Akademie Johannes Paul II. fordert die Entlassung von Kardinal Fernández

"Es ist bedauerlich, daß katholische Laien den Glaubenspräfekten an die Ermahnung seines eigenen Vorgängers erinnern müssen“


Victor Manuel "Tucho" Fernández, als Erzbischof von La Plata (2018–2023): Wandlung mit Mikrophon
Victor Manuel "Tucho" Fernández, als Erzbischof von La Plata (2018–2023): Wandlung mit Mikrophon

(Rom) Die Aka­de­mie Johan­nes Paul II. für das Leben und die Fami­lie ersucht Papst Fran­zis­kus, den argen­ti­ni­schen Kar­di­nal Vic­tor Manu­el Fernán­dez sei­nes Amtes als Prä­fekt des römi­schen Glau­bens­dik­aste­ri­ums zu entheben.

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In einer Erklä­rung brach­te Tho­mas Ward, Prä­si­dent der Aka­de­mie, sei­ne „Ver­wun­de­rung“ dar­über zum Aus­druck, daß Kar­di­nal Fernán­dez das Amt des Glau­bens­prä­fek­ten ange­nom­men hat, „obwohl er in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten skan­da­lö­se Bücher ero­ti­scher Natur geschrie­ben hat, die an Por­no­gra­phie gren­zen und Pas­sa­gen ent­hal­ten, die der über­lie­fer­ten Leh­re der Kir­che wider­spre­chen, ins­be­son­de­re sei­ne Wer­ke ‚Hei­le mich mit dei­nem Mund. Die Kunst des Küs­sens‘ und ‚Mysti­sche Lei­den­schaft. Spi­ri­tua­li­tät und Sinnlichkeit‘.“

Anstatt die „schänd­li­chen Pas­sa­gen zurück­zu­zie­hen, erklär­te Kar­di­nal Fernán­dez ledig­lich, daß er sie heu­te nicht mehr ver­öf­fent­li­chen wür­de und daß er ihren Nach­druck unter­sag­te“, so Ward.

Die Aka­de­mie Johan­nes Paul II. für das Leben und die Fami­lie pran­gert an, daß „die sinn­lich-mysti­sche Lite­ra­tur, zu der der Kar­di­nal eine beson­de­re Nei­gung hat, eines der schlimm­sten Übel unse­rer Zeit ist, da sie unter dem Vor­wand der Spi­ri­tua­li­tät in Wirk­lich­keit nichts ande­res tut, als die schlimm­sten Exzes­se der gegen­wär­ti­gen sexu­el­len Revo­lu­ti­on zu recht­fer­ti­gen, die unse­re Gesell­schaft zutiefst kor­rum­piert und unse­re jun­gen Men­schen in den Abgrund führt“.

Die Aka­de­mie Johan­nes Paul II. ruft in Erin­ne­rung, daß unter Papst Pius XI. das Hei­li­ge Offi­zi­um, wie das Glau­bens­dik­aste­ri­um damals genannt wur­de, die Instruk­ti­on De sen­sua­li et de sen­sua­li-mysti­co lit­terarum gene­re ver­öf­fent­lich­te, die aus­drück­lich die mystisch-sinn­li­che Lite­ra­tur ver­ur­teil­te, ins­be­son­de­re die Wer­ke jener Autoren, die ‚sich nicht scheu­en, das Tum­mel­feld einer kran­ken Sinn­lich­keit mit hei­li­gen Din­gen zu ver­schö­nern, indem sie takt­lo­se Lie­ben mit einer gewis­sen Fröm­mig­keit gegen­über Gott und einem reli­giö­sen Mysti­zis­mus ver­mi­schen, der völ­lig falsch ist‘“.

„Es ist bedauerlich, daß katholische Laien den Glaubenspräfekten an die Ermahnung seines eigenen Vorgängers erinnern müssen“

Die erwähn­te Instruk­ti­on von Pius XI. stellt aus­drück­lich fest, so Ward, „daß kei­ne Absicht des Ver­fas­sers ver­hin­dern kann, daß ‚die Leser, deren Zer­brech­lich­keit im all­ge­mei­nen groß ist, wie auch ihre Nei­gung zur Lust infol­ge der Ver­derb­nis ihrer Natur, sich all­mäh­lich in den Net­zen der Köder die­ser unrei­nen Sei­ten verfangen‘ “.

Dazu beklagt Ward: „Es ist bedau­er­lich, daß fast ein Jahr­hun­dert nach die­ser Instruk­ti­on die katho­li­schen Lai­en den Prä­fek­ten an die Ermah­nung sei­nes eige­nen Vor­gän­gers erin­nern müssen.“

Für den Prä­si­den­ten der Aka­de­mie Johan­nes Paul II. „zei­gen die­se skan­da­lö­sen Vor­fäl­le, daß Kar­di­nal Vic­tor Manu­el Fernán­dez nicht über die Min­dest­qua­li­tä­ten ver­fügt, um die Rol­le des Glau­bens­ver­tei­di­gers zu erfül­len. Aus die­sem Grund bit­tet die Aka­de­mie den Hei­li­gen Vater förm­lich, ihn zu ent­las­sen und an sei­ner Stel­le einen kom­pe­ten­ten Theo­lo­gen zu ernen­nen, der den mora­li­schen Leh­ren der Kir­che treu ist“.

Die Aka­de­mie Johan­nes Paul II. für das Leben und die Fami­lie wur­de 2017 von her­aus­ra­gen­den katho­li­schen Per­sön­lich­kei­ten und Lebens­recht­lern gegrün­det, die von den Päp­sten Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. zu Mit­glie­dern der Päpst­li­chen Aka­de­mie für das Leben ernannt wur­den, aber Ende 2016, obwohl auf Lebens­zeit ernannt, Opfer einer berg­o­glia­ni­schen Säu­be­rungs­ak­ti­on gewor­den waren.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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