ver­fall und Ver­we­sung an sich. Die Far­ben waren stumpf, und hier und da gab es schwar­ze Flecken, die von einem zähen Grün über­zo­gen waren. Die Gesichts­zü­ge waren völ­lig ent­stellt.“ Oscar Wil­de, Das Bild­nis des Dori­an Gray, XX.

10. Defi­ni­ti­on der König­li­chen Spa­ni­schen Aka­de­mie (REA): „Pil­ze: Het­e­ro­tro­phe Lebe­we­sen ohne Chlo­ro­phyll, Blät­ter und Wur­zeln, die sich durch Spo­ren ver­meh­ren und para­si­tär leben in Sym­bio­se oder auf sich zer­set­zen­dem orga­ni­schem Mate­ri­al.“ Es ist merk­wür­dig, daß der Papst eini­ge sei­ner Kin­der als Para­si­ten bezeich­net. Wo ist das Feld­la­za­rett? Sind die Dosen Miser­i­cor­di­na aus­ge­gan­gen? Aber wenn Pil­ze leben, indem sie ver­we­sen­de Mate­rie para­si­tie­ren, ist das dann so gemeint, daß die „Pil­ze des Wider­stands“ die Kir­che para­si­tie­ren, die sich in einem Zustand der Ver­we­sung befin­det? Der Hin­weis auf Lou­is Bouy­er und sein Buch „La décom­po­si­ti­on du catho­li­cis­me“, „DerVer­fall des Katho­li­zis­mus“, ist da gera­de­zu ein Lektüre-Muß.

Barm­her­zi­ger Schrift­wech­sel eines Pfarrers

11. Es ist merk­wür­dig, daß beken­nen­de berg­o­glia­ni­sche Prie­ster und Bischö­fe gegen­über den „Pil­zen des Wider­stands“ die glei­che Matrix der Barm­her­zig­keit ver­fol­gen. Das Foto oben zeigt den jüng­sten Aus­tausch von Whats­App-Nach­rich­ten zwi­schen einem jun­gen Katho­li­ken und sei­nem Pfar­rer in Vil­la Allen­de (Cór­do­ba, Argen­ti­ni­en). [Der jun­ge Katho­lik frag­te den Pfar­rer höf­lich und respekt­voll, war­um es in sei­ner Pfar­rei nicht mög­lich ist, die Mund­kom­mu­ni­on kniend zu emp­fan­gen. Als kei­ne Ant­wort kam, frag­te er eben­so höf­lich einen Monat spä­ter noch ein­mal nach, um vom Pfar­rer die Ant­wort zu erhal­ten: „Belä­sti­gen Sie mich nicht mit Unfug. Fra­gen Sie den Bischof.“ Auf die erneu­te, wei­ter­hin aus­ge­spro­chen höf­li­che Nach­fra­ge, da er die­se Ant­wort nicht ver­stan­den habe, schrieb ihm der Pfar­rer: „Nur weil Sie mei­ne Tele­fon­num­mer haben, haben Sie noch kein Recht, von mir eine Ant­wort zu ver­lan­gen. Ich habe bereits gesagt, den Bischof zu fra­gen. Belä­sti­gen Sie mich nicht.“]

12. Es ist merk­wür­dig, daß die RD-Trup­pe nicht erkannt hat, daß Papst Fran­zis­kus, Jor­ge Mario Berg­o­glio, ein Voll­blut-Pero­nist ist und als sol­cher jedem sagt, was er hören will. Eine Woche, bevor er sie in einem klei­nen Büro in San­ta Mar­ta emp­fing, emp­fing er im Apo­sto­li­schen Palast die Obe­ren der Prie­ster­bru­der­schaft St. Petrus, „Wider­stands­pil­ze“ von den gif­tig­sten, die es gibt, und er ord­ne­te kei­nes­wegs ihre sofor­ti­ge Aus­räu­che­rung an. Im Gegen­teil, er ermu­tig­te sie, ihr kla­res Cha­ris­ma des Wider­stands weiterzuführen.

Und noch eine kurio­se Rand­be­mer­kung: Fran­zis­kus hat in der logi­schen Gebrech­lich­keit sei­nes Alters nicht erkannt, daß die pero­ni­sti­sche List mit der Uni­ver­sa­li­sie­rung der sozia­len Netz­wer­ke nicht mehr funk­tio­niert. Auch die RD-Füh­rer schei­nen von dem­sel­ben Übel betrof­fen zu sein.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Reli­gi­on Digital/​Caminante Wan­de­rer (Screen­shots)

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Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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