(Rom) Die Akademie Johannes Paul II. für das Leben und die Familie ersucht Papst Franziskus, den argentinischen Kardinal Victor Manuel Fernández seines Amtes als Präfekt des römischen Glaubensdikasteriums zu entheben.
In einer Erklärung brachte Thomas Ward, Präsident der Akademie, seine „Verwunderung“ darüber zum Ausdruck, daß Kardinal Fernández das Amt des Glaubenspräfekten angenommen hat, „obwohl er in den vergangenen Jahrzehnten skandalöse Bücher erotischer Natur geschrieben hat, die an Pornographie grenzen und Passagen enthalten, die der überlieferten Lehre der Kirche widersprechen, insbesondere seine Werke ‚Heile mich mit deinem Mund. Die Kunst des Küssens‘ und ‚Mystische Leidenschaft. Spiritualität und Sinnlichkeit‘.“
Anstatt die „schändlichen Passagen zurückzuziehen, erklärte Kardinal Fernández lediglich, daß er sie heute nicht mehr veröffentlichen würde und daß er ihren Nachdruck untersagte“, so Ward.
Die Akademie Johannes Paul II. für das Leben und die Familie prangert an, daß „die sinnlich-mystische Literatur, zu der der Kardinal eine besondere Neigung hat, eines der schlimmsten Übel unserer Zeit ist, da sie unter dem Vorwand der Spiritualität in Wirklichkeit nichts anderes tut, als die schlimmsten Exzesse der gegenwärtigen sexuellen Revolution zu rechtfertigen, die unsere Gesellschaft zutiefst korrumpiert und unsere jungen Menschen in den Abgrund führt“.
Die Akademie Johannes Paul II. ruft in Erinnerung, daß unter Papst Pius XI. das Heilige Offizium, wie das Glaubensdikasterium damals genannt wurde, die Instruktion De sensuali et de sensuali-mystico litterarum genere veröffentlichte, die ausdrücklich die mystisch-sinnliche Literatur verurteilte, insbesondere die Werke jener Autoren, die ‚sich nicht scheuen, das Tummelfeld einer kranken Sinnlichkeit mit heiligen Dingen zu verschönern, indem sie taktlose Lieben mit einer gewissen Frömmigkeit gegenüber Gott und einem religiösen Mystizismus vermischen, der völlig falsch ist‘“.
„Es ist bedauerlich, daß katholische Laien den Glaubenspräfekten an die Ermahnung seines eigenen Vorgängers erinnern müssen“
Die erwähnte Instruktion von Pius XI. stellt ausdrücklich fest, so Ward, „daß keine Absicht des Verfassers verhindern kann, daß ‚die Leser, deren Zerbrechlichkeit im allgemeinen groß ist, wie auch ihre Neigung zur Lust infolge der Verderbnis ihrer Natur, sich allmählich in den Netzen der Köder dieser unreinen Seiten verfangen‘ “.
Dazu beklagt Ward: „Es ist bedauerlich, daß fast ein Jahrhundert nach dieser Instruktion die katholischen Laien den Präfekten an die Ermahnung seines eigenen Vorgängers erinnern müssen.“
Für den Präsidenten der Akademie Johannes Paul II. „zeigen diese skandalösen Vorfälle, daß Kardinal Victor Manuel Fernández nicht über die Mindestqualitäten verfügt, um die Rolle des Glaubensverteidigers zu erfüllen. Aus diesem Grund bittet die Akademie den Heiligen Vater förmlich, ihn zu entlassen und an seiner Stelle einen kompetenten Theologen zu ernennen, der den moralischen Lehren der Kirche treu ist“.
Die Akademie Johannes Paul II. für das Leben und die Familie wurde 2017 von herausragenden katholischen Persönlichkeiten und Lebensrechtlern gegründet, die von den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. zu Mitgliedern der Päpstlichen Akademie für das Leben ernannt wurden, aber Ende 2016, obwohl auf Lebenszeit ernannt, Opfer einer bergoglianischen Säuberungsaktion geworden waren.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL