Von Roberto de Mattei*
Damit eine Privatoffenbarung von einem Katholiken berücksichtigt werden kann, muß sie folgende Merkmale aufweisen: Sie darf nichts enthalten, was dem katholischen Glauben und der Moral, aber auch dem gesunden christlichen Menschenverstand widerspricht; außerdem muß der Empfänger der Offenbarung ein wirklich tugendhaftes Subjekt sein und sich der Autorität der Kirche unterwerfen, denn nur die Kirche ist befugt, über den übernatürlichen Charakter von Visionen und Offenbarungen zu urteilen. Schließlich müssen die Offenbarungen nicht nach einem sekundären Gut bewertet werden, das sie bewirken können, sondern nach einem wirklichen und absoluten Gut, wobei ihr letzter Grund sorgfältig zu prüfen ist (A. Oddone: Visioni e apparizioni. Criteri di discernimento [Schauungen und Erscheinungen. Unterscheidungskriterien], Edizioni La Civiltà Cattolica, Rom 1948).
In diesem Geist schlage ich die Lektüre der Offenbarungen vor, die die selige Elena Aiello über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren erhalten hat und die in einem Typoskript zusammengefaßt sind, das ich 1977 von Msgr. Francesco Spadafora erhalten habe. Ich zitiere einen großen Teil der Botschaft, die am 27. März 1959, dem Karfreitag, empfangen wurde, weil sie mir die grundlegenden Elemente dieser Offenbarungen zusammenzufassen scheint: die Gottlosigkeit und die Verderbtheit der Welt; die Ankündigung einer schrecklichen Strafe, die über die Menschheit hereinbrechen wird; die Notwendigkeit von Gebet und Buße, um die göttliche Strafe zu vermeiden oder zu mildern und die Stunde des Triumphes des Unbefleckten Herzens Mariens zu beschleunigen.
Die Muttergottes sagt also zu Schwester Elena: „Die Seelen gehen ohne Zahl verloren, angeleitet von Satan wollen sie die totale und materielle Herrschaft über die ganze Welt. Die Gerechtigkeit Gottes wird über die Erde kommen und die Mehrheit der Menschheit wird von einem zornigen Gott gerichtet werden. Wenn die Menschen beten und Buße tun, wird mein Herz triumphieren, und die Pforten der Hölle werden sich nicht durchsetzen; andernfalls wird ein furchtbarer Sturm über die Welt hereinbrechen, denn die schreckliche Geißel steht vor den Toren; die Stunden der Finsternis werden sich immer mehr verdichten. Die Welt wird von großem Unheil heimgesucht werden … Feuer wird wie Schneeflocken vom Himmel fallen; ein Krieg wird kommen, der von Schrecken und Tod beherrscht wird; Blut wird in Strömen fließen; wieviel Gemetzel! Die Herrscher der Völker haben die Grenze ihrer Verirrung erreicht; sie glauben, im Besitz des Friedens zu sein, aber der Krieg ist nahe, das Feuer wird von Osten bis Westen lodern; mit ihren tödlichen Waffen werden sie Völker und Nationen vernichten; ein guter Teil der Generation wird vernichtet werden; Häuser, Bäume werden verbrannt werden; sie werden die wertvollsten Dinge zerstören; Kirchen werden niedergerissen werden (…).
Wann wird das alles geschehen? Ich (die Gottesmutter) bin es, die sich schützend über die Welt beugt und den Arm meines zornigen Sohnes zurückhält; sonst wäre die Welt teilweise schon zerstört. Die Sünder lehnen meine Barmherzigkeit ab, doch ich habe unendlich viele Beweise meiner Liebe gegeben. Die Priester predigen nicht mehr das Evangelium, sie sind Narren, sie haben den göttlichen Geist verloren. Das einzige Mittel, um die Gerechtigkeit des Vaters zu besänftigen, ist das Gebet und die Buße mit der Rückkehr zur Kirche… Die ganze Welt soll sich dem Unbefleckten Herzen Mariens, der Mittlerin zwischen den Menschen und Gott, weihen. (…) Der Materialismus dringt in alle Völker ein und setzt seinen von Verderben und Tod gekennzeichneten Weg fort. (…) Die christliche Familie gibt es nicht mehr; sie machen kein Geheimnis mehr daraus, sie wollen Christus aus den Familien, den Schulen, den Werkstätten, der Gesellschaft, dem Gewissen der Menschen verjagen (…)“.
Die Muttergottes am Fuße des Kreuzes betet für die Rettung der Welt. Jesus antwortet: „Nein, Mutter, weil die Sünder hartnäckig sind, kehrt niemand zu Gott zurück; in der Welt wird es Verderben und Tod geben. Rom wird bestraft werden, Italien wird bedrängt und gedemütigt werden. Die Kirche wird verfolgt werden. Christus auf Erden wird so viel zu leiden haben; wieviel Verderben wird er erleiden! Die Herde wird zerstreut werden. Wie viele priesterliche Seelen haben sich aus der Herde entfernt! Betet unablässig, denn die Stunde ist nahe, daß die Menschheit ihre Irrtümer erkennen möge. Rußland wird sich über alle Nationen erheben, besonders über Italien, und wird die [rote] Fahne auf der Kuppel des Petersdoms aufrichten [und die Basilika] wird von wilden Löwen umgeben sein! Mein Wort ist klar. Die Welt wird schneller untergehen, als man denkt.“
Die Worte der Gottesmutter scheinen photographisch die heutige Realität zu erfassen, aber im Klima der Fortschrittseuphorie der 1960er Jahre mögen sie unverständlich gewesen sein. Auch der Hinweis auf Rußland, der in den Offenbarungen der seligen Elena Aiello immer wieder auftaucht, erscheint prophetisch.
13. September 1959: „Rußland wird seine Irrtümer über alle Nationen verbreiten, besonders über Italien. Italien wird nicht gerettet sein. Die Geißel des Krieges ist nahe, und Italien wird das erste Land sein, das von den Mächten des Bösen überflutet wird. Wie viele öffentliche und private Sünden besudeln die Heilige Stadt!“
8. Mai 1960: „Rußland ist bereit, alle Mächte des Bösen zu entfesseln und wird seiner ganzen Wut freien Lauf lassen. Es wird ein infernalischer Sturm sein. Der Krieg wird unmittelbar bevorstehen. Rußland wird über mehrere Nationen herfallen. Das Feuer wird von Osten nach Westen ausbrechen. Auch in Nordafrika und dann im Nahen Osten wird es viele Revolutionen geben. Blut wird in Strömen fließen. Die Zeit ist nicht mehr fern. Priester werden verfolgt werden; Kirchen werden entweiht werden, besonders in der heiligen Stadt. Betet, daß der Papst nicht in die Hände der Russen fällt.“
16. Juli 1960: „Wenn wir nicht beten, wird es Italien schlechter gehen als Rußland. Die Verfolgung wird für die Kirche kommen. Wie viele Priester werden als Märtyrer sterben. Rußland versucht, in die Heilige Stadt einzudringen, den Sitz des Stellvertreters Christi, der von diesen höllischen Ungeheuern entweiht wird.“
22. August 1960: „Die schreckliche Stunde rückt auf die Welt zu. Mehrere Nationen werden von blutigen Revolutionen heimgesucht werden, besonders Italien. Rußland hat geheime Waffen gegen Amerika, gegen Frankreich und gegen Deutschland vorbereitet. Der Krieg steht unmittelbar bevor. Der Rhein in der Schweiz wird voll von Leichen und Blut sein. Der Papst wird so viel zu leiden haben. Der brüllende Löwe wird gegen den Stuhl Petri vorrücken, um seine Irrtümer zu verbreiten. Die Galle Rußlands wird alle Nationen vergiften, besonders Italien. Betet viel und laßt die Menschen beten, besonders im Oktober und November, und denkt nicht, daß dies leere Worte sind – es sind ernste Offenbarungen. Die Zeit ist nicht mehr fern, und alles wird sich erfüllen.“
So enden die maschinengeschriebenen Aufzeichnungen der Offenbarungen Jesu und der Muttergottes an die selige Elena Aiello. Bei der Lektüre dieser Botschaften muß man natürlich bedenken, daß die Zeiten der göttlichen Vorsehung anders sind als die der Menschen und daß Gebete die Strafen verzögern oder abmildern können. Gott hat es nicht eilig (Weish 12,1–10): Er wartet die Erfüllung der Zeiten ab und führt seine Pläne unfehlbar aus (Jes 46,11).
Die ständige Bezugnahme auf Rußland bestätigt die Prophezeiung von Fatima, daß „Rußland seine Irrtümer in der Welt verbreiten und der Kirche Kriege und Verfolgungen zufügen wird“. Wenn jemand einwendet, daß das kommunistische Rußland heute nicht mehr existiert, entgegnen wir, daß sich weder Rußland noch der Westen zum wahren Glauben bekehrt haben und daß die öffentlichen Sünden in der Welt, von Ost bis West, exponentiell zugenommen haben. Wie können wir uns vorstellen, daß die von Gott angekündigte Züchtigung aufgehoben ist? Und wenn über der Welt wegen ihrer Sünden immer noch die Strafe schwebt, warum sollte Gott, der in seinen Plänen unveränderlich ist, ändern, was Er durch die Gottesmutter in Fatima angekündigt hat, nämlich daß Rußland das Werkzeug Seiner Strafe sein würde? Die Fakten liegen vor unseren Augen. Rußland ist am 22. Februar 2022 in die Ukraine eingefallen und droht mit dem Einsatz von Atomwaffen und Hyperschallraketen, die mit fünffacher Schallgeschwindigkeit fliegen können. Die Gefahr eines Blutbades ist für die Menschheit weitaus ernster als noch vor sechzig Jahren.
Zwei schreckliche Kriege haben das 20. Jahrhundert verwüstet. Stehen wir am Vorabend eines neuen Weltenbrandes? Und wie und wann wird sich Rußland zum wahren Glauben bekehren und damit die Prophezeiung von Fatima erfüllen, die ankündigt, daß am Ende der Katastrophe ihr Unbeflecktes Herz triumphieren wird? Nur Gott kennt die Zukunft, aber die Botschaften der seligen Elena Aiello können uns eine Quelle der Reflexion und des Gebets sein.
*Roberto de Mattei, Historiker, Vater von fünf Kindern, Professor für Neuere Geschichte und Geschichte des Christentums an der Europäischen Universität Rom, Vorsitzender der Stiftung Lepanto, Autor zahlreicher Bücher, zuletzt in deutscher Übersetzung: Verteidigung der Tradition: Die unüberwindbare Wahrheit Christi, mit einem Vorwort von Martin Mosebach, Altötting 2017, und Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte, 2. erw. Ausgabe, Bobingen 2011.
Bücher von Prof. Roberto de Mattei in deutscher Übersetzung und die Bücher von Martin Mosebach können Sie bei unserer Partnerbuchhandlung beziehen.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Rußland scheint ein Werkzeug des Allmächtigen zu sein für die Bestrafung der Sünder. Die Sünder, das ist vor allem der sog. libertinäre und gottlose Westen und eine Kirche, die am Taumeln ist, weil sie die Gebote und die hl. Messe wie auch die Sakramente weithin abgeschafft hat.
Die Bekehrung Rußlands ist eine Folge der Bekehrung Europas und Nordamerikas. Der Ball liegt bei uns.
Viel mehr als ein möglicher kriegerischer Akt Rußlands beunruhigen mich die Klimareligion und die Angriffe ihrer Anhänger auf Freiheit und Wohlstand.
Darf ich eine Frage stellen?
Wieso wundert sich denn eigentlich fast jeder über den Zustand der Welt, und wozu hat uns denn der Herr die Offenbarung, die Bibel, insbesondere das letzte Kapitel, die Offenbarung Jesu Christi an Johannes hinterlassen, auf der in Auslegung des KKK der katholische Glaube beruht .. also so verstehe ich das zumindest.
Da steht doch alles drin, was wir wissen müssen … die Welt, so wie wir sie kennen, wird untergehen, so oder so.
1. Wir werden alle sterben, irgendwann, die Zeit liegt in Gottes Händen. Damit esixitiert die Welt nicht mehr… je nachdem dürfen wir im Licht leben ..
2. Gott hat von Anbeginn gewusst, in Seiner Allmacht, wie das Spiel hier gespielt wird und wieviele sich ihm zuwenden werden und das Opfer Seines Sohnes annehmen … dazu brauchen wir keine Privatoffenbarungen, die drakonische Strafen von Gott ankündigen. Das ist nämlich nicht nötig, denn wir erledigen das selbst sehr gut.
Ein Mensch, eine Gesellschaft, die sich von Gott und auch den Naturrechtsgeboten abwendet, nur eine solche Gesellschaft kann auf die Idee kommen, Euthanisie durch die Hintertür wieder einzuführen, Organspende zuzulassen, also das Ausschlachten eines menschlichen Körpers zum Zwecke der Verpfanzung, was widersinnig ist, vor allem die Diagnose Hirntod. Das bedeutet, der Körper ist nicht tot, denn tote Organe kann man nicht verpflanzen. Also wird der, dem die Organe entnommen werden, getötet durch die Entnahme.
So wie der Mensch von Anbeginn der Verschmelzung der Eizelle und des Spermum lebt, ist er erst tot, wenn auch der Körper und das Gehirn tot ist.
3. Wozu ist denn Jesus Christus am Kreuz für uns gestorben und auferstanden?
Wir wissen doch: egal was geschieht: er ist Sieger. Und in ihm wir auch! Also was soll diese Panikmache.
Im Gegenteil heisst es im Original aller Offenbarungen: wenn wir all dies Schlimme hören und lesen und erfahren, sollen wir erst recht! nach Oben blicken. Unsere Erlösung naht!
Die Wiederkunft Christi steht bevor …
Wir sollen beten und unsere Feinde lieben … und beten für sie.
Ich habe das viel zu wenig getan … beten wir für die, die Waffen herstellen, dass Gott ihnen Licht und Weisheit schenken möge? Für die, wie von Nestle, die nicht wollen, dass jeder! Zugang zu frischem Wasser hat, dass er ihre Herzen anrühren möge? Für die Arbeitgeber, dass sie den Mindestlohn zahlen? Für die Regierung, dass sie endlich eine echte Mütterrente einführen uswuswusw .. oder ist das zu profan und unspektakulär?
Worum geht es eigentlich?
Empfehle, die Offenbarung zu lesen und das Auslegungsbuch von R Gutzwiller dazu.
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