(Rom) Am Donnerstag wurde Kardinal Angelo Becciu, der sich im Vatikan derzeit wegen Korruption und Veruntreuung vor Gericht verantworten muß, überraschend von Papst Franziskus empfangen.
Anders als von einigen Medien behauptet, handelte es sich dabei nicht um eine Privataudienz. Diese werden nämlich nicht im Tagesbulletin des vatikanischen Presseamtes veröffentlicht. Die Audienz für den sardischen Kardinal findet sich hingegen darin.
Der einst sehr mächtige Substitut des vatikanischen Staatssekretariats, den Franziskus zum Präfekten der römischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse ernannt hatte, mußte im Herbst 2020 alle Ämter aufgeben, als schwere Korruptionsvorwürfe gegen ihn zur Einleitung eines Verfahrens durch die vatikanische Justiz führten.
Der Kardinal erklärte damals auch, auf seine Rechte als Kardinal zu verzichten, die Kardinalswürde aber zu behalten. Eine solche Situation sieht das Kirchenrecht aber nicht vor. Man ist Kardinal, oder ist es nicht. Offiziell wird Kardinal Becciu seither nicht mehr unter den Papstwählern eines eventuellen Konklaves geführt., aber weiterhin als Mitglied des Kardinalskollegiums. Es gab damals Stimmen, die besagten, Franziskus habe von Becciu diesen Verzicht verlangt. Verbindlich ist der Teilrücktritt allerdings nicht. Dementsprechend nahm der Sarde am Requiem für Benedikt XVI. auch nicht in den Reihen der Bischöfe, sondern jenen der Kardinäle teil – und dort gilt eine strenge Rangordnung. Ihm wurde genau der ihm gebührende Platz eingeräumt, ohne jede Einschränkung. Das läßt ein anderes Gerücht viel wahrscheinlicher erscheinen, daß Franziskus den ihm treu ergebenen Purpurträger nicht wirklich fallengelassen habe.
Darauf weist nun auch die gestern gewährte offizielle Audienz hin. Es ist die erste ihrer Art seit dem Sturz Beccius im September 2020. Die damalige Begegnung mit Franziskus sei „sehr dramatisch“ verlaufen, hieß es aus dem Umfeld von Santa Marta, doch zu Weihnachten 2020 telefonierte der Papst schon wieder mit dem Kardinal. Becciu galt bis dahin als enger Vertrauensmann von Franziskus, der den Sarden gerade deshalb schätzte, weil er den Ruf eines „loyalen Technikers“ hatte, für den „progressiv“ oder „konservativ“ keine Rolle spielen.
Vorerst sitzt der Kardinal aber zusammen mit neun Mitangeklagten vor Gericht. Die Anklagepunkte sind verschieden, doch alles dreht sich um Geld des Vatikans in der Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags.
Im Strafprozeß fanden bereits mehrere Verhandlungstage statt. Bei einem der jüngsten, hörte sich das Gericht ein heimlich aufgezeichnetes Telefongespräch zwischen Becciu und Papst Franziskus an. Auch so etwas gibt es im Vatikan des 21. Jahrhunderts.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshots)
ich sage dazu nur noch eines
Pack schlägt sich Pack verträgt sich
Päderasten und ihre Anhänger geben sich
in Rom die Klinke in die Hand.
Rom wie weit bist du gekommen. Mir schaudert es.