Synodalitätssynode und neuer russischer Botschafter

Die morgendlichen Audienzen des Papstes


Papst Franziskus empfing heute erneut die Synodenspitze und nahm das Akkreditierungsschreiben des neuen russischen Botschafters entgegen
Papst Franziskus empfing heute erneut die Synodenspitze und nahm das Akkreditierungsschreiben des neuen russischen Botschafters entgegen

(Rom) Die Syn­oda­li­täts­syn­ode wirft immer län­ge­re Schat­ten: Papst Fran­zis­kus traf sich heu­te erneut mit den Syn­oden-Orga­ni­sa­to­ren. Zudem emp­fing er den neu­en rus­si­schen Bot­schaf­ter beim Hei­li­gen Stuhl, der ihm sein Akkre­di­tie­rungs­schrei­ben überbrachte.

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Obwohl nicht ein­mal ein Monat seit dem vori­gen Tref­fen ver­gan­gen ist, rief Fran­zis­kus erneut die Syn­oden-Troi­ka zu sich, die um einen vier­ten Ver­tre­ter erwei­tert wurde.

Heu­te mor­gen kamen Kar­di­nal Mario Grech, der Gene­ral­se­kre­tär des Gene­ral­se­kre­ta­ri­ats der Syn­ode, Kar­di­nal Jean-Clau­de Hol­le­rich SJ, der Gene­ral­re­la­tor der Syn­ode, sowie P. Gia­co­mo Costa SJ und Don Ric­car­do Bat­toc­chio, die bei­den Son­der­se­kre­tä­re der Syn­ode, gemein­sam in den Vatikan.

Über den Inhalt des Gesprächs wur­de vom vati­ka­ni­schen Pres­se­amt nichts bekannt­ge­ge­ben. Unter­des­sen wächst die Unru­he in der Kir­che über mög­li­che, gar revo­lu­tio­nä­re Umbrü­che, die durch die Gefahr einer Syn­ode „mit vor­ge­fer­tig­ten Ergeb­nis­sen“ (Kar­di­nal Mül­ler) ein­ge­läu­tet wer­den könn­ten. Das Arbeits­do­ku­ment (Instru­men­tum labo­ris) und die Zusam­men­set­zung der Syn­oda­len wer­den von nicht weni­gen Beob­ach­tern als besorg­nis­er­re­gend gesehen.

Neuer russischer Botschafter 

Bot­schaf­ter Iwan Soltanowsky

Iwan Sol­ta­now­sky heißt der neue Bot­schaf­ter der Rus­si­schen Föde­ra­ti­on beim Hei­li­gen Stuhl, der heu­te Papst Fran­zis­kus sei­nen Antritts­be­such abstat­te­te. Sol­ta­now­sky trat 1977, im Alter von 22 Jah­ren, in den Dienst des dama­li­gen sowje­ti­schen Außen­mi­ni­ste­ri­ums, spä­ter absol­vier­te der stu­dier­te Histo­ri­ker die Diplo­ma­ti­sche Aka­de­mie der UdSSR. Seit 2016 hat er den Rang eines außer­or­dent­li­chen und bevoll­mäch­tig­ten Bot­schaf­ters und ist der rus­si­sche Ver­tre­ter beim Euro­pa­rat. Zusätz­lich zu die­ser Auf­ga­be über­nahm er heu­te auch offi­zi­ell die Funk­ti­on eines Bot­schaf­ters beim Hei­li­gen Stuhl. Sol­ta­now­sky spricht auch Deutsch.

Der Antritts­be­such erfolg­te kurz nach der Rück­kehr von Kar­di­nal Matteo Zup­pi, Son­der­ge­sand­ter von Papst Fran­zis­kus für den Frie­den in der Ukrai­ne, aus Peking. Nach­dem der ehe­ma­li­ge Weih­bi­schof von Rom und heu­ti­ge Erz­bi­schof von Bolo­gna Kiew, Mos­kau und Washing­ton besucht hat­te, war Peking sei­ne letz­te Etap­pe einer ersten Son­die­rungs­run­de. Der Kar­di­nal, der von Fran­zis­kus 2022 auch zum Vor­sit­zen­den der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz ernannt wur­de, zeig­te sich über­zeugt, daß der Volks­re­pu­blik Chi­na eine Schlüs­sel­rol­le für den Frie­den zukom­me. Papst Fran­zis­kus bemüht sich seit sei­nem Amts­an­tritt um eine Ver­bes­se­rung der Bezie­hun­gen zur Volks­re­pu­blik Chi­na und zu Ruß­land, beson­ders aber zum kom­mu­ni­sti­schen Groß­reich China.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screenshot)/Wikicommons

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