
(Rom) Auf Empfehlung der behandelnden Ärzte verzichtete Papst Franziskus gestern, den Angelus öffentlich zu beten, wie das vatikanische Presseamt bekanntgab. Franziskus betete mit seinen Assistenten privat in der Gemelli-Klinik. Der Messe wohnte er am Fernseher bei, wie es in der neunten Pressemitteilung des Vatikans über den Gesundheitszustand des Papstes heißt.
Unterdessen probten die Lutheraner, von Franziskus umschmeichelt wie die katholischen deutschen Kirchenrebellen, im bayerischen Fürth die ultimative Auflösung, indem sie „unter großem Interesse“, wie die internationale Presseagentur AP berichtete, einen Gottesdienst durch Künstliche Intelligenz konstruieren und auf Großleinwand über dem Altar in ihr Kirchengebäude übertragen ließen.
Während zersetzende Entwicklungen im sogenannten Westen rasant an Fahrt gewinnen – ein evangelischer Kirchentag unterscheidet sich kaum mehr von einem Parteitag der Grünen –, schweigt Franziskus zur Künstlichen Intelligenz wie zu anderen brisanten Themen. Stattdessen beschäftigte er sich, zum wiederholten Male, noch jüngst damit, gegen „Proselytenmacherei“ zu wettern, wie sich die linksliberale Huffington Post freute.
In einer schriftlichen Botschaft an EU-Abgeordnete der Europäischen Volkspartei (EVP) ermahnte Franziskus, daß Abgeordneten ihr Mandat von den Bürgern anvertraut ist, um diese zu vertreten. Er spielte auch auf die zunehmende Distanz zwischen dem Volk und den Institutionen (Parlament und Regierungen) an, an deren Überwindung gearbeitet werden solle. Zudem ermahnte er, bei allem Pluralismus, zur Einheit in grundsätzlichen ethischen Fragen und nannte die christliche Soziallehre als Richtschnur, nannte aber konkret nur die „Herausforderungen wie die Migration oder die Fürsorge für den Planeten“. Zudem erinnerte er daran, „die Tragödien des 20. Jahrhunderts“ nicht zu vergessen.
Die EVP stellt 173 EU-Abgeordnete und neun von 27 EU-Kommissionsmitgliedern einschließlich der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. In den nicht verhandelbaren Werten (Lebensrecht, Homosexualität und Gender-Ideologie) verraten etliche Abgeordnete schon seit einiger Zeit ihr christliches Bekenntnis.
Der Vatikan schickt zudem seinen ersten Satelliten in die Erdumlaufbahn. SpeiSat (Satellit der Hoffnung) wurde von einer Forschergruppe um Sabrina Corpino an der Technischen Universität Turin entwickelt und gebaut. Ins Weltall wird er mit einer wiederverwendbaren Falcon-Trägerrakete von Space X von Elon Musk (Tesla, Twitter) gebracht. Summa summarum ungewöhnlicher Mix „aus Glauben, Technologie, kriegerischem Potential und extremem Kapitalismus“ wie die Tageszeitung La Stampa meinte.
Ein Buch von Papst Franziskus sowie seine bergoglianische Corona-Botschaft vom März 2020 wurden in ein Nano-Buch verwandelt, so klein wie die Spitze einer Stecknadel. Der Großteil des Chips wird von Bildern in Anspruch genommen, die das Buch enthält. Es wird mit dem Satelliten die Welt umkreisen wie ein Friedensappell mehrerer Friedensnobelpreisträger, die von Franziskus zusammengerufen wurden, um gegen jede Form von Krieg und Gewalt ihre Stimme zu erheben. Der Satellit wird auch alle zwei Minuten päpstliche Botschaften senden, die von Funkern weltweit auf der Frequenz 437,5 MH empfangen werden können.
Neben der „religiösen Mission“ wird der Satellit auch für zwei Experimente genutzt. Eines betrifft die Weiterentwicklung der Satellitentechnik, das andere Messungen zu Magnetfeldern.
Papst Franziskus segnete den Satelliten kurz vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus Ende März.
SpeiSat wird vom Kommunikationsdikasterium des Heiligen Stuhls, der italienischen Weltraumagentur ASI und dem Nationalen Forschungsrat Italiens unterstützt.
Der Start der Rakete ist für heute abend 23:19 Uhr Mitteleuropäischer Zeit geplant. Die Rakete Falcon 9 wird von der Vandenberg Space Force Base in den USA starten.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/nanosats.eu (Screenshot)