
(Rom) Papst Franziskus stellte sich gestern abend im Gebet an die Spitze der Katholizität, Gott um das Ende der Coronavirus-Pandemie zu bitten. Dazu ließ er die berühmte Marienikone Salus Populi Romani aus der Patriarchalbasilika Santa Maria Maggiore und das wundertätige Kruzifix aus der Kirche San Marcello al Corso in den Vatikan bringen. Er hielt Eucharistische Anbetung und spendete einen außerordentlichen Segen Urbi et Orbi. In seiner Ansprache blieb er allerdings „bergoglianisch“, und damit weit hinter den geistlichen Möglichkeiten der Kirche zurück.
Bereits in frühchristlicher Zeit wurde Maria als „Heil des Volkes“ angerufen. 593 ließ Papst Gregor der Große die Marienikone Salus Populi Romani (Heil des römischen Volkes) in Prozession durch die Stadt tragen, als dort die Pest wütete. Als sie vor das Hadriansmausoleum kamen, die heutige Engelsburg, wurde ihm verdeutlicht, daß die Pest zu Ende war.
Das Kruzifix überstand vor 500 Jahren einen Brand unversehrt, dem die Kirche San Marcello al Corso zum Opfer fiel. Drei Jahre nach diesem Wunder, 1522, wurde die Ewige Stadt von der Pest heimgesucht und das Kruzifix in Prozession für mehr als zwei Wochen durch alle Stadtviertel getragen, dann endete die Pest. Weil beide verehrten Darstellungen mit dem Ende einer Pest zu tun haben, ließ sie Papst Franziskus gestern auf den Petersplatz bringen, um vor ihnen den Herrn um das Ende der derzeitigen Seuche anzurufen. Er selbst hatte am 15. März die Kirche San Marcello al Corso aufgesucht, um vor dem Kruzifix zu beten. Wegen der Anweisungen zur Kirchenschließung ist die Kirche derzeit für die Gläubigen nicht zugänglich. Gestern wurde das beeindruckende Kruzifix dennoch für alle sichtbar, die sich über die modernen Kommunikationsmittel mit dem Papst in Rom verbunden haben.
Da der Petersplatz gesperrt ist und von Italien ein Ausgangssperre verhängt wurde, war Papst Franziskus faktisch allein auf dem Petersplatz, um an der Spitze der Christenheit sein Flehen an den Herrn zu richten. Mit ihm beteten nur wenige Prälaten und sein Zeremonienmeister. Für die Direktübertragung sorgten Mitarbeiter der vatikanischen Medien. In der Ferne, außerhalb der Absperrungen, befanden sich einige Fotografen und Polizei.
In der Andacht wurde zunächst aus dem Markusevangelium (4,35ff) die Erzählung vom Sturm auf dem See Genezareth vorgetragen.
In seiner Ansprache sagte Franziskus, daß der derzeitige „Sturm (…) alle unsere Vorhaben entlarvt“, alles bloßlege. Die „stereotypen Masken“ seien „gefallen“. Der „Sturm“ lege „unsere Verwundbarkeit bloß und deckt jene falschen und unnötigen Gewissheiten auf, auf die wir bei unseren Plänen, Projekten, Gewohnheiten und Prioritäten gebaut haben.“
Der stärkste Teil war die Passage:
„In dieser Fastenzeit erklingt dein eindringlicher Aufruf: »Kehrt um« (Mk 1,15); »kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen« (Joël 2,12). Du rufst uns auf, diese Zeit der Prüfung als eine Zeit der Entscheidung zu nutzen. Es ist nicht die Zeit deines Urteils, sondern unseres Urteils: die Zeit zu entscheiden, was wirklich zählt und was vergänglich ist, die Zeit, das Notwendige von dem zu unterscheiden, was nicht notwendig ist.“
Insgesamt handelte es sich jedoch um eine „bergoglianische“ Ansprache, in der eine geistliche Tiefe nur hie und da aufleuchtete. Dort, wo es sich offensichtlich nicht um Formulierungen des Papstes selbst handelte. Insgesamt findet sich darin kein Wort von „Sünde“ und „Schuld“, von „Reue“, „Bekehrung“, „Sühne“ oder „Buße“ – vom Wort „Strafe“ ganz zu schweigen.
Der „Schrei der Armen“ kam vor, aber auch das Öko-Lamento vom „schwer kranken Planeten“. Doch der Planet kann gar nicht krank sein, sehr wohl aber die Menschen, und damit ist nicht an erster Stelle das Coronavirus gemeint, sondern die Sünde. Wenn die Anspielung auf den Planeten nicht mißverstanden werden soll, also bloß metaphorisch und nicht etwa pantheistisch gemeint war, hätte es der klärenden Verdeutlichungen bedurft.
Im Anschluß an die Ansprache folgte eine Eucharistische Anbetung und der außerordentliche Segen Urbi et Orbi. Für die Anbetung wurde für Papst Franziskus eine Kniebank gar nicht mehr bereitgestellt. Es war demnach im vorhinein klar, daß er vor dem Allerheiligsten nicht niederknien würde. Ein Gestus, der immer neu irritiert, da der Papst bekanntlich im Zuge der unsichtbaren Gründonnerstagsliturgie jedes Jahr und umständlicher zur Fußwaschung niederkniet.

Diese beiden Elemente, Anbetung und Segen, bildeten den wichtigsten Teil der Andacht. Die Kirche griff zu ihren stärksten Mitteln, um die Hilfe und den Segen Gottes zu erbitten.
Nachfolgend der vollständige Wortlaut der päpstlichen Ansprache:
ANDACHT UND SONDERSEGEN
ZUR ZEIT DER EPIDEMIE
UNTER VORSITZ DES HEILIGEN VATERS
PAPST FRANZISKUS
Vorplatz des Petersdoms
Freitag, 27. März 2020

»Am Abend dieses Tages« (Mk 4.35). So beginnt das eben gehörte Evangelium. Seit Wochen scheint es, als sei es Abend geworden. Tiefe Finsternis hat sich auf unsere Plätze, Straßen und Städte gelegt; sie hat sich unseres Lebens bemächtigt und alles mit einer ohrenbetäubenden Stille und einer trostlosen Leere erfüllt, die alles im Vorbeigehen lähmt: Es liegt in der Luft, man bemerkt es an den Gesten, die Blicke sagen es. Wir sind verängstigt und fühlen uns verloren. Wie die Jünger des Evangeliums wurden wir von einem unerwarteten heftigen Sturm überrascht. Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig, denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern, alle müssen wir uns gegenseitig beistehen. Auf diesem Boot … befinden wir uns alle. Wie die Jünger, die wie aus einem Munde angsterfüllt rufen: »Wir gehen zugrunde« (vgl. V. 38), so haben auch wir erkannt, dass wir nicht jeder für sich, sondern nur gemeinsam vorankommen.
Leicht finden wir uns selbst in dieser Geschichte wieder. Schwieriger ist es da schon, das Verhalten Jesu zu verstehen. Während die Jünger natürlich alarmiert und verzweifelt sind, befindet er sich am Heck, in dem Teil des Bootes, der zuerst untergeht. Und was macht er? Trotz aller Aufregung schläft er friedlich, ganz im Vertrauen auf den Vater – es ist das einzige Mal im Evangelium, dass wir Jesus schlafen sehen. Als er dann aufgeweckt wird und Wind und Wasser beruhigt hat, wendet er sich vorwurfsvoll an die Jünger: »Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« (V. 40).
Versuchen wir zu verstehen. Worin besteht der Glaubensmangel der Jünger, der im Kontrast steht zum Vertrauen Jesu? Sie hatten nicht aufgehört, an ihn zu glauben, sie flehen ihn ja an. Aber schauen wir, wie sie ihn anrufen: »Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?« (V. 38). Kümmert es dich nicht: Sie denken, dass Jesus sich nicht für sie interessiert, dass er sich nicht um sie kümmert. Im zwischenmenschlichen Bereich, in unseren Familien, ist es eine der Erfahrungen, die am meisten weh tun, wenn einer zum anderen sagt: „Bin ich dir egal?“ Das ist ein Satz, der schmerzt und unser Herz in Wallung bringt. Das wird auch Jesus erschüttert haben. Denn niemand sorgt sich mehr um uns als er. In der Tat, als sie ihn rufen, rettet er seine mutlosen Jünger.
Der Sturm legt unsere Verwundbarkeit bloß und deckt jene falschen und unnötigen Gewissheiten auf, auf die wir bei unseren Plänen, Projekten, Gewohnheiten und Prioritäten gebaut haben. Er macht sichtbar, wie wir die Dinge vernachlässigt und aufgegeben haben, die unser Leben und unsere Gemeinschaft nähren, erhalten und stark machen. Der Sturm entlarvt all unsere Vorhaben, was die Seele unserer Völker ernährt hat, „wegzupacken“ und zu vergessen; all die Betäubungsversuche mit scheinbar „heilbringenden“ Angewohnheiten, die jedoch nicht in der Lage sind, sich auf unsere Wurzeln zu berufen und die Erinnerung unserer älteren Generation wachzurufen, und uns so der Immunität berauben, die notwendig ist, um den Schwierigkeiten zu trotzen.
Mit dem Sturm sind auch die stereotypen Masken gefallen, mit denen wir unser „Ego“ in ständiger Sorge um unser eigenes Image verkleidet haben; und es wurde wieder einmal jene (gesegnete) gemeinsame Zugehörigkeit offenbar, der wir uns nicht entziehen können, dass wir nämlich alle Brüder und Schwestern sind.
»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Herr, dein Wort heute Abend trifft und betrifft uns alle. In unserer Welt, die du noch mehr liebst als wir, sind wir mit voller Geschwindigkeit weitergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen. In unserer Gewinnsucht haben wir uns ganz von den materiellen Dingen in Anspruch nehmen und von der Eile betäuben lassen. Wir haben vor deinen Mahnrufen nicht angehalten, wir haben uns von Kriegen und weltweiter Ungerechtigkeit nicht aufrütteln lassen, wir haben nicht auf den Schrei der Armen und unseres schwer kranken Planeten gehört. Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden. Jetzt, auf dem stürmischen Meer, bitten wir dich: „Wach auf, Herr!“

»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Herr, du appellierst an uns, du appellierst an den Glauben. Nicht nur an den Glauben, dass es dich gibt, sondern an den Glauben, der uns vertrauensvoll zu dir kommen lässt. In dieser Fastenzeit erklingt dein eindringlicher Aufruf: »Kehrt um« (Mk 1,15); »kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen« (Joël 2,12). Du rufst uns auf, diese Zeit der Prüfung als eine Zeit der Entscheidung zu nutzen. Es ist nicht die Zeit deines Urteils, sondern unseres Urteils: die Zeit zu entscheiden, was wirklich zählt und was vergänglich ist, die Zeit, das Notwendige von dem zu unterscheiden, was nicht notwendig ist. Es ist die Zeit, den Kurs des Lebens wieder neu auf dich, Herr, und auf die Mitmenschen auszurichten. Und dabei können wir auf das Beispiel so vieler Weggefährten schauen, die in Situationen der Angst mit der Hingabe ihres Lebens reagiert haben. Es ist das Wirken des Heiligen Geistes, das in mutige und großzügige Hingabe gegossen und geformt wird. Es ist das Leben aus dem Heiligen Geist, das in der Lage ist, zu befreien, wertzuschätzen und zu zeigen, wie unser Leben von gewöhnlichen Menschen – die gewöhnlich vergessen werden – gestaltet und erhalten wird, die weder in den Schlagzeilen der Zeitungen und Zeitschriften noch sonst im Rampenlicht der neuesten Show stehen, die aber heute zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte schreiben: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet. Angesichts des Leidens, an dem die wahre Entwicklung unserer Völker gemessen wird, entdecken und erleben wir das Hohepriesterliche Gebet Jesu: »Alle sollen eins sein« (Joh 17,21). Wie viele Menschen üben sich jeden Tag in Geduld und flößen Hoffnung ein und sind darauf bedacht, keine Panik zu verbreiten, sondern Mitverantwortung zu fördern. Wie viele Väter, Mütter, Großväter und Großmütter, Lehrerinnen und Lehrer zeigen unseren Kindern mit kleinen und alltäglichen Gesten, wie sie einer Krise begegnen und sie durchstehen können, indem sie ihre Gewohnheiten anpassen, den Blick aufrichten und zum Gebet anregen. Wie viele Menschen beten für das Wohl aller, spenden und setzen sich dafür ein. Gebet und stiller Dienst – das sind unsere siegreichen Waffen.
»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Der Anfang des Glaubens ist das Wissen, dass wir erlösungsbedürftig sind. Wir sind nicht unabhängig, allein gehen wir unter. Wir brauchen den Herrn so wie die alten Seefahrer die Sterne. Laden wir Jesus in die Boote unseres Lebens ein. Übergeben wir ihm unsere Ängste, damit er sie überwinde. Wie die Jünger werden wir erleben, dass wir mit ihm an Bord keinen Schiffbruch erleiden. Denn das ist Gottes Stärke: alles, was uns widerfährt, zum Guten zu wenden, auch die schlechten Dinge. Er bringt Ruhe in unsere Stürme, denn mit Gott geht das Leben nie zugrunde.
Der Herr fordert uns heraus, und inmitten des Sturms lädt er uns ein, Solidarität und Hoffnung zu wecken und zu aktivieren, die diesen Stunden, in denen alles unterzugehen scheint, Festigkeit, Halt und Sinn geben. Der Herr erwacht, um unseren Osterglauben zu wecken und wiederzubeleben. Wir haben einen Anker: Durch sein Kreuz sind wir gerettet. Wir haben ein Ruder: Durch sein Kreuz wurden wir freigekauft. Wir haben Hoffnung: Durch sein Kreuz sind wir geheilt und umarmt worden, damit nichts und niemand uns von seiner erlösenden Liebe trennen kann. Inmitten der Isolation, in der wir unter einem Mangel an Zuneigung und Begegnungen leiden und den Mangel an vielen Dingen erleben, lasst uns erneut die Botschaft hören, die uns rettet: Er ist auferstanden und lebt unter uns. Der Herr ruft uns von seinem Kreuz aus auf, das Leben, das uns erwartet, wieder zu entdecken, auf die zu schauen, die uns brauchen, und die Gnade, die in uns wohnt, zu stärken, zu erkennen und zu ermutigen. Löschen wir die kleine Flamme nicht aus (vgl. Jes 42,3), die niemals erlischt, und tun wir alles, dass sie die Hoffnung wieder entfacht.
Das eigene Kreuz anzunehmen bedeutet, den Mut zu finden, alle Widrigkeiten der Gegenwart anzunehmen und für einen Augenblick unser Lechzen nach Allmacht und Besitz aufzugeben, um der Kreativität Raum zu geben, die nur der Heilige Geist zu wecken vermag. Es bedeutet, den Mut zu finden, Räume zu öffnen, in denen sich alle berufen fühlen, und neue Formen der Gastfreundschaft, Brüderlichkeit und Solidarität zuzulassen. Durch sein Kreuz sind wir gerettet, damit wir die Hoffnung annehmen und zulassen, dass sie alle möglichen Maßnahmen und Wege stärkt und unterstützt, die uns helfen können, uns selbst und andere zu beschützen. Den Herrn umarmen, um die Hoffnung zu umarmen – das ist die Stärke des Glaubens, der uns von der Angst befreit und uns Hoffnung gibt.
»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Liebe Brüder und Schwestern, von diesem Ort aus, der vom felsenfesten Glauben Petri erzählt, möchte ich heute Abend euch alle dem Herrn anvertrauen und die Muttergottes um ihre Fürsprache bitten, die das Heil des Volkes Gottes und der Meerstern auf stürmischer See ist. Von diesen Kolonnaden aus, die Rom und die Welt umarmen, komme der Segen Gottes wie eine tröstende Umarmung auf euch herab. Herr, segne die Welt, schenke Gesundheit den Körpern und den Herzen Trost. Du möchtest, dass wir keine Angst haben; doch unser Glaube ist schwach und wir fürchten uns. Du aber, Herr, überlass uns nicht den Stürmen. Sag zu uns noch einmal: »Fürchtet euch nicht« (Mt 28,5). Und wir werfen zusammen mit Petrus „alle unsere Sorge auf dich, denn du kümmerst dich um uns“ (vgl. 1 Petr 5,7).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)
Ich fand das extrem beeindrückend! Wirklich etwas Historisches.
Ich will nicht’s über die Gültigkeit dieses Segens sagen.
Aber normalerweise spendet der Papst den Segen „Urbi et orbi“ auf der Benediktionsloggia mit den Worten: „Sancti Apostoli Petrus et Paulus, de quorum potestate et auctorotate confidemus, ipsi intercedant pro nobis ad Dominum.“ „Amen.“
„Precibus et meritus beatae Mariae semper Virgini, beati Michaelis Archangeli, beati Joannis Baptistae et sanctorum Apostolorum Petri et Pauli et omnium Sanctorum misereatur vestri omnipotens Deus et dimissis omnibus peccatis vestris, perducat vos Jesus Christus at vitam aeternam.“
„Amen.“
„Indulgentiam, absolutionem et remissionem omnium peccatorum vestrorum, spatium verae et fructuosae poenitentiae, cor semper paenitens et emendationem vitae, gratiam et consolationem Sancti Spiritus et finalem perseverantiam in bonis operibus,tribuat vobis omnipotens et misericors Dominus.“
„Amen.“
„Et benedictio Dei omnipotentis: Patris + et Filii + et Spiritus Sancti + descendat super vos et maneat semper.“
„Amen.“
Ich hätte auch erwartet, dass die drei Gebete nach Panem de cælo… und der Oration Deus, qui nobis sub Sacramento eingeschaltet worden wären, der eucharistische Segen selbst wird natürlich korrekterweise immer schweigend erteilt.
Aber wenn der Papst den Segen als mit dem Ablass des Urbi et orbi verbunden erklärt, dann ist das so. Der Papst steht in einer solch eher untergeordneten Frage jedenfalls über dem liturgischen Recht oder Usus.
„Herr, dein Wort heute Abend trifft und betrifft uns alle. In unserer Welt, die du noch mehr liebst als wir, sind wir mit voller Geschwindigkeit weitergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen.“
Das stimmt nicht. Niemals liebt unser Gott unsere Welt. Und sein Reich ist nicht von dieser Welt.
„1. Johannes 2:15–17
„Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Begierde; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“
Per Mariam ad Christum.
Dieser Bezug ist bemerkenswert, das muss ich mir merken.
Vgl jedoch Joh. 3,16. Es kommt wohl drauf an, was man unter „Welt“ versteht. Aber trotzdem erscheint mir Ihr Hinweis höchst beachtlich. Danke.