Friedensnobelpreisträger, EU-Abgeordnete und der erste Satellit des Vatikans

Das Wochenende von Papst Franziskus


Papst Franziskus befindet sich nach wie vor in der Gemelli-Klinik, in der er am vergangenen Mittwoch operiert wurde.
Papst Franziskus befindet sich nach wie vor in der Gemelli-Klinik, in der er am vergangenen Mittwoch operiert wurde.

(Rom) Auf Emp­feh­lung der behan­deln­den Ärz­te ver­zich­te­te Papst Fran­zis­kus gestern, den Ange­lus öffent­lich zu beten, wie das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt bekannt­gab. Fran­zis­kus bete­te mit sei­nen Assi­sten­ten pri­vat in der Gemel­li-Kli­nik. Der Mes­se wohn­te er am Fern­se­her bei, wie es in der neun­ten Pres­se­mit­tei­lung des Vati­kans über den Gesund­heits­zu­stand des Pap­stes heißt.

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Unter­des­sen prob­ten die Luthe­ra­ner, von Fran­zis­kus umschmei­chelt wie die katho­li­schen deut­schen Kir­chen­re­bel­len, im baye­ri­schen Fürth die ulti­ma­ti­ve Auf­lö­sung, indem sie „unter gro­ßem Inter­es­se“, wie die inter­na­tio­na­le Pres­se­agen­tur AP berich­te­te, einen Got­tes­dienst durch Künst­li­che Intel­li­genz kon­stru­ie­ren und auf Groß­lein­wand über dem Altar in ihr Kir­chen­ge­bäu­de über­tra­gen ließen.

Wäh­rend zer­set­zen­de Ent­wick­lun­gen im soge­nann­ten Westen rasant an Fahrt gewin­nen – ein evan­ge­li­scher Kir­chen­tag unter­schei­det sich kaum mehr von einem Par­tei­tag der Grü­nen –, schweigt Fran­zis­kus zur Künst­li­chen Intel­li­genz wie zu ande­ren bri­san­ten The­men. Statt­des­sen beschäf­tig­te er sich, zum wie­der­hol­ten Male, noch jüngst damit, gegen „Pro­se­ly­ten­ma­che­rei“ zu wet­tern, wie sich die links­li­be­ra­le Huf­fing­ton Post freute.

In einer schrift­li­chen Bot­schaft an EU-Abge­ord­ne­te der Euro­päi­schen Volks­par­tei (EVP) ermahn­te Fran­zis­kus, daß Abge­ord­ne­ten ihr Man­dat von den Bür­gern anver­traut ist, um die­se zu ver­tre­ten. Er spiel­te auch auf die zuneh­men­de Distanz zwi­schen dem Volk und den Insti­tu­tio­nen (Par­la­ment und Regie­run­gen) an, an deren Über­win­dung gear­bei­tet wer­den sol­le. Zudem ermahn­te er, bei allem Plu­ra­lis­mus, zur Ein­heit in grund­sätz­li­chen ethi­schen Fra­gen und nann­te die christ­li­che Sozi­al­leh­re als Richt­schnur, nann­te aber kon­kret nur die „Her­aus­for­de­run­gen wie die Migra­ti­on oder die Für­sor­ge für den Pla­ne­ten“. Zudem erin­ner­te er dar­an, „die Tra­gö­di­en des 20. Jahr­hun­derts“ nicht zu vergessen.

Die EVP stellt 173 EU-Abge­ord­ne­te und neun von 27 EU-Kom­mis­si­ons­mit­glie­dern ein­schließ­lich der Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en. In den nicht ver­han­del­ba­ren Wer­ten (Lebens­recht, Homo­se­xua­li­tät und Gen­der-Ideo­lo­gie) ver­ra­ten etli­che Abge­ord­ne­te schon seit eini­ger Zeit ihr christ­li­ches Bekenntnis.

Der Vati­kan schickt zudem sei­nen ersten Satel­li­ten in die Erd­um­lauf­bahn. Spei­Sat (Satel­lit der Hoff­nung) wur­de von einer For­scher­grup­pe um Sabri­na Cor­pi­no an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Turin ent­wickelt und gebaut. Ins Welt­all wird er mit einer wie­der­ver­wend­ba­ren Fal­con-Trä­ger­ra­ke­te von Space X von Elon Musk (Tes­la, Twit­ter) gebracht. Sum­ma sum­ma­rum unge­wöhn­li­cher Mix „aus Glau­ben, Tech­no­lo­gie, krie­ge­ri­schem Poten­ti­al und extre­mem Kapi­ta­lis­mus“ wie die Tages­zei­tung La Stam­pa meinte. 

Ein Buch von Papst Fran­zis­kus sowie sei­ne berg­o­glia­ni­sche Coro­na-Bot­schaft vom März 2020 wur­den in ein Nano-Buch ver­wan­delt, so klein wie die Spit­ze einer Steck­na­del. Der Groß­teil des Chips wird von Bil­dern in Anspruch genom­men, die das Buch ent­hält. Es wird mit dem Satel­li­ten die Welt umkrei­sen wie ein Frie­dens­ap­pell meh­re­rer Frie­dens­no­bel­preis­trä­ger, die von Fran­zis­kus zusam­men­ge­ru­fen wur­den, um gegen jede Form von Krieg und Gewalt ihre Stim­me zu erhe­ben. Der Satel­lit wird auch alle zwei Minu­ten päpst­li­che Bot­schaf­ten sen­den, die von Fun­kern welt­weit auf der Fre­quenz 437,5 MH emp­fan­gen wer­den können.

Neben der „reli­giö­sen Mis­si­on“ wird der Satel­lit auch für zwei Expe­ri­men­te genutzt. Eines betrifft die Wei­ter­ent­wick­lung der Satel­li­ten­tech­nik, das ande­re Mes­sun­gen zu Magnetfeldern.

Papst Fran­zis­kus seg­ne­te den Satel­li­ten kurz vor sei­ner Ein­lie­fe­rung ins Kran­ken­haus Ende März.

Spei­Sat wird vom Kom­mu­ni­ka­ti­ons­dik­aste­ri­um des Hei­li­gen Stuhls, der ita­lie­ni­schen Welt­raum­agen­tur ASI und dem Natio­na­len For­schungs­rat Ita­li­ens unterstützt.

Der Start der Rake­te ist für heu­te abend 23:19 Uhr Mit­tel­eu­ro­päi­scher Zeit geplant. Die Rake­te Fal­con 9 wird von der Van­den­berg Space Force Base in den USA starten.

So sieht der Spei­Sat des Vati­kans aus, der außen von Pho­to­vol­ta­ik­pa­nee­len umklei­det ist, die sei­ne Strom­ver­sor­gung sichern.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL/nanosats.eu (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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