Die Bischofskonferenz von Malawi reagierte als erste auf die neue vatikanische Erklärung Fiducia supplicans. Die Bischofskonferenz erließ noch gestern eine Klarstellung, mit der sie deutlich macht, daß in Malawi jede Form der Segnung von Homo-Paaren und jede Form der Homosexualität für Katholiken untersagt sind.
Auf dem afrikanischen Kontinent wird somit umgehend auf die skandalöse Erklärung der „zwei Schurken an der Spitze der Kirche“ (Caminante Wanderer) reagiert. Nicht einzelne Bischöfe nützen ihre Jurisdiktion, sondern gleich eine ganze Bischofskonferenz.
Mit einem einstimmigen Beschluß reagierten die Bischöfe Malawis auf Fiducia supplicans mit einer „Klarstellung“:
„Um Verwirrung unter den Gläubigen zu vermeiden, ordnen wir direkt an, daß aus pastoralen Gründen Segnungen jeglicher Art und gleichgeschlechtliche Verbindungen jeglicher Art in Malawi nicht erlaubt sind.“
Gestern wurde die Klarstellung von der Bischofskonferenz auf den sozialen Medien veröffentlicht.
Die Reaktion zielt in die Richtung, die allein Franziskus zur Vernunft bringen und seinen homosexuellen Glaubenspräfekten in die Ränge weisen könnte. Franziskus reagiert allergisch auf Widerstand. Er versucht seine „Revolution“ unbemerkt umzusetzen, manche würde auch von Hinterlist sprechen. Um ihm Widerstand entgegenzusetzen, müßten die 5713 Bischöfe als Nachfolger der Apostel, die die Kirche heute zählt, allerdings aus ihrer Lethargie aufstehen. Die unter Franziskus häufig schlechte Kandidatenauswahl wird zum zusätzlichen Hindernis. Hinzu kommt, daß viele Bischöfe schlicht und einfach, aber dennoch schockierend vom Glauben abgefallen sind, vor allem im deutschen Sprachraum.
Es müßten also mehr Bischofskonferenzen sein, die ihr klares Nein entgegensetzen, um Franziskus zu beeindrucken.
In der bergoglianischen Logik ist es nämlich kein Problem, daß jede Bischofskonferenz und jeder Bischof in seiner Jurisdiktion tut, was er in umstrittenen Fragen für richtig hält (außer er möchte den überlieferten Ritus und die Tradition fördern). Franziskus geht es darum, daß gleichgesinnte Bischöfe seinen „Paradigmenwechsel“ umsetzen können. Die Modernisten haben aus der ihnen verhaßten „restaurativen Phase“ von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gelernt, daß Versuche, die Weltkirche als ganze auf krumme Wege umzubiegen, zum Scheitern verurteilt ist. Daher steht Franziskus für einen Strategiewechsel. Im Klartext: Es ist ihm egal, ob der Großteil des Weltepiskopats rechtgläubig bleibt, solange gleichzeitig zum Beispiel deutsche Bischöfe ihre glaubensferne Agenda verwirklichen können. So wurde es von Franziskus mit Amoris laetitia vorgegeben und Fiducia supplicans ist der nächste Schritt auf diesem Weg. Das Motto lautet: Jeder Bischof möge nach seiner Façon selig werden. Dahinter steht die Überzeugung, daß der Faktor Zeit dem Modernismus immer neue Türen auftun werde. Das brauche Jahre, vielleicht Jahrzehnte, doch – darin ist sich Franziskus sicher – die Richtung sei klar vorgezeichnet. In jenen Diözesen, wo ein antikatholischer Schritt erst einmal eingeführt ist, sei es durch den Gewöhnungseffekt, also die Macht des Faktischen, schwierig, zurückzugehen. In den Diözesen, wo rechtgläubige Bischöfe die Glaubens- und Morallehre verteidigen, sei es nur eine Frage der Zeit, bis ein neuer Bischof ernannt werde, und mit jedem neuen Bischof bestünden gute Aussichten, daß er dann den modernistischen Wechsel vollziehen werde. Auf diese Weise kämen jedes Jahr, so die bergoglianische Rechnung, einige Diözesen neu hinzu, die den Paradigmenwechsel vollziehen, und früher oder später werde die „Einheit“ der Weltkirche wiederhergestellt sein, wenn auch auf dem falschen Weg.
Die Bischöfe von Malawi haben jedenfalls geschlossen den ersten Schritt gesetzt und haben damit zusammen mit den Bischöfen von Astana Kirchengeschichte geschrieben. Sie haben bloßgestellt, daß Franziskus unter mindestens ebenso massiven Gedächtnislücken leidet wie US-Präsident Joe Biden und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Er vergißt seit seiner Wahl, daß Homosexualität eine schwere Sünde ist. Im Juli 2013 erklärte er zwar in seiner „typisch jesuitischen“ Dialektik (Msgr. Bruno Forte), daß die katholische Lehre zur Homosexualität ohnehin jeder kenne, doch aus seinem Mund wurde sie noch nie gehört. Sie wurde von ihm noch nie ausgesprochen, geschweige denn gelehrt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Episcopal Conference of Malawi/Facebook (Screenshot)