Ungehorsame Schwestern – Vatikan bekräftigt kommissarische Verwaltung der LCWR


Rebellen-Ordensschwestern der LCWR in Rom. Treffen mit Glaubenspräfekt Müller bekräftigt kommissarische Verwaltung durch Vatikan. Papst Franziskus bestätig Maßnahmen, um LCWR wieder auf kirchlichen und katholischen Kurs zu bringen(Washing­ton) Gestern emp­fing Kuri­en­erz­bi­schof Ger­hard Lud­wig Mül­ler in Rom den Vor­stand der rebel­li­schen Ordens­schwe­stern der US-ame­ri­ka­ni­schen Lea­der­ship Con­fe­rence of Women Reli­gious (LCWR). Der Vati­kan ver­sucht noch ein­mal einen Dia­log mit jenen unge­hor­sa­men Schwe­stern, die den katho­li­schen Glau­ben in Fra­ge stel­len, schwer­wie­gen­de Ver­feh­lun­gen gegen die kirch­li­che Ord­nung began­gen und häre­ti­sche Posi­tio­nen ein­ge­nom­men haben. Der Kon­flikt zwi­schen Rom und den in der LCWR zusam­men­ge­schlos­se­nen Ordens­frau­en spitz­te sich 2012 zu und erreich­te im Som­mer einen Höhepunkt.

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Die Dele­gier­ten­ver­samm­lung der LCWR, in der fast 80 Pro­zent der ame­ri­ka­ni­schen Frau­en­kon­ven­te zusam­men­ge­schlos­sen sind, muß­te im August 2012 ent­schei­den, ob sie mit den drei vom Vati­kan ernann­ten Bischö­fen zusam­men­ar­bei­ten oder ein offe­nes Schis­ma voll­zie­hen woll­te. Papst Bene­dikt XVI. hat­te den LCWR-Vor­stand ent­mach­tet und unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt. Schließ­lich fand sich eine Mehr­heit, die den Ein­griff akzep­tier­te und an der Ein­heit mit der katho­li­schen Kir­che festhielt.

„Kollektiver Widerspruch“ mit Esoterik, Feminismus und Sozialromantik

Dem Hei­li­gen Stuhl und einer jün­ge­ren Gene­ra­ti­on von ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fen war nach einem jah­re­lan­gen Vor­spiel der Gedulds­fa­den geris­sen. Der Unge­hor­sam und die von den Ordens­frau­en unter Vor­täu­schung von Kirch­lich­keit ver­tre­te­nen Häre­si­en soll­ten nicht län­ger gedul­det werden.

Die Rebel­len-Schwe­stern hat­ten sich nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil weit von der kirch­li­chen Leh­re und deren Ord­nung ent­fernt mit Aus­rit­ten in die Eso­te­rik, New Age, Homo­se­xua­li­tät, radi­ka­lem Femi­nis­mus und For­men von Post-Chri­sten­tum. In einem ver­nich­ten­den Bericht der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on über den Zustand und die Posi­tio­nen der LCWR ist von einem „kol­lek­ti­ven Wider­spruch“ gegen die katho­li­sche Leh­re die Rede. Tei­le der LCWR gin­gen nicht nur „über die katho­li­sche Leh­re hin­aus“, son­dern auch „über Jesus Chri­stus“. Die Domi­ni­ka­ne­rin Lau­rie Brink 2007 sprach auf einer LCWR-Tagung von „neu­en Hori­zon­ten“, die über Jesus hin­aus­wei­sen würden.

Heilige Messe nicht als Mittelpunkt akzeptiert, weil Priester Männer sind

Der auf den Gip­fel getrie­be­ne Gen­der-Kampf voll­zieht sich hin­ter den Mau­ern ame­ri­ka­ni­scher Frau­en­kon­ven­te. Bei­spiel­haft für die skan­da­lö­sen Posi­tio­nen der LCWR ist deren Ableh­nung der  von Papst Paul VI. appro­bier­ten Erklä­rung Inter Insi­gnio­res der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on aus dem Jahr 1976. Dar­in wird betont, daß auch im Mit­tel­punkt des weib­li­chen Ordens­le­bens die Hei­li­ge Mes­se ste­hen müs­se. Da die­se nur von Prie­stern zele­briert wer­den kann, ver­wei­ger­ten die Ordens­schwe­stern den Gehor­sam, weil sie das Frau­en­prie­ster­tum for­dern oder sich wei­gern, daß ein Mann, und sei es ein Prie­ster, ihre Gemein­schaft betritt.

Auch bei den nicht-ver­han­del­ba­ren Wer­ten fin­den sich Abwei­chun­gen aller Art: Rebel­len-Schwe­stern die sich im Kampf gegen die Todes­stra­fe und für ille­ga­le Ein­wan­de­rer ein­sper­ren las­sen, aber für das Recht auf Tötung unge­bo­re­ner Kin­der und Pri­vi­le­gi­en für Homo­se­xu­el­le demon­strie­ren. Glei­ches gilt für die Eutha­na­sie. Das Faß zum Über­lau­fen brach­te im Vati­kan schließ­lich die offe­ne Unter­stüt­zung von Barack Oba­mas Gesund­heits­re­form ohne wenn und aber und damit auch jener Tei­le, die von Rom und den ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fen abge­lehnt wer­den, weil sie die Abtrei­bung för­dern und die Gewis­sens­frei­heit einschränken.

Lange geduldeter geistiger Erosionsprozeß begann nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil

Die Dimen­sio­nen des gei­sti­gen Ero­si­ons­pro­zes­ses waren von den frü­he­ren Bischö­fen und von Rom lan­ge gedul­det wor­den. Akti­ve Min­der­hei­ten über­nah­men in den 70er und 80er Jah­ren die Kon­trol­le von Kon­ven­ten und konn­ten von Lei­tungs­funk­tio­nen aus ihre zer­set­zen­den Posi­tio­nen in den Orden ver­brei­ten und das Ordens­le­ben der Schwe­stern ver­gif­ten. Die im LCWR zusam­men­ge­schlos­se­nen Orden und Kon­ven­te zäh­len etwa 45.000 Ordens­schwe­stern.  Das Durch­schnitts­al­ter liegt bei 73 Jah­ren. Es ist so hoch, daß das LCWR-Pro­blem sich in abseh­ba­rer  Zeit bio­lo­gisch erle­di­gen dürf­te, da die rebel­li­schen Schwe­stern kaum mehr Nach­wuchs haben.

Im Gegen­satz dazu gibt es seit den 90er Jah­ren einen neu­en Zusam­men­schluß von Frau­en­or­den, die glau­bens- und rom­treu sind. Sie umfas­sen jene Orden und Kon­ven­te, die den rebel­li­schen Kurs der LCWR nicht mehr mit­ma­chen woll­ten. Der Alters­durch­schnitt beim kir­chen­treu­en Coun­cil of Mayor Supe­ri­ors of Women Reli­gious (CMSWR) liegt bei 35 Jah­ren. Fast der gesam­te Ordens­nach­wuchs kon­zen­triert sich auf die­se Gemeinschaften.

Mit den im LCWR ver­bun­de­nen Orden und Kon­ven­ten hän­gen jedoch eine Viel­zahl von Ein­rich­tun­gen zusam­men von Kran­ken­häu­sern über Schu­len und Kin­der­gär­ten bis zu Sozi­al­ein­rich­tun­gen. Deren Weg­bre­chen wür­de gro­ße Lücken in das katho­li­sche Netz der USA reißen.

Das Schis­ma liegt schon lan­ge in der Luft. Solan­ge die Rebel­lin­nen aber auch inner­halb der Kir­che tun und las­sen konn­ten, was sie woll­ten, ein­schließ­lich Ver­wir­rung unter den Gläu­bi­gen stif­ten und wider­sprüch­li­che Signa­le über die katho­li­schen Posi­tio­nen an die Öffent­lich­keit sen­den, sahen sie kei­nen Grund, den Weg des offe­nen Bru­ches zu gehen. Papst Bene­dikt XVI. war es, der sich mit beson­de­rem Nach­druck um die Über­win­dung oder Ver­hin­de­rung von Schis­men bemüh­te, aller­dings auf einer soli­den Grundlage.

Papst Franziskus bestätigte Maßnahmen um LCWR wieder auf Kurs zu bringen

Gestern traf Kuri­en­erz­bi­schof Ger­hard Lud­wig Mül­ler, der Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, mit dem Vor­stand der LCWR zusam­men. Er teil­te mit, „vor kur­zem“ mit dem Papst über das „Doc­tri­nal Assess­ment“ gespro­chen zu haben, das heißt über den ver­nich­ten­den Bericht der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, der 2012 Bene­dikt XVI. zur Ein­set­zung der kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­ter für die LCWR ver­an­laß­te. Papst Fran­zis­kus „hat die Ergeb­nis­se des Assess­ments, die getrof­fe­nen Maß­nah­men und das von den Kom­mis­sa­ren vor­ge­schla­ge­ne Pro­gramm zur Erneue­rung der LCWR bestä­tigt“, so Müller.

Neben Kuri­en­erz­bi­schof Mül­ler war auch der Apo­sto­li­sche Dele­gat für die LCWR, Erz­bi­schof Peter Ser­tain von Seat­tle anwe­send. Die Rebel­lin­nen ste­hen schon seit län­ge­rem unter Beob­ach­tung nicht zuletzt wegen ihrer Posi­tio­nen zu Abtrei­bung und Homo­se­xua­li­tät. Die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on warf der LCWR zudem „über­trie­be­nen Ein­satz“ bei Sozi­al­fra­gen vor.

In der nach der Begeg­nung von der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ver­brei­te­ten Pres­se­klä­rung heißt es, daß es für Erz­bi­schof Mül­ler „die erste Gele­gen­heit war, den Vor­stand der LCWR zu tref­fen“. Mül­ler dank­te den Ordens­frau für ihren „gro­ßen Bei­trag“ in „vie­len Schu­len, Kran­ken­häu­sern, Sozi­al­ein­rich­tun­gen, die von den Schwe­stern im Lau­fe der Jah­re gegrün­det wur­den und von ihnen geführt wer­den“. Laut Pres­se­er­klä­rung habe der Prä­fekt „die Leh­re des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils über die wich­ti­ge Mis­si­on der Ordens­frau­en für eine Visi­on der kirch­li­chen, auf dem Glau­ben an Jesus Chri­stus und den Leh­ren der Kir­che gegrün­de­ten Gemein­schaft […] unter der Lei­tung und des Lehr­am­tes“ erklärt. Nach die­ser Ermah­nung bekräf­tig­te der Glau­bens­prä­fekt die Linie des Vati­kans: Ein­rich­tun­gen wie die LCWR „exi­stie­ren, um die gemein­sa­men Anstren­gun­gen zwi­schen den Mit­glieds­or­den zu för­dern wie eben­so die Zusam­men­ar­beit mit den ört­li­chen Bischofs­kon­fe­ren­zen und den ein­zel­nen Bischö­fen“. Aus die­sem Grund, so Msgr. Mül­ler, bleibt die LCWR „unter der Lei­tung des Hei­li­gen Stuhls“.

Pat Farrell, Nummer Zwei der LCWR begrüßte Ernennung Müllers 2012 mit Provokation

Vor einem Jahr hat­te die Pat Far­rell OSF, die stell­ver­tre­ten­de LCWR-Vor­sit­zen­de und  „Vice-Pre­si­dent“ der Fran­zis­ka­ne­rin­nen von Dubu­que in Iowa in einem Inter­view mit dem Natio­nal Public Radio das Kriegs­beil aus­ge­gra­ben. Als der Vati­kan gera­de die Ernen­nung des Regens­bur­ger Bischofs Mül­ler zum neu­en Glau­bens­prä­fek­ten bekannt­gab, begrüß­te Far­rell Mül­ler mit der Pro­vo­ka­ti­on, daß die Vor­wür­fe des Vati­kans gegen die Rebel­len-Schwe­stern „jeg­li­cher Grund­la­ge ent­beh­ren“ und „poten­ti­ell desk­truk­tiv für unse­re Mis­si­on“ sei.

Die Vor­wür­fe des Vati­kans sind im Doc­tri­nal Assess­ment, einem acht Sei­ten lan­gen Doku­ment zusam­men­ge­faßt, das im April 2012 von der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ver­öf­fent­licht wur­de. Sie sind für Grup­pen, die Orden der katho­li­schen Kir­che sind, gera­de­zu ver­nich­tend. Damals wur­de James Peter Sar­tain, der Erz­bi­schof von Seat­tle, assi­stiert von den Bischö­fen Leo­nard Blair von Tole­do (Ohio) und Tho­mas Paprocki von Spring­field (Illi­nois) zum Apo­sto­li­schen Dele­ga­ten für die LCWR ernannt und damit der Dach­ver­band unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung des Vati­kans gestellt. Der Auf­trag Bene­dikts XVI. an die Bischö­fe lau­te­te, den „kol­lek­ti­ven Wider­spruch“ der LCWR gegen die katho­li­sche Glau­bens­leh­re und kirch­li­che Ord­nung zu been­den und die LCWR wie­der auf den rech­ten, kirch­li­chen Weg zurückzuführen.

Far­rell äußer­te des­halb bei ihrem „Begrü­ßungs-Inter­view“ für den neu­en Glau­bens­prä­fek­ten, daß der „Dia­log mit Rom wohl been­det“ sei. Wor­te, die auf einen offe­nen Bruch hindeuteten.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tldm

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8 Kommentare

  1. Na denn, frisch ans Werk, bei Bischof Mül­ler sind die Damen gut auf­ge­ho­ben und kön­nen auf viel Ver­ständ­nis hof­fen. Er selbst hat in sei­nem Buch “Die Mes­se: Quel­le christ­li­chen Lebens”
    solch Hane­bü­che­nes zum The­ma Real­prä­senz und auch zur Jung­fräu­lich­keit der Mut­ter­got­tes vom Sta­pel gelas­sen, das es einen schaudert.
    Aber was küm­mern Bücher von Gestern, denn heu­te und jetzt ist Öku­me­ne ange­sagt, alle Häre­ti­ker zu Mül­ler, der dreht das schon gerade.
    Vom Papst ist kaum Kri­tik zu erwar­ten, nein eher wird der Bischof noch Kar­di­nal, was dann dem Faß den Boden aus­schla­gen würde.
    Inkom­pe­tenz (Fax­skan­dal mit der Uni von Lima !), gepaart mit häre­ti­schen Äuße­run­gen s.o. und einem gerüt­telt Maß an Selbst­dar­stel­lungs­sucht und Inter­view­ma­nia zei­gen, das auf dem Amt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, end­gül­tig der „Ver­wir­rer der Welt“ durch einen Adep­ten das Zep­ter schwingt.
    Tol­le Wurst !

    • So hane­bü­chen, häre­tisch und inkom­pe­tent, schau­der­haft, teuf­lisch und toll kann Bischof Mül­ler gar nicht sein, sonst hät­te ihn Papst Bene­dikt XVI nicht an die Spit­ze der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on beru­fen. Herr­lich, dass Sie mit „tol­le Wurst“ unterzeichnen!

      • Ich habe ledig­lich zitiert und Fak­ten addiert.
        Sein Buch ist eine skan­da­lö­se Tat­sa­che, von der der gute Mann noch kein Stück zurück­ge­nom­men hat.
        Sein offe­ner Hass gegen FSSPX ist mani­fest und der Skan­dal mit der Uni von Lima erst ein paar Wochen her (Bischof Lom­bar­di muß­te scharf intervenieren)
        Der­ge­stal­ti­ge Unge­heu­er­lich­kei­ten dür­fen dem ober­sten Glau­bens­wäch­ter NICHT pas­si­ern, bzw. soll­ten im Vor­feld still aus dem Weg geräumt werden.
        Sei­ne Inter­view­sucht ist nicht zu über­se­hen, der Inhalt aber lei­der schon, denn außer Bana­li­tä­ten, die jeder weiß kommt wenig „Fri­sches“ zutage.
        Nein lie­ber Herr „tan­tum.….……“, nicht immer die Boten der schlech­ten News beschimp­fen son­dern mal die Fak­ten einsehen.
        Die­se Fak­ten sind schauerlich !
        Der Mann soll­te drinbgend ersetzt werden.

  2. Sol­chen wen­det man sich immer und immer wie­der ger­ne zu. Aber wehe es geht um die Konservativen!
    Was für eine Zeit‑, Ämter und Geldverschwendung .…

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