Zweiter Gebets- und Fasttag für den Frieden im Heiligen Land

Aufruf des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem


Patriarch Pizzaballa, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, mit den Oberhäuptern anderer Kirchen, vor allem unierter, im Heiligen Land.
Patriarch Pizzaballa, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, mit den Oberhäuptern anderer Kirchen, vor allem unierter, im Heiligen Land.

Der Latei­ni­sche Patri­arch von Jeru­sa­lem, Pier­bat­ti­sta Kar­di­nal Piz­za­bal­la, ruft für den 27. Okto­ber erneut zu einem Tag des Gebets und des Fastens auf für den Frie­den und die Ver­söh­nung im Hei­li­gen Land.

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Der Auf­ruf rich­tet sich wie­der­um an alle Katho­li­ken des Hei­li­gen Lan­des und der gan­zen Welt und alle Men­schen guten Willens.

In Jeru­sa­lem spricht man von der Not­wen­dig­keit einer grö­ße­ren Beharr­lich­keit der Chri­sten für den Frie­den als jener, die für Krieg und Feind­schaft arbei­ten. Da Jesus Chri­stus der Frie­dens­fürst ist, kommt wah­rer Frie­den nur von oben. Frie­dens­stif­ter sind des­halb vor allem jene, die in die­ser geist­li­chen Dimen­si­on durch Gebet und Fasten für den Frie­den eintreten.

Der Patri­arch will ver­ständ­lich machen, daß die dop­pel­te Tra­gö­die zu bei­den Sei­ten der Gren­ze zwi­schen Isra­el und dem Gaza­strei­fen zusätz­lich bela­stet wird durch die Gefahr einer mög­li­chen Aus­wei­tung des Kon­flikts. Wie die seit Jahr­zehn­ten andau­ern­de Tra­gö­die bei­de Sei­ten als Opfer und Täter sieht, so gibt es auch auf bei­den Sei­ten Kriegs­trei­ber, die den Krieg als „Lösung“ sehen. Es gibt sogar jene, die Tod und Zer­stö­rung zynisch als Teil ihres geo­po­li­ti­schen Kal­küls betrachten.

Papst Fran­zis­kus schloß sich der Initia­ti­ve des Patri­ar­chen an und sag­te gestern am Ende der Generalaudienz:

„In die­sem Sin­ne habe ich beschlos­sen, für Frei­tag, den 27. Okto­ber, zu einem Tag des Fastens und des Gebets und der Buße auf­zu­ru­fen, zu dem ich die Schwe­stern und Brü­der der ver­schie­de­nen christ­li­chen Kon­fes­sio­nen, die Ange­hö­ri­gen ande­rer Reli­gio­nen und alle, denen die Sache des Welt­frie­dens am Her­zen liegt, ein­la­de, sich nach eige­nem Ermes­sen zu betei­li­gen. An die­sem Abend wer­den wir um 18 Uhr im Peters­dom im Geist der Buße eine Gebets­stun­de abhal­ten, um den Frie­den in unse­ren Tagen, den Frie­den in die­ser Welt zu erfle­hen. Ich bit­te alle Teil­kir­chen, sich dar­an zu betei­li­gen und ähn­li­che Initia­ti­ven für das Volk Got­tes vorzubereiten“.

In Jeru­sa­lem wer­den die Fran­zis­ka­ner der Kusto­die des Hei­li­gen Lan­des ab 17:30 Uhr (MEZ) eine Gebets­wa­che hal­ten. Es wird auch mög­lich sein, sich aus der Fer­ne gei­stig zu betei­li­gen über eine Video­di­rekt­über­tra­gung, die über die­sen Link zugäng­lich ist (in ver­schie­de­nen Spra­chen wur­den Hef­te für die Gebets­wa­che her­aus­ge­ge­ben). Den gan­zen mor­gi­gen Tag über wer­den in der Ver­kün­di­gungs­ba­si­li­ka in Naza­reth Gebets­mo­men­te stattfinden.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Ter​ra​san​ta​.net (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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