„In einem einst unvorstellbaren Moment“, so die direkte Anspielung, wurde die Mitbegründerin der Homo-Organisation New Ways Ministry, die US-amerikanische Homo-Aktivistin, bekennende Lesbe und Ordensfrau Jeannine Gramick, gestern nachmittag von Franziskus in Santa Marta empfangen.
Der Papst nahm sich 50 Minuten Zeit. Ein deutliches Signal, daß ihm die Homo-Agenda sehr wichtig ist. Zur Erinnerung: Für Ludovine de la Rochère, die mutige Vorsitzende von Manif pour tous, der französischen Volksbewegung für die Verteidigung der Familie und des Lebensrechts und gegen die Legalisierung der Homo-Ehe, fand Franziskus am 12. Juni 2014 keine fünf Minuten Zeit, und die nur zwischen Tür und Angel am Rande seiner morgendlichen Messe in Santa Marta. Die Audienz für de la Rochère kam überhaupt erst wegen des insistenten Drängens französischer und vatikanischer Würdenträger zustande.
Für die kirchlichen Homo-Aktivisten stehen die Türen offen.
Wie schon in den vergangenen zehn Jahren rehabilitiert Franziskus mit der Audienz für Jeannine Gramick indirekt, aber signalträchtig eine weitere prominente Gegnerin der kirchlichen Glaubens- und Morallehre. Ganz anders hatten es seine Vorgänger gehalten, besonders Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Auf dem gestrigen Foto mit Papst Franziskus ist Sr. Gramick erstmals in ihrem Ordenskleid zu sehen, auf das sie sonst keinen Wert legt. Gramicks Entourage bestand aus drei weiteren Mitgliedern ihrer Homo-Organisation New Ways Ministry, die auf ihrer Internetseite über das Treffen schreibt:
„Schwester Jeannine, Mitbegründerin von New Ways Ministry, überbrachte Papst Franziskus Grüße von LGBTQ+-Katholiken in der US-Kirche. Sie dankte ihm für seine Offenheit, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen, sowie für seinen Widerstand gegen die Kriminalisierung von LGBTQ+-Menschen in der Zivilgesellschaft.
Dieses Treffen ist bemerkenswert, weil es die anhaltende Akzeptanz von LGBTQ+-Themen und ‑Arbeit durch katholische Amtsträger widerspiegelt. Frühere Päpste und Kirchenführer haben sich gegen Schwester Jeannine und New Ways Ministry gestellt. Dieses Treffen steht nun für eine neue Offenheit gegenüber dem seelsorgerisch motivierten und nach Gerechtigkeit strebenden Ansatz, den Schwester Jeannine und ihre Organisation seit langem praktizieren.“
Gramick wird mit den Worten zitiert:
„Das Treffen war für mich sehr emotional. Seit dem Tag seiner Wahl liebe und bewundere ich Papst Franziskus für seine Demut, seine Liebe zu den Armen und zu denen, die von der Gesellschaft abgelehnt werden. Er ist das menschliche Gesicht von Jesus in unserer Zeit. Papst Franziskus schaut in dein Herz und seine Augen sagen, daß Gott dich liebt.“
Und darüber, wie die Audienz zustande kam, heißt es:
„Die Begegnung war die jüngste Interaktion zwischen Papst Franziskus, Schwester Jeannine und New Ways Ministry, die vor mehr als zwei Jahren begann. Schwester Jeannine hat eine freundschaftliche Korrespondenz mit ihm entwickelt. In einem Brief nannte Papst Franziskus sie eine ‚mutige Frau‘ und schickte ihr einen handgeschriebenen Brief, in dem er ihr zu 50 Jahren LGBTQ+-Mission gratulierte.
Nachdem sie von Freunden gehört hatte, daß Papst Franziskus unbedingt Schwester Jeannine treffen wollte, schrieb sie ihm, um ihn zu fragen, ob sie ihn besuchen und Francis DeBernardo, den Exekutivdirektor, und Robert Shine, den stellvertretenden Direktor, mitbringen könne, die in Rom waren, um über die Generalversammlung der Synode der Synodalität zu berichten, sowie Matthew Myers, ein stellvertretendes Mitglied des New-Ways-Ministry-Teams. Papst Franziskus begrüßte sie und die Gruppe herzlich.“
Das Glückwunschschreiben von Franziskus an Gramick wurde in der US-amerikanischen Jesuitenzeitschrift America von einem anderen bekannten und von Franziskus geförderten Homo-Aktivisten, dem Jesuiten Pater James Martin, veröffentlicht.
Katholisches.info schrieb am 6. Juni 2023:
„Die marxistische Zersetzung der Sprache und des Denkens ist in den USA weiter fortgeschritten. Das galt auch für den zahlenmäßig größten Zusammenschluß von Frauenorden LCWR. Papst Benedikt XVI. mußte eingreifen, weil das dort gepflegte feministische Denken in einigen Teilen in offene Männerfeindlichkeit und Lesbentum umgeschlagen hatte. Das ging so weit, daß Priestern der Zutritt zu Frauenkonventen verwehrt wurde. Die Ordensfrauen lebten dadurch ohne Sakramente, die sie sich – laut ihrem Denken – selbst verschafften.
Aus diesem Umfeld stammt Jeannine Gramick, die zusammen mit einem abgefallenen Priester 1977 die Homo-Organisation New Ways Ministry gründete. Gramick gehörte den 1833 im deutschen Neunburg vorm Wald gegründeten Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau an. Als die Glaubenskongregation unter Kardinal Joseph Ratzinger 1999 ihre Distanzierung von der Homo-Häresie forderte, verließ sie den Orden und trat bei den Sisters of Loreto ein. Über deren Zustand muß nichts weiter hinzugefügt werden. 2014 unterzeichnete Gramick einen offenen Brief an den damaligen US-Präsidenten Barack Obama, mit dem sie ihn unterstützte, die Tötung ungeborener Kinder durch Abtreibung weltweit zu fördern.
Verwirrung bringt laufend neue Verwirrung hervor.“
Gramick zählt also für Franziskus gewissermaßen auch zu den „Großen“, zu denen er bereits die Abtreibungs‑, Homo- und Euthanasie-Lobbyisten und erklärten Kirchenfeinde Emma Bonino und Marco Pannella gekürt hatte.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: New Ways Ministry (Screenshot)