Wer sich über das Arbeitsdokument der Synodalitätssynode freut

Frauenordination, Homosexualität und Umverteilung der Autorität


Interessierte Kreise wissen die Themenschwerpunkte der Synodalitätssynode zielsicher zu benennen: Frauenordination, Anerkennung der Homosexualität und Umverteilung der Autorität
Interessierte Kreise wissen die Themenschwerpunkte der Synodalitätssynode zielsicher zu benennen: Frauenordination, Anerkennung der Homosexualität und Umverteilung der Autorität

(Rom) Erwar­tungs­ge­mäß erfreut äußer­ten sich zwei Grup­pen über das Instru­men­tum labo­ris (Arbeits­do­ku­ment) der bevor­ste­hen­den Syn­oda­li­täts­syn­ode: die Homo- und femi­ni­sti­sche Lob­by. Die pro­gres­si­ve US-ame­ri­ka­ni­sche Jesui­ten­zeit­schrift Ame­ri­ca hat die „gan­ze“ Agen­da im Blick.

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Gestern war das Arbeits­do­ku­ment auf einer Pres­se­kon­fe­renz vor­ge­stellt und auf der Inter­net­sei­te des Hei­li­gen Stuhls ver­öf­fent­licht wor­den. Dar­in ist von „poly­ga­men Ehen“ und „LGBTQ+-Personen“ die Rede, nicht etwa als Ver­hal­tens­wei­sen, vor denen um des See­len­heils wil­len gewarnt wird, son­dern um sie als Opfer von „Exklu­si­on“ zu präsentieren.

Eine zen­tra­le Stel­le lautet:

„Wie kön­nen wir Räu­me schaf­fen, in denen die­je­ni­gen, die sich von der Kir­che ver­letzt und von der Gemein­schaft nicht erwünscht füh­len, sich aner­kannt, auf­ge­nom­men, nicht ver­ur­teilt und frei füh­len, Fra­gen zu stel­len? Wel­che kon­kre­ten Schrit­te sind im Licht des Nach­syn­oda­len Apo­sto­li­schen Schrei­bens Amo­ris lae­ti­tia not­wen­dig, um auf Men­schen zuzu­ge­hen, die sich auf­grund ihrer Affek­ti­vi­tät und Sexua­li­tät von der Kir­che aus­ge­schlos­sen füh­len (z. B. wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne, Men­schen in poly­ga­men Ehen, LGBTQ+ usw.)?“

P. James Mar­tin SJ, das bekann­te­ste Gesicht der kirch­li­chen Homo-Lob­by, zeig­te sich auf Twit­ter sehr zufrieden:

„Das neue ‚Arbeits­do­ku­ment‘ (‚Instru­men­tum labo­ris‘) der @Synode_va ent­hält einen Auf­ruf, sich um die pasto­ra­len Bedürf­nis­se von ‚LGBTQ+ Per­so­nen‘ zu küm­mern. Dies ist ein wei­te­rer Schritt nach vor­ne in der kirch­li­chen Öff­nung für die­se Gemein­schaft. Letz­tes Jahr sprach ich mit einer Per­son, die mit der Syn­ode zusam­men­ar­bei­tet, die berich­te­te, dass die Hälf­te der Berich­te, die von Diö­ze­sen aus der gan­zen Welt (ein­schließ­lich Orten wie Sub­sa­ha­ra-Afri­ka) ein­gin­gen, einen Auf­ruf zu mehr Gast­freund­schaft in der Kir­che für LGBTQ-Katho­li­ken ent­hiel­ten. Es ist ja schließ­lich auch ihre Kirche.“

Auch eine zwei­te Lob­by-Grup­pe, die Femi­ni­stin­nen, zeig­te sich auf Anhieb erfreut. Der Grund dafür fin­det sich in fol­gen­der Stelle:

„Wie kön­nen wir gemein­sam unter­schei­den, inwie­weit der Kle­ri­ka­lis­mus von geweih­ten Amts­trä­gern und Lai­en ver­hin­dert, dass sich die Beru­fung von Wei­he­äm­tern in der Kir­che wie auch von ande­ren Glie­dern des Vol­kes Got­tes voll ent­fal­ten kann? Wie kön­nen wir gemein­sam Wege fin­den, um dies zu überwinden?“

Die Women’s Ordi­na­ti­on Con­fe­rence begei­ster­te sich auf Twitter:

„Wir fin­den Hoff­nung in dem Instru­men­tum Labo­ris, das die #Syn­ode die­sen Okto­ber lei­ten wird. Das Doku­ment stellt direkt die Fra­ge nach geweih­ten Dia­ko­nin­nen sowie der Mög­lich­keit der Schaf­fung neu­er Ämter für Frau­en, Gesprä­che, die die WOC begrüßt. #Orda­in­Wo­men“

Die­se Lob­by­grup­pe bezeich­net sich als „eine Stim­me für die Frau­en­or­di­na­ti­on und Gleich­be­rech­ti­gung in der katho­li­schen Kir­che seit 1975“.

Die pro­gres­si­ve US-ame­ri­ka­ni­sche Jesui­ten­zeit­schrift Ame­ri­ca, des­sen Redak­ti­on P. James Mar­tin SJ ange­hört, nann­te auf Twit­ter umge­hend ziel­si­cher als Syn­oden­schwer­punk­te: Frau­en, LGBT und kirch­li­che Auto­ri­tät. Die Sakra­men­ten­leh­re und ‑ver­wal­tung wird in allen wesent­li­chen Punk­ten berührt: das Ehe­sa­kra­ment durch die Bekräf­ti­gung des umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­bens Amo­ris lae­ti­tia, das Wei­he­sa­kra­ment durch stän­di­ge Angrif­fe, die als Kle­ri­ka­lis­mus-Kri­tik getarnt sind, und sei­ne „inklu­si­ve“ Neu­in­ter­pre­ta­ti­on. Damit hän­gen auch die ande­ren Sakra­men­te zusam­men, vor allem die hei­li­ge Eucharistie.

Für die „irrever­si­blen Pro­zes­se“, die von Papst Fran­zis­kus ange­sto­ßen wer­den, wird in sei­nem Umfeld mit auf­fäl­li­gem Nach­druck der Hei­li­ge Geist in Anspruch genom­men, so wie das neue Doku­ment beson­ders den Sakral­cha­rak­ter der Syn­ode her­aus­streicht. Beob­ach­ter sehen dar­in aller­dings seit Jah­ren vor allem den Ver­such, Kri­tik an umstrit­te­nen päpst­li­chen „Para­dig­men­wech­seln“ zu unter­bin­den, die mit der kirch­li­chen Tra­di­ti­on nicht in Ein­klang zu brin­gen sind, son­dern radi­ka­le Brü­che darstellen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: syn​od​.va (Screen­shot)

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